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  • #1

Erwachsener Sohn zieht ein

Hallo,

ich habe mit meinem Partner zusammen ein Haus gekauft. Seine und meine Kinder sind schon erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Das Verhältnis ist zu allen gut.

Letztes Jahr hat sein Sohn (Ende 20, Student, nett und unkompliziert) uns gefragt, ob er bei uns während eines Praktikums in der Nähe wohnen kann, insgesamt zwei Monate. Kein Problem für mich, für meinen Partner sowieso nicht.

Jetzt hat uns der Sohn gefragt, ob erneut bei uns wohnen kann. Er hat sich von seiner Freundin getrennt und ist wohnungslos. Ich habe gesagt, dass es für mich für weitere sechs Wochen ok ist, wir dann aber gemeinsam darüber sprechen müssen, wie es weitergeht. Ob es Alternativen geben kann zum Wohnen bei uns. Zum Beispiel bei der Mutter oder in einem WG-Zimmer oder oder... Er ist studiert im Moment von zu Hause, könnte also überall wohnen.

Mein Partner ist stocksauer auf mich. Er steht auf dem Standpunkt, dass sein Kind natürlich einziehen und so lange bleiben kann, wie es möchte. Wir dürfen keinen Druck machen. Er findet mich herzlos. Wenn er eben länger wohnen bleiben will, ist das voll ok. Für mich leider nicht. Unser Haus ist nicht groß. Ich fühle mich eingeschränkt, nach der Arbeit nicht die Ruhe zu finden, die ich brauche, die Küche zu teilen, abends gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen.

Die Stimmung ist nun also schlecht und ich frage mich, ob ich wirklich so kaltherzig bin. Ich brauche mal ein paar Meinungen, um mein eigenes Bild von mir zurechtzurücken. Mit Kritik kann ich umgehen, also bitte gerne die ungeschminkte Wahrheit.

Danke
 
  • #2
Zuerst dachte ich, wo ist das Problem? Aber da hatte ich mein Haus im Hinterkopf - mit Platz ohne Ende. Euer Haus scheint klein zu sein, da will man ungern teilen, das verstehe ich. Ich mag auch meine Ruhe und mein Revier für mich. Ich würde meinem Sohn natürlich helfen, aber das geht auch, indem man ihn bei der Wohnungssuche unterstützt, wenn nötig auch mit Geld, falls vorhanden. Du schreibst, einige Wochen wären okay für dich. Würde ich in deiner Situation auch so sehen. Dein Partner sollte da mal noch eine Nacht drüber schlafen.
 
  • #3
Wichtig bei der Frage wäre, wieviel Raum im Haus überhaupt ist, ist ein Zimmer da, das er ganz für sich nutzen kann, usw. Für mich persönlich wäre es bei einem studierenden "Kind" keine Frage, da ist ja kein eigenes Einkommen da, und der Platz, wesentlich, wäre da, was ich aber mit allen Beteiligten klären würde, wäre WIE das Zusammenleben aussehen kann, private Zonen, Aufteilung der Hausarbeit, etc., 3 Erwachsene, die sich die Pflichten teilen, und man kann vielleicht auch regeln, dass er schließlich SEINEN Wohnbereich in seinem Zimmer hat.
Es hilft nur, dass Du Dich erstmal mit Deinem Partner zusammen setzt, offen über Deine Bedenken, Bedürfnisse sprichst, wie Du es empfunden hast bis jetzt, und dann wenn Ihr Euch einig seid, zu Dritt sich zusammen zu setzen, zu reden.
Ich würde mich beim Gespräch mit dem Partner auch nicht auf den Sohn fokussieren, sondern auf Dein Bedürfnis an ein Zuhause, als Rückzugsort, wo Du für Dich sein kannst, keine Rücksichten nehmen musst, wobei es auch diesbezüglich sicher Wege gibt, wenn der Junge Mann wirklich so umgänglich ist.
 
  • #4
Ich kann Dich verstehen, dass Du abends mehr Ruhe haben möchtest. Denn ich brauche es abends auch ruhig. Allerdings finde ich sechs Wochen als Zeit, bevor man zusammensitzen und reden muss, ungeschickt gewählt, ebenso, dies als Ansage zu machen. Es wäre geschickter gewesen, erst einmal gar nichts zu sagen, und wenn nach drei Monaten noch kein Pieps von dem Sohn gekommen wäre, hätte ich mal den Sohn gefragt, wie es nun aussähe.
Was ein ganz wichtiger Aspekt ist, dem Du Dich nötigenfalls zu beugen hättest und in den sauren Apfel beißen müsstest, ist die Frage, ob er relativ kurz vor der Abschlussprüfung steht. Diese hat vor allem anderen Vorrang. Wenn er sich ca. ein halbes Jahr vor der Abschlussprüfung befindet, dann braucht er alle Reserven dafür und man sollte ihn nicht durch zusätzlichen Stress mit Wohnungssuche belästigen.
 
  • #5
Ich kann dich gut verstehen. Die Konstellation ist nicht einfach. Ihr müsst das gemeinsam entscheiden, denn euch gehört das Haus auch gemeinsam. Ich denke, diese Generation ist teilweise extrem unselbständig, erzogen, bzw mit einer Anspruchshaltung gesegnet, die ihresgleichen sucht. Ich nehme mich beim Machen der elterlichen Fehler auch gar nicht aus. Zuviel gemacht, zuviel durchgehen lassen, ganz schlechte Idee. Es ist ja nun auch dein Haus und nicht dein erwachsener Sohn, ohne agreement deinerseits geht da nix, außerdem kann es ja nicht sein, dass der junge Mann bei jedem Aua gleich zu Mutti und Vati rennt. Das wird unsere Berufsmutter sicher anders sehen.? Kinder müssen irgendwann ihr eigenes Leben führen. Man hilft ihnen nicht wenn die immer bemuttert werden und sie aus Bequemlichkeit nicht auf eigenen Füßen stehen wollen.
 
  • #6
Die Stimmung ist nun also schlecht und ich frage mich, ob ich wirklich so kaltherzig bin
Ich finde Dich nicht kaltherzig sondern es normal, dass Du nasch der Arbeit ein Ruhebedürfnis hast und keinen am Leben Gescheiterten mit auf dem Sofa hocken haben willst.

Der junge Mann ist längst erwachsen. Zum Leben eines Erwachsenen gehört dazu, seine selbst gemachten Probleme eigenständig zu lösen - also erst ausziehen aus der gemeinsamen Wohnung, wenn man selber eine neue Unterkunft hat. So lernt man auch, sich in Anstand zu trennen.

Beim Praktikum hätte ich zum zweckgebundenen befristeten Wiedereinzug "ja" gesagt, in der jetzigen Situation "nein". Wenn er jetzt auf die Schnelle keine eigene Wohnung findet, dann halt ein möbliertes Zimmer.

Meinem Mann würde ich genau das Gleiche sagen, denn es ist das gemeinsame Haus und da hat er kein alleiniges Verfügungsrecht darüber.

Mit meinem Exmann hatten wir für ein paar Monate meine Schwägerin in unserem Haus, ebenfalls wegen einer Trennung. Weil wir alle viel gearbeitet haben und sie nach der Arbeit bis in die Nacht unterwegs war, also nur zum schlafen und am Frühstücksstisch da, hat es auch nicht gestört.
Wir kamen alle aus großen Familien und waren jung sowie belastbar. Heute ist das anders, da brauche ich sowas nicht mehr und lebe auch eine andere Partnerschaft.

Meine Schwester hat eine ähnliche Situation: Sohn mit ü30 wieder bei Papa und Mama wieder eingezogen wegen regionalem Jobwechsel. Den Eltern gefälllt es (beide schon länger in Rente) und er kann gern länger bleiben weil sie sich seit Jahren miteinander langweilen in ihrem ewig gleichen Alltag - also keine lebendige Partnerschaft.

Daher würde ich Deinen Mann fragen, was sein Antrieb ist, den Sohn unbefristet, nach dessen Belieben einziehen zu lassen. Habt ihr euch nichts mehr zu sagen und will er Dir so ausweichen? Spart er damit Unterhalt für den schon alten Studenten?
 
  • #7
Wenn meine Kinder in Not sind, sind sie immer herzlich wilkommen.
In der Zeit, wo der junior bei Euch wohnt, kann man ja zusammen eine neue Bleibe für ihn suchen.
Die kostet Geld, das die Eltern aufbringen müssen.
Hat Dein Partner ein ausreichendes Einkommen, so dass die daraus entstehenen Mietzahlungen dich nicht tangieren würden?
Oder würden Dich dann die Mehrkosten mehr ärgern als der neue Bewohner?
 
  • #8
st, ist die Frage, ob er relativ kurz vor der Abschlussprüfung steht
Das ist ein wichtiger Punkt, denn dann ist die Perspektive klar, mit Ende 20 sollte das Studium absehbar zu Ende sein, und dann käme Beruf und Wohnungssuche am Ort der künftigen Berufstätigkeit, da ist die Frage, ob man mit klaren Absprachen so eine Zeit noch überbrücken kann.
Das Thema, was man dabei immer wieder vergisst, wie leicht zu ermöglichen sind andere Optionen, in unserer Gegend ist schon ein bezahlbare WG Zimmer ein Glückstreffer.
Wichtig istzzu sehen, dass alle ihre Sicht haben, ihr habt ein gutes Verhältnis alle miteinander, da sollte es Wege geben mit gegenseitigem Verständnis eine Lösung zu finden, die allen gerecht wird.
 
  • #10
Hm, ich wohne alleine, bin im Notfall zu Hause aber immer willkommen als Kind. Viele meiner Freunde, die zum Studium in der Heimatstadt geblieben sind, sind erstmal noch ein paar Jahre zu Hause wohnen geblieben aus Kostengründen, denn warum viel Geld versenken für eine schlechte Unterkunft mit ewig langem Fahrtweg, wenn man das Glück hat, während des Studiums komfortabler und kostengünstiger zu Hause wohnen zu können? Auch eine Miete zahlt man ja lieber seinen Eltern als Fremden, man kann für alle einkaufen und kochen, teilt sich diverse Gebühren etc., das hat Vorteile für alle -- wie gesagt, wenn man sich gegenseitig mag und versteht.

Und einige meiner Freunde oder mein Partner haben auch als erwachsene, arbeitende Menschen zwischendurch wieder ein paar Monate bei ihren Eltern gewohnt, um z.B. nach der Rückkehr aus einer anderen Stadt oder dem Ausland in Ruhe eine gute Wohnung suchen zu können, in meiner Stadt ist die Wohnungssuche nicht immer leicht -- wie ist das bei euch?

Es ist dann vorübergehend, kann aber auch mal ein paar Monate oder ein Jahr dauern -- wenn Kinder und Eltern sich gut verstehen und Platz vorhanden ist, ist das in der Regel kein Problem, allerdings sind es in den mir bekannten Fällen die leiblichen Eltern, als leibliches Elternteil mit gutem Verhältnis zum Kind sieht man das vermutlich lockerer. Dass du es auf Dauer lästig findest, ist völlig nachvollziehbar.

Erzähl mal was zum Finanziellen. Der Sohn ist Student -- arbeitet er oder wird er von seinen Eltern finanziert/unterstützt? Zahlt er euch Miete? Hat das Wohnen bei euch vielleicht auch finanzielle Gründe und/oder Vorteile für ihn und deinen Partner?

Und in ein paar Wochen endet das Wintersemester und Prüfungen stehen an. Falls er ausziehen soll, macht das mal lieber in Ruhe in der vorlesungsfreien Zeit nach der Klausurenphase.
w28
 
  • #11
Hallo @ amaryllis202,
ich habe auch sehr viel Verständnis für Deine Situation, allerdings habe ich auch die Befürchtung, dass wenn Dein Stiefsohn sich erst einmal bei Euch richtig einquartiert hat, dass er evtl. aus Bequemlichkeit dies in absehbarer Zeit nicht ändern möchte. Immerhin weiß er, dass sein Vater hinter ihm steht. Die Wohnungssituation ist momentan nicht gerade rosig, und ein WG-Zimmer kann unter Umständen auch sehr teuer sein. Würde sein Vater dies finanzieren? Die sechs Wochen, die er bei Euch (Deiner Ansicht nach) verweilen dürfte sind zu knapp bemessen. Ich denke, es dauert schon etwas länger, bis er eine neue Bleibe gefunden hat. Lösung: Ich würde an Deiner Stelle dem jungen Mann kein zeitliches Limit setzen, aber ich wäre auch dahinter, dass er sich rechtzeitig um ein WG-Zimmer bemüht, denn da wird "online" so einiges angeboten. Auch würde ich seine leibliche Mutter miteinbeziehen und ihn darauf ansprechen, ob er sich nicht auch vorstellen kann, für ein paar Monate bei ihr zu wohnen.
 
  • #12
Ich finde Dich nicht kaltherzig sondern es normal, dass Du nasch der Arbeit ein Ruhebedürfnis hast und keinen am Leben Gescheiterten mit auf dem Sofa hocken haben willst.
Man ist ja nicht automatisch am Leben gescheitert, wenn man als erwachsener Mensch eine gewisse Zeit bei den Eltern wohnt. Das ist in anderen Ländern oder je nach Region und wirtschaftlicher und familiärer Situation durchaus verbreitet und kann diverse Gründe haben.
Es gibt Menschen, die so schnell wie möglich weit weg von zu Hause wollen, aber wenn die Familienmitglieder sich gegenseitig mögen und/oder es für alle z.B. finanziell vorteilhaft ist, warum nicht? Ich kenne es so, dass man innerhalb einer Familie möchte, dass es allen möglichst gut geht. Wenn man sich helfen und das Leben ohne viel Aufwand gegenseitig leichter und angenehmer machen kann, warum nicht? Gleichzeit ist es aber verständlich, dass Nicht-Verwandte das eventuell anders sehen, Familienbande sind halt besonders.
In der Zeit, wo der junior bei Euch wohnt, kann man ja zusammen eine neue Bleibe für ihn suchen.
Die kostet Geld, das die Eltern aufbringen müssen.
Hat Dein Partner ein ausreichendes Einkommen, so dass die daraus entstehenen Mietzahlungen dich nicht tangieren würden?
Die Frage müssten wir erstmal klären -- wird der Sohn finanziert oder hat er ein eigenes Einkommen?

Es ist nicht unbedingt selbstverständlich, dass die Eltern automatisch alles zahlen, ich selbst gönne mir ein längeres Studium/Zweitstudium, arbeite aber seit dem ersten Semester Teilzeit in sich stetig verbessernden Positionen und inzwischen schon länger unbefristet, habe immer wieder auch Werkverträge, Tätigkeiten, Stipendien und sonstige Zusatzverdienste gehabt, es gibt da alles mögliche an Modellen und längst nicht jeder Student wird komplett ausgehalten, das können sich gar nicht alle Eltern leisten.

Falls er komplett alle Studienjahre von den Eltern finanziert bekommt, ist das natürlich viel Geld und das Wohnen daheim hätte sicherlich auch für deinen Partner Vorteile.
w28
 
  • #13
Die kostet Geld, das die Eltern aufbringen müssen.
wieso? sofern ich weiss, nur bis 27 Jahre, der Sohn ist Ende 20, also wahrscheinlich 28-29..
Zum Thema "Kind" zu unterstützen - was hätte er gemacht, wenn die Eltern weit weg wohnen würden oder kein Haus hätten oder er gar keine hätte?.
Ich bin bei Vikky - das "Kind" ist kein Kind mehr und bevor man auszieht, sucht man sich eine bleibe.. Ja, der Wohnungsmarkt ist knapp, ich habe selber fast ein Jahr eine Wohnung gesucht, erst dann konnte ich mich trennen, ich habe gelitten, aber so ist das nun mal.
Ich reagiere hart, weil ich ähnliches Problem mittlerweile mit zwei Kindern habe - sie wissen, Mama ist nachsichtig und kommen nicht in die Pushen - "ach, wir probieren dies, wir probieren jenes'.. Ich möchte mein Leben zurück, ich bin nicht nur eine Mutter, sondern Mensch, Frau mit eigenen Wünschen, mein Sohn hockt die ganze Zeit in seinem Zimmer und stört mich nicht, trotzdem ist man nicht so unbeschwert und kann auf der Couch mit einem Partner frei sein.
Die neue Generation ist lebensuntüchtig und heult wegen jedem Kram und braucht Beistand und ist psychisch angeschlagen, sobald es nur a bissherl zippt..
 
I

Ina68

Gast
  • #14
Hallo amaryllis202,

wie ist denn sein Plan? Ist er demnächst fertig und sucht sich dann eine Wohnung beim potentiellen Arbeitsplatz? Und wenn noch nicht fertig, hat er denn einen Plan, wie es weitergehen soll, ist er bereits auf Wohnungssuche?

Ich kann dich verstehen, mir ginge es wohl genauso, wenn es nur ein kleines Haus ist und man alles teilen muss. Ich bin aber auch jemand, der großen Wert auf Rückzugsraum (für alle) legt. Es gibt aber auch Menschen, denen enges Zusammenleben nichts ausmacht und die permanenten Trubel oder Menschen um sich herum mögen. Das sucht sich letztlich keiner aus und dem muss auch Rechnung getragen werden, finde ich.

Setzt euch zusammen, besprecht die Pläne. Einfach so zu sagen, er kann so lange bleiben wie er will, würde ich auch nicht akzeptieren, insbesondere, da es nicht mal dein eigener Sohn ist. Das hat auch nichts mit böser Stiefmutter zu tun, sondern mit der Bindung, die man an eine Person hat und mit den o.g. Persönlichkeitstypen. Ich nehme mal an, du kennst ihn nicht von klein auf? In einem Riesenhaus wäre dies auch anders, das habt ihr aber nicht, schreibst du.
 
  • #15
in unserer Gegend ist schon ein bezahlbare WG Zimmer ein Glückstreffer.
Wir leben in einer sehr teuren Universitätsstadt, wo Wohnungen extreme Mangelware sind.
Durch den Ukrainekrieg und die vielen Flüchtlinge hat sich die Situation noch einmal verschärft.
Mein Sohn zahlt für ein kleines WG Zimmer im hässlichsten Haus mit Blick auf einen gruseligen Innenhof mit Mülltonnen mehr als 500€. Er würde gerne in eine eigene Wohnung ziehen - aber bei den Mieten zur Zeit keine Chance. Es sei denn, er verzichtet dann auf alles andere.
Mein Sohn ist aber auch erst Anfang 20.

Von was lebt der Sohn deines Mannes bisher? Arbeitet er neben dem Studium?
Wie sieht die Wohnungssituation in eurer Stadt aus?

Der Mann wird nicht ewig bei euch wohnen bleiben. Nach seinem Studium wird er eventuell gutes Geld verdienen.
In sechs Wochen findet in unserer Gegend kein Mensch eine schöne bezahlbare Wohnung.

Sei nicht so hartherzig.
 
  • #16
Puh. Ende 20. Nee, da muss man so viel Weitsicht erwarten können, dass das Kind nicht frank und frei die Handtücher wirft, um dann alle Nase lang bei den Eltern auf der Matte zu stehen. Ende 20 war ich schon über 5 Jahre selbst Mutter...

Ich halte es für den bald 30-jährigen auch keineswegs für hilfreich, wenn er immer wieder im "Kinderzimmer" unterkommen kann. Das würde ich auch meinem Partner vermitteln. Dass ich lieber helfen wollen würde, sprich, Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Ich bringe gern die Tageszeitung für Job- und Wohnungsuche vom Einkauf mit o.ä.. Ein Minijob ist immer drin.

Den Aufenthalt würde ich ganz klar begrenzen.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
 
  • #17
Für mich leider nicht. Unser Haus ist nicht groß. Ich fühle mich eingeschränkt, nach der Arbeit nicht die Ruhe zu finden, die ich brauche, die Küche zu teilen, abends gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen.
Bin voll deiner Meinung, meine Kinder wollten das gar nicht, sie sind selbstständig und leben ihr Leben eigenständig und genau,, so sollte es sein!
Die Stimmung ist nun also schlecht und ich frage mich, ob ich wirklich so kaltherzig bin. Ich brauche mal ein paar Meinungen, um mein eigenes Bild von mir zurechtzurücken. Mit Kritik kann ich umgehen, also bitte gerne die ungeschminkte Wahrheit.
Es gibt Punkte im Leben wo man erkennen kann, dass die Beziehung nicht stimmig ist, wäre die Beziehung stimmig, würde sich dein Partner nicht so verhalten!
habe ich auch die Befürchtung, dass wenn Dein Stiefsohn sich erst einmal bei Euch richtig einquartiert hat, dass er evtl. aus Bequemlichkeit dies in absehbarer Zeit nicht ändern möchte.
Das sehe ich auch so!
 
  • #18
Ich kann dich verstehen, dass du gerne wieder sturmfrei hättest. Ich bin mir aber sicher, dass der Sohn diese Situation auch nicht länger als nötig ausnutzen wird.
Ich selbst bin nach meinem Studium in einer anderen Stadt zurück zu meinen Eltern gezogen. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis ich eine Wohnung gefunden habe. Einen Job hatte ich nach drei Monaten, aber auch damals waren die Wohnungen in meiner Heimatstadt München knapp und teuer, und die Vermieter rissen sich nicht um junge Leute in der Probezeit. Meine Mutter hätte mich sicher gerne noch länger im Haus geduldet, aber ich wollte so schnell wie möglich meine Selbstständigkeit zurück.
w49
 
  • #19
Wenn meine Kinder in Not sind, sind sie immer herzlich wilkommen.
In der Zeit, wo der junior bei Euch wohnt, kann man ja zu

Die Frage müssten wir erstmal klären -- wird der Sohn finanziert oder hat er ein eigenes Einkommen?
Der Sohn wird nicht von seinen Eltern finanziert. Er erhält den Bafög-Höchstsatz und hat einen Nebenjob, mit dem er sich etwas dazuverdient. Diesen übt er wie das Studium von zu Hause aus.
 
  • #20
Ich bin mit Ü 50 nochmal für 3 Monate bei den Eltern eingezogen. Ins Gästezimmer. Büro war damals sowieso im Elternhaus - ein nicht genutzter Raum.
Warum ? Die alte Wohnung hatte einen Schaden, war nicht bewohnbar - die neue noch im Umbau. Ich hatte wegen ein paar Nächten angefragt - meine Eltern meinten, dass es Blödsinn wäre, Geld für ein Hotel rauszuwerfen.
Selbstverständlich würde ich auch meine Eltern aufnehmen - das ist eben eine Frage der Kultur innerhalb der Familie.

Die Frage wird es in Zukunft immer häufiger geben - zu wenige Wohnungen, zu viel Zuzug. Zu viele Menschen in Berufen, die keiner braucht. Zu wenige Handwerker, um neu zu bauen, zu sanieren etc. Zu viele Vorschriften, um preisgünstig zu bauen.

Keine Frage - dann halten Familien eben zusammen.
 
  • #21
Ich bin mit Ü 50 nochmal für 3 Monate bei den Eltern eingezogen. Ins Gästezimmer. Büro war damals sowieso im Elternhaus - ein nicht genutzter Raum.
Warum ? Die alte Wohnung hatte einen Schaden, war nicht bewohnbar - die neue noch im Umbau. Ich hatte wegen ein paar Nächten angefragt - meine Eltern meinten, dass es Blödsinn wäre, Geld für ein Hotel rauszuwerfen.
Selbstverständlich würde ich auch meine Eltern aufnehmen - das ist eben eine Frage der Kultur innerhalb der Familie.

Die Frage wird es in Zukunft immer häufiger geben - zu wenige Wohnungen, zu viel Zuzug. Zu viele Menschen in Berufen, die keiner braucht. Zu wenige Handwerker, um neu zu bauen, zu sanieren etc. Zu viele Vorschriften, um preisgünstig zu bauen.

Keine Frage - dann halten Familien eben zusammen.
Volle Zustimmung von mir.

Finde ich klasse, dass dich deine Eltern aufgenommen haben, genauso wie du deine Eltern aufnehmen würdest.
Warum soll/muss ein junger Mensch hunderte von Euros für ein Zimmer rauswerfen, wenn im Elternhaus oder in der Wohnung der Eltern noch ein Zimmer frei ist?
Ich habe auch noch ein Zimmer frei, dieses wird freigehalten für meinen Sohn oder für meinen Vater, falls nötig.
Für was hat man eigentlich Familie?
Für mein Verständnis hat man Familie, um sich in Krisenzeiten zu helfen und zu unterstützen.
 
  • #22
Es ist schon sehr grosszügig von dir, dass du damit einverstanden bist, dass er sechs Wochen bei euch lebt. Nicht jeder fühlt sich wohl, wenn sich eine weitere Person dauerhaft in den eigenen vier Wänden aufhält. Dein Partner bügelt dein Empfinden hier einfach ab, kein schöner Charakterzug. Vielleicht kannst du es dem Sohn direkt mitteilen, dass du für eine beschränkte Zeit nichts gegen diese 3er-WG hat, aber dann irgendwann einfach wieder ein Bedürfnis nach Ruhe und Privatsphäre aufkommt? Ihr könnt ihn bei der Wohnungssuche ja durchaus unterstützen.
 
  • #23
Das bedeutet in ihren Fall: Unterdrück deine Bedürfnisse und sprich nicht darüber. Das ist schon viel verlangt, zumal es nicht ihr Sohn ist und der junge Mann schon längst erwachsen ist.
Es ist nicht fair, dass man ihr zumutet, sich in ihren eigenen vier Wänden unwohl zu fühlen, dem Sohn ein nicht komfortables WG-Zimmer aber nicht zumuten möchte.
 
  • #24
Es gibt Studiengänge, die ihre Zeit brauchen, ohne die Details, Studiengang, etc. und Gründe zu kennen, ist das ein sehr harsches Urteil.
Wahr gesprochen.
Und es ist durchaus möglich, nach dem Abitur einige Jahre zu arbeiten und dann erst zu studieren. Viele studieren auch in Teilzeit, weil die Eltern nichts zuschießen können oder wollen, und erhalten sich selbst.
Absurd, jemanden als "Versager" zu titulieren, ohne auch nur einen Funken Ahnung von den Umständen zu haben.

Bei uns wäre jeder unserer insgesamt 4 Söhne (2 von meinem Partner, 2 von mir) selbstverständlich willkommen, wenn sie in Not wären. Und sie würden mit Sicherheit nicht länger bleiben als nötig, die sind junge Erwachsene und wissen sich Besseres als dauerhaft bei den Oldies einzuchecken.
 
  • #25
Ich bin mit Ü 50 nochmal für 3 Monate bei den Eltern eingezogen.
Ja, das ist ja auch völlig in Ordnung! Es wäre schlimm gewesen, wenn Deine Eltern Dich in dieser Situation an ein Hotel verwiesen hätten.
Aber die Situation bei der FS ist eine ganz andere... Die FS weiß nicht, wieviele Monate ihr Stiefsohn letztendlich bei Ihnen im Haus wohnen wird, evtl. können da schnell Jahre draus werden. Bei einem Nachbarn von mir, ist der ewig studierende Sohn mit 33 Jahren auch wieder ins Elternhaus gezogen und wohnt da nun schon seit fast 4 Jahren ?
 
  • #26
Liebe FS, was schön ist, der Sohn wird von Dir als nett und unkompliziert beschrieben. Das ist schon mal sehr gut.
Ich kann Dich verstehen, dass Du in einem kleinen Häuschen nicht unbedingt den Sohni vor der Nase haben möchtest, so lieb der auch ist.
Das wird sicher zu regeln sein. Nur das Ultimatum finde ich ungünstig. 6 Wochen ist kurz.
So eine Trennung ist oft schwer und schmerzhaft, und ohne eigene Wohnung zu sein, macht den Menschen sehr schutzlos.
Wenn so ein Junge nun noch mal unterkriechen muss, ist das eine Hilfestellung, wenn jemand gerade einen gebrochenen Flügel hat.
Gib dem Sohni noch ein wenig Zeit, zeige Dich wohlwollend, versuche Vater und Sohn zu verstehen.
Es wird nicht ewig dauern. Wir haben aber im Land mittlerweile einen ziemlichen "Lock-in-Effekt, der nicht rein zufällig von selbst kam, sondern seit einem Jahrzehnt immer weiter umgreift. Und nun aktuell durch die armen Flüchtlinge aus der Ukraine, die wir gerade aufnehmen und allerdings auch die gewollte Zuzugsmigration stetig verfestigt wird.
Unternehmen können nicht mehr einstellen, wenn sie Leute finden, die ausgebildet sind, denn diese finden keine Wohnungen mehr.
Eine sich zuziehende Schlinge. So sehe ich das persönlich.
Trotzdem, ich denke, wenn der junge Mann ein vernünftiger Typ ist, greift ihm unter die Arme, und er wird sich wieder etwas suchen. Kein junger Mann hat ewig Lust mit Papa und dessen Freundin zusammen fern zu gucken und im selben Bad ein- und aus zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #27
Bei uns wäre jeder unserer insgesamt 4 Söhne (2 von meinem Partner, 2 von mir) selbstverständlich willkommen, wenn sie in Not wären. Und sie würden mit Sicherheit nicht länger bleiben als nötig, die sind junge Erwachsene und wissen sich Besseres als dauerhaft bei den Oldies einzuchecken.
Allenfalls beschreibt das das Problem von @amaryllis202 . Wenn sie wüsste, dass es ein befristet Notfall wäre, wäre sie dem Ganzen wohl nicht abgeneigt, schreibt sie zumindest. Vielleicht ist sie sich nicht sicher, ob der junge Mann so tickt wie eure Söhne und nicht länger als nötig bleibt. Kann auch sein, dass sie ihn gar nicht gut genug kennt, um das einzuschätzen. Da verstehe ich schon, dass man Beklemmungsgefühle bekommt, wenn er quasi Open End einzieht.
 
  • #28
Hallo,

ich habe mit meinem Partner zusammen ein Haus gekauft. Seine und meine Kinder sind schon erwachsen und leben ihr eigenes Leben. Das Verhältnis ist zu allen gut.

Letztes Jahr hat sein Sohn (Ende 20, Student, nett und unkompliziert) uns gefragt, ob er bei uns während eines Praktikums in der Nähe wohnen kann, insgesamt zwei Monate. Kein Problem für mich, für meinen Partner sowieso nicht.

Jetzt hat uns der Sohn gefragt, ob erneut bei uns wohnen kann. Er hat sich von seiner Freundin getrennt und ist wohnungslos. Ich habe gesagt, dass es für mich für weitere sechs Wochen ok ist, wir dann aber gemeinsam darüber sprechen müssen, wie es weitergeht. Ob es Alternativen geben kann zum Wohnen bei uns. Zum Beispiel bei der Mutter oder in einem WG-Zimmer oder oder... Er ist studiert im Moment von zu Hause, könnte also überall wohnen.

Mein Partner ist stocksauer auf mich. Er steht auf dem Standpunkt, dass sein Kind natürlich einziehen und so lange bleiben kann, wie es möchte. Wir dürfen keinen Druck machen. Er findet mich herzlos. Wenn er eben länger wohnen bleiben will, ist das voll ok. Für mich leider nicht. Unser Haus ist nicht groß. Ich fühle mich eingeschränkt, nach der Arbeit nicht die Ruhe zu finden, die ich brauche, die Küche zu teilen, abends gemeinsam auf dem Sofa zu sitzen.

Die Stimmung ist nun also schlecht und ich frage mich, ob ich wirklich so kaltherzig bin. Ich brauche mal ein paar Meinungen, um mein eigenes Bild von mir zurechtzurücken. Mit Kritik kann ich umgehen, also bitte gerne die ungeschminkte Wahrheit.

Danke
Es wäre sicher nicht verkehrt gewesen, dass du und dein Partner erstmal unter 4 Augen miteinander besprochen hättet, was für euch gemeinsam passt, und ihr einen Kompromiss formuliert hättet, bevor du ihm deine Antwort gegeben hättest. Hätte für bessere Kommunikation und weniger Konflikt gesorgt. Nur fürs nächste Mal. Ich kann mir halt vorstellen, dass sich dein Partner ein wenig übergangen fühlte durch deine Ansage (da es ja euer gemeinsames Haus ist), und dementsprechend jetzt heftiger reagiert.
 
  • #29
Wenn meine Kinder in Not sind, sind sie immer herzlich wilkommen.
Es hängt natürlich von der Definition der "Not" ab.
Ich z.B. sehe keine, wenn ein Paar sich trennt und auf Zeit sich noch eine Wohnung teilen muss. Im Gegenteil, es ist ein weiterer Schritt im Erwachsenenleben: seine eigenen Probleme zu lösen, Konflikte aushalten zu lernen, vernünftig miteinander umzugehen bis man sich räumlich trennen kann. Spätestens bei einer Scheidung braucht man den Skill ein weiteres mal.

In der Zeit, wo der junior bei Euch wohnt, kann man ja zusammen eine neue Bleibe für ihn suchen.
S.o. er ist seit 10 Jahren erwachsen.
Solche Probleme sollte er mit Ende 20 vollständig selber lösen können und bei der Exfreundin wohnen bleiben, bis er ein neues Dach über dem Kopf gefunden hat.
Wenn sie richtig Stress miteinander haben, dann muss er halt Tempo machen und ggfs. beim wohnen erstmal Abstriche machen.

Die neue Generation ist lebensuntüchtig und heult wegen jedem Kram und braucht Beistand und ist psychisch angeschlagen, sobald es nur a bissherl zippt..
Genauso ist es und die ganze Pamperei sorgt dafür, dass es maximal lange so bleibt und keinerlei Lebenskompetenzen erworben werden, werden was Durchhalten von schieigren Situationen, Entwicklung von Problemlösekompetenz angeht, noch vorübergehender Verzicht.

Grusel. Macht mal weiter so ihr lieben Muttis und dann habt ihr Sohni dauernd heulend mit einer anderen Befindlichkeitstörung vor der Tür stehen, weil keine halbwegs gescheite Frau so ein inkompetentes Muttersöhnchen als Partner haben will.

Der "Sohni" studiert im Homeoffice und arbeitet im Homeoffice. Der kann in ein abgelegenes Dorf in eine Billigbutze ziehen. So geht als Erwachsener leben, statt zu Mutti und Vatti flüchten, sich mit fast 30 noch pampern zu lassen.
Wer das nicht kann und will, der bleibt ewig und 3 Tage bequem bei den Eltern kleben, bis ihm alles kommod genug ist und er auszuziehen beliebt. Das wird weder in 6 Wochen noch in 3 Monaten was.
 
  • #30
Man ist ja nicht automatisch am Leben gescheitert, wenn man als erwachsener Mensch eine gewisse Zeit bei den Eltern wohnt. Das ist in anderen Ländern oder je nach Region und wirtschaftlicher und familiärer Situation durchaus verbreitet und kann diverse Gründe haben.
Ja absolut, so sehe ich das auch. Das ist eine rein kulturell und individuell unterschiedliche Wahrnehmung. In einigen Kulturen wird zelebriert, so schnell wie möglich von zu Hause auszuziehen. In anderen ist es das normalste der Welt, so lange man unverheiratet oder unverpaart ist, bei den Eltern zu wohnen. Ich habe 40jährige (unverheiratete) Freunde in Spanien, die noch bei ihren Eltern leben, und die sich deswegen kein bisschen "kleiner" oder "wertloser" fühlen. In vielen Fällen freuen sich die Eltern, wenn die Kinder länger bleiben (das ist natürlich individuell verschieden). Als ich jünger war, hatte mich mal eine ältere spanische Dame gefragt, wie ich es denn aushalten würde, alleine zu leben!
Meine Mutter kommt z.B. aus Südamerika, und wenn's nach ihr ginge, dann wäre ich wohl für immer geblieben. Aber als erwachsener Mensch kommt in der Regel ein Punkt, an dem man es einfach nicht mehr für längere Zeit möchte (es sei denn es ist kulturell so stark verankert, oder die Mieten sind einfach nicht leistbar, wie es z.B. häufig in Spanien der Fall ist).
 
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