G

Gast

Gast
  • #1

Erwerbsarbeit v. Daheim mit Säugling

Liebes Forum,

ich komme mit folgender Aussage, die mein Mann im Streit tätigte, nicht klar: "Mich würde mal interessieren was du den ganzen Tag machst während ich 60h die Woche hart arbeiten gehe".

Hier die Eckdaten:
Wir haben einen Sohn von 4 Monaten, ich bin zuhause und kümmere mich selbstverständlich auch um den gesamten Haushalt, kaufe allein ein, koche jeden Tag frisch. Mein Mann musste seit der Kleine auf der Welt ist noch nie nachts raus, ich mache das alles. Am Wochenende kann er immer ausschlafen. Ich habe bereits jetzt meine alte Figur wieder und arbeite seit Sept. wieder 10h/Woche an der Uni und gebe ein Seminar.

Wenn ich andere Familien sehe, müssen auch die Männer viel mehr zuhause mit anpacke , das verlange ich gar nicht. Nur ein bisschen Dankbarkeit. Er hat sich für die Aussage entschuldigt, aber mehr weil ich ihn zur Aussprache drängte. Ich bin so verletzt, wann wird das besser?.
 
  • #2
Wahnsinn! Bei mir wäre emotional etwas zerbrochen, ich würde nicht erkennen können, dass ich von diesem Mann in Zukunft mehr Objektivität, Empathie oder Gleichklang in anderen Fragen erwarten dürfte.

Mein Ex hatte mir immer hoch angerechnet, nachts nie raus zu müssen, sah sehr wohl, wie zeitintensiv so ein Kleines sein konnte, schließlich war er damals an den meisten Wochenenden zuhause, und lachte mir manchmal, wenn er montags in die Arbeit ging, mit den Worten zu: "Jetzt kann ich mich wieder erholen", und meinte das ernst. Gerade beim ersten Kind sind die allermeisten Eltern komplett beschäftigt, und zwar nicht nur, weil sie ungeübt oder umständlich wären (im Nachhinein: das war ich auch), sondern weil das Baby keine älteren Geschwister beobachten kann, auf diese Weise bestens beschäftigt und gefördert wäre, und Du nebenher das gesamte Umfeld aufbauen musst. Dass Du auch noch arbeiten kannst, finde ich bewundernswert, bei mir wäre beim Ersten gar nichts gegangen, allerdings stillte ich voll, und das dauerte immer ewig.

Dein Mann ist empathielos. Selbst eigene Überforderung entschuldigt diesen Ausspruch nicht.
 
G

Gast

Gast
  • #3
es gab mal einen hübschen Film, in dem es der Mann es endlich auch mal so wunderbar gemütlich haben wollte - wie es seine Frau alltäglich genießt - und mit seiner Frau tauschte...... Tja.....
 
  • #4
Wir wissen alle nicht, wie pflegeleicht Dein Sohn ist, aber abgesehen davon ist Dein Mann ein Spaßvogel! So eine Äußerung wäre für mich nicht entschuldbar.

Die einzige Kur, die ich mir vorstellen könnte, ist, daß er mal eine Woche Urlaub nimmt und in dieser Zeit Deine Rolle übernimmt. Und zwar komplett. Du fährst in der Zwischenzeit mit einer Freundin auf Kurzurlaub oder beschäftigst Dich anderweitig (z.b. Jobvorbereitung). Wollen wir wetten, daß er nach spätestens drei Tagen übernächtigt mit Augenringen angekrochen kommt um Dir glaubhaft zu versichern, daß sein Job Urlaub dagegen ist...? Er wird Dich danach mit anderer Wertbeschätzung bedenken. Mache das mal.
Und vor allem: berichte uns davon.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Ich bin damals bei einer derartigen Aussage überraschend für ein Wochenende verreist.
Natürlich ohne die Wäsche zu waschen oder abzunehmen, ohne eingekauft zu haben und ohne geputzt zu haben.

Mir tat die freie Zeit nur für mich gut und ich habe endlich mal wieder durchgeschlafen.
Mein Mann hat seitdem verstanden was ich tue.

w, 39
PS: Ich war natürlich stets erreichbar und wäre sofort nach Hause geeilt wenn das Kind erkrankt wäre oder dergleichen...
 
G

Gast

Gast
  • #6
Was macht denn dein Mann den ganzen Tag?

So ein bisschen Geld verdienen ist ja ok, aber das kann man auch mit 35 oder 40 Stunden/ Woche. Es kommt mir so vor, als ob er sich vor der Arbeit drückt und deshalb solange weg bleibt. Du schreibst du musst dich allein ums Kind kümmern und selbst am Wochenende oder Nachts hilft er dir nicht. Und zusätzlich musst du den ganzen Haushalt machen. Dein Mann wirkt auf mich sehr faul und nur auf seinen Vorteil bedacht.

Und du solltest dich nicht dafür rechtfertigen müssen, dass du die ganze Arbeit alleine machst!
 
G

Gast

Gast
  • #7
FS:
Ja, ich stille auch noch voll, von daher kann ich nicht einfach mal ohne Kind wegfahren. Wie gesagt, er hat sich entschuldigt, aber ich bin dennoch sehr verletzt.
An dem besagten Tag bjn ich auch mit Freunden weggefahren, wie gern hätte ich mehr als nur 1 Glas Rotwein getrunken ;).
Naja, die Zeit wird es geben. Momentan setzte jch mich abends hin wenn er schläft und bereite meine Lehrveranstaltung vor. Z.Z. hat mein Tag fast ca. 18h Kind jnd 4-5h "richtige Arbeit".
 
  • #8
Da machst mehr als genug und als AE-Vater kann ich dir nur nahelegen dir unbedingt auch selber Freiraum zu verschaffen. Stillen mag zwar etwas gesünder sein aber mit der Flasche könnte dein Zwerg vermutlich schon fast durchschlafen. Deinem Kind geht es deswegen dann auch nicht schlechter.

Jetzt lass mich mal raten:

Dein Mann ist auf jeden Fall Ü45?
Du bist auf jeden Fall 8 Jahre jünger?
Er hat spätestens seit der Geburt begonnen noch etwas mehr zu arbeiten?
 
  • #9
Z.Z. hat mein Tag fast ca. 18h Kind jnd 4-5h "richtige Arbeit".
Viel zuviel! Warum machst Du das? Bist Du so abhängig von dem, was andere als Leistung wahrnehmen? Hat Dein Mann also nur in der Wunde gestochert mit seiner Bemerkung, die bei Dir ohnehin gärt?
Es ist so mies: Wenn Menschen andere abwerten wollen, dann finden sie auch etwas dafür.
Warum ist er so unzufrieden? Hattest Du ihn im Streit an empfindlichen Stellen getroffen? Konnte er wirklich meinen, was er vorwarf (dazu müsste er selbst nicht echt selbstbewusst, sondern narzisstisch- leistungsorientiert sein), oder hat er einfach das nächstbeste Verletzende hergenommen?

Blöde Frage meinerseits, aber wie kannst Du genügend Milch haben bei so einem Stress? Ist es für Dich und Deinen Mann denn gar kein "Wert", Geborgenheit, Gemütlichkeit, ein Nest für das Kleine zu bieten, gemeinsam mit ihm Zeit zu verbringen, in aller Ruhe die Welt zu entdecken? Wieviel Turbo ist denn Pflicht? Oder seid ihr überschuldet?
Meine Mutter ist wieder arbeiten gegangen, als ich zwei Monate alt war, sie war immer sehr perfektionsbewusst. Mein Exmann und ich waren uns dagegen einig, dass es für bestimmte Phasen im Leben wertvoller ist, einen Gang runterzuschalten. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar. Ist diese Frage zwischen Euch strittig?
 
G

Gast

Gast
  • #10
Vielleicht sollte die FS ihrem Mann zugestehen, dass sie sich auch ein bisschen ein schönes Leben macht!

Ich war auch Alleinverdiener und wir hatten zwei Kinder; meine Frau hat den Haushalt (EFH) tiptop gemacht und hat trotzdem regelmäßig Kaffeekränzchen gehabt.

Nach Ihrem Tod, war ich AE mit zwei Kindern 8+11 J.; dann habe ich nur noch 35 Std/wo (in meinem Job quasi Halbtagsjob) gearbeitet und mir nur für 2 Halbtage eine Haushilfe genommen.
Trotzdem gehe ich regelmäßig Segeln, Schwimmen, Tennis u.a.

Also FS, ein bisschen Bekenntnis zum schönen Leben wäre doch auch mal ganz gut.

m53
 
G

Gast

Gast
  • #11
Aus finanzieller Sicht muss ich nicht noch ein Seminar geben, aber ich tue es gern und kann die Arbeitszeiten sehr flexible legen. Hier ist es so, dass das Thema auch mehr oder weniger mein Hobby ist und dies mit der Arbeit verbinden kann. Darauf reite ich auch nicht weiter rum, denn selbst wenn ich den Unijob nicht hätte, dann hätte mich der Kommentar genauso tief getroffen.

Mein Mann ist auch nicht Ü45, sondern Mitte 30 und nur 3 Jahre älter als ich.

Dieser Streit war kein "schlimmer Streit" - also nichts wo man es "rechtfertigen" könnte jemand anderen so zu verletzen. Ja, er hatte eine sehr anstrengende Woche und kleine Sachen haben ihn gestört und er ist ausgetickt.

Manchmal weiß ich nicht, wie ich ihm, ohne rumzumeckern oder rumzujammern, klar machen soll, dass die Uhren nun ein wenig anders ticken. Ein weiteres echtes Problem ist, dass er seinen Wecker immer ca. 45 Min. vor dem Aufstehen bereits klingeln lässt (dann alle 7 Min.) und dadurch mich und den Kleinen weckt. Ich bin doch ganz froh, wenn er einmal ein paar Stunden am Stück schläft und ich auch. Er kann oder will sich diese Angewohnheit einfach nicht abgewöhnen. Ich habe es schon auf allen Ebenen versucht (freundlich, wütend ect.). Ich halte nichts davon den Partner zu ändern, aber diese Angewohnheit müsste meiner Meinung nach der Familie zu liebe gehen.
 
  • #12
Er kann oder will sich diese Angewohnheit einfach nicht abgewöhnen. Ich habe es schon auf allen Ebenen versucht
Dann leg ihm doch, sobald der Kleine deshalb wach geworden ist, selbigen an seine Seite, und nutze die Zeit für eine Dusche. Auf die Weise hat der Kleine was vom Papa, du bist nicht unnütz wach geworden, und dein Göttergatte erkennt vielleicht die Notwendigkeit, den Wecker später klingeln zu lassen, oder freut sich sogar über diese gemeinsame Zeit, wie es z.B. mein Onkel tat.

Wenn dein Mann aus dem Nichts so aggressiv ist, ist er tief unzufrieden oder komplett überlastet. (Im letztgenannten Fall würde ich das mit dem Baby-Rüberschieben aber nicht ausreizen;-)

Mancher Langschläfer brauchen das Wachklingeln wirklich, andere werden nach jedem Halbwecken noch müder. Letztgenannte sollten dann eben gleich aufstehen und mehr Mittagsschlaf halten.
 
G

Gast

Gast
  • #13
Liebe Fragestellerin,

auch wenn dir nun viele beipflichten, dass dein Mann dir Unrecht getan hat und du mehr als genug tust, so nutzt dir das doch jetzt gar nichts. Das weißt du doch schon?
Auch mal so spontan wegfahren nutzt eigentlich gar nichts. Mann ist nachher stolz wie Oskar, dass er überlebt hat, dass die Wäsche gemacht ist etc. kannst du aber wahrscheinlich vergessen.
Leider ist es heute so, dass die Aufgaben einer Mutter und Hausfrau nicht mehr wert geschätzt werden. Diese Arbeiten laufen nebenbei, zählen nichts, und das ist natürlich auch das Bild, dass sich bei deinem Mann fest gesetzt hat.
Lass dich nicht von anderen beurteilen, du weißt doch, was du den ganzen Tag machst. Steh dazu. Nimm nicht so wichtig, wie dich andere beurteilen. Und ja, wenn du mal eine Stunde zwischendurch genießen kannst, geniesse sie. Dein Mann macht auch Mittagspause. Wenn du dir ganz bewußt bist, dass deine Arbeit wertvoll ist, wird sich dass auch eher auf andere, auch deinen Mann, so wirken. Und du und dein Kind leben auch besser damit.
 
  • #14
FS, so wie Du schreibst, bist Du eine vorbildliche, engagierte Mutter, die sich nichts, aber auch gar nichts vorzuwerfen hat. Du stillst Dein Kind voll, kochst jeden Tag und kümmerst Dich um den Haushalt. Dann auch noch die Seminare, kaum daß der Mutterschutz rum ist. Dein Mann sollte Dich und Euren Sohn auf Händen tragen.

Er ist offensichtlich empathiebefreit und ahnungslos, hat noch nicht begriffen, welch gravierender Einschnitt in ein Leben die Geburt des ersten Kindes ist. Die einzige Kur für ihn ist, es am eigenen Leib zu erfahren! Alle drei Stunden stillen oder Flasche geben, wickeln, rumtragen bis das Bäuerchen kommt, putzen, einkaufen und jeden Tag mit dem Kleinen an die frische Luft.

Ich an Deiner Stelle wäre stinksauer und zutiefst betroffen über eine solche Bemerkung. Sie zeugt von Respektlosigkeit und mangelnder Aufmerksamkeit.
 
G

Gast

Gast
  • #15
an #9
Du kannst doch nicht 8 und 11-Jährige mit einem 4 Monate alten Baby vergleichen. Als deine Kinder so klein waren, hattest du offensichtlich nicht viel mit ihnen zu tun. Sonst wüsstest du, wie anstrengend das ist.
 
G

Gast

Gast
  • #16
Also ich als Mann habe nach der Geburt des Kindes erstmal freigenommen und dann halbtags gearbeitet, während die Mutter vollzeit ihre Ausbildung beendet hat.
Wir hatten dann halbtags, während ich arbeiten war, eine Tagesmutter.

Ich kochte immer frisch, machte den Haushalt und beschäftigte mich viel mit dem Kind.

Aber, ehrlich gesagt: so viel Arbeit ist das mit dem Kind doch wirklich nicht. Windeln wechseln, ´rausgehen/einkaufen, das Kind baden, füttern etc.

Ich kenne beide Seiten. Er sollte dankbar sein und du solltest dankbar sein. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Frauen denken, der Mann würde seinen Job aus Spaß machen und müsste dankbar sein, seinen Job machen zu dürfen.
Zumal: wenn es denn mal zur Scheidung kommt, wird ja genau das unterstellt: Mann hat den Vorteil des Jobs, Frau den Nachteil der Kindererziehung.

m
 
  • #17
Hi FS

"Mich würde mal interessieren was du den ganzen Tag machst während ich 60h die Woche hart arbeiten gehe".

Die einzig richtige Antwort: Das merkst Du wenn Du demnächst mit Deinem Burnout 24h am Tag hier sitzt"

Sorry- KEIN Mensch ist in der Lage 60h die Woche effektiv zu arbeiten ohne nach spätestens zwei Jahren aus dem Latschen zu kippen. KEIN Job, KEIN Geld dieser Welt ist es Wert sich den Rest des Lebens körperlich zu ruinieren.

Klar ist aber auch: Selbst ein Kleinkind plus Haushalt und einem Seminar 1h/Woche sind Heutzutage übermässiger Stress, Es ist mir rätselhaft wie man damit 18h am Tag arbeiten muss.

Irgendwie schein mir Ihr beide habt ein Problem mit dem Zeitmanagement und der Achtsamkeit Euch selbst gegenüber.

Er wäre wohl an der Zeit das zu überdenken BEVOR Ihr zusammenklappt. Das Kind wird's Euch danken.
 
G

Gast

Gast
  • #18
Liebe FS,
ihr seit beide mit der Situation deutlich überfordert und Eure Beziehung ist in einer gefährlichen Schieflage, anders ist so ein Umgangsstil miteinander nicht zu erklären.
Du machst ein Drama aus einer Bemerkung für die er sich entschuldigt hat (ziemlich unreif) und er verhält sich wie ein Pascha aus dem Orient des letzten Jahrhunderts. Nicht zu glauben, dass Du als Akademikerin Dich so behandeln lässt.

Ein Mann, der 60 Stunden in der Woche arbeitet, ist wohl nicht ausreichend kompetent, den Job in der regulären Arbeitszeit zu schaffen oder er will nicht bei Dir und Eurem Kind sein. Darüber solltest Du Dir mal Gedanken machen.

Genauso ist es mir ein Rätsel, wie Du 18 Stunden am Tag mit einem 4-monatigen Kind beschäftigt sein kannst. Schläft Dein Kind nie? Die gleichaltrigen Kinder, die ich in meinem Leben alle kennengelernt habe, haben in dem Alter den größten Teil des Tages verschlafen. Zu den 18 Stunden Kind, so schreibst Du hat Dein Tag "jnd noch 4-5 Stunden richtige Arbeit" - super, da schaffst Du also 21-23 Stundentage, d.h. 1-3 Stunden am Tag für Schlaf und Freizeit. Wenn man den Weckerterror noch abzieht, bleibt da nichts mehr. Merkst Du noch was? Kein Wunder, das Dein Man Dich nicht ernst nimmt.

Insgesamt scheint Dein Mann weder besonders empathisch noch intelligent zu sein, denn sonst müsste ihm einfallen, dass sein Weckerprogramm eine Zumutung ist. Warum stehst Du nicht einfach auf und legst Dich in der Zeit in die Badewanne. Oder schmeiß den Wecker Morgen früh nach dem 2. klingeln an die Wand. Wenn Du sowieso nicht mit ihm reden kannst ohne meckern oder jammern, hilft vielleicht entschlossenes Handeln, um deutlich zu machen, dass die Dinge jetzt anders laufen. Dieses Weckerthema hätte ich mir auch ohne Kind nicht bieten lassen.

in Kardinalfehler ist: Du verlangst zu wenig von Deinem Mann an Familienarbeit. Wie soll er das, was Du leistest wertschätzen, wenn Du ihn nicht teilhaben lässt und darauf bist Du auch noch stolz. Bist Du dir so wenig wert oder hast Du Angst, dass er geht, wenn Du was von ihm verlangst?
 
G

Gast

Gast
  • #19
Du...tust...mir...leid! Bitte hör auf, zu denken, solche Männer ändern sich. Sie tun es nicht!

Ich könnte mit so einem Mann nicht zusammen leben, der mir so etwas ständig nachträgt - denn das habe ich schon einmal und nie wieder, sag ich dir!

Seinen Haushalt würde ich keinen Fingerbreit mehr machen. ER soll selber waschen, putzen, bügeln, Müll rausbringen, essen kochen und für sich selbst sorgen.
Wer mir so kommt, der hat schon verloren und kann sich was besseres suchen!

Ehrlich, du hast einer der schlimmsten Männer, die man haben kann!
 
G

Gast

Gast
  • #20
m, 2 Kinder (8 und 10 Jahre alt)

Liebe FS,
ich habe Verständnis für Deine Lage. Am Anfang ist Mutter sein wie einen herausfordernden neuen Job annehmen und weil bei vielem noch die Routine und optimale Organisation fehlt fühlst Du Dich sehr gestresst. Du erwartest dafür Verständnis und das ist okay. Was ich bei Deinen Ausführungen und den Antworten der weiblichen Forumsteilnehmer allerdings vermissse ist Verständnis für den Vater Deines Kindes. Leider ist das sehr typisch und sehr ungesund für die Partnerschaft.Überdenke bitte Deine Einstellung, sonst steht Ihr als Paar die noch vor Euch liegende schwerste Zeit evtl. nicht gemeinsam durch. Der Zeitaufwand für Kinder variiert, ist aber de facto am größten zwischen dem 2. und 6 Lebensjahr. Wenn die Kleinen laufen können, aber noch nicht die Vernunft haben (teilweise) selbständig zu agieren und massiv Grenzen austesten. Bei Babys fällt zwar stillen und bzw. windeln, aber dafür schlafen sie ja viel und sind stationär. Und auf das Thema Wecker gehe ich mal nicht ein, das ist ein Sonderthema. Was meine ich?

1) Dein erstes Problem ist Deine "schiefe" Sicht der Welt. Du scheinst Deine Leistung nur mit anderen Müttern zu vergleichen und selbst da nur mit einer Teilgruppe. Mit einem solchen "Tunnelblick"würdest Du bei jeder Publizierung an der Uni doch Schiffbruch erleiden. Das ergibt ein schiefes Bild. Deine Vergleichsgruppe sind alle arbeitsfähigen Deutschen.

2) Als Uni-Angestellte ist Dein Blick auf die Arbeitswelt sehr selektiv. Glaub mir, in der freien Wirtschaft weht ein wesentlich härterer Wind. Ist Dir bewußt daß Dein Mann evtl. auf einem Segelschiff dient, während Du auf einem Luxusdampfer angeheuert hast?

2) Kindererziehung und Haushalt sind kein bezahlter Ammendienst. 50% der Arbeit obliegen Dir in Eigenverantwortung, für die Du weder monetär noch psychologisch eine Gegenleistung fordern kannst. Warum? Es ist auch Dein Kind, auch Du mußt Essen, machst Dreck etc. D.h. Dein Mann und Du sollten nur für den Rest reden eine gefühlte Balance schaffen.

3) Hausarbeit ist im 21. Jahrhundert nicht mehr was es mal war. Für fast alles gibt es technische Hilfsmittel die den Zeitaufwand reduzieren. Je nach Größe der Wohnung und Familie und dem Niveau der haushälterischen Leistungen bleiben nach Eigenerfahrung (130qm² Apartment) 10 - 20 Stunden "Fremdarbeit" übrig.

Fazit: Insgesamt hast Du einen 20-30 stündigen "Schichtdienst" in einem angenehmen Büroklima mit weitestgehend flexiblen Arbeitszeiten zu leisten. Gesamtbelastung max. 30 Stunden. Dein Mann arbeitest 60 Stunden und hat dabei evtl. noch nicht Fahrtzeiten, Heimarbeit (Garten, Reparaturen, Papierkram etc) eingerechnet. Und zusätzlich trägt er noch den Löwenanteil der Ausgabven. Die naheliegende Schlußfolgerung: Du leistest z.Zt. wesentlich weniger als Dein Gatten. Dafür muß er Dich in den Himmel heben? Umgekehrtes Verhalten wäre wohl angebrachter! Balance herrscht wenn Du wieder Vollzeit arbeitest.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

Gast

Gast
  • #21
Ich denke jetzt mal von einer anderen Seite her...bist Du vielleicht zu perfekt? Könnte er sogar eifersüchtig auf Dich sein? Arbeitet Dein Mann so viel, weil er es will oder weil es aus finanziellen Gründen notwendig ist? Vielleicht würde er gerne mehr Zeit mit seinem Sohn (oder Dir) verbringen, mehr in die Familie integriert sein? Seine Aussage ist zwar unter aller Kanone, aber ich denke, er wollte Dir damit etwas ganz anderes sagen...nehmt Euch doch mal einen Abend frei, geht schick essen und sprecht in Ruhe miteinander. Ihr seid nämlich primär ein Liebespaar!

Alles Gute!

w, 39
 
  • #22
Genauso ist es mir ein Rätsel, wie Du 18 Stunden am Tag mit einem 4-monatigen Kind beschäftigt sein kannst. Schläft Dein Kind nie?
Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Bei meinem dritten konnte ich nicht nur die beiden Größeren viermal täglich zur Grundschule und zurück bringen (wir wohnten ein Jahr in der Schweiz, da ist häusliches Mittagessen üblich), sie zu ihren Nachmittagsveranstaltungen bringen, kochen, und den ganzen restlichen Haushalt allein erledigen, meiner Kleinen vorlesen, singen , sie herumtragen.... und beim Ersten wäre ich fast zusammengeklappt, kam kaum zum Duschen, weil er nur während des Stillens und Wickelns schlief, und danach wach und sehr anspruchsvoll war. Nur zwischen ein Uhr nachts und acht Uhr kam ich mit höchstens zweistündigen Unterbrechungen zum Schlafen. Wie unglaublich unterschiedlich Kinder sein können!!!

Zitat von Kalle:
KEIN Mensch ist in der Lage 60h die Woche effektiv zu arbeiten ohne nach spätestens zwei Jahren aus dem Latschen zu kippen.
Mein Ex arbeitet seit über 20 Jahren 18 Stunden täglich, nur am Wochenende ist es weniger. Vorbild ist für ihn in diesem Punkt u.a. Margaret Thatcher (und ein paar andere, die ich mir nicht gemerkt habe), die auch nur 4 Stunden täglich schlief. Es geht, aber es ist furchtbar.

Zitat von Kalle:
KEIN Job, KEIN Geld dieser Welt ist es Wert sich den Rest des Lebens körperlich zu ruinieren. Irgendwie schein mir Ihr beide habt ein Problem mit dem Zeitmanagement und der Achtsamkeit Euch selbst gegenüber. Er wäre wohl an der Zeit das zu überdenken BEVOR Ihr zusammenklappt. Das Kind wird's Euch danken.
Völlige Zustimmung in allen Punkten.
Und wenn sie nicht zusammenklappen, ruinieren sie zumindest ihre Beziehung, die bräuchte nämlich auch gemeinsame Zeit.
 
G

Gast

Gast
  • #23
Liebe FS,

es soll ein gutes Buch geben, wo gut beschrieben ist, wie sich die Paarbeziehung im ersten halben Jahr nach der Geburt des Kindes ändern kann, was Mann und Mutter tun können und sollten, dass beide mit der neuen Situation gut zurecht kommen bzw. sich erst einfinden müssen. Zur Not würde ich ihn bitten, dass er mit zu einer Paarberatung mitkommt.

Ich kann dich sehr gut verstehen, mir ging es ähnlich. Ich habe mich dann vom Kindesvater getrennt, als mein Kind knapp 1 Jahr alt war, weil er immer mehr sein eignes Leben leben wollte. Er kümmerte sich weder um mich noch um unser gemeinsames Kind. Er kümmert sich heute, nach mehr als 17 Jahren immer noch nicht richtig um sein Kind. Heute weis ich, dass er nicht anders kann, weil er es in seiner Familie nicht positiv vorgelebt bekommen hat. Dies konnte ich aber erst nach der Geburt erkennen. Er hatte dann später eine über 20zig Jahre jüngere Freundin, die sich dann aber auch von ihm getrennt hat. So viel ich weiss, ist er seit längerer Zeit wieder Single.

Alles Gute für Euch.

w 50
 
G

Gast

Gast
  • #24
Danke für die vielen verschiedenen Antworten.

Ich meine, dass ich seine Aussage sicher überbewerte und will dies gar nicht. Es verletzt mich einfach zutiefst und ich bin kein Mensch, der sonst sehr sensibel ist. Wahrschenlich ist das Problem, dass ich noch nicht meinen Platz in der neuen Rolle gefunden habe. Sicherlich bedarf es einer besseren Organisation, aber rechtfertigt das so eine harte Aussage? Ich habe die letzten 13 Jahre all mein Geld selbst verdient und viel gearbeitet, daher fällt mir das "Zuhausesein" wohl schwer. Wie gesagt die Arbeit an der Uni muss ich nicht machen, will es aber.

Garten, Reparaturen ect. gibt es nicht weiter. Um den Papierkram kümmer ich mich, als Juristin, größtenteils für die gesamte Familie selbst. Und nochmal, ich meine nicht, dass er mir im Haushalt helfen soll. Er soll seine Ruhephasen gern haben.

Mein Mann arbeitet so viel, weil er zur Zeit Termindruck vom Kunden hat. Die Zeiten werden auch wieder besser. Ich denke nicht, dass er viel arbeitet um möglichst wenig zuhause zu sein.

Letztlich beschwerde ich mich nicht über meinen "neuen Job", meine auch nicht, dass ich mehr oder weniger tue als er und darum soll es auch nicht gehen. Es geht um die harten Worte. Denn entweder er meint was er sagt (streitet es nun ab) oder er wollte mich massiv verletzen. Beides nicht schön.

Mit einem 18 +x "Arbeitstag" meine ich natürlich, die gesagte Zeit in der ich für mein Kind dabin. Natürlich schläft er mal (leider nicht mehr so viel), aber wenn er wach ist, kann ich meine Seminare nicht vorbereiten, denn dann gehe ich mit ihm raus, oder er sucht anders meine Aufmerksamkeit. In dem 18+x "Arbeitstag" sind eben auch meine Schlafenszeiten mit eingerechnet. Zur Zeit wacht er aber in der Nacht ca. 10 Mal auf und dann muss ich ihn wieder in den Schlaf befördern. Stillen muss ich aber zum Glück nur 1-2 Mal in der Nacht.

Ich versuche das Gesagte zu vergessen, aber es fällt so schwer.

FS
 
G

Gast

Gast
  • #25
FS, #12 und #17 machen meiner Meinung nach sehr differenzierte Aussagen. Er wollte Dich in diesem Moment wohl tatsächlich bewusst verletzen und das zeigt, dass er nicht ausgeglichen ist. Jetzt aber ihm zum wiederholten Mal Deine Verletztheit vorzuhalten bringt Dich nicht weiter. Rede mal ganz entspannt mit ihm, dass es schön ist, dass Ihr beide jetzt Eltern seid, aber dass sich doch ganz schön viel geändert hat dadurch. Sag ihm auch dass Du manchmal unsicher bist in der neuen Rolle. Frage ihn, wie es ihm geht. Ein konstruktives Gespräch bringt Euch eher weiter. Grundlage jeder guten Beziehung ist "verstehen vor dem verstanden werden". Auch wenn Du Dich ungerecht behandelt fühlst. Lerne jetzt erst einmal ihn zu verstehen, das wird seine Bereitschaft erhöhen, auch Dich zu verstehen. Und geht mal wieder zusammen weg und sag ihm, wie er Dir gefällt. Frau, 48
 
G

Gast

Gast
  • #26
Tja liebe FS,
nach Deinem letzten Post sind wir beim Thema Streitkultur angekommen. Diese müsst Ihr beide oder zumindest Dein Mann noch lernen. Streiten gehört in einer Familie dazu. Aber nicht das Beleidigen und das Verletzen. Ich war mit meiner Frau 29 Jahre verheiratet, da gab es auch Streit, keine Frage. Wir haben aber dabei nie vergessen, dass wir auch am nächsten Tag noch zusammen sein wollen. Und auch am übernächsten, und am überübernächsten. Obwohl wir das nie thematisiert haben, haben wir beide so gestritten, dass wir uns am nächsten Tag noch in die Augen schauen konnten und der Satz: "Ich liebe dich" uns nicht im Hals stecken geblieben ist.
Das nur als eine kleine Anregung. m,53 witwer
 
G

Gast

Gast
  • #27
Vielleicht fühlt sich Dein Mann einfach überflüssig. Wem willst Du etwas beweisen? Lass ihn doch auch mal etwas "erledigen", vor allem Sachen, die mit Eurem Kind zusammen hängen. Du möchtest ihn schonen, gibst ihm aber so vielleicht das Gefühl, dass Du ihn nicht brauchst. Du wuppst alles perfekt alleine, er muss im Moment zu viel arbeiten, ist wahrscheinlich erschöpft und müde, kommt nach Hause und wird mit einer quasi Übermutter-Hausfrau-Seminarleiterin konfrontiert. Klar verletzt Dich seine Aussage, aber vielleicht ist ihm in diesem Moment einfach eine Sicherung durch gebrannt, ein klares Zeichen dafür, dass er komplett überfordert ist. Ich denke, ein beginnendes Burn out würde ich nicht ganz von der Hand weisen...Bitte versteife Dich nicht so auf diese Aussage und mache alles daran fest. Ich würde Euch mal eine Auszeit verschreiben, gemütlich als Familie daheim, mit Arbeitsteilung, gemeinsamen Unternehmungen mit Eurem Kleinen und auch für Euch als Paar. Keine Arbeit, kein Job, nur ihr drei.
 
G

Gast

Gast
  • #28
Liebe FS,

du hast dir das selbst so ausgesucht. Beschwere dich nicht. Es ist etwas erbärmlich .
 
G

Gast

Gast
  • #29
Ich denke nicht, dass wenn an sich gemeinsam "aussucht" kein Kind zu bekommen und ein beschließt vorübergehend daheim zu bleiben, dass dies es rechtfertigt so etwas zu sagen um den anderen zu verletzen. Zum Thema Arbeitsteilung ist oben alles gesagt ;)
FS
 
G

Gast

Gast
  • #30
warum beschwerst du dich? Hausfrau sein ist kein staatlich anerkannter Job. Es ist nun mal so. Sei dankbar das dein Mann dich finanziert was an sich schon peinlich genug ist
 
Top