@#6: Nun, man sollte das Thema "Kind beobachtet Eltern beim Sex" differenzierter betrachten, und zwar vor allem auch aus den Augen des Kindes: Was sieht das Kind? Was nimmt es wahr?
Ja nach Sexpraktik, nach Stellung, nach Lautstärke, nach Stöhnen und Schreien und den Bewegungen der Sexualpartner kann das Kind komplett verschiedene Dinge wahrnehmen, zum Beispiel:
+ Mama und Papa spielen oder kuscheln miteinander
+ Mama spielt mit Papa Reiten und beide haben Spaß
- Papa tut Mama weh und hält sie fest
- Mama schreit und stöhnt und hat Schmerzen
Kinder sind durch Sex sehr oft stark verunsichert und ängstlich, weil sie einfach nicht beurteilen können, ob die Eltern das freiwillig und lustvoll miteinander machen oder ob einer von beiden gezwungen wird, oder leidet oder Schmerzen hat. Viele Geräusche beim Sex sind eben für ein kleines Kind eher mit negativen Assoziationen verbunden als mit positiven. Das kann Kinder stark verstören und ängstigen -- insbesondere, wenn sie heimlich wieder gehen und die Eltern nicht einmal darauf eingehen können. Oder wenn die Eltern falsch reagieren und das Kind anschreien oder schroff rauswerfen.
Kinder, die die Eltern beim Sex überraschen müssen, so blöde das auch in der Situation sein mag, integriert werden. Sie müssen sofort lernen und gezeigt bekommen, dass beide Elternteile Spaß hatten und miteinander spielten und kuschelten, dass es freiwillig und lustig war, dass das Kind keine Angst haben muss, dass es ganz normal war und dass man die Eltern dabei bitte nicht stört.
Die Nacktheit und der Sexualakt selbst sind für kleine Kinder meist unwichtig und unbedeutend, da sie das nicht begreifen. Solange sie Nacktheit prinzipiell gewohnt sind, nehmen sie dran weder Anstoß noch Schaden. Aber die Interaktion der Erwachsenen ist ihnen unklar und muss verdeutlich werden.