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In meinen Augen war sein Verhalten asozial. Er ist 54, also, ein erwachsener Mann, der für "seine" Frau Verantwortung trägt.
Was erwartest Du? Mit der Verweigerung des Kusses hattest Du ihm doch kurz zuvor klar zu verstehen gegeben, dass Du zumindest an diesem Tag Dich nicht als "seine" Frau betrachtet hast und ihn auf Distanz halten wolltest. Wieso glaubst Du, dass er Dein klar kommuniziertes "Nein" bzw. Deine damit erklärten Wünsche nach Distanz nicht respektiert? Du hast ihm doch schon kommuniziert, dass du seine Wiederannäherungsversuche zurückweist.
Im Übrigen warst Du doch vorher auch mehrfach für Hunde angehalten und ihn eigenständig weiterfahren lassen, was Du als völlig selbstverständlich betrachtet hattest. Du hast damit selber die Spielregel kommuniziert und gesetzt, dass Du es in Ordnung findest, ohne Rücksprache eigenen Dingen nachzugehen (zB Hunden) und den anderen sich selber zu überlassen. Wieso sollte er es dann bei Dir nicht genauso tun dürfen, wenn Du ihm doch gerade kurz zuvor kommuniziert hast, dass das für Dich etwas Selbstverständliches ist; zumal Du ihm mittels Deiner Kußverweigerung auch klar gemacht hattest, dass Du wenig Wert auf Wiederannäherung legtest?
Er hat einfach den von Dir kommunizierten Wunsch nach Distanz respektiert, indem Du bei den Hunden einfach ohne Einvernehmen sich selber überlassen hast und seinen Kussversuch zurückgewiesen hast. Er ist Dir dann eben ebenfalls auf Distanz gegangen, weil Du ihn selber auf Distanz halten wolltest.
Und er war Dir ja offenkundig auch so gleichgültig, dass Du bei Deiner Weiterfahrt auch nicht zurückgeschaut hast, ob überhaupt noch irgendjemand hinter Dir herfährt. Warum sollte er sich dann auch mehr Mühe um Dich geben, wenn Du ca. 40 Minuten vor Dich hinfährst und es Dir erst dann auffällt, dass der Partner überhaupt nicht mehr hinter einem ist. Als ein gemeinschaftliches Erleben, wo ihr "zusammen" fahrt, hast Du es ja zu diesem Zeitpunkt ersichtlich selber nicht mehr betrachtet, denn ansonsten wäre es Dir schon deutlich früher aufgefallen, dass er nicht mehr hinter Dir fährt und genauso wie Du es nicht mehr als eine gemeinschaftliche Aktion betrachtest, wo man noch einen Blick für den anderen hat.
Ich kann ihn da jedenfalls verstehen. Wenn mir meine Partnerin einen Kuß verweigert, dackele ich ihr dann nicht mehr weiter hinterher. Spätestens dann, wenn sie dann minutenlang ohne mal zu mir zurückzuschauen oder meine Nähe irgendwie anderweitig zu suchen, klar zu verstehen gibt, dass ihr meine Gegenwart offenkundig ziemlich unwichtig ist, dann lasse ich sie das offenkundig von ihr erwünschte alleinige Ding auch einfach weiter machen. Wenn Sie etwas anderes möchte, müsste sie durch Verhalten auch etwas anderes kommunizieren.