• #1

Familie – geplant oder ungeplant?

Wie stehen Sie zum Thema „Familienplanung“? Sollte das NUR geplant erfolgen oder finden Sie das unromantisch? Wie gehen sie an das Thema heran?
 
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Gast

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  • #2
Aus der Vergangenheit heraus kann ich sagen, Planen ist zwar schön, doch die Natur lässt sich nicht gerne ins Handwerk pfuschen. Will heißen: zwei Jahre probiert mit einem Partner - nicht schwanger. Nach einigen Jahren drei Jahre inkl. Hormontherapie probiert mit anderem Partner - nicht schwanger. Ziel aufgegeben, neue Lebenspläne gemacht - upps - schwanger! Soviel dazu! (ich war damals unter 30, mein LG auch!
 
  • #3
Natürlich geplant. Ist doch klar das man sich die Väter seiner Kinder nicht gut genug angucken muss da man sein Leben lang an sie gebunden sein wird. Der Zeitpunkt ist dann nicht mehr so wichtig
 
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  • #4
Ich weiß nicht, ob man das überhaupt "planen" kann - im Grunde gibt es in jedem Lebensabschnitt Gründe, die dagegen sprechen. Bei den meisten Leuten "passiert" es halt irgendwann und dann freuen sie sich auch darüber, dass ihnen die Natur die Entscheidung abgenommen hat.
 
  • #5
Verhütung ist ESSENTIELL für die moderne Gesellschaft. Wer will bereits zum Einstiegsalter in die Sexualität gleich ein Kind kriegen? Wer möchte sieben bis zwölf Kinder im Leben haben? Die moderne Gesellschaft wäre gar nicht existenzfähig, wenn keiner verhüten würde.

Verhütung und Familienplanung ist einer der wichtigsten Fortschritte der Menschheit. Die Entkopplung von Sexualität und Fortpflanzung ist eine Befreiung, die man gar nicht stark genug würdigen kann -- geradezu einer der ältesten Menschheitsträume!

Nein, Louisa, Familienplanung ist weder unromantisch noch irgendwie verzichtbar. Ohne geht es einfach nicht. Man möchte doch eine Partnerschaft auch erproben können, sich sicher sein, man möchte Sex ohne Folgen haben können.
 
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  • #6
Ich verstehe die Frage etwas anders. Es geht hier weder um ungewollte Schwangerschaften im Teenageralter, noch um Schwangerschaften außerhalb einer festen Beziehung.

In einer festen Beziehung finde ich eine Familienplanung in sofern sinnvoll, dass beide einverstanden sind, Familienzuwachs zu bekommen und ab wann nicht mehr verhütet wird. In meinem Fall war es so, dass mein damaliger Mann auch ein Kind wollte. Habe ihm gesagt würde gerne dann und dann die Pille absetzen, er müsse aber dann damit rechnen, dass es sofort passieren könne. Hat er nicht geglaubt. 4 Wochen später waren wir schwanger :)

Die Romantik ist dabei nicht auf der Strecke geblieben.
 
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  • #7
Man hat immer 9 Monate Zeit, sich auf ein Kind einzustellen!

Diejenigen in meinem Freundeskreis, die jung und ungeplant Eltern geworden sind, gingen die Sache lockerer, aber nicht weniger verantwortungsbewusst an als die Enddreißiger, die brav den Erst Karriere- Dann Kind-Zeitplan eingehalten haben. Letztere haben viel genauere Vorstellungen, wie die Erziehung und das Leben ihrer Kinder optimalerweise aussehen soll; die Studentenkinder liefen eben so mit und wurden deshalb nicht weniger geliebt.
Insofern habe ich keine schlechte Meinung über ungeplante Elternschaft. Sie erfordert immer gute Organisation und optimalerweise Hilfsbereitschaft der Familie. Wenn diese flexibel verfügbar ist und die Eltern die neue Aufgabe bejahen, steht einem Kind nichts im Wege.
Natürlich gibt es auch die Lebenssituationen, in denen ein Kind den Karrieresprung vermasselt. Die Leute, denen ihr Job wichtiger ist, werden entsprechend viel Wert auf sichere Verhütung legen oder auch den Schwangerschaftsabbruch wählen.
 
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  • #8
ich sehe da zwei gravierend unterschiedliche Themen: 1. Verhütung und 2. Planung eines Kindes.

Verhütung ist klar und wichtig, um nicht wirklich ungewollt schwanger zu werden. ABER, Planung ist nur bedingt möglich. Ok, Frau schafft die Voraussetzung, wenn keine Verhütung stattfindet. Das heißt aber noch lange nicht, dass eine Schwangerschaft dann genau so auch eintritt. Das geht bei wirklich fruchtbaren Frauen, doch was ist bei anderen, oder älteren Frauen? Oder der Mann ist nicht oder nur bedingt zeugungsfähig? Hoppla, genau dann geht die Rechnung nämlich nicht auf - erst Karriere, dann Haus, dann Kind(er). Und dann ist das Geschrei groß und die Arztbesuche häufen sich, die Torschlußpanik wird größer usw.

Ja, es sollte wohl nicht der ONS sein, der als Vater herhalten muss, aber von 20 - 40 zu warten, ob einer der Partner vielleicht der Richtige für eine Vaterschaft sein könnte, kann auch zum kinderlosen Leben beitragen.
 
  • #9
@#7: Na ja, die Unterscheidung zwischen Verhütung und Planung ist zwar theoretisch sinnvoll -- aber jeder, der verhütet, muss sich eben auch irgendwann bewusst gegen Verhütung entscheiden und damit eine Schwangerschaft bewusst und absichtlich in Kauf nehmen. In der heutigen Gesellschaft sehe ich daher in der Praxis keinen Unterschied zwischen Verhütung und Familienplanung. Die Begriffe werden ja allgemein üblich gleichwertig verwendet.

Natürlich treten ohne Verhütung nicht immer sofort Schwangerschaften ein -- aber genau deswegen kann man auch ohen Verhütung dann ja nicht von Planung im engeren Sinne sprechen.

Nein, es bleibt bei der einfachen Tatsachen: Wer Sex will, aber aktuell gerade kein Kind, der muss verhüten. So simpel kann es sein.
 
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  • #10
Hallo Frederika - du hast mich falsch verstanden - klar wer kein Kind will muss verhüten. ABER, allein die Tatsache Planen zu wollen bzw. zu Planen, bedeutet nicht, nun will ich, also werde ich schwanger! Bei der Verhütung klappt die Planung, beim Schwanger werden spielt auch noch die Natur mit - und das manchmal nicht zu knapp. Und damit ist richtige Planung inkl. gleichzeitiger 100 % Zielverfüllung Kind eben nicht gegeben.
 
  • #11
@#9: Natürlich, da sind wir uns einig und so wollte ich auch den zweiten Absatz von #8 verstanden wissen.

Verhütung lässt sich planen, Schwangerschaften nur sehr bedingt. Das ist doch wohl aber auch wirklich jedem klar. Je jünger, desto eher klappt es, aber selbst da gibt es unerfüllten Kinderwunsch.
 
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Vicky

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  • #12
Also, die Frage bedarf einer Konkretisierung und Erklärung...

Man kann die Frage nämlich auch anders verstehen: Er und sie haben einen Kinderwunsch und verhüten deshalb nicht. JETZT ist die Frage, ob man zum fruchtbaren Zeitpunkt der Frau geplanten Sex hat (und noch keine Ahnung was für Sachen anstellt) und eine Zeugung forciert oder ob man alles wie immer und ganz easy angehen lässt und nach dem Motto verfährt: "Wenn's klappt, dann ist toll und wenn es (noch) nicht klappt, dann üben wir weiter und haben Spaß dabei!"

Dass bei Sex nach Fruchtbarkeitskalender die Romantik auf der Strecke bleibt - nach häufigeren Versuchen zumindest - ist naheliegend. Ich kann nur von mir berichten: Wir wollten ein Kind. Erst habe ich weiter verhütet, habe Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt gemacht, Folsäure eingenommen, den Impfschutz aufgefrischt, die Zähne durchchecken lassen (damit keine Narkosebedürftige Behandlung in der Schwangerschaft notwendig wird und weil es in der Schwsch. bei vielen Frauen zu Zahn- und Zahnfleischproblemen kommt), schon in dieser Zeit so gut wie keinen Alkohol getrunken usw.

Dann habe ich die Pille abgesetzt, wir hatten normal Sex nach Lust und Laune, also auch an Tagen, die recht gewiss unfruchtbar waren, aber eben auch an den Tagen, die in die fruchtbare Phase fielen. Dabei haben wir alles wie immer gemacht, nur mit dem einzigen Unterschied, dass ich extra eine Weile nach dem Sex liegengeblieben bin, damit die Spermien nicht gegen die Schwerkraft hochwandern müssen. Ob das wissenschaftlich gesehen eine Schwsch. tatsächlich begünstigt, weiß ich nicht. Ich hatte diesen Tipp aber mal gelesen.

Da ich bereits im ersten Zyklus nach Absetzen der Pille schwanger wurde, blieb Gott sei Dank gar keine Zeit für ernüchternde, unromantische oder enttäuschende Sexerfahrungen. Dafür bin ich echt dankbar, denn ich wäre wahrscheinlich nach ein paar Monaten schon ungeduldig oder ängstlich geworden.
 
G

Gast

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  • #13
Also ungeplant fände ich unmöglich.
Vielleicht will man nicht mal eine Familie am Hals haben, und dann hat man auch noch eine ungeplanterweise ? Nein danke.

Über ungeplanten Besuch freut sich auch nicht immer jeder, aber der bleibt auch nicht für den Rest des Lebens und danach gehts normal weiter.

Familienplanung ist für mich absolut essentiell.
 
  • #14
Ich finde, die vorangegangenen Antworten zeigen sehr schön, dass die Planung in der Familienplanung ein graduelles Phänomen ist, weil bis zur Familienwerdung so viele Fragestufen zu durchlaufen sind: Wer ist ein interessanter Partner? Will der ein Kind? Wie passt das zu den sonstigen Lebensumständen? Wie lange verhüten wir? Und wenn wir aufhören zu verhüten, haben wir dann zusätzlich Sex nach Fruchtbarkeitskalender? Und wenn die Schwangerschaft eingetreten ist, wie bereiten wir uns auf die Geburt und die Elternschaft vor?

Ich glaube, die Stufen, wo es am ehesten "nach Plan" zugeht, sind die Entscheidungen, auf die Verhütung zu verzichten und dann wieder die Vorbereitungen auf das Familienleben während der Schwangerschaft.

Ich selber werde es auch so handhaben: Der Zeitpunkt, an dem der Verzicht auf Verhütung erfolgt, ist in der Partnerschaft abzusprechen. Und dann warte ich ganz romantisch ab, ob und wann ich schwanger werde.
 
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  • #16
Genauso habe ich es auch gemacht. Nur kam mir dann die Natur in die Quere. Nach jahrelangem romantischen Abwarten wurde es mir nämlich zu dumm und ich habe (gegen den Willen meines Mannes , Originalton: "Das wird schon, das kann man nicht zwingen, blablabla...) ärztlichen Rat eingeholt. Nach acht Jahren war ich endlich schwanger (durch künstliche Befruchtung). Hätte ich auf meinen Mann gehört, würden wir heute noch erfolglos probieren.
Familienplanung im Sinne von "Will ich überhaupt Familie oder nicht?" ist ok. Die konkrete Durchführung ist dann nur bedingt planbar. Kenne auch Gegenbeispiele, wo das langersehnte Wunschkind plötzlich als "Dreierpack" da war und die Eltern restlos überfordert. Oder wo Schicksalsschläge das Modell "glückliche Familie" zum Scheitern gebracht haben.
 
  • #17
Ich hab als junger Bursche immer einen Heidenrespekt vor dem Klapperstorch gehabt und mich zumeist, hüstel, entsprechend verhalten. Bei den (1 - zumeist) Gelegenheiten war dann auch etwas Glück bei...
Irgendwann hat sich der Respekt verloren, eine Frau kam auch ins Spiel und siehe da, da war sie, meine Familie. Direkt geplant wäre jetzt übertrieben, "zugelassen, als die Zeit immer reifer wurde" trifft es vielleicht eher.
 
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