G

Gast

Gast
  • #1

Familienvater und Karriere, ist das vereinbar?

Hallo, mein Mann hat seit einigen Monaten einen anspruchsvolleren Job angenommen. Er arbeitet sehr lange, die Familie musste umziehen für den Job, er ist stark gestresst und oft erschöpft. Ist es das wert? Wie funktioniert das bei anderen Familien? Ich brauche nicht zwingend einen Mann der Karriere macht, aber er hat inzwischen schon totalen Willen entwickelt, aber immer wieder ist er auch total fertig und stößt an seine Grenzen. Habe angst er bekommt ein Burnout. Wie ist das bei euch?
 
G

Gast

Gast
  • #2
Ich arbeite in einer Bank und hatte Familie und ein paar Tipps:

1. Da der Job noch neu ist, ihm etwas Zeit lassen und ihn unterstützen.
2. Sagen, dass du das übergangsweise o.k. findest weil der Job neu ist, du aber gerne eine Perspektive hättest, dass ihr z.B. in einem halben Jahr aus dem gröbsten raus seid und er mehr Zeit für die Familie hat.
3. Sieh seine Arbeit nicht nur als Belastung für das Familienleben, sondern als eure Existenzgrundlage. Aus meiner Erfahrung hätte ich es toll gefunden, wenn meine ex-Frau sich einmal für meine Arbeit interessiert hätte. Nicht die Details, aber wenigstens so die Entwicklungslinien der Projekte.

m
 
  • #3
Der Job ist neu, er kämpft noch. Lass ihm ein paar Monate, dass wird er ihn beherrschen und die Situation entspannt sich. Wenn nicht, rede mit ihm. Das finde ich überhaupt das wichtigste: Rede mit ihm nicht hier im web über ihn...
 
G

Gast

Gast
  • #4
Mir stellt sich die Frage nicht. Ein Mann, der seinen Job mehr liebt als seine Familie, wäre nicht mein Mann. So etwas finde ich ätzend. Lieber hat man etwas weniger Geld, und kümmert sich um seine Frau und Kinder. Was tust du, wenn dein Mann krank wird? Pflegst du ihn dann? Verdienst du dann soviel Geld, dass du euch alle durchbringen kannst? Er ist einfach rücksichtslos und denkt halt nur an sich, seinen Status und kann es nicht akzeptieren, mit vielleicht etwas weniger Geld auszukommen und dabei wenigstens glücklich mit der Familie zu sein.

"Die Familie musste umziehen wegen seinem Job". Sorry, das hätte ich schon wegen der Kinder nie gemacht. Die müssen sich jetzt in neuen Schulen einlernen, haben es schwerer, mit dem Schulstoff mitzuhalten, vielleicht müssen sie sogar eine Stufe wiederholen, und werden aus ihrem Freundeskreis gerissen. Sowas geht immer an meinem Verständnis vorbei. Mit solchen egoistischen Männern kann ich nichts anfangen.

Dein Mann wird sich nie ändern! Träum weiter....
 
G

Gast

Gast
  • #5
#3 - So etwas weltfremdes! Falls Sie selbst oder Ihr Partner nicht Beamte sind ist ein guter Job kein Recht sondern innerhalb von vernünftigen Grenzen ein Privileg. Wir müssen heute bis zu 45 Jahre arbeiten und bei dem heutigen Tempo wirtschaftlicher und politischer Veränderungen gibt es keine Garantie. Sicher ist jedoch, daß die die Männer und Frauen die in der Karriere sensiblen Zeit von 25-50 die Extra-Meile gehen bessere Chancen auf ein erfülltes Familienleben. Auch Kindern tut es gut zu lernen sich in neuen Situationen zurecht zu finden. Daß macht sie lebenstüchtiger. Und Freunde wdchseln sowieso mit den Lebensphasen, gerade wenn man jung ist. Solange die Familie an einem Strick zieht ist daß positiv. Gemeinsam, heißt gemeinsam für gemeinsame Ziele arbeiten.

Die Egoistin sind Sie. Sie denken nur an Ihr bequemes Leben. Sie scheuen Herausforderungen. Ein bißchen Kampf gehört zum Leben und läßt Ihre Persönlichkeit wachsen. Das interessiert Sie nicht und was ist die Konsequenz? Langweile und Unfähigkeit Ihre Grenzen zu erweitern. Das wäre noch okay solange es nur um Sie geht. Jeder kann sein Leben so gestalten wie er will. Aber der rest der Familie muß sich ja Ihren Vorstellungen anpassen. Noch schlimmer, oft sind es solche Personen wie Sie, die Ihrem Mann in einigen Jahren vorwirft (sich selbst natürlich nicht) daß er nichts erreicht hätte im Vergleich zu X. Und daß er langweilig ist, weil ja seit ewig Routine herrscht. Bei Gelegenheit wird dann gerne der Absprung mit einem Exemplar gesucht, der eine verständnisvollere Partnerin hatte. Life on a silver platter ist Ihre Vorstellung - welche Verschwendung der Talente die Gott Ihnen gegeben hat. Hoffentlich leben Sie alleine und bleiben auch für sich.
 
G

Gast

Gast
  • #6
Liebe FS, ich wäre stolz auf meinen Mann, wenn er so viel leisten würde! Das tut er ja nicht nur für sich, sondern auch für dich. Wenn man heutzutage Kinder hat, dann braucht man zum Lebensunterhalt nun mal sehr viel Geld. Er wird es schon merken, wenn es ihm wirklich zu viel werden sollte. Ich wäre stolz auf ihn und würde nur ab und zu (selten) mal nachfragen, ob es ihm gesundheitlich noch gut geht. Müdigkeit oder Erschöpfung sind an sich noch keine Krankheitssymptome. Er wird ja vermutlich in seiner Freizeit für Ausgleich sorgen mit ausreichend Schlaf und Sport. Lass ihn einfach machen. Von nichts kommt nichts.
W/43
 
G

Gast

Gast
  • #7
Lieeb FS,
was tust Du, um ihn zu entlasten? Nur jammern und klagen, dass er sich schonen soll, bringt nichts? Arbeitest Du, trägst Du Deinen Teil dazu bei, dass die Existenz der Familie nicht nur auf seinen Schultern lastet? Bist Du bereit, Deinen Anteil zu erhöhen, um ihn zu entlasten?

Red' mit ihm. Sag' ihm, dass Du so ein Leben nicht willst, wo er nur schuftet und in der Familie nur noch als Geldbringer sichtbar ist. Sag' ihm, dass Du mit weniger Geld und mehr Ehemann leben willst, vor allen Dingen aber, dass Du seine Gesundheit gefährdet siehst und das nicht willst. Und wenn er Dir etwas als Mensch bedeutet, dann ist es auch nicht verkehrt, dass in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Das sollte der eigentliche Motivator sein, gegen seinen unausgeglciuhenen und ungesunden Lebensstil zu intervenieren.
Übernimm einen eigenen Teil der Erwerbsarbeit, um das Familieneinkommen zu steigern, eigene Rentenansprüche zu erwerben und Deinen Mann von der alleinigen Verantwortung zu befreien.

Ein Jobwechsel ist anstrengend und verlangt erst mal Mehrarbeit, um reinzukommen. Nach ein paar Monaten, also jetzt, sollte aber Entlastung eintreten. Wenn das nicht passiert, kann es auch sein, dass er auf den falschen Posten gerückt ist und daher tatsächlich überfordert ist, nun aber alles tut, um das zu verbergen. Auch darüber solltest Du mit ihm reden.
Leider sind Männer nicht gut darin, einzusehen, dass sie eine Liga zu hoch spielen und wieder zurückzuschrauben, vor allen Dingen, wenn sie soviel dafür in Bewegung gestezt und der Familie abverlangt haben. Da kann es helfen, wenn Du ihm klar machst, dass Du das alles nicht brauchst und willst, wenn es ihm damit schlecht geht.
 
  • #8
er ist stark gestresst und oft erschöpft. Ist es das wert?

Ist es das Wert? Nun liebe FS, das kann nur ER beantworten. Ist nämlich auch nicht gut wenn man unterfordert ist- das ist übrigens der weitaus häufigere Burnout Grund.

Aber, und das solltest Du Ihn schon fragen: Er ist gestresst- also negativer Stress wenn Er darunter leidet. Und das sollte nicht zu lange gegen. Im ersten halben Jahr kann das sein- sollte es aber nicht. DAS ist eher ein Zeichen dass Er entweder überfordert oder das Betriebsklima ziemlich schlecht ist.

ISt das der Fall sollte er sich überlegen ob es nicht besser wäre den Chef zu wechseln, Karriere kann man letztendlich eh nur machen wenn man nicht überfordert ist und bei der Arbeit seinen Spass hat.
Nach Martin Luther: "aus einem verzagten A*** kömmet niemalen ein fröhlicher Furz"- wer das was er macht nicht gerne und mit Begeisterung tut wird nicht gut sein- und das ist Voraussetzung für Karriere.

Also Karriere und Familie geht- aber nur wenns die passende Karriere ist. Nur dann ist es da auch Wert.
 
G

Gast

Gast
  • #9
Liebe Fs

er wurde Partner. Und hatte damit auch die volle wirtschaftliche Verantwortung für hohe Umsätze.
Und vorher ging es ihm deutlich besser. Seither kommt er fraitags müde und ermattet nach Hause. Grosse Aktivitäten sind dann nicht mehr angesagt. Essen, Trinken, Ausruhen, einen Film ansehen oder Lesen. Dann Schlafen. Samstags macht er etwas Sport oder trifft sich mal mit seinen Jugendfreunden am Nachmittag. Radfahren oder mit dem Hund laufen (was ich sonst tue). Ich würde sagen die Kosten der Karriere sind vielschichtig und reichen bis in die kleinsten Verästelungen des Nervensystems. Kinderlärm oder Hundegebell nerven ihn und er schläft sehr viel am Wochenende.
 
  • #10
Zu den Umzügen für die Kinder: Die sehe ich nicht so negativ! Das können durchaus Horizonterweiterungen sein. Wir sind sehr oft umgezogen, meine Große hat mal gelacht: "Im Prinzip ist keiner von uns da aufgewachsen, wo er geboren wurde", und meine Kinder sind alle gut eingebunden in ihrem Freundeskreis.
Keine Sorge also, das kann man ausgleichen.

Wie wir es in unseren "guten Zeiten" trotz Wahnsinns-Arbeitspensum seitens meines Ex machten:
- Wir nutzten einen Tag des Wochenendes für einen Familienausflug ins Grüne, mit (kindgerechtem) Wandern und Picknick.
- Wir frühstückten gemeinsam und hatten jeden Abend ein gemeinsames warmes Essen (danach arbeitete er wieder ;)
- Wenn wir nicht im gleichen Land waren, telefonierten wir täglich, meist eine Stunde lang, bis wir beide einschliefen.
Du musst eben sehen, dass er, wenn er schon so müde ist, keine Extraarbeit in der Familie leisten muss, und dass ihr Euch als Paar nicht verliert. Ohne gemeinsam verbrachte Zeit wird das schwer.
 
G

Gast

Gast
  • #11
Dein Mann wird sich nie ändern! Träum weiter....

Träum Du am Besten weiter. Ein total egoistisches und engstirniges Posting, dass man am Besten gar nicht weiter kommentieren sollte.

Macht den der neue Job Deinem Mann Spass, aus welchen Gründen nahm er den Job an? Es ist wohl normal, dass man in der Anfangsphase noch mehr leisten muss, bis alles "sitzt". Das kann u.U. bis zu einem halben Jahr dauern. Es ist allerdings am Wichtigsten, wenn Du mit ihm sprichst (ohne Vorwürfe und Quengeleien) wie er sich Euer Familienleben in Zukunft vorstellt. Es ist sehr schwierig, Dir da den ultimativen Tipp zu geben, FS.

w
 
G

Gast

Gast
  • #12
Tja, ich musste leider umziehen, wegen eines Jobs. Manchmal geht es nicht nur um "weniger" oder "mehr" Geld, sondern um existieren oder dahin vegetieren. Hartz IV ist näher, als man denkt.

Uns hat es zumindest geholfen. Nach fünf Jahren kann ich zurückziehen in einen mehrfach besseren Job. Was uns (2+2) ausreicht mehr als von der Hand in den Mund zu leben.

Ich wünsche Dir, dass Dein Leben weiterhin so sorgenlos verläuft, wie bisher.
 
Top