Angie
also wenn ich mir so einige Eltern anschaue, mit denen ich beruflich zu tun habe, dann muss ich sagen, dass mir deren Kinder unendlich leid tun. Die meisten von denen haben sich bewußt für ihre Sprößlinge entschlossen und behandeln sie heute alles andere als gut. Vielleicht hätten sie besser erst einmal mit einem Wellensittich geübt. ;-) Das fängt mit dem Frühstück für die Kinder an und hört bei der Freizeitgestaltung noch lange nicht auf. Eine alleinerziehende Mutter mutet ihrer Tochter jedes Jahr einen neuen Lebensgefährten inclusive Umzug und diverse Schulwechsel zu. Eine andere produziert laufend Kinder von verschiedenen Männern (es scheint tatsächlich Frauen zu geben, die ernsthaft der Meinung sind, frau sollte von jedem Mann, in den sie mal verliebt war, ein Kind bekommen) und erwartet, dass sich die älteste Tochter darum kümmert. Zur Zeit lernt die eigentlich nur von ihrer Mutter, wie man diverse Ämter ordentlich um Geld angeht. Als engangierte Rentenzahlerin kann ich sie mir nicht vorstellen. Eine andere hat ein ADS-kind und geht lieber auf Tauchstation als nur einmal den Kontakt mit der Schule zu suchen. Sooo viele tolle verantwortungsbewußte Eltern gibt es nun auch nicht mehr, dazu laufen zu viele verwahrloste Kinder herum.
Meine Mama ist eine gute Mutter (immer noch!), das liegt vermutlich daran, dass ihr die Familie immer das wichtigste im Leben war. Gleichzeitig hat sie ein großes Herz für Tiere, und alle Katzen, die sie zu Hause versorgt, sind Streuner gewesen, teilweise vorher schlecht behandelt worden.
Mir persönlich sind Menschen auch suspekt, die Tieren mit völliger Gleichgültigkeit oder Abneigung begegnen. Die zahlreichen Omas hier in Berlin, die ihre völlig verfetteten kleinen Hunde über den Bürgersteig ziehen, sind mir zwar auch manchmal ein Dorn im Auge, aber schlussendlich spiegeln sie auch sehr deutlich wieder, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt. Keine enge Familienbande, Einsamkeit im Alter, Krankheit, da kann vermutlich so ein Tier schon sehr helfen.
Ich kenne übrigens kaum ein Kind, das sich nicht einen Hund wünscht. Ich bin als Kind von all meinen Freunden immer beneidet worden, weil es in meiner Familie einen Hund (Bobtail), zwei Katzen und einen Wellensittich gab (der meistens frei herumflog und den Katzen auf den Kopf schiss, wenn sie ihn zu intensiv anstarrten). Der beste Freund in meiner Kindheit war mein Kater. Wann immer ich Stress hatte, kam er zu mir, schmiss sich in meine Arme und kuschelte. So einen habe ich nie wieder gehabt, und ich werde ihn nie vergessen.
Zahlreiche Straßenkids haben übrigens einen Hund an ihrer Seite, und das letzte Geld geht häufig für Hundefutter drauf. Warum ist so? Der Hund ist ganz offensichtlich zuverlässiger und beständiger in seiner Zuneigung als Menschen.