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  • #1

Film und Fernsehn finden Seitensprung und Ehebruch als normal.

Liebe Leute im Forum.
Gestern sah ich wieder mal einen "romantischen" Liebesfilm.
Leider ging er nicht davon aus, dass sich zwei freie Singles verlieben und ein Paar werden, was für mich ganz logisch und "normal" wäre, wie in den alten Schinken aus früheren Zeiten.
Nein, heutzutage sind beide liiert oder verheiratet, verlieben sich unsterblich in einen andern und gehen erst mal kräftig fremd, bevor es letztendlich zum Happyend oder zum Drama kommt. Mir kommt es vor als wenn die alten Werte wie Treue und Moral nur noch lächerliche Zeitzeugen einer vergangenen Ära sind. Ich kann es einfach nicht glauben.
Wer heute nicht ehebricht oder fremdgeht ist unnormal, gestört oder spießig.
Wie denkt ihr darüber?
 
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  • #2
Fernsehen ist wie Urlaub: auf das gekonnte Abschalten kommt es an (Wolfgang Gruner).
 
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  • #3
Das ist so...
Die Zeit von festen Partnerschaften und langfristig monogamen Verhalten ist vorbei.
Bei passender Gelegheit macht man halt schluss und geniesst den neuen Partner.

Willkommen im Jahr 2013
 
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  • #4
Das ist so...
Die Zeit von festen Partnerschaften und langfristig monogamen Verhalten ist vorbei.
Bei passender Gelegheit macht man halt schluss und geniesst den neuen Partner.

Willkommen im Jahr 2013

Ich weiß, dass ich von manchen hier (die mich kaum kennen können) dem "19. Jahrhundert" zugerechnet werde. Ich weiß aber auch, dass rund 50% aller Menschen das so leben und eine große Mehrheit sich zumindest wünscht, das so leben zu können: ohne Fremdgehen, Seitensprünge, Untreue...

Die anderen 50% sind hier aus naheliegenden Gründen überrepräsentiert.

M50
 
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  • #5
Ja, das ist mir auch aufgefallen, obwohl ich solche Filmchen eher aus Solidartät sehe und mich nicht so wahnsinnig gut auskenne (und oft seeehr langweile). Andererseits ist es eben ein Genre und das gelingt auch gelegentlich ganz ordentlich. Gute Schauspieler tragen auch ein schlechtes Drehbuch über die Runden. Schlechte ein gutes übrigens nicht.

In der Regel wird die Erstbeziehung als Irrtum dargestellt und die neue Beziehung ist dann die eigentlich richtige Bestimmung. Glaubwürdig ist das nicht mehr so ganz. Es sind ja schliesslich eigentlich Märchen und da gibt es solche Irrtümer natürlich nicht. Aber die Werte (Schicksal und DANN Treue) sind schon noch die alten, nur die Wege zum Glück nicht mehr so ganz. m47
 
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  • #6
FS

Ich frage mich, ob dieser Werteverfall die Menschen wirklich zufriedener und glücklicher macht?

Eine Bekannte von mir sagte letztens noch, als wir mal wieder so ein Liebeswirrwarr im Fernsehen nach Feierabend gemütlich anguckten, nun sieh dir den Stress mal an, warum können die Regisseure nicht mal eine Story bringen, wo keiner seinen Partner betrügt. Das ist doch echt krank.

Man könnte also fast davon ausgehen, nee, als Single findest Du kein Pendant, nur wenn Du schon liiert bist, Deinen Partner betrügst könnt' es klappen.

Warmwechseln ist in, als wirklich freier Single auf Partnersuche ist out - so nach dem Motto.

Also ich finde das auch krank oder ich bin es im Jahr 2013.
Muss mich wohl umpolen lassen oder ich bin zu konservativ, also Gehirnwäsche.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
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  • #7
Ich glaube, einen Film, dessen Handlung daraus besteht, dass zwei sich kennenlernen, heiraten, ein Haus bauen, Kinder kriegen und als glückliche Familie zusammen leben, fänden die meisten langweilig.

Dennoch wollen das viele und machen es auch.

Nur weil ich im Fernsehen einen Krimi oder Kriegsfilm gucke, finde ich Gewalt ja deswegen noch lange nicht in Ordnung.

m
 
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  • #8
Die heutige »Wechselmentalität« gab es schon immer in den Köpfen der Menschen, allerdings war es für eine Frau vor 60 Jahren in Deutschland noch nicht so einfach sich scheiden zu lassen und ein selbstständiges Leben zu führen. In arabischen Ländern halten die meisten Eheschließungen einfach nur deswegen ein Leben lang weil die Frau keine / kaum Rechte hat und sich nicht einfach scheiden lassen kann...

Die meisten Menschen suchen ihren Partner einfach nicht sorgfältig genug aus und wundern sich nach der Hochzeit nach nur einem Jahr das der Partner doch nicht perfekt ist. Wer einen treuen Partner sucht sollte seine Vorgeschichte genau abklären.

w 19
 
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  • #9
das passt eben eher zum heutigen Zeitgeist!
Heutzutage gibt es auch reihenweise Patchwork-Liebesfilme à la Keinohrhasen, der Shclussmacher usw.
Dazu kommt Werbung à la Axe Mature: "Sooo, Du wohnst noch bei deinen Eltern? So ein Zufall, da wohnt mein Exmann nun auch wieder!" ... säuselt die hochattraktive Ex-Ehefrau ihrem jungen Lover zu...

Deswegen gibt es trotzdem auch jede Menge Paare, die zusammenbleiben. Werteverfall??
Gibt es v.a. in den Großstädten - da sind die Versuchungen präsenter und die Anonymität eher gegeben.
Ich war immer treu und bin trotzdem kein unattraktives dummes oder naives Ding!
Mir ist Ehrlichkeit und Treue aber wichtig!
Mein Exmann sah das allerdings auch anders.
In einer Jahrzehnte-langen Ehe kann es ggf. mal zu einem verzeihbaren "Ausrutscher" kommen - normal empfinde ich das trotzdem nicht.

Aber auch hier im Forum gibts doch v.a. Männer, die sagen, dass Monogamie unnatürlich wäre. Nun denn...

w,40
 
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  • #10
Die meisten Menschen suchen ihren Partner einfach nicht sorgfältig genug aus und wundern sich nach der Hochzeit nach nur einem Jahr das der Partner doch nicht perfekt ist. Wer einen treuen Partner sucht sollte seine Vorgeschichte genau abklären.

w 19

Na das sagst Du jetzt mit 19 - da dachte ich auch noch, ich finde den perfekten Mann und sicherlich keinen, der mich betrügt!
Warte mal ab, bis Du 15 Jahre älter bist!
 
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  • #11
Ich stimme Dir darin zu, dass Seitensprünge und der warme Wechsel von vielen Menschen bereits als Normalität angesehen oder sogar gelebt werden. Im Grunde werden sogar diejenigen, die nach den Regeln spielen in die Defensive gedrängt und müssen sich für ihr Verhalten rechtfertigen (das merkt man regelmäßig im Forum).

Aber ...

Eine Bekannte von mir sagte letztens noch, als wir mal wieder so ein Liebeswirrwarr im Fernsehen nach Feierabend gemütlich anguckten, nun sieh dir den Stress mal an, warum können die Regisseure nicht mal eine Story bringen, wo keiner seinen Partner betrügt. Das ist doch echt krank.

... das Fernsehen und der Film leben von Spannung. Würde Dir ein Film gefallen, der auf Wendungen, Höhepunkte und Nervenkitzel vollkommen verzichtet? Dramen und Liebesfilme müssen solche Elemente enthalten, andernfalls kann man eben nur den Familienalltag von Otto-Normalverbraucher in der Flimmerkiste bewundern. Wer würde sich das schon angucken wollen?

Zumal sich auch die Frage stellt, ob Filme ihre Vorlage in der Realität suchen oder selbst Vorbild eines gewissen Lebensstils sein wollen? Ich vermute, das Fernsehprogramm hat keinen großen Einfluss auf den Zuschauer und tippe daher auf Ersteres.
 
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  • #12
Was in unserer Gesellschaft schiefgelaufen ist, dass Treue von der Tugend zum Makel geworden ist?

Kein „moderner Mensch“ darf heute noch zugeben, dass er sich nach Treue und Bindung sehnt, ohne dass man ihn gleich in die „Bedürftigen-Schublade“ steckt. Denn man will ja stark erscheinen und keiner soll merken, dass man jemanden braucht und dass man gebraucht werden will. Treue, das galt früher als Tugend. Heute hat es eher den Klang von: „treudoof“. Wer nach fünf Jahren immer noch in derselben Firma ist, gilt ja auch bereits als arme Wurst. Außerdem leben wir in einer konsumorientierten Wegwerfgesellschaft. Jedes Produkt, welches nicht richtig funktioniert, veraltet wirkt oder schlicht nicht mehr gefällt, wird durch ein neues ersetzt. Diese Mentalität hat sich wohl auch auf unser Beziehungsleben ausgeweitet. Man ist eben nicht mehr bereit, gemeinsam auch durch schlechte Zeiten zu gehen, wenn die vermeintlich guten Zeiten an jeder Ecke warten könnten.

Das Wort Treue stammt aus dem Althochdeutschen – von triuwe, ein Eigenschaftswort, das so viel bedeutet wie „fest sein“ – heute würde man sagen: stehen können, Rückgrat zeigen! Darum geht es doch eigentlich: Das Festhalten an einer Pflicht sich selbst gegenüber.
Die Würde, die Selbstachtung erwächst aus dem Vermögen, sich selbst zu etwas verpflichten zu können – und dabei dann zu bleiben. Egal ob es eine Überzeugung, ein Mensch, ein Geschäft, ein Versprechen ist. Wir verraten, bevor wir jemand anders verraten, immer erst uns selbst. Nur wer sich selbst treu ist, kann auch anderen treu sein. Weil das uns erst zur Liebe befähigt.

Dem Partner treu zu sein, wenn man verliebt ist, ist keine Kunst. Sich anbrüllen, miteinander hadern, verzweifelt über den anderen sein – und trotzdem dableiben, nicht gedanklich bereits – quasi per Mausklick – nach Alternativen suchen, DAS ist Treue - das Gegenteil von Egoismus.
 
  • #13
Die "heile Welt-Romantik" a la Rosamunde Pilcher - wollen vielleicht nur noch Rentnerinnen anschauen ?

Drehbücher müssen sich nach dem Geschmack der Zuschauer richten, z.B. Konsumenten-Zielgruppe.
Oder sie aufrütteln, um sie zum einschalten zu bringen.
Da finden sich unmoralische Verhältnisse z.B. bei "Verbotene Liebe" (Serie, ARD) schon im Vorabend-Programm.

Also je (moralisch) härter und deftiger, desto mehr Einschaltquote ?
..als wenn die alten Werte wie Treue und Moral nur noch lächerliche Zeitzeugen einer vergangenen Ära sind....Wer heute nicht ehebricht oder fremdgeht ist unnormal, gestört oder spießig.
In der Realität: So scheinen mir mindestens 50% aller Männer zu denken. Und Viele davon es auch zu tun.
Während ich es bei Frauen nur bei einer Partnerin (21) erlebte.

Es wird unter Männern nicht unbedingt erwartet, daß man(n) fremdgeht oder ehebricht.
Aber anderweitig gebunden - egal ob bei Mann oder Frau - stellt heute für viele Männer kein Hindernis mehr dar.
Aber auch so manche Frauen entdecken den Seitensprung als interessante Bereicherung.

Beide (M+F) wollen sich dabei rechtfertigen: Was ich von meinem Partner/in nicht bekomme, das hole ich mir woanders. Warum darauf verzichten, wenn es möglich ist ?

Wenn dann die Untreue doch moralisch geächtet wird, dann folgt ggf: "Ach, das soll man nicht so eng sehen - denn es war ja nur Sex." Also die sexuelle Untreue als akzeptabel betrachten.
Und ggf. nur gegenüber der Partnerin den Reumütigen spielen. Während sie selber dabei denken: Was regen sich die Frauen denn so auf ? Unter Männern gilt das nicht als verwerflich (stimmt oft).

Ein Mann meint sogar zu seiner Untreue (sinngemäs): Das war ein Fehler von mir. Aber weil ich es als Fehler zugebe, muß man mir stets verzeihen. (Während er munter weiter fremd ging.)
Er verlangte daher die Rückkehr seiner Partnerin. Vielleicht will er erst nach ihrer Rückkehr mit seinem fremdgehen aufhören ? Aber wie lange hält das ?

Ich werde als Mann nicht mehr nennen, daß ich stets treu bin, und noch nie untreu war. Sondern besser dazu schweigen.
Entweder glaubt man mir nicht - weil ich ein Mann bin ?
Oder man hält mich für sexuell unterentwickelt ?

Was die Kirchen/Religionen zu Moral und Treue sagen - interessiert mich nicht.
Ich bin zwar kein Atheist, aber auch kein Mitglied irgendeiner Konfession.
 
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  • #14
Das selbe findest du auch in modernen Romanen und Liebesromanen. Ich denke, es geht nur zum Teil darum, dass es eben zur modernen Zeit dazu gehört, es geht auch darum, dem Zuschauer und Leser neuen Stoff zu bieten, worüber er nachdenken kann, um seinen geistigen Horizont zu erweitern. Du regst dich darüber auf, also hat das Fernsehen sein Ziel erreicht.

In heutigen Romanen liest du ja auch nicht mehr, wie der Verehrer seiner liebsten einen Brief sendet, sondern er besitzt ein Mobiltelefon.
 
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  • #15
Offensichtlich schreiben hier nur Menschen, die noch nie eine Beziehung hatten und noch auf den einzig Wahren oder die einzig Wahre warten oder die ihre erste Liebe geheiratet haben und noch mit ihr verheiratet sind. Oder? Nicht? Dann ist es doch wohl tatsächlich normal, zunächst falsch und erst später richtig zu wählen. Ob das passiert, nachdem beide schon jahrelang wieder geschieden waren oder schon zuvor, ist im Endeffekt nur dem wichtig, der den Ehepartner aufgeben musste und das meistens auch nicht wegen vorhandener Restliebe zum Partner, sondern aus Angst vor dem Verlust des Bequemen und Altvertrauten. (Einer, der sich auch noch während des Zusammenwohnens mit der Exfrau in eine andere verliebt hat und schon seit vielen Jahren mit der Richtigen verheiratet ist) Eine Psychologin hat die Kraft, zu solchen Gefühlen mit allen Konsequenzen zu stehen als positiv bezeichnet - die Ehefrauen in meinem Umfeld als Midlife crisis.
 
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  • #16
Offensichtlich schreiben hier nur Menschen, die noch nie eine Beziehung hatten und noch auf den einzig Wahren oder ... oder ... oder ... Eine Psychologin hat die Kraft, zu solchen Gefühlen mit allen Konsequenzen zu stehen als positiv bezeichnet - die Ehefrauen in meinem Umfeld als Midlife crisis.

Merke: Glaube keiner Psychologin! Niemals!
 
  • #17
Seit wann ist Film das wahre Leben?

Fangt einfach an Euer eigenes Leben zu leben! Der Rest ist einfach Fiktion und eine Geschichte. Vorbild ist solches nicht, eher Rechtfertigung für Menschen die anders Leben wollen.

Und wer hier würde sich denn einen Film der das "übliche" darstellt anschauen? Eben! Ich auch nicht und ich bin eine sehr treue Seele.
 
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  • #18
Seit wann ist Film das wahre Leben?

Fangt einfach an Euer eigenes Leben zu leben! Der Rest ist einfach Fiktion und eine Geschichte. Vorbild ist solches nicht, eher Rechtfertigung für Menschen die anders Leben wollen.

Und wer hier würde sich denn einen Film der das "übliche" darstellt anschauen? Eben! Ich auch nicht und ich bin eine sehr treue Seele.

FS

Filme reflektieren das wahre Leben, denn wenn Du im Gegenzug im wahren Leben die vielen treuen und beständigen Partnerschaften meinst, hüstel, müssten diese schönen Geschichten hier im Forum ja zu hauf beschrieben sein. Hier werden aber vorwiegend Storys von Fremdgehen, Affären und Seitensprüngen berichtet, upps, wer hat jetzt recht?? Die Medien, das Leben??

Letztendlich betrübt mich dieser Werteverfall.

Die Ehe, ein Sakrament, ein Versprechen, ein Ja-Wort in guten wie in schlechten Zeiten ist heute ein Nichts, nichts mehr wert und ja, ich gebe zu, das tut mir sehr weh.

Warum dann noch heiraten??
 
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  • #19
Wie kann man sich über solche Filme aufregen? Ich schaue manchmal Krimis oder Gangsterfilme und werde trotzdem nicht zum Verbrecher.

Es bleibt doch jedem selbst überlassen, ob er das, was in Filmen stattfindet, nachmacht oder nicht.

Zwischen Film und wahrem Leben sollte man schon unterscheiden können.
 
  • #20
Wäre ein interessantes Experiment: Als Single einen Ehering tragen, und abwarten ob man dadurch mehr angesprochen (angebaggert) wird ?

Vielleicht ist für Manche der Kick größer, wenn es ein Seitensprung ist ? (... oder scheint)
 
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  • #21
Ehebruch und Seitensprung liefern den Drehbuchautoren das Konfliktpotential welches die Story vorantreibt. Die Figuren müssen Identifikationsfläche bieten. Das funktioniert nunmal dadurch, dass Menschen wie du und ich beschrieben werden. Also wird auch hier nur ein Teil der Gesellschaft widergespiegelt.
Leider funktioniert nicht mehr jede Liebes-Geschichte aus dem Konfliktpotential welches Jane Austen zu ihrer Zeit noch so wunderbar zu formulieren wusste.
 
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  • #22
Ehebruch und Seitensprung liefern den Drehbuchautoren das Konfliktpotential welches die Story vorantreibt. Die Figuren müssen Identifikationsfläche bieten. Das funktioniert nunmal dadurch, dass Menschen wie du und ich beschrieben werden. Also wird auch hier nur ein Teil der Gesellschaft widergespiegelt.
Leider funktioniert nicht mehr jede Liebes-Geschichte aus dem Konfliktpotential welches Jane Austen zu ihrer Zeit noch so wunderbar zu formulieren wusste.

FS

Da gebe ich Dir 100 % recht.

Ich schwärme für Jane Austen, vor allem das Buch: Persuasion

Ich kann trotzdem nicht verstehen, warum auch heutige Liebesfilme immer von Dramen, Eifersucht, betrogene Partner etc. ausgehen müssen.

Es kann auch eine Handlung spannend sein, wenn sich zwei unabhängige Singles begegnen
und langsam kennenlernen. Es wäre doch genug Stoff da, z.B. Handlungen über unterschiedliche Familien, Religionen und Kulturen.

Warum haben gerade solche Bücher/Verfilmungen der alten Werte wie in der Welt von Jane Austen wieder Fans??

Sehnen sich im "innern" nicht doch die Menschen danach??
Die Zeiten als man noch mehr umeinander warb und gleich Sex im Vordergrund stand?

Geht vielen nicht dieses warmwechseln, Partnertausch etc. irgendwann auf den Geist??
 
  • #23
Wäre ein interessantes Experiment: Als Single einen Ehering tragen, und abwarten ob man dadurch mehr angesprochen (angebaggert) wird ?

Vielleicht ist für Manche der Kick größer, wenn es ein Seitensprung ist ? (... oder scheint)

ich kenne nicht wenige Episoden, beides erzählt und erlebt wo das tatsächlich zu einem erhöhten Interesse geführt hat... die letzte ist selbst erlebt und grade mal von vor 12 Stunden ..
 
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  • #24
Wie hier schon jemand erwähnt hat, wird in Filmen ( und in Computerspielen ) das gezeigt,
was reizvoll anzuschauen ist. Geschichten, wo alles mehr oder weniger glatt läuft, werfen nicht viel Quote ab, so denken die Filme(und Spiele-)macher doch. Also würd ich zunächst mal diese ganzen Fremdgehergeschichten nicht ernst nehmen und sich höchstens sagen " klar, Fremdgeherei, das gibt es, aber erstrebenswert ist das ja nicht, denn wozu jemanden emotional verletzen, den man sehr gerne hat, oder sogar liebt ?"

Ich stell mir da oft die Frage vom Sinn der Sache und jemandem weh zu tun, finde ich einfach nur schlecht-dieser Mensch hat wohl auch nur das eine Leben und möchte in Harmonie mit sich leben - ich habe zumindest meinen Teil dazu beizutragen, daß diese Harmonie nicht gestört, sondern wenn dann eher beflügelt wird.

Ich finde, daß man in diesem Leben, daß man geschenkt bekommen hat, möglichst Niemandem bewusst weh zu tun hat und wenn man Leid von jemandem erfuhr, distanziert man sich von ihm : leben und leben lassen. Ich finde, das ist eine ziemlich erstebenswerte Lebensmaxime. Wenn man natürlich nur(!) an sich und seine eigenen Bedürfnisse denkt und anderen Menschen dafür ausnutzt(!), dann kann das ja nicht sinnvoll sein, weil ich denke, daß das bleibende Unglück des Anderen einen höheren Wert hat, als das eigene Glück des Momentes. Das ist für mich ganz einfache Logik. Aber es ist ja auch hier ganz einfach : alles, was man extrem tut, also, an sich zu denken oder NUR an Andere, ist ungesund, also lässt man es einfach :) und steht in offener und ehrlicher Kommunikation zueinander, damit man weiß, woran man ist. Ich weiß nicht, warum das für Viele so schwer umsetzbar ist...

Es sprach ein glücklicher und mit sich im reinen befindender, attraktiver, großer stadtlich gebauter Single (Sänger), der nicht aus Prinzip nur seinen eigenen Bedürfnissen nachgehen muss, um sich künstlich besser zu fühlen, als ohnehin schon.

M, 30
 
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  • #25
Ehebruch und Fremdgehen ist normal, das war es auch schon vor 50, 100, 500 Jahren. Wenn es Werteverfall ist, dass man heutzutage darüber immer offener reden kann, dann ist mir das ganz recht. In der Theorie wünscht man sich zwar was anderes, aber die Praxis zeigt, dass die heilige Kuh der sexuellen Treue am Ende meist geschlachtet wird.
 
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  • #26
Die Autoren solcher Filme sind für mich Künstler, die - ich will damit nicht alle in einen Topf geworfen haben, "Psychos" sind, also nicht ganz dicht und nicht solide und deren Heimat irgendwelche psychischen Abgründe sind. Warum ARD und ZDF allerdings so einen Mist als Standardprogramm pflegen, kann ich auch beim besten nicht nachvollziehen. Oft werden die Stories für Frauen geschrieben und sie machen Stimmung für "das Andere", gegen den Mainstream - typisch Psychos/ Künstler. Die Stories für Frauen sind haben oft das Motiv der (beruflich) starken Frau. Und zig' Frauen nehmen sich diese Stories zu Herzen ...
 
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  • #27
Liebe FSin,
ich bin da vollkommen Deiner Meinung und wundere mich auch oft über so etwas. Ich glaube, daß der allgemeine Werteverfall ein Problem ist, das merkt man auch hier im Forum ganz deutlich. Da überlegen Frauen, wie sie am besten den verheirateten Kollegen "rumkriegen" und andere Damen reden ihr gut zu und sagen, daß sie ja nicht fremdgeht, weil sie Single ist und daß der Mann der Ehebrecher ist. Mal ganz abgesehen davon, daß es egal ist, ob er Kinder hat, denn wenn die Ehe glücklich wäre, würde er sich nicht auf jemanden Anderen einlassen...
Ich finde es traurig, daß es anscheinend keine Ehe, die für den Rest des Lebens hält, mehr gibt. Und daß das anscheinend auch ganz normal ist und überall akzeptiert wird. Ich persönlich mag Filme nicht, in denen betrogen und belogen wird (aber es gibt Gott sei dank noch Filme, wo Singles auf Partnersuche sind und sich finden oder eben auch die "heile Welt-Romantik von Rosamunde Pilcher"). Und dabei denke ich anscheinend mit meinen 37 Jahren furchtbar altmodisch. Ich persönlich finde Einstellungen wie die von Gast #2 traurig und würde mir wünschen, daß Leute kapieren, daß Beziehungen und besonders Ehen viel Arbeit bedeuten und daß man nicht bei kleinen Problemen aufgeben und alles wegschmeißen sollte...
 
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  • #28
Unabhängikeit, Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung; freie Marktwirtschaft, Medienfreiheit. Freizügigkeit.....und und und


Alles hat immer eine Kehrseite...Alles hat immer seinen Preis..

Logisch das eine steigende Kosumgesellschaft an Werten verliet...Umso stärker das eine umso schwächer das andere...

Und Logisch auch das auch der Kosum an Bedürfnisbefriedigung steigt und befriedigt wird..


Wir können uns es ja "Leisten"...
 
  • #29
Hallo FS
Filme reflektieren das wahre Leben, denn wenn Du im Gegenzug im wahren Leben die vielen treuen und beständigen Partnerschaften meinst, hüstel, müssten diese schönen Geschichten hier im Forum ja zu hauf beschrieben sein. Hier werden aber vorwiegend Storys von Fremdgehen, Affären und Seitensprüngen berichtet, upps, wer hat jetzt recht?? Die Medien, das Leben??
Autsch! Filme reflektieren das wahre Leben? Dann müssten jeden Tag in Deutschland so um die 100000 Menschen ermordet werden, die Welt wäre schon 10x untergegangen, Alien die Wüste bevölkern, oder ganz profan die USA ein weltoffenes hochliberales Land sein.

Und das Forum? Natürlich posten hier gerne die enttäuschten, reingefallenen und wehe einer erdreistet sich positiv zu schreiben... Nee Du das gibt Hiebe! Das echte Leben bildet das mal ganz sicher nicht ab.

Und natürlich- es gibt auch Filme (und sogar Serien) in denen treue Paare, lange Lieben beschrieben werden. Die schaut nur kaum einer weil viel zu laaaaangweilig. Die Normalität ist nunmal keine gute Story (es sei denn es gibt einen Clash der Kulturen wie in "my big fat greek wedding", aber das funktioniert eben auch nur einmal). Du fällst ja auch drauf rein, schliesslich nimmst Du die vielen Filme in denen eben nicht fremdgegangen wird gar nicht wahr.

Werteverfall? Sorry, das liegt ganz alleine an Dir selbst! Lebst Du solche Werte (ich tue das) dann findest Du auch ziemlich schnell Menschen die dasselbe tun. In meinem Umfeld sind Fremdgänger in der Unterzahl, die Langjährigen guten Ehen in der klaren Mehrheit. Irgendwie hab ich schon immer Illoyale Menschen als unangenehm empfunden, Ihre Freundschaft abgelehnt. Und wer im übrigen Leben Illoyal ist, wie soll der dann gegenüber einem Partner anders sein?
 
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  • #30
Sogar die Doku-Soaps sind keineswegs Doku. Vor kurzem ging in eine Nachricht durch die Presse, daß einem Harz-IV-ler nach einer solchen Sendung die Bezüge gekürzt wurden. Zu unrecht, weil ihm das, was er da aus seinem wahren Leben geschildert hatte, zuvor in den Mund gelegt worden war.

Der Zuschauer will etwas, worüber er sich empören kann. Die Sendungen würden, wenn die Mehrheit der Zuschauer den Inhalt als völlig alltäglich und keiner Aufregung wert empfinden würden, gar nicht erst produziert werden. Und das beruhigt mich jetzt doch irgendwie.
 
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