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  • #1

Finanztipps für Singles mit niedrigem Einkommen

Wie handhabt ihr das mit dem Geld als Singles? Bei mir stimmt zwar die Bildung, aber im Niemandsland nach dem Ersten Staatsexamen verdiene ich so gut wie nichts. Da ich Geisteswissenschaften studiert habe und an der Uni bleiben möchte, promoviere ich und jobbe nebenher (Lektorate, Lehraufträge etc., auch mal ein Stipendium). Ohne den Titel ist in diesem Bereich an eine richtige Stelle, von der ich selbständig, aber nicht studentisch leben könnte, nicht zu denken; andererseits dauert es wegen des Jobbens lange dorthin, es ist also keine kurze Übergangszeit, Augen zu und durch. Ich schaue schon sehr auf meine Ausgaben: Von Auto oder Urlaub keine Spur; Kaffee gibt's gratis im Institut; als Nachtessen nehme ich mir Brot mit; eine Zugfahrt, etwa zu einer Familienfeier oder Hochzeit, wird dreimal überlegt; eine Rechnung vom Handwerker ist schon eine Katasrophe; bei Kleidung genügen Basics in klassischen Farben... Angesichtes dessen frage ich mich immer öfter: Warum mache ich das? Vielleicht ist es euch ähnlich gegangen und ihr könnt mir einen Ratgeber, eine Homepage o.ä. empfehlen? Ich habe auch schon viel recherchiert, aber wer nichts einnimmt, kann schlichtweg nichts sparen...
 
  • #2
Ich glaube, das geht allen Studenten bzw. Doktoranden so, es sei denn, sie wachsen mit dem goldenen Löffel im Mund auf.
Ich habe auch Geisteswissenschaften studiert, ein Fach das direkt zum Taxifahren qualifiziert, klar hat mich mein schmales Budget geärgert. (Bei mir war außerdem nichts mit regelmäßig jobben gehen, ich war alleinerziehende Mutter.) Aber gerade das hat mir Antrieb für meine spätere Karriere gegeben.
Alle Studienabsolventen, abgesehen von den gerade sehr gesuchten Fachrichtungen haben Anfang der 30 eine harte Phase von beruflicher Etablierung und schmalem Verdienst. In dieser Zeit scheidet sich die Spreu vom Weizen.
Ich hatte eine Kommilitonin, die nach dem Studium einer berühmten Opern-Regisseurin assistierte. Sie mußte ihr nach der Probe ins Sternerestaurant folgen, ihr beim Essen zusehen und protokollieren und konnte sich dort eigentlich nicht einmal das Glas Wasser leisten, an dem sie sich hungrig festhielt (und das sie allein bezahlen mußte).
Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Du wolltest praktische Ratschläge:
1. Kein Auto ist in der Phase und für die Großstadt absolut normal. Dafür gibt es Fahrräder.
2. Mitfahrgelegenheit statt Bahn.
3. Rechtzeitig Billigflüge für den Urlaub buchen. Appartementsharing, so du in einer attraktiven Großstadt wohnst oder Couchsurfing nutzen. (Trampen ist ja leider aus der Mode.)
4. Basics in klassischen Farben sind völlig ok. Dazu Second Hand und Vintage kaufen. Eine meiner Freundinnen, schlecht verdienende Künstlerin - super angezogen - kauft Klamotten ausschließlich beim Onlineauktionshaus. Sie hat einen vollen begehbaren Kleiderschrank und Schuhe für 300 € zusammengekauft, alles Kombisachen, auch Farbiges und Gewagtes, das bleibt oft als Restposten liegen.
5. Umgib dich mit Menschen, denen es genauso wie dir geht. Die pfiffig, dynamisch und unkonventionell sind, die billig trinken statt teuer essen gehen, die selnbst unterhaltsam sind, statt sich für teuer Geld unterhalten zu lassen. Vermeide Situationen, in denen du mit Leuten mit mehr Geld mithalten mußt. - Es sei denn, das hilft dir tatsächlich bei der beruflich oder beim netzwerken weiter.
6. Achte auf Förderer. Die erwähnte Freundin hatte einen älteren Herren, der sie als Studentin in dir Philharmonie und in die Oper mitnahm, vorher gingen die beiden immer in sehr gute Restaurants. - Mehr nicht. Er hatte eine attraktive Begleitung, sie bekam die Welt gezeigt.
Das gilt übrigens auch für den Job. Schau nach Stipendien und Privatmännern und -frauen, denen es nicht schwer fällt, jemandem auf die Sprünge zu helfen, oft gegen geringe Gegenleistungen, die Archivierung einer Sammlung, Aufzeichnung einer Biografie oder einfach nur wertschätzende Aufmerksamkeit.
7. Vergiß Handwerker. Do it yourself und Leistungstausch ist angesagt. (Kaminbau gegen Klavierstunden gab esin meiner Nachbarschaft.)
 
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  • #3
Liebe FS,

vorher überlegen, welchen Beruf man erlernt bzw. studiert! Ganz einfach.

Egal ob Friseurin oder Geisteswissenschaften. Man weis vorher, was an Gehältern in diesen Berufen gezahlt wird.

w 40
 
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  • #4
vorher überlegen, welchen Beruf man erlernt bzw. studiert! Ganz einfach.
Egal ob Friseurin oder Geisteswissenschaften.Man weis vorher,was an Gehältern in diesen Berufen gezahlt wird.

Das ist ja eine super Hilfe! Arroganz und Spott sind jetzt nicht gerade dienlich für die FS.Manchmal macht man sich entweder gerade mit 18 keine Gedanken darüber, wieviel man verdienen wird und denkt ganz naiv: Ein Job, der ein Studium erfordert, wird schon lukrativ sein.
Oder man ist sich dessen bewusst, möchte aber gerne etwas erlernen, dass einen wirklich interessiert und fand BWLer und Banker mit ihren oft rein materialistischen Ansichten unsymphatisch.

Ja, mir ging es auch so, jetzt bin ich schlauer, aber es ist zu spät. Studiert und am Ende meiner Promotion (zum Glück!), immer ohne Geld, manchmal ein wenig neidisch auf die promovierenden Kollegen mit reichen Eltern, die ihren Kindern dann eben das Auto kaufen und finanzieren, den Urlaub bezahlen und allg. Geld zustecken.
Habe ich und du aber nicht, also hier jahrelang erprobte Spartips:

Essen: wenn man nicht aufpasst wirds teuer. konsequent Aldi und Lidl.Ich gebe ca. 80Euro im Monat aus ohne zu hungern.
Ausgehen: ja, extrem teuer. keine Einsparmaßnahme möglich, man will ja auch leben (günstige Getränke und Speisen bestellen)

Kleidung: je nach Stil versch. Onlineshops durchsuchen. H&M hat teilw. wirklich schöne Stücke die nicht billig wirken. Ich kaufe dort nur im Sale und spare immer mind. 50% meist aber 70%

Friseur: die günstigen, aber meist, schneide ich die Spitzen meiner langen Haare selber und färbe sie.

Handwerker: viel mache ich selbst, aber manchmal gehts nicht anders, dann rufe ich viele Firmen an und vergleiche die Preise

Auto: kann ich mir nicht leisten, ich fahre Rad auch bei -10°C, Vorteil: fit,gesund und schlank

Nebenjob: keine Zeit, da Vollzeitdoktorand mit 10-20h täglicher Arbeit, auch am Wochenende.

Miete: so günstig wie möglich
Strom/Heizung: online vergleichen und wenn nötig jedes Jahr wechseln. bringt dir manchmal zusätzlich noch eine Wechselprämie

Konto: kostenlos

Blut oder Plasma spenden (ich sah nach kurzer Zeit aber wirklich fertig aus, nichts für jeden)

Freund: such dir einen reichen. Einige Bekannte haben das gemacht. Ich kanns nicht. Ich hab lieber jemanden der genauso arm ist, aber den ich liebe

Urlaub: nicht möglich. aber ich bin auch single und von daher nicht schlimm. allein verreisen will ich eh nicht

Warum ich überhaupt Doktorarbeit mache? Weil ich sonst keinen Job bekomme. Tja die Zeit fördert nicht gerade die allg. Zufriedenheit und das Leben danach sieht für mich wie das Paradies aus: Essen können was man will, in den Urlaub fahren, ausgehen und sich 2 Cocktails bestellen, Zeit haben etc.
 
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  • #5
<- mod Chat und Nebenthema entfernt.
Bitte bleiben Sie eng an der Fragestellung. Die FS ist Akademikerin am Ende der Ausbildung und nicht im schlecht bezahlten Beruf. >


liebe fs, meine finanztipps für dich schauen so aus:
ich wohne klein und bescheiden, kaufe bio beim discounter, trage kleidung von sonderangeboten,
bahnreisen zum spartarif, punkte-sammeln bei einkäufen, vieles zu fuß erledigen - oder mit dem rad (dadurch erspare ich mir auch den fitnesscenter), repariere kaputtes, eigenkreative geschenke für den bekanntenkreis..

es gibt mir ein gutes inneres gefühl, immer wieder reich beschenkt mit ideen zu sein, welche mir mein materielles leben erleichtern.

ich wünsche dir viel glück und viel reichtum im herzen!
w
 
  • #6
Ich war auch zu stolz um einen wohlhabenden Partner zu suchen, bin aber immer gut über die Runden gekommen.

Nur während einer kurzen Periode war es wirklich schwierig.

Da hatte ich in Erwägung gezogen ein unmoralisches Angebot anzunehmen- Telefonsex. Meine Stimme gefiel einem Herrn so gut, dass er mir einen Job angeboten hatte- nach seiner Aussage gutes Geld bei sehr freier Zeiteinteilung.

Ich fand dann doch eine andere Lösung, aber wenn es wirklich brenzlig geworden wäre, hätte ich es versucht. Ob ich mich so geekelt hätte, dass ich die Sache nach kurzer Zeit hätte abbrechen müssen, weiss ich natürlich nicht. Vielleicht ein Tipp für Notzeiten?
 
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