Das Wochenende mit ihm war wieder sehr schön, unbeschwert, nah.
Es hat sich auch ein wirklich aufschlussreiches Gespräch entwickelt, ohne dass ich es geplant hatte.
Er hat erzählt, dass er ab Mitte kommender Woche leider drei Wochen nicht in der Stadt sein wird- von einer Woche wusste ich, dass er danach noch seine Schwester im Ausland besucht (der es zurzeit nicht gut geht) und danach eine Woche frei genommen hat und in der Nähe Urlaub macht, nicht. Natürlich finde es toll, dass er für seine Schwester da ist und er hat den Urlaub bitter nötig, aber es hat mich ein bisschen enttäuscht, dass er mir das jetzt erst (für mich gefühlt beiläufig) erzählt und dass wir uns dann wieder länger nicht sehen. Er hat es gespürt und daraus ist ein gutes, langes Gespräch entstanden. Ich habe gemerkt, dass er auch wirklich viel über uns nachgedacht hat, auch über die o.g. Themen, denn er ist von sich aus gleich auf sie zu sprechen gekommen.
Kurz zusammengefasst sieht er es auch so, dass wir uns in der ungünstigsten Zeit kennengelernt haben. Er würde mich gerne viel öfter sehen und hat ein schlechtes Gewissen, dass er zurzeit so wenig Zeit hat. Das hatte er so noch nie gesagt und ist natürlich eine wichtige Information, dass es ihm auch nicht reicht und er gern mehr Nähe hätte.
Aber es geht im Moment halt nicht anders, außer er trifft sich mit mir in solch einem emotionalen und physischen Zustand wie bei dem Treffen, als er auf der Parkbank eingeschlafen ist. Er hat mir auch nochmal genauer erklärt, was ihn belastet (v.a. Unsicherheit ob die Prüfung hinhaut bevor die ihm angebotene OA-Stelle beginnt, aber auch noch ein paar andere Sachen, die jetzt zu sehr ins Detail gehen). Es ist aber nicht nur die berufliche Belastung, sondern er ist auch ziemlich verkopft (so wie ich) und denkt zu viel drüber nach was wir unternehmen könnten, ob er anruft, eine Nachricht schreibt usw.
Ich kann jetzt noch besser nachempfinden, wie es ihm gehen muss, hab aber auch gesagt, dass mich der (für mich!) wenige Kontakt verunsichert. Das versteht er auch und hofft, dass wir noch mehr zusammen finden und er mir mehr Sicherheit geben kann, wenn sein Leben wieder etwas ruhiger wird.
Ich bin sehr froh, dass wir so offen miteinander gesprochen haben. Danach waren wir, glaube ich, beide ein bisschen erleichtert und uns auch noch vertrauter. Den Abschied heute Nachmittag haben wir in die Länge gezogen, bis er dann wirklich gehen musste, um vor dem Nachtdienst noch etwas Schlaf nachzuholen. Morgen sehen wir uns nochmal kurz, weil er mir etwas vorbei bringt, und dann drei Wochen nicht. Ich werde ihn morgen fragen, ob/wie wir in der Zeit in Kontakt bleiben können. Und mich gut mit anderen Menschen und Dingen beschäftigen.