Stimme ich #11 voll zu! Bin selbst verwitwet und muß sagen,dass nach dem ersten schrecklichen Verlustschmerz ich für eine neue Beziehung völlig offen bin. Da ich nie betrogen / verraten wurde von meiner Frau, gehe ich ohne Verletzungsängste in eine neue Beziehung. Auch meine neue Partnerin weiß, dass dieses Kapitel unumkehrbar abgeschlossen ist. Das vermittelt ihr eine gewisse Sicherheit ( meine ich zumindest). Andere Sache ist, wie man mit der Erinnerung an den verstobenen Partner umgeht. Ich werde die Frau, mit der ich 30 Jahre verheiratet war und die die Mutter meiner Kinder, ist nie vergessen. Und natürlich wird manches in meinem Haus noch nach Jahren an sie erinnern. Ich möchte es gar nicht anders, alleine schon der Kinder wegen, es ist doch IHRE Mutter. Und meine Kinder werden weiterhin ihre Oma und Tanten mütterlicherseits besuchen. Da gibt es keine Diskussionen. Und damit muß meine neue Partnerin fertig werden. Nur vergleichen darf man auf keinen Fall, damit tu man sich selber kein Gefallen. In meinem Fall hat sich die ganze Problematik, die Frederika zu Recht anspricht, dadurch erledigt, dass ich von einer Witwe "gefunden" wurde. Gleiches Alter, gleiche Familienverhältnisse, fast identische, schreckliche Erlebnisse, Verlust, Trauer usw. Es ist vielleicht nicht Jedermann Sache, aber wir verstehen uns sehr gut, wir wissen, was in dem Anderen vorgeht, wenn er für einige Augenblicke mit Blick und Gedanken in die Ferne entgleitet. Wir sind deswegen einender nicht eifersüchtig, besuchen zusammen die Gräber unserer verstobebnen Ehepartner und freuen uns, dass wir nach den Schicksalsschlägen wieder lachen und optimistisch in die Zukunft schauen können. Wir sind auf keinen Fall eine "Trauergemeinschaft"!!! Wir lachen und unterhehmen Vieles gemeinsam, intensivieren unsere Kontakte zu den Menschen, die in unseren Schicksalstunden sich als Freunde erwiesen haben( und das sind erschreckend wenige!), meiden die anderen vermeintlichen "Freunde" und sind nur glücklich miteinander. Der erlebte "Totalverlust" schweißt uns nur noch mehr zusammen. Von unserer Umwelt bekommen wir immer wieder bestätigt, wie glücklich wir wirken. Auch unsere Familien akzeptieren den jeweils Anderen. Ich behaupte, durch die Entscheidung, eine Partnerschaft mit einer Witwe / einen Witwer einzugehen haben wir viele Probleme vermieden. Ob das so glatt mit einer geschiedenen Frau gelaufen wäre, wage ich zu bezweifeln. Habe nichts gegen geschiedene Frauen, aber die (Gefühls-)Basis ist einfach eine andere. (m,51)