• #1

Frauen, Mädchen und Alkohol Schattenseite der Emanzipation?

http://ooe.orf.at/news/stories/2541659/

Immer mehr jugendliche Alkoholiker, Mädchen und junge Frauen besonders betroffen
Auffällig ist, dass sich unter den Patienten immer mehr Jugendliche - vor allem junge Frauen und Mädchen - befinden. Ein Grund hierfür sei die Emanzipation, erklärt der Leiter der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, Johannes Böhm. Aber auch der Umstand, dass Jugendliche heute früher reif werden, also noch vor zehn oder 15 Jahren. „In den vergangenen fünf Jahren sind die Zahlen leider um das Doppelte angestiegen“, so Böhm.

Da frage ich mich, steht die Frauenwelt unter dem Druck emanzipiert sein zu müssen, dass sie den "Druck" mit Alkohol ersäufen?
 
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  • #2
Da frage ich mich, steht die Frauenwelt unter dem Druck emanzipiert sein zu müssen, dass sie den "Druck" mit Alkohol ersäufen?

Das ganze Thema hat nichts mit Emanzipation zu tun, sondern Männer und Frauen,stehen mehr unter Druck. Die letzten 15 Jahre waren in Deutschland für viele Menschen nicht einfach. Somit hat der Alkohol in vielen Familien eine größere Rolle gespielt als früher, für Kinder hatten die Eltern weniger Zeit und die Kinder mussten mehr mit ansehen, das Alkohol den Alltag entspannen kann.

Es ist ein gesellschaftliches Problem und kein Frauenproblem.

eine Mutter
 
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  • #3
Vielleicht steht es jetzt einfach 50:50 was Suchterkrankungen angeht oder es hat zum ersten Mal interessiert, welches Geschlecht wie viel trinkt. Alles immer auf die "Emanzipation" (ich bekomme einen Brechreiz, wenn ich das Wort nur hoere) zu schieben ist genauso einfach wie beschränkt. Gesoffen wurde schon immer und solange es keine neue Prohibition gibt, wird das auch weiterhin so sein. Im Übrigen trinkt die Oberschicht deutlich mehr als der Rest der Bevölkerung - man sagt ja schon immer: Dummheit frisst, Intelligenz säuft...vielleicht haben die Mädels einfach gemerkt, dass sie genauso intelligent wie die Jungs sind....;-)



[[Mod: Einleitung bearbeitet.]]
 
  • #4
Ich halte die Erklärung des Herrn Böhm für völlig falsch, denn ein Zeichen von Emanzipation ist hirnloser Alkoholkonsum nun wahrlich nicht.

Die Gründe werden vielschichtig sein. Zunächst einmal ist Alkohol leicht zu beschaffen, und zurzeit scheint "Komasaufen" eine gefährliche Modeerscheinung zu sein. Jugendliche wollen "dazu gehören" zu einer Gruppe und machen mit, weil es alle so tun.
Die Probleme der Arbeitslosigkeit werden wohl auch gerne mal mit Hilfe von Alkohol überdeckt. Was tun den ganzen Tag? Selbst die Zukunftsperpektiven fehlen den meisten der jugendlichen Alkoholikern.
 
  • #5
Die Fragestellung, ob Frauen und Mädchen in dem Alter trinken müssen ist sicher berechtigt, der von Dir daraus gezogene Schluß allerdings unsinnig.

Alkoholkranke Frauen gab es schon immer - genau so wie alkoholkranke Männer. Mit Emanzipation hat das nur insoweit was zu tun, das die Hemmschwellen bei den Mädchen möglicherweise sinken, der Leistungsdruck in Familie, Schule und Beruf steigt, der Familienzusammenhalt schwindet und der Einzelne dann seine kleine persönliche Flucht in den Alkohol meint absolvieren zu müssen. Es ist eine tragische Entwicklung, zweifellos, aber was zum Teufel hat das mit Emazipation zu tun...?
 
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Mooseba

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  • #6
Mehr schulischer und beruflicher Leistungsdruck -> mehr Alkohol. Warum soll das bei Frauen anders sein? Wenn bei Frauen Ausbildung und Beruf immer wichtiger werden, lernen auch sie die Schattenseiten kennen. Ich bin mir sicher, dass unter karriereorientieren Frauen Alkohol verbreiteter ist als bei Frauen, denen das berufliche Weiterkommen weniger wichtig ist. In dieser Hinsicht sind sie nicht anders als die Männer. Aber es gibt unter Frauen weniger Abgestürzte als bei Männern. Betrunkene obdachlose Frauen werden wir auch in Zukunft kaum erblicken. Das bleibt eine Männerbastion.
 
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  • #7
Da frage ich mich, steht die Frauenwelt unter dem Druck emanzipiert sein zu müssen, dass sie den "Druck" mit Alkohol ersäufen?

In dem von Dir verlinkten Beitrag geht es um Jugendliche, die ein völlig anderes Trinkverhalten zeigen, als über 25-Jährige. Dein Rückschluss auf die "Frauenwelt" im Allgemeinen ist daher unsinnig.

Dazu wird im Artikel "Alkoholismus" unkorrekt schon für einen einzigen Vollrausch verwendet und nicht richtigerweise im Sinne von Alkoholabhängigkeit. Der nicht weiter ausgeführte oder belegte Erklärungsversuch des Arztes, dass es "die Emanzipation" sei, weswegen mehr Mädchen saufen, wird von seriösen Untersuchungen zu diesem Thema nicht mal erwähnt. Vielmehr scheint es das veränderte Alkoholangebot, insbesondere die süßen Alkopos, die auch für Mädchen harten Alkohol geschmacklich interessant machen, als ursächlich für mehr Alkoholkonsum bei Mädchen gesehen.

Bei erwachsenen Frauen scheint es mir eher die NICHT UMGESETZTE Emanzipation zu sein, weswegen emanzipierte Frauen einen steigenden Alkoholkonsum aufweisen. Die höchsten Alkoholismus-Raten gibt es interessanterweise bei gut qualifizierten, berufstätigen Frauen, die auch eine Familie haben.

Diese Frauen können sich dank Emanzipation zwar mittlerweile fast gleichberechtigt zu Männern im Berufsleben verwirklichen, sind im Bezug auf die Familienarbeit aber noch auf dem Stand traditioneller Versorgerehen, d.h. sie bewältigen diese Arbeit zusätzlich zum Beruf und haben dadurch eine extreme Belastungssituation. Weil sich die meisten Männer kaum in Haushalt und Familienarbeit einbringen und sogesehen nicht emanzipierte (rein finanzielle) Versorger blieben.

Daher würde ich Dein obiges Zitat überspitzt umformulieren in:

Die Frauenwelt kann derzeit ein emanzipiertes, selbstbestimmte Leben mit beruflicher Verwirklichung nur führen, wenn sie den kompletten Rucksack der Haus- und Familienarbeit dabei herumschleppt, weil Männer diesen nicht paritätisch mittragen wollen. Unter dieser Last geraten sie zunehmend unter Druck, den sie mit Alkohol "ersäufen".

w, 51
 
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  • #8
nein, ich denke, heute trauen sie sich einfach zu saufen - früher hatten Mädchen noch generell mehr Ängste und Hemmungen, ihre Bedürfnisse auszuleben. Nun wird alles ohne Hemmungen gemacht, nicht nur im allgemeinen, und nicht nur bei nützlichen Dingen, sondern eben auch was ungesunde Gelüste angeht.

w
 
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  • #9
Was soll das mit Emanzipation zu tun haben. Wenn Jugendliche saufen, dann hat das meist mit Gruppendruck zu tun, nicht mit Emanzipation.
Aber Männer erfinden immer wieder mal Gründe, die sogenannte Emanzipation zu verteufeln.
Ganz viele alkoholabhängige Frauen sind nämlich nicht emanzipiert sondern sind Hausfrauen, die ihre Einsamkeit ersäufen. Und das schon seit einigen Generationen.
 
  • #10
Da frage ich mich, steht die Frauenwelt unter dem Druck emanzipiert sein zu müssen, dass sie den "Druck" mit Alkohol ersäufen?

Das halte ich für eine sehr, sehr fernliegende Interpretation.
Ich glaube nicht, dass Mädchen (also vermutlich 12- bis 17-jährige) sich Gedanken über Emanzipation manchen oder einen ganz besonderen, geschlechtsspezifischen Leistungsdruck empfinden. Solche Gedanken lagen auch mir und meinen Freundinnen/Klassenkameradinnen in diesem Alter völlig fern.

Das, was in dem Presseartikel meiner Meinung nach gemeint ist, ist vermutlich folgendes:
Früher waren Mädchen bei Teenager-Besäufnissen quasi gar nicht beteiligt, das war eine fast ausschließlich männliche Domäne. Denn Mädchen wurden anders erzogen und bekamen andere Rollenbilder in Familie, Gesellschaft und Medien vorgespielt. Mädchen hatten brav, gesittet, zurückhaltend, schüchtern etc. zu sein, aber keinesfalls wild, abenteuerlustig und ungezogen. Diese Bilder sind aber jetzt im Wandel - was auch immer man davon halten mag. Und das hat zur Folge, dass bei den Teenager-Besäufnissen seit einigen Jahren auch Mädchen dabei sind, rein statistisch (prozentual) ist dort logischerweise ein hoher Anstieg (von minimaler Basis) zu verzeichnen.
 
  • #11
Thomas ich glaube, wie sind beide ca. gleich alt (Anfang 30). Ich habe einen jüngeren Bruder und ich war als Kind wilder als er, wie oft ich da zuhören bekommen habe; ein Mädchen macht das nicht, das gehört sich nicht für ein Mädchen bla bla bla... Ich habe sogar Pfeifen gelernt, weil meine Oma gesagt hat; Hühner die krähen, denen muss man den Kopf abhacken, Mädchen, die pfeifen, die muss man verhauen. Ich wurde dafür nie verhauen aber ausgeschimpft. Und da kannte ich das Wort Emanzipation noch gar nicht.

Natürlich ist Alkoholismus nicht gut und das für beide Geschlechter und ich weiß auch, dass Frauen Alkohol schlechter verarbeiten als Männer. Trotzdem sollten und haben Mädchen genauso das Recht sich und ihren Körper auszuprobieren wie Jungs. UND Alkohol gehört halt mit auch dazu (und ich bin von diesen Alkoholleichen nicht sehr angetan, egal ob Männlich oder Weiblich). Ich habe genauso auch schon über den Durst getrunken, wie du sicher auch.

Solange ein Mädchen oder junge Frau während einer Schwangerschaft darauf verzichtet und nichts trinkt oder raucht, solange sehe ich, zwischen den beiden Geschlechtern kein Unterschied. Das Problem ist halt, fast alle Frauen werden schneller vom Alkohol umgehauen als Männer (das hat was mit der Muskel- und Fettmasse zutun).

Früher hat sich das bei Frauen einfach nicht gehört und es war verpönt. Es wird auch heute unterschiedlich behandelt, wenn eine Frau und ein Mann betrunken sind. Die Emanzipation und die damit verbundene Freiheit hat nicht nur ihre Sonnenseite, sie hat auch Schatten und wenn ein Mensch oder eine Frau, ihre Grenze selber finden muss und die nicht vorgeschrieben bekommt, naja dann gibt es halt auch ein paar Fehlgriffe, so wie auch bei den Männern.

Klar jetzt wo ich älter bin, sehe ich auch die Missbrauchs -Gefahr, der eine Frau in dem Zustand ausgesetzt ist und nicht mehr der Herr ihrer Sinne ist. Weil sie kann leichter zum Opfer werden und vergewaltigt werden. Aber das ist ein anderes Thema und hat nichts mit dem Recht aufs betrunken sein zutun.
 
  • #12
Bei Teenagern der Reiz des Verbotenen. Nach dem "Reiz der Zigarette" nun der "Reiz des Alkohols."
Oder als Symbol für "zu den Erwachsenen gehören".

Früher galten betrunkene Männer den Frauen als ekelhaft und abstoßend. Somit auch Ekel gegen zuviel Alkohol an sich selber. Heute gilt Alkohol unter vielen Frauen immer mehr als "schick" ?

Außerdem typisch gewordene "Frauen-Getränke", auch mit Alkohol. z.B. Caipirinha. Oder m.E. extra für Frauen von einem Hersteller entwickelt und beworben. Selbst Wodka gilt schon lange als Getränk auch für Frauen.
Außerdem versch. Biere, die als Mix mit anderen Getränken nun auch für Frauen schmackhaft sind. Kürzlich Bier mit Zitronen-Limonade. Hieß es sofort:"Frauen-Bier".

Kürzlich im Supermarkt eine Gruppe Teenager-Mädchen ohne Ware an der Kasse vorbei.
Die erfahrene, langjährige Kassiererin zu mir: "Die wollten an Alkohol ran kommen."
Vielleicht wollten sie einen bestimmten Kassierer/in abpassen, der sie den Alkohol kaufen lässt ?
(Sie hatten z.B. keine große Taschen oder Jacken/Mäntel, um Alkohol zu stehlen und heraus zu schmuggeln)

Allgemein: Sind die Kontrollen an den Kassen besser und strenger geworden. Aber machtlos, wenn z.B. Einer aus der Gruppe den Alkohol kaufen darf.

Wo bleibt da die Aufklärung und Erziehung ? Wieviel Mio. Gehirnzellen werden bei jedem Alkoholrausch zerstört ? Andere nachhaltige, körperliche Einwirkungen, besonders auf Frauen ?

Immer mehr junge Leute haben kaum noch Verständnis für den Jugendschutz, Gesetze, etc.. Ob Alkohol, Zigaretten, Computerspiele, DVDs, ja selbst Drogen, usw. - sie verharmlosen es, auch sich selbst gegenüber. Weil ihnen m.E. Keiner mehr erklärt, warum dieser Schutz gemacht wird.
 
  • #13
Laut einer Studie sind nicht vorrangig....

Der Originalartikel:
http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2010-11/frauen-alkohol


[[Mod: Bitte beachten Sie das Copyright. Eine kurze Zusammenfassung, des Artikels ist legitim. Bei seriösen Quellen sind Verweise (also auch Links) zu externen Quellen gestattet]]
 
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  • #14
Junge Mädchen und Frauen, die ihr Limit eindeutig nicht kennen und auch mutwillig überschreiten, empfinde ich als ekelhaft. Junge Kerle und Männer ebenso.
-
Wenn ich mein Limit überschritten habe, obwohl ich mein Limit genau kenne, empfinde ich mich selbst als ekelhaft. (Weil ich mich nicht mehr so weit im Griff hatte; kommt unter Frust sehr selten vor)
-
Ich bin sicher, ich werde dann - übrigens mehr von Frauen als Männern - ebenso als ekelhaft empfunden.

Für mich persönlich ist es eine Charakterfrage, denn ich weiß genau, wo ich NICHT hin will.

m
 
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  • #15
Trinkt hier einer?
Ich, w, trinke!
Und ich habe bis zu meinem 40 Lebensjahr keinen Alkohol angerührt, hatte nie mit Alkoholikern Kontakt, bin nicht auf Sauf-Festen gewesen, hatte niemals einen trinkenden Partner, verabscheue Ballermann-Verhalten, stand nicht unter Druck-alles in allem ein ganz normales Leben.
Man merkt es mir nicht an, dass ich seit Jahren trinke, nicht mal mein jetziger Freund weiß es.
Wie ich dazu kam: Ich kaufte einmal einen Wein, der für jemand anders bestimmt war, den er aber nicht mochte.
Also trank ich ihn und er schmeckte mir. Es wurde irgendwie immer mehr-ein Selbstläufer.
Und nun habe ich den Salat. Davon kommt man nicht so schnell los.
Schick finde ich es gar nicht-es widert mich selber an.
Und ihr glaubt nicht wieviel Leute saufen. Es sind nicht mal nur die Assis, die man torkelnd auf der Strasse sieht. Es geht von der Hausfrau, Rentnerin bis zur Ärztin.
Also weg mit allen Klischees von der klassischen Säuferkarriere.
 
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  • #16
Die Frauenwelt kann derzeit ein emanzipiertes, selbstbestimmte Leben mit beruflicher Verwirklichung nur führen, wenn sie den kompletten Rucksack der Haus- und Familienarbeit dabei herumschleppt, weil Männer diesen nicht paritätisch mittragen wollen. Unter dieser Last geraten sie zunehmend unter Druck, den sie mit Alkohol "ersäufen".

w, 51

Ich ergänze, viele Männer wollen schon mittragen, aber sie können es oft nicht, weil ihnen dazu Empathie, Reife und stabile Familienverhältnisse fehlen, wo sie das alles lernen konnten.

w 47
 
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  • #17
Ich bin mir da nicht so sicher, dass der Alkoholkonsum angestiegen ist auf das Doppelte!
Nur wurde früher nicht ganz so ein Gedöns darum gemacht!
Was haben wir mit 15 und 16 auf Skifreizeiten gesoffen! Alles Töchter und Söhne aus gehobenem Hause. Wir hatten Alkoholvergiftungen und Ausschweifungen.
Auch auf Weinfesten haben wir getrunken, bis wir gekotzt haben (sorry für die Ausdrucksweise!) - war aber eben so!
ALLE!
Heute sind die meisten studiert, alle geseddlet, manierlich und normal geworden - egal ob Mann oder Frau.
Im Alter zwischen 15 und 20 probiert man eben einiges aus und kennt seine Grenzen noch nicht so gut.
Reiz der Zigarette? Reiz des Alkohols?
Das gab es vor 10 Jahren auch alles.
Alle haben getrunken und gesoffen. Die Eltern haben in der Regel nur die Hälfte mitbekommen.
Das gehört auch zum Erwachsenwerden dazu.
Wir haben auf dem Jahrmarkt mit 13 (!) ne Flasche Sekt gewonnen - öfter.
Oh, war das aufregend!
Es gab keine Alkopops, deswegen haben trotzdem alle ALkohol getrunken. Dann find es eben mit Blue Curacao an.

Und wieso Kinder heute unter einem höheren Druck setehen sollen als früher, verstehe ich nicht ganz!
Also vor 20 Jahren standen wir auch unter Druck und auch damals gab es schon eine Leistungsgesellschaft. Auch damals hatten die Schüler im Alter von 16-18 Schule von 7:50 bis 16 Uhr, oft noch Sportkurse, AGs, Musikkurse, Sprachkurse, viele Klausuren auf hohem Niveau!
Auch damals gab es welche, die Drogen nahmen, genauso wie die, die viel getrunken haben.

Ich will das nicht verharmlosen, Alkohol unter Jugendlichen ist sicher gefährlich, aber dass Frauen und Mädchen auf einmal erschreckend mehr trinken als früher, glaube ich nicht!
Wie gesagt haben in meinem Umfeld ALLE getrunken, wenn sie unterwegs waren - mal mehr, mal weniger - man kommt ja mit 16 nicht so einfach an Alkohol ran, aber auf Parties lagen alle irgendwann flach.
Das gehört dazu.
Aus all den Frauen ist etwas geworden - es sind nicht nur die asozialen armen vernachlässigten Kinder, die viel trinken. Oder die "Schlampen".

Und wieso das etwas mit Emanzipation zu tun haben soll, weiß ich auch nicht - mal abgesehen von der Tatsache, dass früher wie heute die Jungs auch gerne den Mädels ein wenig mehr einflößen - warum, muss ich ja wohl nicht erläutern!
 
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  • #18
Ich bin mir da nicht so sicher, dass der Alkoholkonsum angestiegen ist auf das Doppelte! Nur wurde früher nicht ganz so ein Gedöns darum gemacht!

Ich mutmaße auch, dass die stark gestiegende Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Alkohol nicht ausschliesslich auf einen stark gestiegenen Alkoholkonsum bei Jugendlichen zurückzuführen ist.

Vielmehr werden alkoholisierte Jugendliche viel häufiger als früher ins Krankenhaus gebracht und dort statistisch erfasst. Schaut man sich diverse Krankenhaus-Statistiken an, so ist nur ein geringer Anteil der behandelten Jugendlichen durch Alkohol bewußtlos (also wirklich vital gefährdet, im Rausch zu sterben), sondern 80% und mehr sind ansprechbar. Die meisten werden also lediglich beobachtet und ausgenüchtert, bedürfen keiner invasiveren Therapie wie Beatmung o.ä.

Ich arbeite seit 1988 im Rettungsdienst und erlebe das hautnah mit. Früher hat man sich in der Clique, wenn einer betrunken war, um den gekümmert, ihm keinen Alkohol mehr gegeben, ihn erstmal nebenan schlafen lassen oder nach Hause gebracht/ die Eltern zum Abholen angerufen. Auf die Idee, deswegen den Rettungswagen zu holen, weil jemand betrunken ist, kam wirklich niemand.


Heute holen besorgte Angehörige selbst bei nur leichter Alkoholisierung ihrer Kids aus Angst den Rettungswagen, weil die Medien recht undifferenziert darstellen, dass jede Alkoholisierung tödlich ausgehen kann.
Auch werden wir öfters in die Disko oder auf Privatparties gerufen, um besoffene Kids einzusammeln. Den Rettungsdienst bestellen dann die Disko-Türsteher oder die (ebenfalls besoffenen) Freunde, die schlicht keinen Bock haben, ihre betrunkenen Kumpels nach Hause zu fahren oder die sich von kotzenden Besoffenen auf privaten Festen das Sofa oder die Partylaune nicht versauen lassen wollen.

Ich möchte auf keinen Fall den Alkoholkonsum Jugendlicher bagatellisieren, es ist ein ernstes Thema, insbesondere weil man weiß, dass die Gefahr einer Alkoholabhängigkeit steigt, je früher mit dem Mißbrauchstrinken begonnen wird. Durch die oben von mir genannten Effekte dürfte es aber auch zu einer Verzerrung der Statistiken kommen.

w, 51

[[Mod: Vielen Dank für den Hinweis]]
 
  • #19
Ich trinke auch......immer mal ein Glas Wein oder 2....und den mit Wasser verdünnt.......das ist nicht gut, ich weiß......aber ich habe mir seit Jahren eine Grenze gesetzt......
Und daß ich auch mal was trinke hat nichts mit Emanzipation zu tun.
Bei den Jugendlichen ist es wohl eher der Zeitgeist....es gilt als chic......diese ganzen bunten Getränke und so...
 
  • #20
Als ich den Beitrag gelesen habe musste ich an die "Vorbilder" im Fernsehen denken, da kommen immer mehr Superheldinen vor die trinken, rauchen und sich mit Fäusten und Waffen durch die bösen kämpfen.

Natürlich denkt kein Teenager an emanzipation, er ist aber die folge davon, seit den 70-80ern ist es teil der Kultur geworden, die erste Generation hatte noch konservative Eltern die mit ganz anderen Maßstäben erzogen wurden (da wäre teilweise ein Bier in der Öffentlichkeit oder vor den Kindern gar nicht denkbar gewesen). Der teenager von heute sieht seine Mutter schon zuhause ganz normal Alkohol (Bier,Wein) trinken und auch im Fernsehen ist es schon ganz normal. Deshalb gibt es da gar kein Verständnis warum man es nicht tun sollte.
 
  • #21
Der teenager von heute sieht seine Mutter schon zuhause ganz normal Alkohol (Bier,Wein) trinken und auch im Fernsehen ist es schon ganz normal. Deshalb gibt es da gar kein Verständnis warum man es nicht tun sollte.

Der Teenager von früher sah seinen Vater abends mit seinem Bier am Esstisch oder im Wirtshaus sitzen. Welches Elternteil hier das schlechte Vorbild abgibt, ist m.E. ziemlich egal. Oder findest Du es ok, wenn Jungs prügelnde Superhelden-Vorbilder oder trinkende Väter/Onkel/... als potentielle Vorbilder präsentiert bekommen und sich dann entsprechend verhalten?
 
  • #22
Vielmehr werden alkoholisierte Jugendliche viel häufiger als früher ins Krankenhaus gebracht und dort statistisch erfasst. Schaut man sich diverse Krankenhaus-Statistiken an, so ist nur ein geringer Anteil der behandelten Jugendlichen durch Alkohol bewußtlos (also wirklich vital gefährdet, im Rausch zu sterben), sondern 80% und mehr sind ansprechbar. Die meisten werden also lediglich beobachtet und ausgenüchtert, bedürfen keiner invasiveren Therapie wie Beatmung o.ä.

Wie weit man das mit früher und heute vergleichen kann, das kann ich nicht sagen, dafür habe ich nicht genug Berufserfahrung als MTA. Aber als ich in einem Krankenhaus gearbeitet habe und da die Nachtdienste gemacht habe und Blut von Betrunkenen hoch bekommen habe oder auch Proben selber geholt habe, da ging es nie um Leben und Tod. Das wurde mir auch von Pflegern und Ärzten bestätige.

Wahrscheinlich hat diese Frau recht, mit ihrer Behauptung. Aber ich glaube auch, dass vor 15 Jahren es noch nicht so viele von diesen extrem süßen Getränken gab, die mehr nach Limonade schmecken als nach Alkohol. Darum glaube ich auch schon, dass Mädchen heute häufiger über den Durst trinken. Vor allem durch den Zucker geht es sehr schnell in den Kopf und man merkt kaum die Grenze, von man ist leicht angetrunken, bis man ist total besoffen. Wenn es dann auch noch mit Koffein gemischt ist, dann Prost Mahlzeit. Aber die Emanzipation ist nicht schuld an solchen Getränken, es ist die Industrie. Klar werden solche Getränke nur produziert, weil es Abnehmer dafür gibt.

Wie weit oder ob Frauen zu Alkohol greifen, wegen der Doppelbelastung, das kann ich nicht beurteilen aber mir vorstellen. Das eine Frau erst mit über 40 zur Flasche greift, ohne dass vorher groß getrunken wurde und ohne dass bewusste Probleme da waren, finde ich erschrecken aber nicht erbärmlich. Ich denke nicht, dass es die klassische Kariere gibt. Es gibt nur Menschen, die es besser vertuschen, bis es nicht mehr geht. Das beste Mittel ist eine Suchtberatung, egal ob Mann oder Frau.

Ich weiß es auch nicht, ob wirklich viele Frauen mit den Männer mithalten wollen und einfach nur das Verhalten der Männer kopieren. Also ich hatte eine Weile die Phase aber die war schnell vorbei, weil ich habe nicht verstanden, warum soll ich mich anziehen wie ein Mann, mich benehmen wie ein Mann, wenn ich kein Mann bin. Denn ich erreiche damit für mich keine Gleichberechtigung, wenn ich das Verhalten eines Mannes kopiere. Ich halte auch nicht viel von dem Spruch; ich schaffe das als Frau mindestens so gut wie ein Mann, wenn nicht noch besser. Ich kenne meine Sterken und Schwächen und damit versuche ich auch zugewinnen und nicht mit kopieren. Was davon jetzt männlich oder weiblich ist, ist mir egal.
 
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  • #23
Ich mutmaße auch, dass die stark gestiegende Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Alkohol nicht ausschliesslich auf einen stark gestiegenen Alkoholkonsum bei Jugendlichen zurückzuführen ist.



Hier nochmal die #16!
Dein Beitrag ist super, bin Ärztin in der Unfallchirurgie gewesen (jetzt in ner Praxis, da bekommt man das nicht mehr so mit) und habe nebenan auch die Jugendlichen Alkoholleichen aus der Inneren erlebt. Solange sie sich nicht verletzt hatten, war das meist sehr harmlos.
Zu meiner Zeit vor 20 Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, den RTW zu rufen, nur weil einer der eigenen Freunde betrunken war. Aber Handys gabs damals auch noch nicht.

@Strubbelkopf: Was ist denn schon dabei, 2 Gläser Wein zu trinken, auch noch mit Wasser verdünnt?

Wieso gerade Frauen und Mädchen angeblich mehr trinken sollen, verstehe ich auch nicht.
War früher nicht weniger. Da bin ich mir sicher.
Hatte früher einige Freundinnen, die sehr viel mehr getrunken hatten als ich. Eigentlich waren alle Jugendlichen auf Parties grundsätzlich alle betrunken. War eben so! Manchmal artete es total aus, manchmal nicht.
Wenn die Polizei anrückte aufgrund von angeblicher Lärmbelästigung, wäre kein Polizist auf die Idee gekommen nachzuschauen, ob wir auch alle 18 sind und Alkohol trinken dürfen.
Allerdings hatten wir oft nicht genug Geld dabei, so dass das Ganze manchmal auch dadurch limitiert wurde.
Vielleicht haben die Jugendlichen heute mehr Geld?
Bin froh, meine Jugend in den 80ern und Anfang der 90er erlebt haben zu dürfen.
Ganz ohne Helm auf dem Fahrrad, ohne Handy, Rechtsanwälte, Biokost und Rund-um-die-Uhr-Bewachung. Dafür aber durchaus mit Alkoholräuschen. Und alle meine Freunde (aus gutem Hause!?!) haben sich in den 90ern an Drogen so ziemlich alles reingepfiffen, was möglich war. Ich nicht - aber weder der Kontakt zu ihnen hat mir geschadet, noch sind alle abgestürzt.

Will nichts verharmlosen, aber ich finde das Thema einfach zu aufgebauscht!
 
  • #24
Der Teenager von früher sah seinen Vater abends mit seinem Bier am Esstisch oder im Wirtshaus sitzen. Welches Elternteil hier das schlechte Vorbild abgibt, ist m.E. ziemlich egal. Oder findest Du es ok, wenn Jungs prügelnde Superhelden-Vorbilder oder trinkende Väter/Onkel/... als potentielle Vorbilder präsentiert bekommen und sich dann entsprechend verhalten?

Nein, absolut nicht in Ordnung! Man sieht ja auch wieviele Probleme es verusacht bei den Burschen aber müssen Mädchen/Frauen da jetzt unbedingt mitziehen nur weil sie können? Denke auch das der Vater jetzt für Mädchen nicht so "die" Vorbildrolle hat in Punkto "wie definiere ich mich als Frau"


Deshalb noch unverständlicher warum jetzt alle damit bedient werden.

Hier übrigends noch ein Beitrag der zum Thema passt:
http://kurier.at/nachrichten/gesundheit/4503972-zahl-der-alkoholiker-unter-14-steigt-stark.php
"Auf zwei Burschen mit problemhaften Alkoholkonsum unter 16 kommt bereits ein Mädchen. Vor 15 Jahren war das Verhältnis noch 4:1." Es sei deshalb zu erwarten, dass dieses Verhältnis in 20 Jahren auch bei den Alkoholkranken so sein wird."
 
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  • #25
1. Wer saufen will, der säuft

2. Wer bereits im jugendlichen Alter zu saufen anfängt, wird wohl aus entsprechendem Elternhaus kommen

3. Wenn sich heutzutage weibliche Jugendliche mit Komasaufen und Randalieren hervortun, dann hat das weder etwas mit Emanzipation noch mit Druck zu tun - wohl ehre oftmals Frustration.

m, 50
 
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  • #26
dass der Druck auf die Menschen in den letzten 15 Jahren enorm war, halte ich für Unsinn. Überall im Land schießen Shopping-Center wie die Pilze aus dem Boden und die Leute kaufen und kaufen, es wird gebaut und europa - wie weltweit fliegen wohlgenährte Menschen aus allen EU-Ländern, Schweiz und Norwegen mehr als zweimal in Urlaub,.Als Student habe ich Schicht am Fließband und auf dem Bau gearbeitet, heutige Studenten haben die Möglichkeit körperlich wenig anstrengender ITJobs. Als ich Ende der 80er Abitur gemacht habe haben meine Mitschülerinnen auch nicht gerade wenig Alkohol konsumiert; und in den Siebzigern gab es wesentlich mehr alkoholbedingte Unfälle als heute - dank Herabsetzung der Promille-Grenze hat sich das geändert. Urlaub war damals übrigens in der Regel noch einmal im Jahr. Was es nicht gab: Koma-Saufen nur um des Saufens willen. Besäufnisse gab es, aber immer in Zusammenhang mit einer Party o.ä. Frauen haben sich mit den sinnlos Drinken schon etwas mehr zurückgehalten; getrunken haben sie damals auch nicht gerade wenig m 45
 
  • #27
2. Wer bereits im jugendlichen Alter zu saufen anfängt, wird wohl aus entsprechendem Elternhaus kommen
Das ist ein Vorurteil, was zutreffen kann. Aber auch aus gutem Elternhaus, ja sogar Elite, können aus den Kindern Alkoholikern oder Drogensüchtige werden.

Ich kenne eine Frau (Ende 30), die aus einer Elite-Familie stammt. Die trinkt m.E. seit 20 Jahren regelmäßig. Betrachtet dies aber nicht als schlecht, oder als Krankheit, (z.B. eine ganze Flasche Whisky + eine Flasche Rotwein pro Wochenende)
Sie macht es so raffiniert gekonnt, daß ich sie noch nie betrunken gesehen habe. Ihr Partner dagegen schon - fast jedes Wochenende ?

Eine Barkeeperin in München schilderte im Fernsehen, wie junge Leute v. reichen Eltern mit viel Geld bei ihr Alkohol trinken. Es macht den Eindruck, als ob diese Gäste nichts leisten, und leben vom üppigen Geld
ihrer Eltern ?

Auch in höheren Kreisen wird viel getrunken - aber geschickt versteckt. Der einfache Arbeiter kann es sich gesellschaftlich leisten, öffentlich betrunken z.B. aus der Kneipe zu torkeln. Aber z.B. ein (bekannter) Firmenboss, Politiker, Promi etc. - nicht.

Und Frauen können es noch geschickter verstecken. Die kichern und albern herum, was viele Frauen auch ohne Alkohol machen. Aber eine deutlich sichtbar betrunkene und hilfebedürftige Frau sieht man eher selten.
 
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  • #28
Ich könnte mir schon vorstellen, dass die Sache mit der Emanzipation etwas damit zu tun hat. Ähnlich wie beim Rauchen auch. In früheren Zeiten war es absolut unschicklich, dass eine Frau überhaupt rauchte - und in der Öffentlichkeit zu rauchen, das war der Gipfel. In den 70ern wurde es absolut salonfähig.

In früheren Zeiten war auch Alkohohlkonsum in der Gesellschaft viel eher ein Männerding. Noch in meiner Jugendzeit (ich bin w, 35) war es zwar üblich, dass Mädchen und junge Frauen auf Partys Alkohol tranken, aber im Prinzip erwarteten auch die gleichaltrigen Jungen von Mädchen diesbezüglich eine gewisse Zurückhaltung. Ein Mädchen, das sturzbetrunken gewesen wäre, wäre im Wiederholungsfall schnell komisch angeschaut worden, während man bei einem Jungen eher drüber lächelte und sagte "Der muss seine Grenzen eben kennenlernen, das gehört zum Erwachsenwerden dazu."

Dazu kommt natürlich die "Erfindung" der Alko-Pops. Während viele Mädchen harte Sachen nicht so gerne mochten und deshalb nicht so viel davon tranken, schmeckt das heute ja wie Cola und Limo und der harte, bittere Geschmack fällt nicht so auf.

Wahrscheinlich kommen noch viele weitere Faktoren dazu. Aber ich denke, dass sich im Zuge der Emanzipation die Geschlechter immer weiter angeglichen haben (was in meinen Augen gar nicht der Sinn der Emanzipation sein sollte) und sich eben auch im Trinkverhalten immer mehr ähneln.
 
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  • #29
Es ist im weiteren Sinne natürlich eine Folge der Emanzipation..Nur ist Alkohol bei Frauen keine "rechtliche" Gleichstellungsfolge sondern die der immer zunehmenden "Angleichung" von Frauen und Männer..Ob Frauen in typischen Männerberufen, In Casinos usw..Ob Männer in hauswirtschaftlichen Tätigkeiten im Babykurs, im Erziehungjahr..Überall wo man hinschaut machen wir das was früher eher noch "Typisch Mann und Typisch Frau war dasselbe..

Dieses Gleicher werden ist mit eine Folge der Gleichberechtigung, denn ohne Gleichberechtigung gäbe es ja in vielen Bereichen gar nicht Möglichkeit gleich zu werden..

(Ich möchte jetzt nicht Gleichberechtigung als ganzes Bewerten, ich möchte nur feststellen).


Ich finde nur das dieses immer "gleicher werden" und fast alles das machen können was der andere auch kann blöd weil man genau diese Dinge immer am anderen bewundert, gehasst, geliebt hat und unsere Unterschiede doch das faszinierende an uns ist..

Bequemer und praktischer ist natürlich wenn jeder dasselbe macht und kann..
 
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  • #30
[mod] (Entschuldigung für meinen Schreibstil, der wahrscheinlich nicht Ihrem Niveau entspricht. Die deutsche Sprache ist nicht meine Stärke/Muttersprache).

Aber egal, ich finde dieses Thema sehr interessant und die Fragestellung auch einigermaßen gewagt.

Ich denke nicht, dass Mädchen und junge Frauen zur Flasche greifen, weil sie unter dem schulischen Leistungsdruck stehen, sondern, wie auch bei den männlichen Altersgenossen, einfach "auch mal cool sein wollen" und "dazugehören möchten".
Ich als Anti-Party-Maus wurde immer schräg angeschaut, wenn ich mal da saß und eine normale Limonade statt Alkoholisches zu mir nahm. Schließlich "gehörte es sich einfach", auf Partys bei Trinkspielen Hochprozentiges zu konsumieren, weil die Stimmung dadurch steigt.
Klar, ich habe ab und zu auch mal etwas getrunken, aber wenn man seine Grenzen kennt, ist das ja in Ordnung. Aber meiner Meinung nach hat das nichts mit Emanzipation zu tun. Diesen Druck, zu einer beliebteren Clique gehören zu müssen, erleben beider Geschlechter gleich stark.
Wenn eine Frau sich als emanzipert präsentieren möchte, dann würde sich das vielleicht durch den Kleidungstil oder teilweise der Lebensweise (selbständig, keine Hausfrauenrolle, freie/laute Meinungsäußerung, Umgang mit Mitmenschen, Karriere,etc.) äußern, aber nicht durch den Alkoholkonsum.
Ist jedenfalls meine Meinung.

w/18
 
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