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  • #1

Freizeitverhalten als Single 50 + wieder wie mit 25 Jahren?

In einigen Parallelthreads ist mir immer wieder aufgefallen, dass Menschen davon sprechen, dass sie sich nicht ihrem Alter entsprechend verhalten. Oder dass Menschen in bestimmten Altersklassen andere Unternehmungen machen.
Nun meine Frage an Euch, bzw. an die Menschen, die bereits mehrere Stationen des Lebens hinter sich haben, so ca. um die 50 und darüber:

Wie hat sich euer Freizeitverhalten im Laufe des Lebens verändert? Eure Aktivitäten, eure Interessen, eure Hobbies?
Für mich (und einige meiner nahen Bekannten) sehe ich das so:
In der Jugend, so bis Mitte 20 waren wir eigentlich immer unterwegs, am Wochenende in Discos oder auf Parties. Ab und zu mal ein Rockkonzert oder Rock-Festivals (wenn es preislich machbar war). Mit der Clique abhängen usw. Urlaub mit dem Zelt nach Griechenland oder der Türkei, Land und Leute kennenlernen und nicht wissen, wo man morgen schlafen kann.
Aber: eigentlich war das die Zeit, in der ich keinen festen Partner hatte, also die Such-Phase.
Dann mit Ende 20 habe ich geheiratet und das Lebens lief in komplett anderen Bahnen. Familie, Kind, Hausbau und die Abende zu Hause verbringen. Wenn wir einen Babysitter hatten, mal zum Essen gehen. Urlaub am Meer, damit die Kinder etwas davon hatten. AM Wochenende mal gemeinsam mit den Freunden + Kindern grillen.
Dann waren die Kinder aus dem Haus und der Mann auch.
Irgendwie kommt nun mein altes Leben wieder zurück. Mein Leben heute, mit 55 hat mehr mit meinem Leben als 25jähre zu tun als mit der Zeit als 40jährige.
Ich mache heute Abendteuereisen (natürlich etwas teurer), ich besuche wieder Rockkonzerte, wei ich es mir auch leisten kann. Ich geh am Wochenende mit ein paar Freundinnen aus, in Bars, ins Theater, in Shows. Ich bin wesentlich neugieriger aufs Leben und wesentlich aktiver als mit 40.

Geht euch das auch so?
Ich glaube aber, dass es auch ein Unterschied ist, ob man nochmal neu anfängt oder ob man in ein der Beziehung feststeckt und sich nicht mehr aufraffen kann.

Ich merke, wenn ich Männer in meinem Alter date, dass sie anders sind als Männer meiner Freundinnen, die nur noch Familienleben kennen. Und ich merke es auch an mir im Vergleich zu verheirateten Freundinnen. Singles mit 50 sind meistens anders als Verheiratete mit 50.
 
  • #2
Ja das ist das Problem. Plötzlich hören viele auf, das zu machen was Ihnen Spaß macht und Leben ein Leben wie es sein sollte, nicht wie sie es wollten.

Und als Single kommt dann das erwachen! Anstatt man versucht einen guten Mittelweg zu finden, entscheiden sich viele mehr unbewusst als bewusst für nur einen Weg.
 
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  • #3
Mir geht es seit der Trennung von meinem Exmann genau so, wie Du es beschreibst, habe diesen neuen/alten Lebensstil und den Aktivitätsgrad aber nun auch zusammen mit meinem neuen Ehemann beibehalten.
 
  • #4
Ich mache, was mir (m,50) jetzt Spass macht. Egal ob ich 25 oder 50 bin.
Das ist keine Midlife-Krise, sondern Lebensfreude.

Ich kann mir jetzt Vieles leisten, was in jungen Jahren (unter 30) für mich zu teuer war.
Und wo ich als junger Mensch zuwenig Ahnung aber auch zuwenig Möglichkeiten hatte, wie ich es mir realisieren kann.

Ich habe keine Lust auf "Rentner-Tanztee" oder grauenhafte "Ü-xx"-Parties.
Wenn ich Gleichaltrige beim Volksmusik-schunkeln sehe, oder "Liederabend mit Klampfe", da gehe ich lieber zu den Jüngeren, weil da die bessere Musik läuft.

Ich weiss schon, wo meine Grenzen sind. Ich tanze längst nicht mehr in Clubs, seit ich 23 J.alt war.
Belästige Keinen mit der Musik aus meiner Jugend. Und ziehe auch nicht die Mode der Jungen an. Das ist alles deren Sache.
Ich mische mich bei den Jungen nicht ein, und die respektieren mich als Zaungast. Ich will mich ja nicht lächerlich machen. Aber grau und altbacken muß ich mich auch nicht geben, nur weil ich 50 bin.

Wer Familie hat, oder hatte, ist anders geprägt und eingestellt. Strukturierter Alltag, mit weniger Spielraum. Alles familiengerecht. Aber danach: Die Gewohnheiten weiter gepflegt, anstatt die größeren Möglichkeiten zu nutzen ?

Wenn sie jung sind, sind Beide noch unternehmenslustig. Im Alter liegt der Mann lieber am Strand, während die Frau Tagestouren unternimmt, oder Führungen nutzt. Und dabei ihren Partner vermisst, weil der sich für sowas nicht (mehr) interessiert.
Meine Mutter reiste noch mit 60 nach Afrika. (Insgesamt zwölf Afrika-Reisen, und andere Länder)
Während mein Vater es gerade bis Mallorca schaffte. Und das auch nur, durch seine neue Partnerin.

Nächstes Jahr fahr ich mit meinem Opel Kadett und Campingausrüstung in Urlaub. ggf. zusammen mit meinem Stiefsohn (12). Und nicht mit Klimaautomatik ins Hotel.(Dieser Wagen bleibt zuhause)
Gerade dieses Nicht-Perfekte und das improvisieren, macht den Reiz aus. Wie früher mit dem VW-Käfer.
Alles einfach und spontan. Direkt pur erleben, und nicht "watteweich" durchorganisiert.
Und nicht mit einem großen, schwerfälligen Wohnmobil mich durch die Straßen quäle.

Vielleicht wäre ich heute anders, wenn ich 20 - 30 Jahre Ehe hinter mir hätte, und wir x-Kinder groß gezogen hätten ?
Vielleicht habe ich den Vorteil, daß ich die Kraft und Nerven nicht in so einer Ehe verbraucht habe ?
Und mehr mache, als nur am Strand liegen ?

Wovon mein Stiefsohn bereits begeistert profitiert. Kein Anderer unternimmt soviel mit ihm. Nicht mal sein leiblicher Vater (Anf. 40), der ihn jeden Monat besucht.
Sonntag - Regenwetter - die Leute hockten langweilig zuhause.
Ich holte meinen Stiefsohn ab, und wir besuchten eine Oldtimer-Motorradausstellung unter freiem Himmel, mit Imbiss-Zelt. Wir Beide haben dabei gemeinsam viel erlebt + fotografiert.
 
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  • #5
Nein - ich kann nicht bestätigen, dass Singles mit 50 unbedingt anders sind, als verheiratete.

Abgesehen davon, dass mir 'mit der Clique ahängen' schon mit 17 zu blöd war, habe ich in all den Jahren, auch mit Mann und Kindern das Zusammensein mit meinen (und auch unseren Freunden) gepflegt. Konzerte, die mir gefallen haben, habe ich (haben wir) auch in dieser Zeit besucht, auch Abenteuerreisen waren, sobald die Kinder nicht mehr ganz klein waren, kein Fremdwort für uns. Meine Kinder sind noch heute begeistert darüber.
Nur Familienleben - so wie Du das beschreibst - das kenne ich nicht. Das ist wohl auch eine Frage der Beteiligten und ihrer Interessen.

Ich bin, was meine Unternehmungen betrifft, bewußter geworden. Ich mußte noch nie zwanghaft etwas unternehmen, weil ich es zu Hause nicht aushielt.
Jetzt bin ich anspruchsvoller geworden - schaue genau, womit und wie ich meine Zeit verbringe und habe auch jetzt einen Partner, der das genauso sieht. Insofern ist mein Freizeitverhalten nicht mehr das, wie mit 25 Jahren, da auch ich nicht dieselbe Person bin - ich empfinde es jetzt als wesentlich erfüllter, als zu der Zeit, neben gewachsenen Ansprüchen stehe ich einfach zu dem, was ich mag und möchte und nicht; Trends muß ich nicht mitmachen.

Neugierig war ich schon immer aufs Leben und wir unternehmen jetzt nicht weniger, als mit ca. 40.
 
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  • #6
Ich mache, was mir (m,50) jetzt Spass macht. Egal ob ich 25 oder 50 bin.
Das ist keine Midlife-Krise, sondern Lebensfreude.

Ich kann mir jetzt Vieles leisten, was in jungen Jahren (unter 30) für mich zu teuer war.
Und wo ich als junger Mensch zuwenig Ahnung aber auch zuwenig Möglichkeiten hatte, wie ich es mir realisieren kann.

Ich habe keine Lust auf "Rentner-Tanztee" oder grauenhafte "Ü-xx"-Parties.
Wenn ich Gleichaltrige beim Volksmusik-schunkeln sehe, oder "Liederabend mit Klampfe", da gehe ich lieber zu den Jüngeren, weil da die bessere Musik läuft.

Ich glaube aber, dass dieses "Tanztee-Klischee" nicht wirklich trifft. Tanztee hat nichts mit 50+ zu tun, es gibt genügend 30jährige, denen so etwas auch gefällt. Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich mal zufällig beim Zappen auf so einen volksdümmlichen Musikanten-Dingsda komme. Da sitzen ebensoviele junge Leute im Publikum und lauschen ganz verzückt diesen seltsamen Klängen. Das ist einfach Geschmackssache und nicht eine Sache des Alters. Eine Cousine von mir hatte mit 25 schon eine Wohnungseinrichtung, die ich mit 80 nicht haben werde. Und sie ging auch in ihrer Jugend lieber zu Karel Gott statt zu Uriah Heep.

Also wer früher nicht zum Tanzee ging, wird es sicher mit 50+ auch nicht machen.

w 57
 
  • #7
Ich denke mal, es hängt von der ehe und dem Freundeskreis ab, den man sein leben lang hatte. Natürlich haben sich meine Interessen im laufe der Jahre verändert, ist ja klar, aber ich habe diese auch in der ehe ausgelebt und daher ist das für mich kein Unterschied. Ich denke schon, dass sich mein Freitzeitverhalten ändern wird, wenn mein Sohn älter geworden ist, da dann die Verantwortung für ihn weniger wird und ich mehr und unabhängiger werde. Natürlich auch mehr Geld für mich alleine zur Verfügung haben werde.
 
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  • #8
Ich war nach meiner Scheidung 4 Jahre lang Single.
Ist doch ganz klar, dass ich mich in meiner Freizeit viel mehr öffnete.
Was sollte ich denn abends oder am Wochenende alleine zu Hause?
Klar konnte ich mir auch mal einen schönen Abend alleine machen.
Aber auf Dauer war das doch eher deprimierend. Immer alleine!!!
Ich brauchte den Menschenkontakt, die Gespräche, den Spass, die Erlebnisse,
um das Alleinsein auszugleichen.
Heute habe ich wieder einen Partner und ich kann mich austauschen.
Wir verbringen gerne unsere Abende für uns und genießen ganz normal den "Alltag".
Was ist falsch daran?
w/45
 
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  • #9
Meine Interessen sind heute größtenteils immer noch die Gleichen, wie mit 20. Mein Stil, Musikgeschmack oder ähnliches hat sich nur minimal geändert. Deswegen wundere ich mich oftmals stark über die anderen, die sich so derart verändern, sobald sie alt werden.

Ein Partner hat mich zwischendrin nie abgehalten, raus zu gehen. In dem Ambiente, in dem ich mich aufhalte, ist das Publikum gemischt, so zwischen ca. 20-50. Ich kenne selbst noch einen 60 jährigen, der in einer Disko arbeitet, einfach um in seiner Freizeit nicht daheim versauern zu müssen. Optisch würde man ihn so um die 37 einschätzen. Mich schätzt man auch oft 10-15 Jahre jünger, eben weil ich noch viel mitmache. Wenn ich dann meist sage wie alt ich bin, schauen mich die jüngeren Leute mit überraschten Glubbschaugen an.


Wenn ich mir meine alten Schulfreundinnen in meinem Alter anschaue, mit denen ich mich noch ca. 1-2x mal im Jahr zum Kaffee trinken treffe... ach du meine Güte, da liegen wirklich Welten dazwischen. Sie sitzen lieber daheim und trinken Kaffee und Kuchen, werden körperlich immer unförmiger, tragen immer noch die altmodischen Karottenhosen und Seidenblusen, die bekannte Kurzhaardauerwelle vom Friseur und fragen häufig, ob ich mich denn nicht schon zu alt für Schminke und kurzen Rock wäre. Da schmunzel ich wirklich. Ich kann mit denen eigentlich gar nichts machen, weil sie von der Einstellung komplett anders sind als ich.

Das Einzige was sich bei mir geändert hat: man hat nicht mehr das Gefühl was zu verpassen. Mit 25 bin ich in auch die Disko gegangen, wenn ich Fieber hat. Heute bleib ich lieber im Bett.
 
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  • #10
Mit kleinen Kindern ist man natürlich daran gebunden, diese zu bespaßen und entsprechend die Freizeit nach deren Bedürfnisse zu gestalten. Wenn diese groß sind oder man als Single keine mehr zu versorgen hat, was bei vielen ab 50 der Fall ist, kann man sein Freizeitverhalten natürlich wieder seinen eigenen Bedürfnissen anpassen.
Bei mir gehört dazu, dass ich angefangen habe zu segeln, Snowboard zu laufen, abends wieder häufiger auszugehen und vieles mehr. Für Parties und Discos bin ich dann allerdings schon zu alt.


m52
 
  • #11
Die großartigste Erkenntnis, seit es Internet-Foren gibt...

Fals alle Menschen ändern sich, wenn es ihre Lebenssituation erfordert- sonst reibt man sich nur auf und macht sich wahnsinnig.

Muss ein krankes Kind und seine Bedürfnisse beachtet werden- na gut, dann muss die Familie sich eben anpassen. Wird ein Elternteil pflegebedürftig, muss man sich kümmern- zumindest sich aus der Ferne engagieren und einen Beitrag leisten, eventuell fällt noch viel mehr an.

Na und? Das nennt man erwachsen werden- Verpflichtungen annehmen und auf einige Dinge verzichten, die einfach zu heftig kollidieren.

Ich fahre jetzt wieder Motorrad, da meine "Kinder" auch einen Totalausfall der Mutter verkraften könnten- ging viele, viele Jahre nicht, da ich komplett alleine zuständig war- ok, soll ich jetzt ein Riesen-Lamento anstimmen? Quark, ich habe getan, was notwendig war und fahre jetzt meine Traummaschine- und weiß es wirklich zu schätzen...

Die Menschen früher waren natürlich überwiegend mit 50 abgearbeitet und brauchten jede freie Minute zur Regeneration- willst Du das wirklich vergleichen? Manchmal fragt man sich schon wirklich, wie unendlich tiefsinnig "Elite" sein kann...
 
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  • #12
:)
ich bin zwar noch keine 50, dennoch befinde ich mich in einer ähnlichen Situation.
Trennung und nun alleinerziehende Mama mit Ende 30 UND ich hatte schon lange nicht mehr solchen Spaß am Leben.

Ich mache diverse Sportarten, die zumeist von Jugendlichen forciert werden, aber es macht mir tierischen Spaß. Nicht, dass ich mich jetzt mit Jugendlichen umgebe - nein - ich habe einige Freunde in meinem Alter bzw. +/- 5 Jahre, die mitziehen bzw. die mich dazu gebracht haben.

Es stimmt außerdem, dass ich mir vieles jetzt einfach leisten kann. Ich habe einen guten Job und damit auch die Möglichkeit mir neue Sportgeräte einfach zu leisten, mich in Clubs und Bars zu vergnügen, ohne auf die Brieftasche achten zu müssen und spontan in Urlaub zu fahren. Unterschiede sehe ich vor allem darin, dass ich das alles nun mit einem anderen Komfort (z.B. im Urlaub) machen kann.

Irgendwann dachte ich mir auch mal - hm - wie wirke ich dadurch eigentlich bei meinen Freunden, die mich vorher - als ich noch in mein fades und unglückliches Leben geführt habe - schon kannten? Mir ist es egal, weil ich noch nie so viel Spaß hatte.

Auch das Thema Sexualität hat sich deutlich verändert. Ich weiß was ich will und was ich gar nicht abkann. Dadurch habe ich deutlich mehr Spaß, als noch vor 15 Jahren.

Genieße dein Leben!
 
  • #13
Ich bin zwar ein paar Jährchen jünger, aber mein Kind ist auch schon aus dem Haus und ich kann über meine Zeit wieder besser verfügen.
Ich kann deine These nicht unbedingt bestätigen. Ich hatte ein paar wilde Midlife-Crisis-Jahre, weil es mir sehr naheging, dass mein Kind nicht mehr bei mir wohnte. Da wollte ich nicht zu Hause sitzen und auch die Früchte meiner Arbeit genießen. Ich bin viel (allein) gereist und war abends oft unterwegs. Allerdings hat mich das nicht unbedingt glücklicher gemacht. Auf die Dauer entspricht das nicht einem Naturell. Ich bin introvertiert und das ständige Unterwegssein strengt mich an.
Ich mache viel und bin aktiv, verlasse dafür aber nicht immer das Haus. Ich habe meine Projekte, für die ich früher keine Zeit hatte und für den Kontakt mit anderen bin ich mit Bloggern und Twitterern vernetzt.
Dazu war ich auf der Seite der Kultur/Entertainmentproduzenten, habe wahrscheinlich deshalb weniger das Bedürfnis, ständig Kultur/Entertainment zu konsumieren. Weil es z.T. mit Arbeit zu tun hat.
Außerdem hatte ich auch nie so eine sehr sortierte Familienphase. Auch da war ich durch meinen Job ständig abends unterwegs und musste oft mit vielen Leuten feiern gehen. Insofern habe ich für die Familie mein Leben nicht ruhiger gemacht.
Wenn ichs recht überlege, lebe ich doch wieder so wie vor meiner Familienphase. Ich nehme mir die Freiheit, abzutauchen, um mein Ding zu machen und muss mich nicht mehr an die Bedürfnisse anderer anpassen. Mein Ding ist aber eher mit Rückzug realisierbar.
 
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