• #61
Der FS und seine Frau haben zugehört, Mut gemacht und Hilfe angeboten. Mehrmals. Hat sich an der Situation was verbessert? Nein.
Manche Menschen wollen einfach nur ausheulen und reden und nicht wirklich etwas an ihrer Situation ändern. Na und? Meine Freunde dürfen das, und wenn es jahrelang dauert. ?‍♀️
Freundschaften stehen auf anderen Füßen, als Bekannschaften, die dann eben auch gerne mal sagen „so, du hast dich jetzt 6 Monate bei mir ausgeweint, nun ist genug, Hau ab aus meinem Dunstkreis“.
Das hat einfach was mit dem eigenen Wertesystem zu tun. Freunde sind Freunde, und das bedeutet was. Da bin ich treu bis ans Lebensende, egal was passiert.
 
L

Lionne69

Gast
  • #62
Manche Menschen wollen einfach nur ausheulen und reden und nicht wirklich etwas an ihrer Situation ändern. Na und? Meine Freunde dürfen das, und wenn es jahrelang dauert

Exakt, Freund*innen dürfen das, so wie ich es bei Freund*innen auch darf.

Die Freundschaft besteht ja nicht nur deswegen. Die Freundschaft besteht, weil man sich mag, man sich etwas bedeutet, weil es eine Art Bindung ist.
Deswegen würde ich nie eine Freundschaft aufgeben, weil ein neuer Partner das möchte.

Freundschaft bedeutet -
man hat unter vielen anderen Aspekten jemanden, zu dem man mit Gedankenflöhen hingehen kann, wo man vertraut. Und dann wird mal Kummer abgeladen. Themen besprochen, die man sonst nirgends anspricht.
OK, und dann hört man halt mal zu, gibt das Verständnis.
Beim nächsten Mal bekomme ich ein Ohr...
Und meistens erlebt man dann doch auch viel Schönes miteinander.

Wenn ich in der Zeit, wo es mir richtig psychisch schlecht ging, nicht auch Freund*innen gehabt hätten - ich hätte es nicht geschafft. Da waren Menschen da, sie haben an mich geglaubt, mir Anstöße gegeben.
Heute freuen sie sich, dass es funktioniert hat. Ich bin für sie ggf. auch da, ohne Überlegen.
Auch ich habe schon Nächte zugehört, jemanden quer durch die Republik gefahren...

Es gehört wie in allen Beziehungen dazu, dass man ggf. Stopp sagt, auf Grenzen achtet.
Aber Shit Tests oder Ultimaten? Oder jemanden, der Unterstützung braucht,, als Energieräuber abzutun?
Die Energie, die aus meiner Liebe kommt, oder bei Freundschaft, aus meiner Zuneigung, erschöpft sich nicht.
"Wahre" Freundschaft - das "wahr" muss man leben nicht nur propagieren als Worthülse

W, 51
 
  • #63
Ganz einfach: Gar nichts! Wie bei allen emotional oder physisch abhängigen Menschen bedarf es des Antriebes AUS IHNEN SELBST. Etwas anderes funktioniert nicht.
Dafür bedarf es bei deiner Bekannten an: Verantwortung (für sich UND ihre Kinder), Selbstfürsorge und Selbstliebe, Selbstwert und Würde.

All das scheint sie zumindest nicht in ausreichendem Maße zu haben um sich toxische Menchen vom Leib zu halten. Natürlich ist es schwieriger einen Cut zu machen, wenn noch andere Meschen daran hängen, aber NICHT UNMÖGLICH. Es liegt also ALLEIN AN IHR. Dies kannst du ihr so sagen, denn es bringt nichts, sie mit Samthandschuhen anzufassen. Was sie daraus macht, ist am Ende IHRE Verantwortung. Um mich selbst zu schützen würde ich den Kontakt abbrechen, besonders, da sie dich in ihre Probleme mit reinzieht (und du ja auch beide kennst). Diese Frau scheint sehr unselbständig zu sein und das hat auch nichts mit ihrem Beruf zu tun. Ich kenne Ärzte, die sich nicht einmal den Hintern abwischen können (ja, das gibt es) und in einer völlig zugemüllten Wohnung leben. Wenn Kinder mit im Spiel sind, kenne ich auch kein Pardon. Ich würde ihr mal einen dezenten Hinweis bzgl. Jugendamt geben - vielleicht kapiert sie dann endlich den Ernst der Lage. Ich kann über so viel Verantwortungslosigkeit nur den Kopf schütteln, denn die Kinder werden für den Rest ihres Lebens geschädigt. Das Jugendamt wird übrigens auch aufmerksam bei psychicher Gewalt (und das ist es, was der Typ deiner Freundin da macht und ebenso sie, weil sie ZUSIEHT!), nicht nur bei physischer.

Ich frage mich zudem, was man freundschaftlich an so zwei Menschen finden kann - er offenbar narzisstisch und psychisch gewalttätig - sie hörig und ihre Kinder ausliefern. Tolle Freunde. Sowas zieht gehörig Energie und sie scheint dir ja auch nichts zu geben. Daraus besteht aber eine Freundschaft: Geben und Nehmen. Ansonsten sind es Energieräuber und auch an dir liegt es nun, Selbstfürsorge zu betreiben, da dich das Thema ja belastet.

Alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #64
Das Ganze kommt mir sehr bekannt vor. Nur war ich damals Kind, als meine Mutter sich immer bei mir über meinen ach so schlimmen Vater ausgeheult hat. Das hat schon früh angefangen, als ich im Kindergarten war.

Mein Vater ist ja so böse, weil A und B und C und etc. Sie hat mich immer um Rat gefragt, dann waren sie mal getrennt und meine Mutter hatte einen neuen Freund. Sie war sich unsicher, ob sie bei ihm bleiben soll und hat mich um Rat gefragt. Dann ist sie doch wieder zu meinem Vater zurück und hat mich um Rat gefragt, ob sie nicht doch wieder zum alten Freund zurück soll.

Sie wollte sich immer trennen. Heute sind sie immer noch zusammen und jetzt kann sie sich nicht mehr trennen, weil meine Schwester alleinerziehend ist und Hilfe braucht. Sie hatte immer irgendwelche Gründe. Natürlich paradox, wenn der Mann angeblich so schlimm sein soll.

Ich kenne diese ganzen Geschichten. Leider hat mich das irgendwie in meiner Persönlichkeit geprägt, dass ich Probleme bei der Partnersuche habe. Es muss irgendwas unterbewusstes Sein. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich es doch noch schaffe, ein glückliches Leben zu führen.

Daher kann ich dir aus eigener Erfahrung, dass die Sache nicht so schwarz und weiß ist, wie du denkst oder sie versucht es darzustellen. Es ist schon sehr richtig, dass sie ein Energievampir ist und dich/euch ausnützt. Sie will nichts ändern.

Um mal auf Neudeutsch zu sprechen. Du bist der White Knight (Meme), der die Frau retten will und sich von ihr manipulieren lässt. Du bist der externe Stabilisator, der dazu beiträgt, dass die Kinder leiden, weil du das Ganze indirekt unterstützt und stabilisierst, dass es weiterlaufen kann.
 
  • #65
Ich verstehe nicht, warum sie dann dahin muss. Oder will sie?

Bitte schreibe mir, warum Deine Tochter zu ihrem Vater MUSS. Ich kann das nicht nachvollziehen, dass dem Kind das angetan wird. Steht da das Recht, dass er sie fürs WE will, vor dem, was gut für sie ist?
@void ...Das kann ich dir sagen: Sie muss hin und er besteht darauf! Ich höre immer wieder von ihm, dass er bis sie 18 ist, ein geregeltes Umgangsrecht hat. Ich hatte schon Gespräche beim Jugendamt und mir wurde mitgeteilt, solange sie nicht von ihm körperlich angegangen wird, kann ich nichts machen. Und das ist die Crux, er hat weder mich noch meine Tochter körperlich bedroht. Das ganze geht über psychische Manipulation. Da isser sehr schlau! Du glaubst gar nicht, wie charmant Narzissten sein können. Und körperliche Gewalt wird er nie machen. Das könnte ja seinem guten Ruf schaden....
Meine Tochter ist jetzt 14 und hat jetzt auch Entscheidungsfreiheit. Mittlerweile teilt sie ihm mit, am WE nicht zu ihm zu wollen. Das lässt er mal mit sich machen, dann droht er wieder. Letztes Jahr hat sie den Sommerurlaub mit ihm verweigert und ich muss mir heute noch anhören, das damit sein ganzes letztes Jahr durch uns versaut wurde. Er fragt weder, was sie im Urlaub machen will, noch wo sie vielleicht gerne mal hin will. Er bestimmt und fertig. Das gleiche Spiel wird es dieses Jahr geben. Meine Tochter ist es mental nicht möglich 3 Wochen am Stück ihn im Urlaub zu ertragen. Das hat sie mir schon mitgeteilt...
Ich könnte darüber ein Buch schreiben...
 
  • #66
.Das kann ich dir sagen: Sie muss hin und er besteht darauf! Ich höre immer wieder von ihm, dass er bis sie 18 ist, ein geregeltes Umgangsrecht hat. Ich hatte schon Gespräche beim Jugendamt und mir wurde mitgeteilt, solange sie nicht von ihm körperlich angegangen wird, kann ich nichts machen. Und das ist die Crux, er hat weder mich noch meine Tochter körperlich bedroht.
DU als Mama kannst nichts machen. Deine Tochter kann .....

Deine Tochter kann beim Familiengericht selbst eine Eingabe machen, um das Sorgerecht bzw Umgangsrecht des Vaters zu kippen. Prinzipiell haben nicht die Eltern die Rechte - sondern die Kinder. Was ja auch sinnvoll ist - schliesslich haben die Eltern die Situation verbockt und nicht das Kind.
Nicht Jugendamt - Rechtsanwalt einschalten.
 
  • #67
@void ...Das kann ich dir sagen: Sie muss hin und er besteht darauf! Ich höre immer wieder von ihm, dass er bis sie 18 ist, ein geregeltes Umgangsrecht hat. Ich hatte schon Gespräche beim Jugendamt und mir wurde mitgeteilt, solange sie nicht von ihm körperlich angegangen wird, kann ich nichts machen. Und das ist die Crux, er hat weder mich noch meine Tochter körperlich bedroht. Das ganze geht über psychische Manipulation. Da isser sehr schlau! Du glaubst gar nicht, wie charmant Narzissten sein können. Und körperliche Gewalt wird er nie machen. Das könnte ja seinem guten Ruf schaden....
Meine Tochter ist jetzt 14 und hat jetzt auch Entscheidungsfreiheit. Mittlerweile teilt sie ihm mit, am WE nicht zu ihm zu wollen. Das lässt er mal mit sich machen, dann droht er wieder. Letztes Jahr hat sie den Sommerurlaub mit ihm verweigert und ich muss mir heute noch anhören, das damit sein ganzes letztes Jahr durch uns versaut wurde. Er fragt weder, was sie im Urlaub machen will, noch wo sie vielleicht gerne mal hin will. Er bestimmt und fertig. Das gleiche Spiel wird es dieses Jahr geben. Meine Tochter ist es mental nicht möglich 3 Wochen am Stück ihn im Urlaub zu ertragen. Das hat sie mir schon mitgeteilt...
Ich könnte darüber ein Buch schreiben...
Warum muss sie denn bitte dahin? Wenn sie nicht will, geht sie eben nicht. Sie ist doch alt genug, um das selbst zu entscheiden. Generell finde ich, dass du dich selbst zu sehr als Opfer siehst. Was soll er machen, wenn sie nicht zu ihm geht? Soll er seine Tochter dann verklagen?

Es ist doch auch an dir, dich zu informieren und deiner Tochter zu helfen. Ich verstehe manche Ansichten hier im Forum wirklich nicht....
 
L

Lionne69

Gast
  • #68
Meine Tochter ist jetzt 14 und hat jetzt auch Entscheidungsfreiheit. Mittlerweile teilt sie ihm mit, am WE nicht zu ihm zu wollen

Nun, dann würde ich sie darin unterstützen.
Ggf. einen Brief vom Anwalt, dass sie mit 14 entscheidet.
Sie muss nicht mehr,...

Hilf ihr beim Nein sagen. Das ist wichtig für sie.
Da sieht sie, sie darf Grenzen setzen, sie hat jemanden an ihrer Seite, ihre Mutter, ihre Bedürfnisse werden ernst genommen.

W, 51
 
  • #69
Also Leute, denkt ihr wirklich ich unterstütze und helfe meiner Tochter nicht? Ich unterstütze meine Tochter im Nein sagen! Ich unterstütze ihre Bedürfnisse und helfe ihr Grenzen zu setzen. Das ist selbstverständlich.

Diesen Sommer wird sie wieder nicht bei ihm verbringen. Ende dieses Jahres hat sich dieses Thema sowieso erledigt, da wir wieder näher an meine Heimat in Süddeutschland ziehen. Wir werden mit meinem Freund und seinem Sohn als Patchworkfamilie neu starten. Dafür das Einvernehmen meines Ex Mannes zu bekommen, wird ein Kampf. Den riskiere ich aber.

Ich sehe mich nicht als Opfer. Das ist lange vorbei. Die letzten 3 Jahre habe ich allein so viel geschafft, das ich wahnsinnig stolz auf mich bin.
Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, was ein Narzisstischer Elternteil alles kaputt machen kann.
Und natürlich wird er niemanden verklagen, weil sie nicht an den WE zu ihm geht. Wer aber schon mit einem Narzissten zu tun hatte, weiß, zu was die im Stande sind. Das ist ein Schauspiel sondergleichen. Er sieht sich als Opfer und kommuniziert das auch mit jedem, selbst wenn das keiner hören will. Der arme Vater, dessen Kind sich verweigert. Da er körperlich nicht aggressiv ist, spielt er sein Ding hinten rum. Das ist ein Fakt und bei weitem nicht lustig.
 
Zuletzt bearbeitet:
H

HeidiBerlin

Gast
  • #70
Hilf ihr beim Nein sagen. Das ist wichtig für sie.
Da sieht sie, sie darf Grenzen setzen, sie hat jemanden an ihrer Seite, ihre Mutter, ihre Bedürfnisse werden ernst genommen.
Ach ja??? Aber der Mutter, dieser Oberärztin, die sich seit angeblich 10 Jahren zu dem FS setzt und heult und nichts ändern kann oder will, ihr soll eine wirklich "gute" Freundin zuhören bis zum Abwinken, während die Kinder nebenbei extrem leiden?
Du machst Dich so mitschuldig an dieser ganzen Misere.
Eine Userin @*a_n_s_i_n* Beitrag #60 hat sogar das Jugendamt ins Spiel gebracht, was ich vollkommen richtig finde. Ihrem gesamten Beitrag stimme ich zu.
Nee, irgendwann ist Schluß. Ich würde ihr helfen, bei mir unterzukommen oder einen anderen Ort zu finden, dann wäre ich eine gute Freundin, denke ich.
Dieser ewige Zuckergußdauerbeschuß geht mir allmählich auf die Nerven.
 
  • #71
Das Ganze kommt mir sehr bekannt vor. Nur war ich damals Kind, als meine Mutter sich immer bei mir über meinen ach so schlimmen Vater ausgeheult hat. Das hat schon früh angefangen, als ich im Kindergarten war.
Parentifizierung...das ist ganz schlimm für Kinder und führt dazu, dass sie sich in einem zu großen Maße für andere Menschen verantwortlich fühlen und nie gelernt haben, sich und ihre Bedürfnisse für voll zu nehmen. Die klassische Vita eines Helfers/Retters...

Daher ist es ganz gut, wenn die Freundin des FS sich bei ihm ausheult und ihre Kinder weitestgehend verschont damit.
Nun, dann würde ich sie darin unterstützen.
Ggf. einen Brief vom Anwalt, dass sie mit 14 entscheidet.
Sie muss nicht mehr,...

Hilf ihr beim Nein sagen. Das ist wichtig für sie.
Da sieht sie, sie darf Grenzen setzen, sie hat jemanden an ihrer Seite, ihre Mutter, ihre Bedürfnisse werden ernst genommen.

W, 51
Sie muss nicht mal vor Gericht ziehen, sondern kann ihm einfach sagen, dass sie nicht mag und fertig. Wenn es ihm nicht passt, dann kann er ja vor Gericht gehen und der Mutter vorzuwerfen versuchen, ihm sein Kind zu entziehen.

Nur wird dieses nach der Meinung der Tochter fragen und nicht seinen Willen durchdrücken. Sein Recht ist nicht ihre Pflicht.

Niemand kann zum Umgang genötigt werden.
Diesen Sommer wird sie wieder nicht bei ihm verbringen. Ende dieses Jahres hat sich dieses Thema sowieso erledigt, da wir wieder näher an meine Heimat in Süddeutschland ziehen. Wir werden mit meinem Freund und seinem Sohn als Patchworkfamilie neu starten. Dafür das Einvernehmen meines Ex Mannes zu bekommen, wird ein Kampf.
Und das Sorgerecht entziehen lassen, wäre keine Option ?
Du machst Dich so mitschuldig an dieser ganzen Misere.
Sehe ich anders. @Lionne69 ist nur imstande sich abzugrenzen und macht die Probleme ihrer Freunde nicht zu ihren, für dessen Lösung sie verantwortlich ist. Das ist die Grundlage für Hilfe zur Selbsthilfe und wahrt die Souveränität des anderen. Eine Freundschaft auf Augenhöhe eben ....

Natürlich sagen sich Freunde auch unschöne Wahrheiten. Aber was der Einzelne daraus macht, bleibt ihm überlassen. Daran eine Freundschaft zu knüpfen, ob jemand das tut, was man von ihm erwartet, wäre keine Freundschaft in meinen Augen.
 
  • #72
@void ...Das kann ich dir sagen: Sie muss hin und er besteht darauf! Ich höre immer wieder von ihm, dass er bis sie 18 ist, ein geregeltes Umgangsrecht hat. Ich hatte schon Gespräche beim Jugendamt und mir wurde mitgeteilt, solange sie nicht von ihm körperlich angegangen wird, kann ich nichts machen. Und das ist die Crux, er hat weder mich noch meine Tochter körperlich bedroht. Das ganze geht über psychische Manipulation. Da isser sehr schlau! Du glaubst gar nicht, wie charmant Narzissten sein können. Und körperliche Gewalt wird er nie machen. Das könnte ja seinem guten Ruf schaden....
Meine Tochter ist jetzt 14 und hat jetzt auch Entscheidungsfreiheit. Mittlerweile teilt sie ihm mit, am WE nicht zu ihm zu wollen. Das lässt er mal mit sich machen, dann droht er wieder. Letztes Jahr hat sie den Sommerurlaub mit ihm verweigert und ich muss mir heute noch anhören, das damit sein ganzes letztes Jahr durch uns versaut wurde. Er fragt weder, was sie im Urlaub machen will, noch wo sie vielleicht gerne mal hin will. Er bestimmt und fertig. Das gleiche Spiel wird es dieses Jahr geben. Meine Tochter ist es mental nicht möglich 3 Wochen am Stück ihn im Urlaub zu ertragen. Das hat sie mir schon mitgeteilt...
Ich könnte darüber ein Buch schreiben...
Ich kann dich beruhigen: Auch bei psychischer Gewalt wird das Jugendamt tätig. Man muss es nur richtig rüber bringen.
 
  • #73
Das ist wirklich furchtbar. Als sei ein Kind ein Spielzeug und man darf drauf beharren, es mal für zwei Tage zu kriegen. Das klingt auch so, als wollte er es nur gerade, weil Du und Deine Tochter es nicht wollen. Er denkt ja nur an sich.
Das verstehe ich wirklich nicht. Ich meine, jeder weiß doch heutzutage, dass es auch psychische Gewalt gibt. Irgendwas ist da im Rechtswesen total veraltet, finde ich. Ja, soll wahrscheinlich die Väter und ihr Umgangsrecht schützen vor manipulativen Frauen, die Männern die Kinder vorenthalten wollen, aber SO geht das doch echt auch nicht. Zum Glück hat Dein Kind mitbekommen, dass Du viel unternommen hast dagegen, wenn auch bislang erfolglos.

Letztes Jahr hat sie den Sommerurlaub mit ihm verweigert und ich muss mir heute noch anhören, das damit sein ganzes letztes Jahr durch uns versaut wurde.
Na das kannst Du doch innerlich als Triumph abhaken. Vielleicht bieten sich durch Corona auch dieses Jahr Möglichkeiten, das zu unterbinden.
Ende dieses Jahres hat sich dieses Thema sowieso erledigt, da wir wieder näher an meine Heimat in Süddeutschland ziehen. Wir werden mit meinem Freund und seinem Sohn als Patchworkfamilie neu starten. Dafür das Einvernehmen meines Ex Mannes zu bekommen, wird ein Kampf.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es nicht so viel Energie kostet.
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #74
Sehe ich anders. @Lionne69 ist nur imstande sich abzugrenzen und macht die Probleme ihrer Freunde nicht zu ihren, für dessen Lösung sie verantwortlich
Das ist nicht meine Meinung. Wenn ich mich abgrenze, bin ich auch in der Lage, mal nein zu sagen, Stopp, bis hierher und nicht weiter. Deswegen muss man Freundschaft nicht aufkündigen, vielleicht ist dann mal eine Pause angesagt. Aber in diesem Fall hängen Kinder dran.
Mir als betroffene wäre es nach dem spätestens dritten Mal peinlich, wieder heulend in seinem Wohnzimmer zu sitzen und über die Umstände zu klagen. Damit setze ich den Freund unter Druck. Soll er immer nur mit dem Kopf nicken? Eine Psychotherapie ist übrigens auch kein Spaziergang, vielleicht sollte die Ärztin das Mal versuchen . Ein Therapeut hat den nötigen und gesunden Abstand zu ihr.
Aber das kann auch unbequem für sie werden und eben heilsam.
 
  • #75
Damit setze ich den Freund unter Druck. Soll er immer nur mit dem Kopf nicken?
Das sagt doch keiner und der FS scheint auch gar nicht entsprechend zu agieren. Er sagt ihr, was er von ihm und seinen Aktionen hält und dass sie sich trennen solle. Nur so schlau wird seine Freundin wohl auch selbst sein, um richtig von falsch unterscheiden zu können. Was ihr fehlt, ist der intrinsiche Antrieb und den kannst du nicht über Druck von außen erzeugen.
Wenn ich mich abgrenze, bin ich auch in der Lage, mal nein zu sagen, Stopp, bis hierher und nicht weiter.
Für mich bedeutet das mitzufühlen, ohne mitzuleiden. Wenn ich einen harten Cut brauche, dann doch nur, weil es mir innerlich nicht gelingt, mich emotional davon zu distanzieren. Und dann fühlt es sich so an, als ob man selbst betroffen sei. Nur dann ist man auch keine Hilfe für andere ...

Wie gesagt: ich würde über die Zuneigung zu ihren Kindern gehen und da auch keine Ausflüchte ihrerseits zulassen und stattdessen ihr vor Augen führen, was ihre Entscheidung mit den beiden langfristig machen wird. Ohne Vorwürfe, oder Schuldzuweisungen...

Das ist ja auch bei Frauen, die häusliche Gewalt erleben, oftmals der ausschlaggebende Antrieb, den Mann zu verlassen.
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #76
Wie gesagt: ich würde über die Zuneigung zu ihren Kindern gehen und da auch keine Ausflüchte ihrerseits zulassen und stattdessen ihr vor Augen führen, was ihre Entscheidung mit den beiden langfristig machen wird. Ohne Vorwürfe, oder Schuldzuweisungen...
Das ist ja auch richtig, so würde ich das auch machen. Aber wenn das nichts bringt, sie immer wieder ankommt und sich beklagt und nichts ändern will oder kann, und das über Jahre, sorry, da ist Hopfen und Malz verloren. Das strapaziert die Freundschaft. Ich fühle mich so als Fußabtreter und die Kinder leiden und leiden und die Zeit vergeht und es führt zu NICHTS.
Da ist ein Therapeut, Familienberater oder sogar das Jugendamt besser geeignet, etwas zu bewegen. Nebenbei kann sie gerne zu mir kommen, wenn sie möchte, und mir erzählen, wie es ihr inzwischen geht. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung dazu.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #77
während die Kinder nebenbei extrem leiden?
Du machst Dich so mitschuldig an dieser ganzen Misere.
Eine Userin @*a_n_s_i_n* Beitrag #60 hat sogar das Jugendamt ins Spiel gebracht, was ich vollkommen richtig finde. Ihrem gesamten Beitrag stimme ich zu.
Ich glaube eher, dass die Leute, die immer wieder das Jugendamt mit ins Spiel bringen wollen, gar keine Ahnung davon haben, wann das Jugendamt hierzulande eine Handhabe hat, und wann nicht. Ich arbeite beruflich täglich mit dem Jugendamt und Kindern in prekären Lebenslagen zusammen, und eh das Jugendamt wirklich tätig wird im Sinne des Kindwohls, muss das Kind schon salopp gesagt, den Kopf unterm Arm tragen. Wegen sowas, wie hier beschrieben, kommt das JA nicht in die Gänge, auch wenn wir Otto - Normalbürger das gerne so hätten. Da gibt es leider ganz andere Fälle, bei denen es schon ein riesen Krampf ist, da mal das Fachpersonal vorbeizuschicken.
Setzt euch mal in eine Schulklasse und redet mit den Kindern. In jeder Klasse gibt es mehrere, die unter sehr fragwürdigen, nicht wertschätzenden Bedingungen aufwachsen müssen. Da kräht kaum ein Hahn danach. Eh der Zwangskontext angewendet wird, werden erstmal ein Haufen freiwillige Hilfsangebote unterbreitet, die von vielen Familien abgelehnt werden. Und das geht über Jaaaahhhre.
Übrigens: Umgangsrechte und Sorgerechte gehören vor den Richter.
 
  • #78
Nur so schlau wird seine Freundin wohl auch selbst sein, um richtig von falsch unterscheiden zu können.
Nee, das glaube ich hier nicht. Man teilt ja in richtig und falsch ein nach eigenem Wertemaßstab, den man irgendwann gelernt hat, aber vielleicht nie hinterfragte. Sieht man ja auch am Unverständnis bei Rassismus- oder Sexismusdebatten, dass manche Leute gar nicht verstehen können, wo da Rassismus oder Sexismus sein sollte (z.B. "war doch nur ein Kompliment", wo auf den Körper reduziert wurde, statt Kompetenz anzuerkennen).

Ich denke auch, dass das gar nicht so klar aussehen wird für die Frau, weil es ja immer schwer ist in einer Beziehung, wirklich den Schnitt zu machen. Die Frage ist ja meist, ob man das nicht doch aushalten sollte, ob nicht doch ALLE anderen auch so sind und es in Beziehungen nunmal so läuft. Anfangs war es ja vermutlich schön und wo ist der Zeitpunkt, an dem es das nicht mehr war und warum. Wie konnte das alles so kommen.

Mal ganz vom ersten Aspekt abgesehen, dass sie ja mit ihrem eigenen Gedankengut und ihren Werten lebt. Vielleicht, na eigentlich ganz sicher hat sie gelernt, dass Ehen nunmal so aussehen, weil ihre Eltern genauso waren: Frau hat den Mann ertragen, aber Scheidung ist das allerschlimmste. Oder vielleicht ist sie selbst Scheidungskind und wertete das als "das Schlimmste". Auf jeden Fall scheint sie recht blind dafür zu sein, dass die Kinder leiden und sie in der Hand hätte, dem ein Ende zu machen, zumindest, was das Zuhause angeht (besuchen müssen sie ihn vielleicht dann doch, wie es aussieht).
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #79
Ich arbeite beruflich täglich mit dem Jugendamt und Kindern in prekären Lebenslagen zusammen, und eh das Jugendamt wirklich tätig wird im Sinne des Kindwohls, muss das Kind schon salopp gesagt, den Kopf unterm Arm tragen
Das ist leider gerade auch hier in Berlin die traurige Realität. Mitarbeiterinnen hatten schon darüber berichtet, dass sie sich schwerste Vorwürfe machten, weil sie am Ende des Tages, mehrere Kinder alleine in der Wohnung zurücklassen mussten. Eine brachte es nicht übers Herz und nahm ein Kind mit zu sich nach Hause. Unfassbar.
Ja, so gesehen, sind das hier "Kleinigkeiten". :-(
 
A

*a_n_s_i_n*

Gast
  • #80
Wegen sowas, wie hier beschrieben, kommt das JA nicht in die Gänge,

Ja, das befürchte ich leider auch... da man blaue Flecken auf der Seele der Kinder nicht einfach so sieht...

(und vielleicht bei Mr. und Mrs. Elite als Eltern auch gar nicht sehen will, dabei sind oft gerade sogenannte "Elite-Eltern" keinen Deut besser als die Klischee-Asi-Eltern, nur anders...)

Eine Userin @*a_n_s_i_n* Beitrag #60 hat sogar das Jugendamt ins Spiel gebracht, was ich vollkommen richtig finde. Ihrem gesamten Beitrag stimme ich zu.

Ich hatte damals "das Glück" (so muß man es ja traurigerweise sagen), dass ich genug blaue, grüne, lilafarbene, gelbe und schwarze Flecken auf meinem Körper nachweisen konnte und ein Arzt mir diese attestiert hatte. Dadurch ist das Ganze dann ins Rollen gekommen GsD und ich bin mit der Polizei und unter Polizeischutz mit zwei Gepäckstücken mit eigenem Hab und Gut aus meinem "Elternhaus" raus...

Aber Kinder, die "nur" Flecken auf ihrer Seele haben (die viel schlimmer sind und viel länger anhalten als körperliche Blessuren, die vergehen nach einigen Wochen, die Flecken auf der Seele bleiben oft Jahrzehnte, bei mir jedenfalls...) sind quasi hilflos und vogelfrei, so lange sie nicht alt und stark genug sind, selbst wegzugehen...

Ganz furchtbar finde ich auch hier die Geschichte mit dem 14 jährigen Mädchen, das ständig immer wieder zu seinem total gestörten Vater muß... ich war damals ein relativ "starkes" Kind, weil ich einen Überlebensinstinkt hatte, und ich wäre abgehauen... vermutlich von Vater und Mutter (die mich nicht davor beschützen und bewahren kann). Das waren meine spontanen Gedanken dazu.
 
  • #81
Nee, das glaube ich hier nicht. Man teilt ja in richtig und falsch ein nach eigenem Wertemaßstab, den man irgendwann gelernt hat, aber vielleicht nie hinterfragte.
ich weiß nicht,...ich hatte immer den Eindruck, dass Menschen, die in schwierigen Situationen waren, von der kognitiven Ebene her wussten, was zu tun sei. Nur der emotionale Konflikt stand im Weg, wie z.B. widersprüchliche Bedürfnisse.
Vielleicht, na eigentlich ganz sicher hat sie gelernt, dass Ehen nunmal so aussehen, weil ihre Eltern genauso waren: Frau hat den Mann ertragen, aber Scheidung ist das allerschlimmste. Oder vielleicht ist sie selbst Scheidungskind und wertete das als "das Schlimmste".
Das spielt sicherlich auch rein. Aber bei diesen toxischen Beziehungen geht es doch immer um emotionale Abhängigkeit. Weshalb sie ohne Therapie, nur sehr schwer rauskommen wird. Ihre Söhne scheinen leider auch nicht „rebellisch„ genug zu sein, so dass sie ihrer Mutter ein Ultimatum stellen könnten. Alt genug wären sie dazu ...
 
  • #82
Ja, das befürchte ich leider auch... da man blaue Flecken auf der Seele der Kinder nicht einfach so sieht...

(und vielleicht bei Mr. und Mrs. Elite als Eltern auch gar nicht sehen will, dabei sind oft gerade sogenannte "Elite-Eltern" keinen Deut besser als die Klischee-Asi-Eltern, nur anders...)
Bei Akademiker-Eltern wird halt nicht so schnell zugeschlagen, sondern eher verbal ausgeteilt. Gibt dazu bestimmt auch Studien.

Mein Vater und der meines Ex Partners waren beides Narzissten. Wir wussten nie, was uns am Tag erwarten wird. Entweder wurde man auf ein Podest gehoben oder als allerletzten Abschaum beschimpft. Das täglich ist purer Stress für kleine Kinder.

Das JA wäre bei einer Meldung niemals eingeschritten, da nach außen perfekt. Das ist leider der Alltag von vielen Kindern aus besserem Hause.
 
  • #83
Also Leute, denkt ihr wirklich ich unterstütze und helfe meiner Tochter nicht?
Nein, ich glaube das nicht. Theoretisch ist meistens alles einfacher als in der Praxis. Theoretisch ist man halt auch emotional nicht involviert.
Meine Tochter wird nächsten Monat 16. Seit 8 Jahren macht sie das Wechselmodell (mit). Sie hat schon länger keine Lust mehr alle 2 Wochen mit Sack und Pack umzuziehen, sie hat schon länger keinen Bock mehr darauf 2 Wochen bei ihrem Vater zu bleiben und seiner Frau, die sie nicht besonders gut leiden kann. Sie will schon seit 2 Jahren nicht mehr mit ihm in den Urlaub fahren, was aber auch niemand von ihr verlangt. Ihre Schule ist bei mir um die Ecke. Wenn Schule ist und sie eigentlich bei ihrem Vater sein sollte, kommt sie jeden Tag nach der Schule zu mir und fährt erst gegen 18 Uhr wieder zu ihm. Ich denke schon, dass er weiß, wo sie ist. Aber sie hat überhaupt keinen Bock darauf vor Gericht anzugeben, dass sie lieber bei mir wohnen würde. Sie möchte es, was ja der erste Schritt wäre, noch nicht mal ihrem Vater klar sagen. Auch hier bin ich mir ziemlich sicher, dass er das weiß und eigentlich müsste es von ihm kommen. Ich unterstelle ihm nicht, dass er nur keine Unterhaltszahlungen leisten möchte. Er möchte schon den Draht zu seiner Tochter beibehalten.
Aber sie wertet die Loyalität zu ihrem Vater höher ein als bei mir zu leben. Und das kann ich dann auch nur akzeptieren.
W,56
 
  • #84
Aber bei diesen toxischen Beziehungen geht es doch immer um emotionale Abhängigkeit.
Wenn sie jetzt nur bleibt, weil sie Scheidung nicht gesellschaftsfähig findet ... hm. Ja, könnte man natürlich auch als emotionalen Konflikt sehen, weil sie Angst hat vor der "Schande". Aber dass sie emotional abhängig ist von dem Mann, hätte ich jetzt nicht unbedingt vorausgesetzt fürs Bleiben. Also dass sie eigentlich für ihr Seelen"heil" braucht, so behandelt zu werden, um sich "richtig" zu fühlen. So hätte ich bislang emotionale Abhängigkeit definiert, dass man am Partner und seiner Behandlung emotional hängt, da er einen ergänzt - so in Richtung: wer sich selbst wertlos findet, lässt abwertende Behandlung vom Partner zu, weil er es ihm beweisen will, dass er doch was wert ist und darauf wartet, endlich anerkannt zu werden.

Hier klang es eher so für mich, dass die Frau den Mann gern los wäre und nicht mehr versucht, dass er liebevoller oder anerkennender oder dergleichen sein soll.
Aber man weiß es nicht. Im Fall der emotionalen Abhängigkeit, wie ich sie oben geschrieben hatte, würde sie in meiner Welt auch nicht das Richtige darin sehen, ihn zu verlassen, sondern zu bleiben, um es ihm doch noch zu beweisen, was sie da emotional in Abhängigkeit hält. Also zu sagen "er ist sonst nicht so", weil sie unbedingt doch noch ans Ziel kommen will (ihn so zu ändern, dass er - um mal im Beispiel zu bleiben, das nicht stimmen muss - sie doch noch endlich anerkennt).
 
  • #85
Ich hatte damals "das Glück" (so muß man es ja traurigerweise sagen), dass ich genug blaue, grüne, lilafarbene, gelbe und schwarze Flecken auf meinem Körper nachweisen konnte und ein Arzt mir diese attestiert hatte. Dadurch ist das Ganze dann ins Rollen gekommen GsD und ich bin mit der Polizei und unter Polizeischutz mit zwei Gepäckstücken mit eigenem Hab und Gut aus meinem "Elternhaus" raus...
Ich finde es beeindruckend, wie offen du darüber sprechen kannst ??
Wenn sie jetzt nur bleibt, weil sie Scheidung nicht gesellschaftsfähig findet
Würde sie dann bei Freunden weinend sitzen, weil sie sich von ihm abgelehnt und schlecht behandelt fühlt ?
Also zu sagen "er ist sonst nicht so", weil sie unbedingt doch noch ans Ziel kommen will (
Sagt sie ja ...sie nimmt ihn indirekt in Schutz, wenn der FS seine Meinung offen ihr gegenüber ausspricht und bagatellisiert sein Verhalten.

Die Partnerwahl sagt ja auch etwas über einen selbst aus und er wird schon immer so gewesen sein und keine 180 Grad Drehung in seiner Persönlichkeit vollzogen haben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #86
Würde sie dann bei Freunden weinend sitzen, weil sie sich von ihm abgelehnt und schlecht behandelt fühlt ?
Ja, ginge auch als Grund. Angst davor, gesellschaftlich nicht mehr angesehen zu sein, wenn das nach außen hin tolle Ärztepaar sich trennt - warum sollte sie sich dann nicht in regelmäßigen Abständen bei Freunden ausweinen, um mit neuer Kraft die nächste Runde zu ertragen?

Sagt sie ja ...sie nimmt ihn indirekt in Schutz, wenn der FS seine Meinung offen ihr gegenüber ausspricht und bagatellisiert sein Verhalten.
Er schrieb:
Aber trotzdem will die Mutter das ganze nicht beenden - sie sagt, dass sie es erst tun will, wenn das kleiner Kind aus dem Haus ist.

Aus vielem hat er sich selbst schon rausgezogen, so isst er sowieso mittags aushäusig, abends macht er sich selber sein Brot, er wäscht sein Zeug selbst. Familienunternehmungen macht er nur sporadisch mit - und er war mangels Interesse am Sport noch nie (seit 4? Jahren) bei einem Tennispunktspiel seines Sohnes dabei.

Es gibt noch andere Aussagen, die ich in die Kategorie "Angst vor Scheidung" einorde, von emotionaler Abhängigkeit habe ich nichts gefunden.
Ich habe es vielleicht überlesen, aber dass sie den Mann vor ihren Freunden in Schutz nimmt und sein Verhalten bagatellisiert, ist mir auch nicht im Gedächtnis.

Es ist auch ihre erste Beziehung, also Trennung kennen sie nicht. Würde ich auch als Punkt werten für "Scheidung geht nicht", und nicht als "eigentlich ist mein Mann ein total guter" nach dem Ausweinen.
 
  • #87
Mir missfällt nur, dass sie so als die arme Leidende dasteht.
Sie versündigt sich schon seit Jahren an ihren Kindern, weil sie als Erwachsene aus irgendwelche EIGENEN Gründen nichts tut, um den Kindern ein liebevolles Zuhause zu geben.
Das sehe ich genauso. Ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als meine Tochter 6/7 Jahre alt war, die Trennung vollzogen und wir den Frieden auf Erden hatten. Wie oft habe ich am WE gesagt, "ach herrlich, diese friedliche Stimmung"...
Dagegen hatte ich damals eine Bekannte, die oft mit ihren Kindern zu Besuch kam (4 Kinder), die mir Horror-Geschichten vom Kindsvater erzählt hat und dass alle Kinder (eine war die Freundin meiner Tochter und total lieb und süß) zum Kinder-Psychologen müssten. Sie war einfach 800 KM vom Kindsvater mit den Kindern in einer Nacht- und Nebel Aktion weggezogen (!). Raus kam später, dass sie nur nicht auf Ihren Chefarzt-Gattin-Status verzichten wollte, dafür transportierte sie ihre Kinder Wochenendlang von A nach B (ca. 800 KM) und schickte sie zu Psychologen, um entsprechende Gutachten zu bekommen. Sie wollte nur für sich das maximale rauspressen. Als ich dann anfing, Ihr meine wohlgemeinte Kritik zum Ausdruck zu bringen, seit dem kennt sie mich nicht mehr. Nicht mal grüßen beim REWE ist mehr drin. Solche Leute sind für mich nicht ganz koscher. Übrigens hat sie im Scheidungsverfahren das Sorgerecht der Kinder verloren, die leben jetzt beim Vater. (Den ich gar nicht kenne aber ich hab mir ja auch nie ein Urteil über ihn erlaubt), hab ja nur ihr zu Anfang zugehört.
W55 mit Tochter 16 und dem lieben Friedens willens nie irgendwelche Probleme mit dem Vater der Tochter gehabt, auch wenn das hieß, er kann mal wieder nicht zahlen.
 
  • #88
Ich finde es beeindruckend, wie offen du darüber sprechen kannst ??
Bei mir kommt seine Haltung genau anders rüber, er sagt nicht seine Meinung, was er dazu denkt!
Allein der Kinder wegen sollte die Frau sich von ihm trennen und scheiden lassen, ich werde niemals verstehen, eine solche Situation den Kinder zuzumuten! Wäre ich ein Freund zu ihr wie FS, ich würde mit ihr Tacheles reden und wenn sich nichts verändert, so würde ich den Kontakt abbrechen, das ist beeindruckend nichts anderes!
 
  • #89
Angst davor, gesellschaftlich nicht mehr angesehen zu sein,
Wir leben im 21. Jahrhundert ...ich kenne nicht eine Frau, die solche Beweggründe gehabt hätte. ??‍♀️

Finanziell geht es ihr gut, die Kinder sind schon fast keine mehr und ein soziales Netz scheint sie auch zu besitzen.

Sie hat da wenig zu befürchten, was einen sozialen Abstieg betrifft.
Ich weiß (weil ich ihn natürlich auch kenne und erlebe), dass sie bei ihren Schilderungen eher dazu neigt, zu untertreiben
An der Aussage kann man ablesen, dass sie das Ausmaß noch nicht gänzlich begriffen hat. Und ein solches Verhalten habe ich bei allen Frauen erlebt, die in toxischen Beziehungen lebten. Es werden Ausreden gesucht, Entschuldigungen für sein Verhalten konstruiert, zur Krönung noch die Schuld bei sich selbst gesucht.
Es ist auch ihre erste Beziehung, also Trennung kennen sie nicht.
Das kommt sicherlich noch hinzu. Die fehlende Erfahrung...
 
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  • #90
Wir leben im 21. Jahrhundert ...ich kenne nicht eine Frau, die solche Beweggründe gehabt hätte. ??‍♀️
Uh, ich kenne mehrere, die solche Gründe haben, insbesondere auch Männer. Die konservativen Kreise, die ich so kennengelernt habe, sind EXTREM drauf geeicht, Scheidungen und Trennungen unter "Losertum" zu sehen, auch wenn sie das natürlich so deutlich nicht sagen.

Und hast Du noch nie gehört, dass Leute denken, Singles seien irgendwie arm dran, minderwertig (keiner will sie, gern geäußert durch: Verstehe ich nicht, du bist doch hübsch/total nett/sehr attraktiv), müssten verzweifelt suchen usw.?

Sie hat da wenig zu befürchten, was einen sozialen Abstieg betrifft.
Das wäre ja, FALLS es so ist, auch ein Kopfproblem. Erfolg ist, wenn einem ALLES gelingt.

Noch mal einen Gedanken zu "bis das kleine Kind aus dem Haus ist": Ich habe eine Bekannte, die durch die Scheidung finanziell auch auf einmal ganz anders dastand. Ihre Tochter verstand das nicht, dass sie auf einmal nicht mehr mit ihren Freundinnen mithalten konnte, weil sie einfach viel weniger Taschengeld hatte. Die Freundinnen machten alle ein Jahr in den USA oder in Australien, um vor dem Studium noch mal zu chillen, wie es so schön heißt, und was von der Welt zu sehen, finanziert von Mama und Papa. Und sie sollte nach dem Abi einen niedrigbezahlten Nebenjob annehmen, um sich mehr als nur ein paar Burger und einmal Kino im Monat leisten zu können.
An der Aussage kann man ablesen, dass sie das Ausmaß noch nicht gänzlich begriffen hat.
Naja, das ist die Einschätzung von @GröKaz . Mag stimmen, mag nicht stimmen. Ich kann es nicht einschätzen, ob die Frau untertreibt, weil sie unbedingt bleiben will, bis das Kind aus dem Haus ist, oder weil sie den Mann schützen will. Ich denke eher, sie ist sich sicher, dass sie sich trennen will, und harrt nur aus wegen Finanzen.
Dh. meine Annahme zu dem gesellschaftlichen Ansehen, also Angst darum, würde dann in der Tat auch nicht passen, wenn sie schon offen an Trennung denkt.
Es werden Ausreden gesucht, Entschuldigungen für sein Verhalten konstruiert, zur Krönung noch die Schuld bei sich selbst gesucht.
Ja, diese Rückruder-Dynamik. Aber ich seh das hier nicht, dass sie das tut, um ihn zu schonen und weil sie ein schlechtes Gewissen hat, erstmal so schlecht von ihm geredet zu haben.
 
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