• #1

Freundin kümmert sich kaum um mich nach OP. Was denkt Ihr darüber?

Hallo liebes Forum,
mich würde gerne eure Meinung zu meiner aktuelle Situation interessieren, da ich mir nicht sicher bin, ob ich vielleicht übertriebe oder nicht.

Bin mit meiner Freundin ein gutes Jahr zusammen und eigentlich läuft alles sehr gut. Vor ca. 10 Tagen hatte ich eine OP und kann nun leider die nächsten 6 Wochen nicht viel machen. In den nächsten beiden Wochen muss ich noch sehr viel liegen und ausgehen am Wochenende ist momentan noch schwierig.

Nun weiß ich nicht, ob ich von meiner Freundin erwarten kann, dass Sie auch mal einen ihrer wenigen Abende (bei denen Sie am nächsten Tag arbeitsfrei hat) mit mir verbringt.

Heute ist z.B. wieder einer dieser Tage: Bei uns ist ein Fest, auf welches ich ebenfalls sehr gerne gegangen wäre. Nun ist Sie mit unseren ganzen Freunden dort, trinkt und feiert und ich liege wieder den ganzen Abend allein zu Hause. Klar kann ich es nicht von Ihr verlangen, dass Sie die ganze Zeit da bleibt, aber irgendwie würde ich es mir schon mal wünschen, dass Sie da wäre und mir etwas Gesellschaft leistet.
Es ist auch nicht so, dass Sie nur kurz gehen würde oder so, sondern Sie feiert dann und trinkt auch ziemlich viel. Ich liege hier und wenn Sie dann nächste Woche wieder arbeitet und sonst nichts los ist wird Sie wieder Zeit für mich haben. Sobald aber etwas los ist fühle ich mich eher wie Luft, denn dann wird auch nicht gefragt was mit mir ist.

Normal bin ich auch nicht so, nur die aktuelle Situation macht mir wirklich sehr zu schaffen, da ich selbst sehr gerne ausgehe und es einfach total zermürbend ist wochenlang nur zu Hause sitzen zu können.

Was mich stört ist irgendwie, dass ich das verhalten teilweise rücksichtslos finde, da ich selbst wohl schon bei Ihr bleiben würde. Es fing schon im Krankenhaus an. Sie hat mich in 3 Tagen einmal besucht (ist auch ok, da 50 KM entfernt), allerdings hielt Sie es dann Freitags (war noch im Krankenhaus) wichtiger im Biergarten zu sitzen, als mich zu besuchen....Nicht mal ein Rückruf kam....Dafür hatte Sie sich mehrfach entschuldigt, allerdings hätte ich mich jeden Tag bemüht Sie zu sehen...

Was denkt Ihr darüber?

Liebe Grüße,
Bob
 
  • #2
Lieber FS,
na, Du bist mir ein Spassvogel: Du machst selber am liebsten Party und wenn Du krankheitsbedingt nicht kannst, dann soll Deine Freundin auch nicht Party machen sondern Dir die Langeweile vertreiben. Ja, gehts' noch? Wie Du siehst, funktioniert das auch nicht.

An der aktuellen Situation siehst Du doch nur, dass euch über das Partymachen hinaus nichts verbindet: daran hast Du genauso Anteil wie sie.
Außer Party kann sie nichts mit Dir anfangen und Du wohl auch nichts mit ihr, wenn Du gesundheitlich nicht eingeschränkt wärst. Also nutz' die Gelegenheit und ueberleg' Dir in der erzwungenen Partypause, welche Impulse Du der Beziehung zukünftig geben willst. Adhoc die Bedingungen ändern funktioniert selten.

Ihr lebt nicht zusammen, sondern 50 km voneinander entfernt und habt auch sonst einige Distanz zueinander. Wenn Du sonst Deine Freiheit brauchst und sie auch, dann ändert sich das nicht auf Knopfdruck, nur weil Du krank bist. Die Basis für Zuwendung und Engagement wird vorher in der Beziehung gelegt - habt ihr wohl verpasst.

Ich bin eher eine robuste Natur vom Typ "jammer' nicht rum", aber wenn mein Partner krank ist und meine Unterstützung braucht und wünscht, dann brauche ich am nächsten Tag kein arbeitsfrei, um ihn zu besuchen und mich zu kümmern: ich springe sofort mit meinem Firmen-Notebook in den nächsten Flieger, egal was das Ticket kostet (uns trennen 800 km) und meine Jobtermine werden eben auf Telefon- oder Videokonferenz umgestellt.
Wenn ich keine Direktverbindung bekomme, die mich zu seinem Zweitwagen am Flughafen bringt, dann fahre ich eben eine Schleife mit einem weiteren Verkehrsmittel. Die Basis dafür wurde vor einer Erkrankung gelegt, nicht erst wenn einer krank ist und wir haben eine andere Basis als Party.

Wenn sie sich jetzt nicht kümmert, dann liegt es daran, dass euch nichts verbindet, sie kein Mitleid empfinden, sich nicht in Dich hineinversetzen kann. Ihr habt lediglich eine Funbeziehung, nichts Belastbares. Wenn Du es anders haben willst, solltest Du Dich damit befassen, der Beziehung neue Impulse zu geben wenn Du wieder gesund bist.

Sie verhält sich so, wie sie meint, dass Du Dich Verhalten würdest wenn sie in Deiner Situation wäre. Nutz' die Zeit der Inaktivität, darüber nachzudenken und entscheide, was Du danach ändern willst.
 
  • #3
Ich hab den Eindruck, dass Du die Beziehung verbindlicher und enger siehst als sie. Wenn es mit Dir nicht unterhaltsam ist, hat sie keine Lust drauf. Dass sie zu einem Fest ohne Dich geht, das lange geplant war, finde ich jetzt normal. Hätte ich zwar früher nicht gemacht, aber ich finde es falsch, dass man sich so aneinander bindet, dass gilt "nur wenn dir nicht wohl ist, ist mir auch nicht wohl".
Normal bin ich auch nicht so, nur die aktuelle Situation macht mir wirklich sehr zu schaffen, da ich selbst sehr gerne ausgehe und es einfach total zermürbend ist wochenlang nur zu Hause sitzen zu können.
Dann gönn es ihr, dass sie es wenigstens kann. Das ist nämlich oft der Punkt, dass der andere sich nicht amüsieren darf, wenn man selber nicht kann und Solidarität will, dass der andere sich auch keinen bunten Abend macht.
Was mich stört ist irgendwie, dass ich das verhalten teilweise rücksichtslos finde, da ich selbst wohl schon bei Ihr bleiben würde.
Das würdest Du tun und das ist sehr nett. Musst Du aber nicht, denn ich schließe aus ihrem Verhalten, dass sie kein Problem damit hätte, wenn Du im umgekehrten Fall dann auf Feste gehst. Jeder entscheidet ja selber, was er gibt. Wenn Dir das zu eigenständig ist, zu wenig Zuwendung ist, dann kannst Du es zwar verlangen und sauer sein, wenn sie es nicht machen will, aber dann hast Du eine gelangweilte Frau an Deinem Bett sitzen, die Dir Deine Hand hält und gern woanders wäre.

Ich finde es in Ordnung, bei einem 50km entfernten Krankenhaus in drei Tagen einmal zu besuchen. Ich denke zwar, dass man es in einer Beziehung schön findet, wenn das jeden Tag passiert, aber zum einen wollen manche so wenig KH wie möglich und ansonsten finde ich einmal besuchen in 3 Tagen auch nicht ungewöhnlich, zumal auf die Entfernung und dann nach der Arbeit.

Viel interessanter wäre, ob sie für Dich einkauft und Dich fragt, ob Du was brauchst usw. Also ob Du im Alltag versorgt bist. DARAN würde ich sehen, ob sich jemand einen Kopf macht, wie es mir geht. NIcht daran, dass er sich amüsiert, wie ich es gern würde, aber nicht kann.
Ich denke aber, wenn sie lieber auf Feste geht und Dich dann drei Wochen deswegen nicht sieht und ihr das nichts ausmacht, dass sie kein großes Interesse an Dir hat.

Es klingt eher so, als würdet ihr euch relativ wenig sehen und ansonsten lebt jeder sein Leben weiter. Wenn das so ist, würde mich auch nicht wundern, dass sie gar nicht auf die Idee kommt, den Biergarten sausen zu lassen. Ein bisschen habe ich aber auch den Eindruck, dass Du ihr das Amüsement missgönnst und meinst, wenn Du Dich nicht amüsieren kannst, darf sie das auch nicht.
 
  • #4
Weiß nicht, Du klingst ein wenig wehleidig - aber Deine Freundin ein wenig kaltherzig. Mein Bauchgefühl ist, dass ihr beide nicht wirklich zusammenpasst.
Gute Heilung wünsche ich Dir!
ErwinM, 48
 
  • #5
Erst einmal unterscheide ich persönlich zwischen 1. schwerer OP weil schwere Krankheit oder 2. leichte OP weil leichte Krankheit.

Bei Punkt 1. wäre mir kein Weg zu weit, selbst 100 km eine Strecke, um meinen Partner und erst recht meinen Sohn täglich zu besuchen. Abends geht immer, nach dem Job, private Verabredungen würden selbstverständlich verlegt. Man weiß nie ob der kranke Mensch bei einem bleibt. Es sind nämlich schon Menschen an sogenannten Fließband- und Peanuts-OPs verstorben.

Das gilt selbstverständlich auch für Punkt 2, da sehe ich das aber in Bezug auf einen erwachsenen Kranken nicht ganz so eng. Geht es dir gut, muss deine Freundin nicht jeden Tag an deinem Bett sitzen. Ihr Leben geht weiter, außerdem gibt es Telefon im Krankenhaus, das man am Bett anmelden kann. Somit geht ein Gespräch immer. Dadurch bleibt ihr in Kontakt und die Beziehung trotz deiner Abwesenheit im Fluss. Verläuft der Heilungsprozess nach Plan bist du bald eh wieder zu Hause.

Kann es sein, dass du zur Zeit emotional angeschlagen bist und nur depressiv weil deine Freundin nicht so handelt bzw. spurt wie du es gerne hättest? ich persönlich finde nicht schlimm, dass sie abends zusammen mit Freunden in den Biergarten geht. Mit Sicherheit muss sie auch einmal abschalten, belanglos quasseln. Bei dir kann sie das nicht, wenn du nur von Krankheit erzählst und Forderungen an sie stellst, ob berechtigt oder nicht sei jetzt mal dahingestellt.

Denke noch einmal ernsthaft darüber nach, ob du zur Zeit nicht alles zu schwarz bzw. zu engstirnig siehst. Hast du jedoch nach rationalen Überlegungen weiter das Gefühl, dass deine Freundin nicht 100 % an dir interessiert ist und hinter dir steht dann musst du diesen Gedanken zu Ende denken und dich trennen. So traurig das ist.

Zur Anregung ein Beispiel: Mein Vater hatte vor mindestens 20 Jahren eine nicht leichte Knie-OP in einem KRH, das gut 150 km von seinem Heimatort entfernt lag. Meine Mutter hatte keinen Führerschein, war fahrtechnisch zwangsläufig auf mich und meine Schwester angewiesen (mit dem Zug wäre die Fahrt zum KRH verdammt umständlich gewesen). Abends war ein Besuch meiner Schwester und mir wegen Vollzeitbeschäftigung nicht möglich, also nur am WE, samstags oder sonntags. Mein Vater hat wegen der Entfernung allein einen Besuch niemals von uns verlangt, weder er noch meine Mutter haben jemals mit einem Wort über die Situation gejammert. Wir waren doch alle erwachsen und wussten, es ist schwerlich anders möglich und die Zeit im KRH geht vorüber.

Gute Besserung und immer positiv denken!
 
L

Lord-Venus

Gast
  • #6
Also ihr seid weder verheiratet noch in einer längerfristigen, engen Beziehung. Ihr kennt euch gerade mal ein Jahr, führt eine eher lockere Beziehung und, wenn ich das richtig gelesen habe, wohnt auch noch nicht wirklich zusammen.

Angesichts eurer Beziehungskonstellation finde ich es super, wie intensiv und viel sie sich um dich kümmert!

Sie ist nunmal weder deine Ehe- noch deine jahrelange, ganz enge Beziehunsfrau, sondern ihr scheint eine freiheitsliebende und lockere Beziehung zu leben. Das ist doch schön, aber man kann halt nach eigener Lust und Laune nicht ständig in diverse Modi switchen.

Und du wirst ja außer deiner LAT-und Feierfreundin bestimmt noch Familie und einen Freundeskreis, der dir auch in schweren zeiten die Treue hält, haben. Wenn nicht, würde ich eher da ansetzen.
 
T

Toi et moi

Gast
  • #7
Wie ich darüber denke? Ich denke, dass sie dich nicht so sehr liebt. Du bist ihr nicht wichtig und sie keine Lust auf Krankenhaus hat, sie hat auch keine Lust dich zu pflegen.
Ich habe selber auch eine ähnliche Beobachtung gemacht. Mein Ex-Mann und seine Freundin waren auch ca. 1 Jahr fest zusammen, als er sich bei einer Sport-Veranstaltung verletzt hatte. Darauf folgte eine OP und mehrere Tage Krankenhausaufenthalt, danach müsste er auch zu Hause betreut werden, weil er nicht laufen konnte. Nun kannst Du drei Mal raten, wer ihn gepflegt hat. Nicht die Freundin sondern unsere Kinder und ich. Es war für mich selbstverständlich während die Freundin ihm gesagt hat, dass sie keine Zeit hat.
Naja, mein Ex-Mann war aber sehr unkritisch. Kaum war er wieder fit, dürfte er wieder zu ihr. Naja, die Beziehung zwischen den Beiden ist nun nach vier Jahren vorbei. Sobald sie einen besseren gefunden hat, war sie weg.....Ich finde es gut, dass Du ihr Verhalten nicht i. O. findest und es ist auch m. E. nicht ok.
 
  • #8
Ich würde es so machen, dass ich den Partner so oft wie möglich besuche, bei ernstem Zustand täglich, ansonsten alle zwei bis drei Tage. Ansonsten würde ich meinen eigenen Alltag leben, inklusive Verabredungen und Feste. Davon würde ich dem Partner dann am Krankenbett erzählen, um ihn abzulenken/ aufzuheitern. Aber abhängig vom Zustand natürlich. Außerdem würde ich ihn immer fragen, ob ich etwas für ihn tun od ihm was mitbringen kann. Und wenn man mal nicht hinfährt, könnte man ggf telefonieren. Eigentlich eine Sache der Abstimmung und Kommunikation. Es gibt wohl auch Leute, die nicht besucht werden wollen, wenn sie krank bzw operiert im Bett liegen. Rede besser offen mit ihr ohne Vorwürfe, statt nur das Forum zu fragen. Alles Gute!
 
  • #9
wenn Du krankheitsbedingt nicht kannst, dann soll Deine Freundin auch nicht Party machen sondern Dir die Langeweile vertreiben. Ja, gehts' noch?
@Vikky, ein bisschen mehr Feingefühl wäre manchmal wirklich angebracht.

Selbst wenn der FS auch gerne mal Party macht (in welchem Ausmaß ist nicht wirklich bekannt), so kann er doch trotzdem erwarten, dass seine Freundin in der Zeit der Genesung ein klein wenig auf die Bremse tritt und auch mal einen Abend am Wochenende, wo Party ginge, bei ihm bleibt! Das ist in einer guten Beziehung ganz normal und hat nichts damit zu tun, ob er sonst auch gerne mal feiern geht.

Lieber FS
Du kannst sehr wohl erwarten, dass deine Freundin nicht auf jeder Party rum hüpft und trinkt bis zum Umfallen, sondern auch mal bei dir bleibt und einen entspannten Pärchenabend mit dir verbringt.

Leider hat deine Freundin aber nicht das Bedürfnis danach, denn in einer wirklich guten und glücklichen Beziehung muss man das nicht einfordern, es ist einfach selbstverständlich. Insofern muss ich @Vikky in dem Punkt recht geben
An der aktuellen Situation siehst Du doch nur, dass euch über das Partymachen hinaus nichts verbindet

Deine Freundin geht lieber feiern und Freunde treffen, hat keine Lust eine Fahrt von 50 km auf sich zu nehmen um dich zu besuchen, hat keine Lust am Wochenende mal Zeit mit dir alleine zu verbringen und ruft dich nicht mal zurück, wenn du sie versucht hast zu erreichen. (Die Entschuldigung dafür ist übrigens null wert.)

Du brauchst jetzt gar nicht anfangen und versuchen ihr klar zu machen was dir gerade aufstößt, denn es würde nichts daran ändern, dass eure Verbindung "was auch immer ist" , aber sicher keine tiefe Verbundenheit oder gar Liebe. Warum seit ihr dann zusammen?

Nutze die Zeit alleine um diese Beziehung zu hinterfragen und dir klar zu werden, wie du dir Beziehung eigentlich wünscht und was dein Anteil daran ist, weshalb dir jetzt erst auffällt, dass sie Eure Beziehung wohl in einem anderen Licht sieht, als Du.

Heute, mit ein bisschen Lebenserfahrung sage ich, was so gar nicht passt, wird nie passen und in sofern wäre mir mein Weg sonnen klar.

Ich wünsche dir gute Gedanken und gute Genesung.
 
  • #10
Lieber Bob
Zuerst einmal ganz gute Besserung in Deiner wirklich nicht beneidenswerten Situation. Ich war bisher 2x in der Situation deiner Freundin. Einmal habe ich mich so wie so benommen, es war nicht eine ganz grosse Liebe...das andere Mal war ich täglich im Krankenhaus und habe mein Privatleben zurück gestellt...es war eine grosse Liebe bis zu seinem Tod.
Habt ihr schon offen über eure diesbezüglichen Erwartungen gesprochen? Alles Gute!
 
  • #11
Hallo @bobrock ,
zunächst - gute Besserung dir.
Wie stellt sich der Sachverhalt für mich dar?
Du warst ganze 3 Tage im KH. Dieses ist 50 km entfernt von eurem Wohnort. Sie hat dich einmal besucht im KH. Völlig ok, wenn ich davon ausgehe: 1 OP Tag - da bist du eh kaum ansprechbar. 1 Tag dort, dann 1 Entlassungstag. Ist doch klasse, dass sie einmal bei dir war.
Und jetzt ? Du ärgerst dich, dass sie abends mal ausgeht und Spass hat. Du schreibst hier allerdings nicht, ob sie dich besucht, wie oft, ob sie sich um dich kümmert und bspw. was für dich einkauft. Ob sie dich fragt, ob du was brauchst. Dich öfters mal anruft.
Mir scheint, du bist nicht lebensbedrohlich erkrankt, sondern als Folge eine OP momentan gehandicapt. Und damit verdammt unzufrieden. Kann es sein, dass du ein sehr schwieriger, nörgelnder Kranker bist ? Was euch ausser Ausgehen sonst noch verbindet, schreibst du auch nicht.
Man muss auch gönnen können - sagen die Kölner. Und haben damit gar nicht unrecht. Oder?
 
  • #12
Lieber Bobrock,
von mir auch erst mal gute Besserung. Ich finde, dass ein Besuch in 3 Tagen bei einer Entfernung von 50 km angemessen ist. Du bist nicht lebensbedrohlich erkrankt, wenn Du schon einen oder zwei Tage nach der OP wieder nach Hause kannst.
Auch den Biergartenbesuch finde ich völlig in Ordnung - das tolle Wetter sollte man ausnutzen.
Weit bedenklicher finde ich, dass ihr scheinbar keine weiteren Interessen als Feiern miteinander teilt? Auf mich wirkt diese Beziehung nicht sehr innig und eher oberflächlich. Vielleicht bist du nun an einem Punkt angelangt, an dem du dir genau darüber Gedanken machen solltest.
 
  • #13
@Vikky, ein bisschen mehr Feingefühl wäre manchmal wirklich angebracht.
Selbst wenn der FS auch gerne mal Party macht (in welchem Ausmaß ist nicht wirklich bekannt), so kann er doch trotzdem erwarten, dass seine Freundin....

Erwarten kann man viel, wenn es nicht eintritt, dann sollte man sich von seinen Erwartungen schleunigst lösen und sich fragen, warum diese denn wohl nicht erfüllt werden.

Die Argumentation des FS:
Was mich stört ist irgendwie, dass ich das verhalten teilweise rücksichtslos finde, da ich selbst wohl schon bei Ihr bleiben würde.
ist zum einen sehr vage formuliert, dass er "wohl schon bei ihr bleiben würde", d.h. im Klartext "kann aber auch sein, dass nicht".
Es klingt für mich nach "ich zeichne ein Idealbild von mir selber, welches ich in der Beziehung noch nie beweisen musste" und das vermutete Idealverhalten fordere ich als Vorleistung bei der Partnerin ein. Kann man machen, klappt selten.

Mal realistisch: die beiden sind seit einem Jahr zusammen. Da wird es wohl genug Gelegenheiten gegeben haben, sowas wie Miteinander und "sich unterstützen" zeigen zu können, in kleineren unbedeutenderen Situationen.
So wie der FS wird man doch nur "liegen gelassen" wenn man sich vorher selber nicht als Partner gezeigt hat, auf den man bauen kann.

Der FS ist doch nicht schwerkrank, er ist nur etwas immobil und langweilt sich mit sich selbst zu Tode. Das ist doch eihenideale Gelegenheit mal nachzudenken, was es außer "ich will auch zu dem Fest" sonst noch in seinem Leben gibt und wss außer zusammen feiern die beiden verbindet, ggfs. was im Hinblick auf mehr Fundament für die beiden getan werden kann, wenn beidseitig gewünscht.
Wer ein Fundament will, muss es bauen - vom Himmel fällt das selten an die richtige Stelle.
 
  • #14
Nun weiß ich nicht, ob ich von meiner Freundin erwarten kann, dass Sie auch mal einen ihrer wenigen Abende (bei denen Sie am nächsten Tag arbeitsfrei hat) mit mir verbringt.

Heute ist z.B. wieder einer dieser Tage: Bei uns ist ein Fest, auf welches ich ebenfalls sehr gerne gegangen wäre. Nun ist Sie mit unseren ganzen Freunden dort, trinkt und feiert und ich liege wieder den ganzen Abend allein zu Hause. Klar kann ich es nicht von Ihr verlangen, dass Sie die ganze Zeit da bleibt, aber irgendwie würde ich es mir schon mal wünschen, dass Sie da wäre und mir etwas Gesellschaft leistet.
Es ist auch nicht so, dass Sie nur kurz gehen würde oder so, sondern Sie feiert dann und trinkt auch ziemlich viel. Ich liege hier und wenn Sie dann nächste Woche wieder arbeitet und sonst nichts los ist wird Sie wieder Zeit für mich haben. Sobald aber etwas los ist fühle ich mich eher wie Luft, denn dann wird auch nicht gefragt was mit mir
Du verlangst definitiv nicht zu viel! Hast Du Deine Wünsche denn einmal kommuniziert? Der Erfolg einer Partnerschaft hängt sehr stark davon ab, wie gut die Partner über Wünsche und Erwartungen reden können und dann ggf. Kompromisse schließen. Vielleicht steht sie einfach "auf dem Schlauch"?
 
  • #15
Den einen Krankenhausbesuch finde ich ausreichend bei der Entfernung. Für mich wäre nicht wesentlich, ob mir jemand Gesellschaft leistet, sondern ob er mir rein praktisch hilft, zB. Einkaufen.

Wenn es mir schlecht geht, bin ich lieber allein und schlafe, als dass mich jemand ständig nervt mit "haach... Wie gehts dir denn?" (wie meine Mutter).

Ich kann mich da sehr gut mit Dingen beschäftigen, für dich sonst viel zu wenig Zeit habe z.B. lesen, fernsehen, surfen...

Wenn ich jedoch verliebt wäre und dem Mann geht es schlecht und ich weiß, er wünscht sich meine Nähe, wäre mir das mit Sicherheit wichtiger, als irgendwo mit Freunden Party zu machen.

Auch wenn ich selbst ein solches Nähebedürfnis in solch einer Situation wahrscheinlich nicht hätte, würde ich mich gern um ihn kümmern - wozu hat man sonst eine Beziehung?
 
  • #16
Nun weiß ich nicht, ob ich von meiner Freundin erwarten kann, dass Sie auch mal einen ihrer wenigen Abende (bei denen Sie am nächsten Tag arbeitsfrei hat) mit mir verbringt.
... Bei uns ist ein Fest,... Nun ist Sie mit unseren ganzen Freunden dort,...und ich liege wieder den ganzen Abend allein zu Hause.
...und wenn Sie dann nächste Woche wieder arbeitet und sonst nichts los ist wird Sie wieder Zeit für mich haben.
Ja nun, wenn du sechs Wochen nicht ausgehen kannst, würde ich schon erwarten, dass deine Freundin dich ab und zu besucht und einen Abend oder auch einen ganzen Tag mit dir verbringt in dieser Zeit.
Wenn sie darauf so gar keine Lust hat, habt ihr keine Beziehung und du bist ihr egal.
Dass sie aber nicht gerade dann bei dir ist, wenn sie auf ein Fest oder mit Freunden in den Biergarten gehen kann, ist doch klar.
Ich denke, es liegt nahe, dass sie an den anderen Tagen zu dir kommt, meinst du nicht ?
Wenn dir nun gerade das sauer aufstößt, würde ich sagen, du gönnst ihr nicht, dass sie mit anderen etwas unternimmt, weil du da auch gerne wärst und dann würde ich überlegen, ob sie dir denn wichtig ist oder nur du dir selbst.

Wie oft seht ihr euch, wenn du gesund bist ?
Abends unter der Woche ? Was macht ihr da ? Schöne Unternehmungen zu zweit ?
Und wie sehen eure Wochenenden aus ?
Seid ihr ein Paar ?
Seid ihr füreinander da ?
Du kannst jetzt, wo du krank bist, nicht mehr erwarten, als das was ihr habt, wenn du gesund bist.
Wenn ihr nur gemeinsam auf Parties geht oder mit Freunden rumhängt, macht sie das weiter, auch wenn du nicht mitkannst.
Wenn ihr euch unter der Woche nicht täglich seht, kannst du nicht erwarten, dass sie dich täglich im Krankenhaus besucht.

Übrigens: jammere besser bei ihr nicht so herum wie hier bei uns, das könnte deine Freundin abturnen. Ich tippe, Gejämmere turnt die meisten Leute ab, außer die mit Helfersyndrom, aber daran scheint sie nicht zu leiden.

w 50
 
  • #17
Die OP ist dein Ding, nicht ihr Ding. Ergo : halte sie da raus so gut wies geht, beiss die Zähne zusammen und halt eben mal den Kopf für 6 lausige Wochen zu Hause.. wenn das um hast du pluspunkte, wenn du meckerst nen Haufen minuspunkte..

Allerdings: Wenn Madame Mäuseknochen ausschliesslich auf Juchee ist und sich kein bisschen um dich kümmert, solltest du deine "beziehung" zu ihr dann doch mal gegebenenfalls überprüfen und beenden wenn das keinen ausreichenden Grund gibt..
 
  • #18
weist DU, was ich mich als erstes frage, wenn sich ein Mann für mich interessiert? Jetzt geht es mir gut, aber was ist, wenn es mir nicht gut geht... ob Krankheit, egal in welcher Hinsicht? Fällt und steht er dann noch immer zu mir? Ich denke, es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, in Guten wie auch in schlechten Zeiten zueinander zu halten und füreinander da zu sein. Ethisch gesehen, so, wie ich das hier auffasse, scheinst DU da über mehr soziale Kompetenzen zu verfügen. Wenn ICH krank im Bett liege dann erwarte ich nicht unbedingt, dass mein Partner mit mir Trübsal bläst -aber auch nicht, dass er sich bis zu get know betrinkt und ausgelassen Parties feiert. Mal weg gehen ist ja ok aber sich überhaupt nicht um mich zu scheren und nicht eimal sms oder sogar Telefonate entgegen nehmen wäre für MICH ein no go... Du hast sie sehr lieb. Es bleibt Dir überlassen was DU aus Deinem Leben machst.
 
  • #19
Hier geht es meiner Ansicht nach um die Frage, wie belastbar die Beziehung ist, ob sie nicht nur in guten Tagen erfreulich ist, ob sie ausreichend Substanz hat auch schwierige Zeiten zu überstehen.

In der Not, da lernt man seine Freunde kennen. Und die Partner auch. Zum Kaffeetrinken im Sonnenschein reicht fast jede Beziehung. Aber was ist in Notzeiten?

Wie heisst es so schön: wer im kleinen nicht treu ist........ Und der Fragesteller überlegt sich, wie es ihm auch in künftigen Notsituationen ergehen würde.

Ich kann Dir diese Frage nur aus meiner Sicht beantworten: ich wäre sehr sehr sehr enttäuscht, wenn mein Partner so handeln würde und ich würde auf gar keinen Fall so handeln. Ich wäre für ihn da, auch bei kleineren Bagatellen. Und ich würde das nicht davon abhängig machen, wie dreckig es ihm wirklich geht. Alleine die Tatsache, dass er flach liegt, wäre für mich Grund, nach ihm zu schauen. Tut mir leid, aber ich will das Verhalten Deiner Freundin nicht schönreden und kann Dich leider nicht beruhigen. Viel Glück und gute Besserung.
 
  • #20
Die OP ist dein Ding, nicht ihr Ding. Ergo : halte sie da raus so gut wies geht, beiss die Zähne zusammen und halt eben mal den Kopf für 6 lausige Wochen zu Hause.
Naja,
wenn jedes Problem das "eigene Ding" ist, dann ist das keine Beziehung. Oder eben nur eine Schönwetterbeziehung für gute Zeiten. Wichtigste Regel für solche Konstellationen ist dann wohl: Wenn´s einem schlecht geht, möge er dem anderen nicht zur Last fallen
Ich kann nachvollziehen, dass sie nicht alle Aktivitäten einstellt, doch so gar nicht zur Seite stehen wäre mir auch zu wenig.
 
  • #21
Ich kann nachvollziehen, dass sie nicht alle Aktivitäten einstellt, doch so gar nicht zur Seite stehen wäre mir auch zu wenig.
Genau darum habe ich nachgefragt.
Der Mensch geht immer von sich selber aus - und meine Ansicht ist: Lesen, Musik hören etc kann ich auch alleine, dafür muss ich ihr nicht das Fest versauen, auf das sie sich gefreut hat.
Vielleicht vorher mit mir essen, dann auf die Party - so stelle ich mir das vor.
 
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