Bezüglich des vom FS erwähnten Problems, hatte ich, w 29, es in meiner letzten Beziehung so, dass mein selbstbeschäftigendes Verhalten zum großen Teil an seiner Dominanz lag. Ziemlich am Anfang der Beziehung machte er klar, wie wichtig ihm sein Studium und seine Gelegenheitsjobs und seine Freunde und alles andere ist, dass ich völlig beeindruckt davon, so tat, als könnte ich mich genauso gut alleine beschäftigen und glücklich werden wie er. Ich las viel in seiner Gegenwart, schaute dann auch lieb auf, als er mal ein paar Minuten über hatte und sich für mich interessierte und wartete immer darauf, dass endlich die äußeren Bedingungen so werden würden, dass er endlich seine Prioritäten Richtung Beziehung bewegt. Darauf bauend, dass eine Beziehung ja Zeit für solche Entscheidungen braucht und ich viel Geduld bereit bin zu investieren.
Mir war es wirklich wichtig, den Schein zu waren, dass ich und mein Glück unabhängig von einer Paarbeziehung sind, ich nicht klammere und ihn am Fortkommen hindern will- wie man ja immer wieder von Männern hört, dass es nichts schlimmeres gibt als sowas.
Mit der Zeit wurde er dann auch immer kritischer mit mir. Er warf mir eines Abend vor, dass wir ja nie was unternehmen, außer zur Uni radeln und in der Bibliothek sitzen. Aber ich tat es ja nur, weil er ständig für Klausuren lernen musste und für nichts anderes Zeit hatte. Aber er warf es MIR vor, dass er nichts anderes erlebte. Für Urlaub keine Zeit und Geld. Plötzlich redete er davon, dass er ja schon mal gerne ins Theater möchte. Er sagte das so vorwurfsvoll. Als erwarte er neue Inputs und Freizeitgestaltung von mir und dass, obwohl er ja immer getrieben von "wichtigeren" Dingen war und es nicht meine Schuld ist, wenn jemand nicht von früher sieht, dass er aus Karrieregründen schon kein Leben mehr hat. Später kamen dann auch so Sachen wie: "mich stören deine Schamhaare, warum kannst du dich nicht rasieren?" "Heute bin ich schlecht gelaunt, weil du mich morgens so angeschaut hast, ich weiß nicht wie, aber irgendwas hat mich ja da verletzt, also bin ich jetzt sauer auf dich."
Also, er fing an richtig rumzumäckeln, so divenartig, völlig unverantwortlich für seine eigene Lebensgestaltung und das Seelenheil anderer.
Ich habe ihn wirklich geliebt. Aber das habe ich nicht verstanden, wie man immer noch irgendwas störendes am anderen finden möchte, der einen so gern hat.
Deine Freundin liest Bücher und es gibt ihr viel. Warum freut dich das nicht, dass sie etwas hat, was sie glücklich macht? Warum suchst du dir nicht einfach Freunde, statt IHR vorzuwerfen, dass ihr seit Beziehungsstart keine neue Bekanntschaften gemacht habt?
Sie weint schon wegen diesen Vorwürfen und da fragst du hier, was mit ihr nicht stimmt? MIr tut sie so leid- sie ist nur sie selbst und wird gerade verraten. Von jemanden, von dem man es am wenigsten erwartet hat.
Hoffentlich findet sie noch jemanden, der dankbar ist, dass es sie gibt.