Liebe Fragestellerin!
1. Einerseits plädiere ich dazu, im Bett vorrangig non-verbal zu kommunizieren, was für fast alle Praktiken und Stellungen problemlos möglich ist. Gut ist es, wenn man "Laut gibt", wenn einem etwas besonders gut gefällt (stöhnen, seufzen) oder den Partner mit ganz kurzen Instruktionen ermuntert ("weiter!", "dreh dich mal"). Im allgemeinen ist längere verbale Kommunikation während des Liebesspiels nicht passend und lenkt oft stark ab. Eine weibliche oder männliche Dominanz sehe ich dabei aber nicht. Sowohl die Frau als auch der Mann können Stellungswechsel einleiten oder bestimmte Praktiken beginnen.
2. Andererseits plädiere ich natürlich schon für ergiebige Kommunikation zwischen den Partnern, auch gerne im Bett, nur nicht unbedingt direkt beim Liebesspiel. Der Knackpunkt ist einfach, dass manche sich gut und unverklemmt über Sex und Vorlieben unterhalten können und andere eher nicht. Daher kann man hier keine generelle Empfehlung geben. Zu viel Unterhaltung kann auf jeden Fall einen Akt hemmen.
Werden mir mal konkret: Du würdest gerne Fellatio bei ihm ausüben -- ihr küsst Euch innig, Du arbeitest Dich über Hals, Brust, Bauch zärtlich zum Intimbereich vor und küsst seinen Penis sanft. Er wird im Regelfall begeistert aufstöhnen oder "oh ja!"" oder so sagen und los geht's. Was wollte man darüber reden?
Reden muss man doch nur, falls das ganz normale Liebesspiel nicht zum Erfolg führt, also die bevorzugten Praktiken nicht offensichtlich sind. Wenn er also zum Beispiel auch beim vierten Mal noch nicht auf die Idee von Cunnilingus gekommen ist, obwohl Du bereits zweimal Fellatio ausgeübt hast, würde ich raten, ihn zunächst beim Liebesspiel zu versuchen entsprechend zu navigieren. Wenn das nicht fruchtet, vielleicht bei einem Spaziergang einfach mal fragen, was er von Cunnilingus hält.
Wer speziellere Wünsche hat (Leder im Bett, High Heels im Bett, Sex außerhalb des Schlafzimmers) sollte damit einige Nächte warten. Erstmal das sichere Terrain zusammen erkunden, dann experimentierfreudiger werden. Man muss nicht gleich in den ersten Nächten alles probieren oder seltenere Praktiken ausüben. So etwas erfordert mehr Vertrautheit und ein sicheres Gefühl auf normalem Terrain.