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  • #1

Frühere ernste Krankheiten - zu welchem Zeitpunkt soll ich meinen Partner aufklären?

Da ich bereits 2mal Krebs hatte, aber seit 7 Jahren vollkommen gesund und munter bin, meinem Alter entsprechend aktiv und fröhlich - dank meinem eisernen Willen und guten Ärzten frage ich mich : Muss ich schon beim ersten Date diese schwierige Lebensphase preisgeben? Ich bin da sehr unsicher. Ich habe zwar auch die seelischen Belastungen überwunden, würde mich aber bei einer schroffen oder spontanten Zurückweisung doch sehr kränken. Was tun, ich bitte um Euren Rat, danke! Schreiberlinchen
 
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  • #2
Ich würde mich überfordert fühlen, wenn ich beim ersten Date mit preisgegebenen Intimitäten befassen müsste. Wenn die Krankheitsphase nebenbei erwähnt wird, ist das schon ok. Aber ein detailliertes Beschreiben, wie es war und welchen psychischen Stress etc. du hattest, wäre für mich zu viel Information und würde mir eher den Eindruck vermitteln, dass man diese Phase noch nicht verarbeiten konnte. Sicherlich, wenn ich mal das Gegenüber besser kenne, eine gewisse Vertrauensbasis da ist, möchte ich sogar, dass man mit mir über Ups und Downs spricht.
Aurelia
 
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  • #3
Um Himmels Willen, nicht beim ersten Date und auch nicht beim zweiten und dritten - vor allem nicht, wenn Du seit Jahren völlig gesund bist! Wenn ihr euch dann langsam besser kennt, solltest Du ihm das natürlich erzählen. Aber es gibt keinen Grund der Welt, jetzt, beim ersten Kennenlernen, so etwas zu berichten. Zu diesem Zeitpunkt gehen ihn schwierige Lebensphasen überhaupt nichts an! Er soll Dich so fröhlich und aktiv erleben, wie Du jetzt bist.
 
  • #4
Liebe Fragestellerin! Natürlich musst Du frühere Erkrankungen nicht beim ersten Date schon offenbaren. Das erste Date ist nur dazu da, um zu schauen, ob es ein zweites geben wird. Was soll man jemandem intime Details aus Gesundheit, Familie und Vergangenheit erzählen, bei dem die Sympathie und Zuneigung ohnehin nicht auf Gegenseitigkeit beruht? Erzählst Du irgendwelchen Fremden solche Details? Bestimmt nicht, also auch nicht willkürlichen Kandidaten auf einem ersten Date!

Bitte sieh einem ersten Date in vielerlei Hinsicht viel entspannter entgegen, als Du es derzeit tust (siehe auch Deine Frage zur Versorgermentalität). Konzentriere Dich auf EINEN Aspekt: Ist Dir der Mann überhaupt sympathisch? Stimmt die Chemie, passt die Wellenlänge? Oder stößt Dich irgendwas ab, ist Dir irgendwas zuwider oder grob unpassend? Bitte erwarte auch nicht, dass gleich der Funke überspringt oder man bei einem ersten Date die "Liebe auf den ersten Blick" spüren muss. Alles Quatsch. Es geht um Sympathie oder nicht. Um wiedersehen wollen oder nicht.

Erst wenn BEIDE Kandidaten sich gegenseitig sympathisch finden und ein Wiedersehen wollen, dann musst Du Dir zum zweiten oder vielleicht aucht erst dritten Treffen überlegen, wie Du intimere Details wie Krankheiten offenbarst. Häufig kommt plötzlich und unerwartet das Gespräch auf solche Aspekte und dann solltest Du vorbereitet sein und spontan ehrlich über Dich erzählen.
 
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  • #5
An meine netten Antwortgeber !

Ich danke Euch herzlich für Euer Statement , es hat mir sehr geholfen.

Wünsch Euch einen angenehmen Abend!
Schreiberlinchen
 
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  • #6
schade, dass so wenig Statements von Männern kamen.
Es wäre interessant zu lesen wie sie darüber denken... denn, es betrifft ja auch sie!!

an die Treaderoffnerin:
Es ist ganz ganz toll, dass Du Deine Krankheit Krebs so gut psychisch und physisch aufgearbeitet hast.
Alles Gute für Dich und viel Spass beim Aus-testen und Neu - kennenlernen
 
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  • #7
Hallo, Liebe Fragestellerin!
Bin ein Mann und mir wurde vor ca. 3 Jahren ein Blasentumor diagnostiziert. Die Operation und auch die zuerst 3-monatigen Kontrollen und danach alle halbjährigen Untersuchungen alle ok. Am Anfang dachte ich bei einem Date alles erzählen zu müssen, aber ich glaube das war falsch. Wäre wahrscheinlich auch überfordert, wenn mir eine Frau beim ersten Date eröffnet dass Sie Krebs hatte.

Ich kann jetzt auch viel besser damit umgehen. Vielleicht noch ein Punkt Frauen: so eine Operation hat überhaupt nichts mit der Zeugungsfähigkeit von uns Männern zu tun! Hatte manchmal das Gefühl, Frauen hätten da schon Panik, weil Sie dachten mit diesem Mann keine Kinder bekommen zu können.

Hatte schon zwei längere und tiefere Beziehungen seither, und natürlich auch meine Operation erwähnt. Hatte nie das Gefühl es sei ein Problem.

Ok, wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg bei der Partnersuche ;-)
 
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  • #8
#5 und #6
Ich danke Euch natürlich auch sehr, besonders der mutige Mann,lächle.
Ja so gehts im Leben, gelle? Ich finde das Forum hier jedenfalls super so kann man sich doch manchen Tipp holen.
Wünsch Euch noch einen angenehmen Abend!
 
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  • #9
Auch ich (m) wurde letztes Jahr an einem Gehirntumor (gutartig) operiert und habe diese Operation knapp überlebt. Soweit ich das für mich beurteilen kann, ist im Vergleich zu manchem Anderen mein Heilungsverlauf recht gut gewesen, auch wenn mir im Moment wohl noch einige Unzulänglichkeiten bleiben werden... Vielleicht gibt sich das aber noch.
Ich denke, es hängt auch von der Aufnahmefähigkeit des Gegenübers ab, wann Du ihn damit konfrontieren solltest. Und das hinwiederum hängt wohl sehr mit den Erfahrungen ab, die er in seinem Leben zu durchlaufen hatte. Wenn ich von mir ausgehe: Krankheit, Not und Tod gehören nun mal potentiell zum Leben dazu und ich hätte jetzt, nach meinen Erfahrungen (wobei ich dem Tod mittlerweile nicht mehr zum ersten Mal begegnet bin) damit auch kein Problem mehr.
Im Gegenteil bin ich mittlerweile jemand geworden, der Dir auch durchaus sagen würde, dass Du auch dann zu mir kommen kannst, wenn es Dir einmal nicht so gut geht. Ja, ich habe selbst im Moment so einen Kontakt, die ich versucht habe, dazu zu ermuntern und um die ich mich auch ein wenig kümmern werde, solange ich noch hier angemeldet bin (ich selbst starte derzeit keine neuen Anfragen mehr, auch wenn ich auf Anschreiben mit diesem Hinweis jederzeit gerne antworte, auf Besuche allein (also ohne Anschreiben) jedoch nicht mehr...). Auch wenn ich den Eindruck habe, dass es dann wohl noch etwas dauern wird, bis Sie diesbezüglich (wie ich hoffe und Ihr wünsche) wieder mehr Vertrauen fassen kann. Denn nach der Art Ihrer Mails zu schliessen, hatte Sie diesbezüglich wohl auch keine guten Erfahrungen gemacht...
Ja, ich verstehe einerseits schon, wenn man als Gesunder gegen eine solche Vergangenheit Vorbehalte hat. Ich denke aber, dass sich das in Deinem Falle wohl klären lassen sollte...

Alles Gute!

T(43)
 
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