• #1

Frust über eigenes Empfinden

Hallo Forum,
ich bin in letzter Zeit zunehmend frustriert über die Art und Weise meiner Empfindungen bzgl. (neuer) männlicher Bekanntschaften. Retrospektiv meinen bisherigen "Erfahrungsschatz" betrachtend scheine ich ein Talent dafür zu haben mich beim ersten Aufeinandertreffen zu sehr von Optik/Ausstrahlung leiten zu lassen, was dazu führte, dass ich schon einige Male sehr auf die Nase gefallen bin. Wenn ich einem Mann begegne, weiß ich innerhalb von gefühlten 10s, ob ich mir auf körperlicher Ebene eine Perspektive vorstellen kann. Damit bin ich sicher nicht allein und auch anderen wird das Gefühl bekannt sein, wie sehr man eigentlich "störende" Charakterzüge in den Hintergrund stellen und geflissentlich ignorieren kann, wenn man erst einmal verliebt ist. Zu oft bin ich dabei an Männer geraten, die ohne Frage intelligent, humorvoll und zielstrebig waren, aber leider so oberflächlich und egozentrisch, dass sie mich mit teilweise fadenscheinigsten Bemerkungen wochenlang hinhielten und mich letzten Endes aus verschiedenen Gründen (Arbeit wichtiger, doch keine Gefühle und so weiter) sitzen ließen. Alle diese Männer fand ich von Anfang an attraktiv und anziehend, so dass ich vieles ausblendete. Diese Umgangsweisen haben mich natürlich sehr verletzt und ich habe genug davon, mich selbst emotional in Richtung Beziehung zu bewegen und dann plötzlich in die Ecke geworfen zu werden wie ein Spielzeug, das uninteressant geworden ist. Ich bin daher vorsichtiger und habe tatsächlich Männer kennengelernt, mit denen ich mich mehrmals getroffen habe, die ich charakterlich sehr schätzen lernte (gleiche intellektuelle Ebene, ähnliche Interessen und Wertvorstellungen, stundenlange endlose Gespräche, ähnlicher Humor). Mir war klar, dass derjenige ein hervorragender Lebenspartner für mich wäre- wenn ich mich nur hätte verlieben können. Ich habe wirklich Vieles versucht (regelmäßige Treffen, gemeinsame Abende mit Wein usw), aber der Switch in Richtung Verliebtheit oder der Wunsch, sich körperlich endlich näher zu kommen, hat sich nie eingestellt. Darüber war und bin ich sehr unglücklich und frustriert. Bei mir scheint es nur entweder-oder zu geben...und dann auch nur mit den Falschen. Ich weiß nicht, weshalb ich emotional nicht in der Lage bin, Gefühle oder sexuelle Anziehung zu entwickeln, wenn ich mein Gegenüber doch in jeder Hinsicht zunehmend schätze und seine Gesellschaft immer mehr genieße.
 
  • #2
Aber vielleicht ging es den Männern ja auch so mit dir. Entweder war dein Charakter nicht ausreichend oder dein Aussehen, um mit dir ne Beziehung eingehen zu wollen.

Dass du sex. Attraktivität wichtig findest, finde ich okay. Vielleicht passt ja mal bei einem beides. :)
 
  • #3
Jetzt mach es dir bitte nicht so kompliziert! Wir hatten das doch in deinem anderen Thread schon....
Wenn du alles und ständig so intellektuell und unemotional angehst, wird das nie was. Kennst du Gefühle von Leidenschaft, Erotik, Anziehung, sich Gehenlassen? Bitte laß die doch mal zu!!!!
 
  • #4
Du fühlst dich zu Männern hingezogen, die dich schlecht behandeln
und dein geringes Selbstwertgefühl bestätigen.
Die guten stößt du weg, die schlechten ziehst du an.
 
  • #5
Das ist einfach Pech gewesen. Ich fand auch schon immer nur sehr sehr wenige Männer erotisch betrachtet anziehend. Dagegen recht viele nett und sympathisch. Es muss aber beides vorhanden sein für Beziehungen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider gering. Es hilft dann nur Weitersuchen.
 
  • #6
Das Problem scheinen sehr viele Menschen zu haben (Frauen bei Männern und Männer bei Frauen) und entgegen der Meinung der anderen gerätst du offensichtlich an Männer, die starke narzisstische Züge haben und es ist bekannt, dass gerade diese Männer sehr charismatisch, selbstbewusst, gewinnend und überzeugend auftreten und mit ihrem Charme quasi alle Frauen, um den Finger wickeln können und zunächst sehr gut ankommen und bei anderen sowohl Männer als auch Frauen beliebt sind. Dafür brauchst du dich nicht zu schämen oder dir Vorwürfe zu machen. Narzisstische Menschen sind halt so aber braucht man sie wirklich? Sie brauchen die anderen sie benötigen ihre Zuneigung, ihre Bewunderung, ihre Anerkennung.

Es ist das von dir beschriebene Phänomen, dass man dabei auch sehr unangenehme Charaktermerkmale doch immer wahrnimmt aber sie verdrängt und ignoriert, weil der Glanz dieser Männer alles überstrahlt. Vielleicht hilft dir dieser Link, weil die Beschreibung von diesen Männern scheint sich mit diesem Artikel zu decken.

http://m.welt.de/gesundheit/psychol...Narzissten-kommen-gut-an-fuer-kurze-Zeit.html

Nach dem Lesen dieses Textes, wirst du erkennen, dass sich viele Menschen in den Bann eines Narzissten gezogen fühlen und vielleicht hilft dir die Erkenntnis, dich rechtzeitig von diesen Menschen zu distanzieren im Wissen, dass sie in Wirklichkeit sehr egozentrisch und empathielos sind und dass sie nur die Anerkennung Bewunderung von anderen brauchen, um sich in ihrem eigenen Licht zu strahlen. Wenn du nur erkannt hast, dass sie über keinerlei sozialen Kompetenzen und Mitgefühl verfügen, so soll es dir leicht fallen schon in der Anfangsphase diese Männer von den Netten zu unterscheiden. Wie du selbst erkannt hast bleibst du am Ende verletzt und enttäuscht und weggeworfen zurück als ein nutzloser Gegenstand. Ist es das was du (und jede von uns) wirklich nötig hast?
 
  • #7
Wenn du alles und ständig so intellektuell und unemotional angehst, wird das nie was. Kennst du Gefühle von Leidenschaft, Erotik, Anziehung, sich Gehenlassen? Bitte laß die doch mal zu!!!!

Das tut die FS meiner Meinung nach ja gar nicht, sondern sie hat eher das Grundproblem "Das was ich will, das krieg ich nicht. Und was ich haben könnte, das will ich nicht." Und das finde ich ein echtes, großes Problem, das mich auch sehr beschäftigt.

Ich glaube nicht, dass das alles nur Zufall ist. Sondern dass es ein Spielchen unserer Psyche ist und tatsächlich, wie "Matjes" schreibt, etwas mit dem Selbstwert zu tun hat. Das Habenwollen fokussiert unbewusst die, von denen man tief in sich ahnt, dass man sie doch nicht kriegen kann und dass sie einem weh tun werden. Das glaubt man zu verdienen.
 
  • #8
Liebe FS. Dein Empfinden kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn mich ein Mann sehr beeindruckt hat und ich ihn mir als potenziellen Partner sehr gut vorstellen konnte, dann waren es eher unerreichbare Männer (bereits liiert, zu weit weg wohnend oder zu karriereorientiert). Sie strahlten alle eine innere Zufriedenheit und Souveränität aus, was mich beeindruckt. Während erreichbare Single Männer sich beim Kennenlernen immer gegenteilig verhielten und es dadurch meinerseits für mehr nicht passte. Es liegt nicht immer gleich an den eigenen Defiziten, sondern auch mal das Glück zu haben zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein...
 
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