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  • #1

Fühle mich nicht ernst genommen

Hallo,

Mir geht es seit einiger Zeit sehr schlecht. Ich habe sehr viel Stress auf der Arbeit sowie familiäre Probleme und nun liegt ein Familienmitglied auch noch im Krankenhaus.
Oft komme ich nach Hause und fange sofort an zu weinen, will morgens nicht mehr aufstehen, bin sehr gereizt und empfindlich.
Über meine Probleme habe ich bisher nur mit einer guten Freundin ( Arbeitskollegin )
Und meinem Freund gesprochen, mit dem ich zwei Jahre zusammen bin. Als ich zu dieser einmal sagte, ich sollte vielleicht mal zum Arzt gehen, weil ich meine Stimmung selber nicht mehr aushalte, sagte sie ich solle nicht übertreiben und mich zusammen reißen.
Anfangs war mein Freund verständnisvoll. So wirklich interessieren tut er sich jedoch nicht dafür, ich glaube einfach, dass ihn meine Verzweiflung nervt ( was er nie zugeben würde). "Wird schon wieder", "reiß dich einfach zusammen", "ist ja gut."
Damit heitert er mich dann auf, was lieb ist aber mir nicht hilft. Außerdem möchte ich ihm natürlich nicht jeden Abend kaputt machen- weshalb ich ihm öfter Treffen abgesagt habe. Gestern wollten wir mit der besagten Arbeitskollegin ins Theater. Erst ging es mir ganz gut, auf dem Rückweg jedoch spürte ich wie ich schlecht gelaunt und traurig wurde. Ich versuchte dann, mich zusammenzureißen und erzählte den beiden etwas. Mitten im Satz unterbrach er mich und sprach mit meiner Freundin weiter. Ich sagte den Rest der Autofahrt dann nicht mehr so viel und meine Versuche, gute Laune vorzutäuschen gelangen mir nicht so recht. Als mein Freund dann sagte, ich könne auch mal etwas sagen, wies ich ihn darauf hin, dass ich das bereits getan hatte, er mich aber unterbrochen hat und meine Freundin sagte:" Genau deshalb liebe ich es, mit ihr zusammen zu sein wenn sie so schlecht drauf ist." Woraufhin mein Freund meinte:" Ich weiß was du meinst."
Zu Hause fragte ich ihn dann, ob es wirklich so extrem sei und er ebenfalls keine Lust mehr habe, etwas mit mir zu unternehmen und er wies es natürlich sofort ab.
Ich empfand das Unterbrechen und das über mich sprechen in der dritten Person als respektlos, gerade weil ich momentan so empfindlich bin. Andererseits kann ich meinen Freund verstehen. Er verliert den Respekt, weil ich immer jammere. Was soll ich in dieser Situation tun? Treffen weiter absagen, zu Treffen gehen und auf Verständnis hoffen?
Lg, w 28
 
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  • #2
Nun ja, einerseits haben die wirklich blöd reagiert alle beide und beide haben in dem Moment nicht gerade mit Loyalität geglänzt. Andererseits - was tust du, um deine berufliche Situation zu ändern? Du bis 28, da bist du ja wohl nicht die Gefangene deines Arbeitgebers. Dann bewirb dich eben woanders. Dauer-Gejammer, ohne dass sich etwas ändert, geht mit der Zeit jedem auf die Nerven weil man irgendwann auch nix mehr dazu sagen kann. Ich habe mit solchen Menschen die Erfahrung gemacht, dass sie sich in ihrem Elend suhlen und Gefallen weil sie damit im Mittelpunkt stehen und alles tänzelt um sie herum. Jeder von uns hat mal schlechte Phasen und entweder man weiß, dass es nur eine Phase ist dann kann man sich auch zusammen reißen oder es ist ein Grundproblem und dann muss man es ändern. Sonst sage ich immer dazu, es ist dann noch nicht schlimm genug. Du erinnerst mich an eine ehemalige Kollegin, die uns mit ihren miesen Launen monatelang terrorisiert hat und nicht einen einzigen Schritt unternommen hat, um das zu ändern. Jeder Vorschlag, jede aufgezeigte Möglichkeit war aus einem anderen Grund Sch....
Du sollst nicht zum Arzt gehen, du sollst deinen .... in Bewegung setzen und für dein Leben Verantwortung übernehmen und ändern, was dir nicht passt. Sonst können dir 1000 Pillen nicht helfen.
 
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  • #3
Hallo FS,
würde dir wirklich raten zum Arzt zu gehen und eventl. noch zusätzliche professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn du mit dir selber schon nicht klar kommst, wie soll dein Freund denn dann auf dein jetztiges Gefühlsleben reagieren?
Ich glaube, da erwartest du zuviel und überforderst deine Mitmenschen!
Wenn du etwas für dich tust, wird auch dein Freund davon profitieren. So schaffst du dir nach meinem Empfinden nur noch ein zusätzliches Problem!
Gönne dir etwas Ruhe und hole dir Hilfe!
w
 
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  • #4
Genau die gleiche Lebenssituation hatte ich in Deinem Alter auch, u.a. lag meine Mutter im Sterben. Glücklicherweise hatte ich einen Ehemann, der da war. Trotzdem kann ein anderer sich nur schlecht in einen hineinfühlen. Es ist ganz wichtig für Dich, dass Du Deine Befindlichkeit nicht herunterspielst, sondern "für Dich" da bist. Fühle in Dich hinein, was DU brauchst und mach das nicht nur abhängig von Deinem Partner.

Das heisst, ernähre Dich vernünftig (ohne Industrieprodukte, frisch kochen) und drei Mal am Tag, jetzt im Winter mind. einmal am Tag warm, das ist ganz wichtig für das Nervensystem. Keinen Zucker, der macht alles nur schlimmer.

Man meint zwar Zucker ist Nervennahrung, aber is nich, vergiss diesen Spruch und die Werbung. Nervennahrung ist ein Essen mit viel Gemüse, wenig Eiweiß (Ei, artgerecht gehaltenes Tier) und gutem Fett (Olivenöl nicht aus dem Supermarkt, hier wird gepantscht), ohne Zucker!

Hol Dir ein gescheit dosierten Vitamin B-Komplex (Über Internet, nicht Apotheke, Bsp. wäre Pure encapsulations oder Eifelsan).

Damit kannst Du Deine Nerven unterstützen, die jetzt auf Hochtouren laufen. Wir brauchen Vitalstoffe ohne Ende bei Stress und die können wir selbst bei bester Ernährung nicht ausreichend zuführen (bei Stress wie gesagt). Ich habe mich selber aus einem Burnout rausgeholt mit hochdosierten Ergänzungen, ich weiss also wirklich gefühlt wie das ist, wenn die Depots sich wieder füllen. Informieren kannst Du Dich im Internet Thema Adrenal Fatigue, da kommen viele Infos, wo das hinführt, wenn Du nicht aufpasst.

Und schau, was Du ändern kannst, damit der Stresspegel für Dich weniger wird. In der Familie geht es häufig um Abgrenzung, sich nicht reinreden lassen, wirklich erwachsen werden, auch wenn es weh tut und andere das nicht toll finden. Es geht um Dich.

In der Arbeit geht es auch darum, nicht bei allem ja zu sagen, Aufgaben abgeben und für Dich Pausen zu fordern und wenn Du Dich einmal in der Stunde aufs Klo zurückziehst und einfach nur atmest, um runter zu kommen und der Kopf aus ist, weil der macht uns so fertig.

Dann schlafen ist wichtig, dass Du nachts regenerierst. Also nicht nach halb 11 ins Bett und keine unguten Filme, besser ein seichtes Buch lesen.

Für mich erscheint es völlig normal wie es Dir geht und dass Du oft weinen musst, weil Du Dich überfordert fühlst und es manchmal einfach zu viel ist. Nimm dich in den Arm und sei für Dich da. Und verbringe Deine Zeit nur mit Menschen, die Dir gut tun. Eine echte Freundin steht hinter Dir und nimmt Dich auch nach dem x Mal noch in den Arm und ist einfach da. Und der Spruch mit dem Zusammenreißen ist nur kontraproduktiv, so verhält sich eine Freundin nicht. Denk da mal drüber nach.

Alles Gute!
w,46
 
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  • #5
Beide verhalten sich dir gegenüber respektlos. Davon mal abgesehen: wenn dieser Zustand bei dir länger andauert, wie du schreibst, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Für mich klingt das nach einer beginnenden Depression. Warte nicht. Ratschläge wie, du sollst dich zusammenreißen oder das würde schon, helfen dir nicht. Im Gegenteil. Ohne Hilfe kommst du da nicht raus.

w
 
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  • #6
Du hast das richtige Gespür, Du solltest wirklich zu einem guten, verständnisvollen Arzt gehen. Nimm JETZT professionelle Hilfe in Anspruch, denn wenn es mit Dir so weitergeht, rutschst Du in eine Depression rein. Das kannst Du jetzt noch verhindern.

Unmotiviertes Weinen, Schwierigkeiten mit dem morgendlichen Aufstehen usw. deuten auf eine große Erschöpfung hin, die zu schlimmeren Symptomen führen kann. Lass Dich mal beraten, wie Du Dich an Deinem Arbeitsplatz besser abgrenzen kannst. Hört sich so an, als ob Du dort Sachen erledigen musst, die andere Dir zusätzlich aufladen. Übe, nein zu sagen und nimm unbedingt Dein Recht auf Pausen in Anspruch.

Dein Freund und Deine Freundin verhalten sich nicht so toll, ich finde sie ein bisschen respektlos Dir gegenüber.

Lass Dich nicht irritieren, es geht Dir offensichtlich wirklich schlecht, und das solltest Du unbedingt ernst nehmen.
 
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  • #7
Liebe FS,

nimm professionelle Hilfe in Anspruch. Deine Freunde können dir nicht helfen. Gute Ratschläge wie "Reiß dich zusammen..." sind nun wirklich sinnlos und machen nichts besser. Du bist in einer depressiven Phase, da gibt es Hilfe. Gehe sehr schnell zum Arzt.

Dir alles Liebe.

w
 
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  • #8
Ist es möglich, dass Du die Pille nimmst und diese in Kombination mit irgend etwas anderem nicht mehr verträgst? Falls das so wäre, würde ich mal über Alternativen zur Pille nachdenken und schauen, ob es Dir besser geht.

Was wohl auch sein kann ist die Ernährung. Hast du da eine große Umstellung hinter Dir? Denn auch essen hat direkte Auswirkung auf unsere Laune.

m37
 
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  • #9
Was soll dir ein Arzt verschreiben? - Einen anderen Arbeitsplatz? Das kann kein Arzt.

Darum musst du dich schon selbst kümmern! Solltest du allerdings BEGLEITEND ärztliche/therapeutische Hilfe brauchen, hol sie dir.

Nur jammern und nichts machen, dass geht auf Dauer dem geduldigsten Partner, der geduldigsten Freundin auf die Nerven.

Krempel die Ärmel hoch und schau dich um, du bist kein Besitz deines Arbeitgebers.

Allerdings finde ich so ein Verhalten deines Partners/deiner Freundin mitnichten akzeptabel.
Wenn du wirklich schon länger über einen unhaltbaren Zustand jammerst, ohne irgend was zu unternehmen - wäre es verständlich, dass sie dich nachdrücklich darauf hinweisen, etwas zu unternehmen und dann das Thema wechseln.
 
  • #10
Was soll dir ein Arzt verschreiben? - Einen anderen Arbeitsplatz? Das kann kein Arzt.

Ärzte sind ja nicht nur dazu da, etwas auf den Rezeptblock zu schreiben.

Ein Arzt kann den Kern des Problems herausfinden und möglicherweise die passende Therapie empfehlen (manchmal auch den adäquaten Therapeuten). Eine Therapie scheint notwendig zu sein, denn in dem Zustand, in dem die FS derzeit ist, wird sie einen anderen Arbeitgeber kaum überzeugen.
 
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