Die Verallgemeinerungen hier sind echt ein Wahnsinn.
Mich wundert es nicht im geringsten, warum manche Leute keinen Partner finden. Mit solchen engstirnigen Ansichten ist das unmöglich. Das ist wie der Blick eines Pferdes mit Scheuklappen - links und rechts passt kein Blatt Papier dazwischen.
Das mal nicht als Anfeindung gedacht, sondern als gut gemeinter Ratschlag zur Besinnung.
Also ich bin ein Mann und mir gefallen High Heels sehr gut - besonders dann, wenn man spürt, daß eine Frau sich damit sexy fühlt. Besonders sexy finde ich Sandaletten, da ich Damenfüßchen und Beine generell sehr erotisch finde. Da bekommt man(n) Appetit, sich von unten nach oben zu küssen ;-).
Andererseits erwarte ich nicht, daß eine Frau Tag und Nacht darin herumläuft - wenn sie sich nicht drin wohlfühlt, ist es sowieso nur noch halb so aufregend, weil dann wird sie auch dieses Knistern nicht ausstrahlen.
Was aber an einer Frau billig sein soll, die ihre Weiblichkeit betonen will, verstehe ich überhaupt nicht. Gott sei Dank habe ich schon genügend Frauen kennengelernt, die Heels tragen und die diesem Vorurteil nicht im geringsten gerecht wurden.
Und rein generell habe ich (besonders hier) den Eindruck, daß viele sich bewußt (aus welchem Grund auch immer - oft weil sie aus Prinzipien meinen, daß es nicht anders sein darf) gerne als asexuelles Wesen darstellen, aber sexuell wahrgenommen werden wollen (weil eine Partnerschaft zwischen Mann und Frau ist nun mal etwas zutiefst sexuelles - und "sexuell" hat nicht zwangsläufig etwas mit Bettgymnastik zu tun, das spielt sich auf vielen Ebenen ab, wo viele nicht einmal etwas davon merken.). Das kann sich unter dem Strich dann irgendwie nicht ganz ausgehen. Weil ich kann nicht erklären, gerne nach Norden zu ziehen und im Grunde will ich aber im Süden wohnen.
Eine Frau, der ich nicht zu verstehen gebe, daß ich sie sexuell attraktiv finde, die wird mich auch nicht als Mann wahrnehmen. Weil wenn ich ihr sage, wie gut sie Teller abwäscht oder den Rasen mäht, wird das kein erotisches Knistern erzeugen, genausowenig, wie wenn ich von Männern erwarte, daß sie eine bis oben hin zugeknöpfte Frau als sexuelles Wesen wahrnehmen sollen (Ausnahmen bestätigen die Regel - aber die Mehrheit der Männer wird das nicht gerade als "Startsignal" sehen, das ist einfach so). UND: Ich denke, die Mehrheit der Männer wird sich auch nicht denken, daß sie eine Schlampe ist. Diese Befürchtung ist ja unter Frauen auch weit verbreitet, weil es ihnen oft von klein an eingetrichert wird. Ich meine, wieso darf eine Frau nicht sexuell aktiv sein ? Das hat doch null damit zu tun, welchen Charakter sie hat.Und umgekehrt genauso: Nicht jeder Mann, den Heels ansprechen, fällt sofort über jede Frau her, weil schließlich und endlich ist es ja auch entscheidend, wer die Trägerin ist.
Meiner Ansicht nach ist das einer der Punkte, die oft für beide Seiten ein Problem ist. Bloß nicht "sexuell" werden, weil das tut man nicht. Mit dem Resultat, daß sich dann eben "nichts tut" - ja es kann sich gar nichts tun. Außer man legt keinen wert auf eine sexuelle Beziehung (soll es ja auch geben), nur ich habe nicht den Eindruck, daß dies das Ziel der meisten ist.
Also in dieser Hinsicht wäre ich persönlich ja gerne eine Frau, denn als Mann bleiben mir da von den optischen Dingen kaum Möglichkeiten - da kann ich eigentlich nur verbal punkten und das erfordert viel Feingefühl, denn zwischen sexuelle Annäherung (wenn auch nur rein verbal) und Belästigung passt oft kein Blatt Papier und oft hängt die Reaktion nur von tagesaktuellen Stimmungen ab. Aber ich bin da schon über meinen Schatten gesprungen, denn früher dachte ich mir auch immer "Nein, das darfst Du nicht sagen oder wie könnte das wirken" und die Folge war natürlich, daß ich bestenfalls in der Freundschaftsschublade gelandet bin.