Nein, ich würde das nicht so stark vereinfachen. In erster Linie wünscht man sich einen Partner, mit dem man sein Leben zusammen verbringen möchte, an einem Strang ziehen, Lebenziele verwirklichen, eine Familie gründen, viele Gemeinsamkeiten haben. Mein Leben mit ihm zu teilen.
Sicherlich gehören dazu Aspekte wie Versorgung und Sexualität. Wir leben bzgl. Versorgung in einer sehr glücklichen Zeit und machen uns darum wenig Sorgen, niemand kann tiefer Fall als in das soziale Netz und die überwältigende Mehrheit hat einen mehr oder minder sicheren Job und wirtschaftliche Unabhängigkeit vom Partner. Das lässt die Komponente Versorgung / Ernährer / Beschützer heute altmodisch erscheinen -- biologisch ist sie aber nach wie vor genauso bedeutend wir immer und wir sollten froh sein, dass die aktuelle Praxis uns die Versorgungsgedanken, die Jahrtausende die Menschheit bestimmt hat, heutzutage nicht mehr so im Vordergrund stehen.
Sexualität ist für die meisten Menschen wichtig, aber ich glaube nicht, dass man das so einseitig als "Funktion des Mannes" beschreiben sollte. Jahrtausende lang kamen sich eher die Frauen "benutzt" vor und plötzlich ist der Mann auf seine Funktion als Orgasmusbereiter reduziert? Nein, das sehe ich nicht so. Mann und Frau bilden bei der Sexualität eine Einheit und bereiten sich gegenseitig Freude, als gleichberechtigte, gleichwertige Partner. Egal ob Mann oder Frau, wir erhoffen uns natürlich eine erfüllende Sexualität und dazu gehört auch, dass es dem Partner gefällt, aber eben auch, dass es uns selbst gefällt.