Liebe Damen und Herren,
vorweg, die Frage erscheint mir äußerst fokusiert und wird dem menschlichen Organismus in seiner Gesamtheit mit physischen und psychischen Elementen nicht gerecht.
Grundvoraussetzung jeder OP sollte ein medizinisches Erfordernis sein.
Bevor man nun an Sex denkt: ein solcher Eingriff birgt (wie jede OP) Risiken. Auch wenn diese aufgrund spezieller Verfahren schon reduziert sind, können beispielsweise Blutungen oder post operative Folgen nicht ausgeschlossen werden. Selbst während einer OP können Umstände dazu führen, dass auf das "klassische Verfahren" gewechselt werden muss, was dann zur Bildung eines größeren Narbengewebes führt.
Es gibt KEINE Langzeitstudien darüber, welche Auswirkungen das Fehlen von Uterus und Ovarien auf den weiblichen Körper hat.
Es gibt Studien, die belegen, dass selbst bei einer Hysterektomie ("nur" Uterus-Entfernung) betroffene Frauen einige Jahre früher in die Menopause gekommen sind.
Bei der nun hier relevanten OP, die Ovarien sind für das sexuelle Empfinden nicht von Bedeutung, muss man sich vorstellen, dass der Uterus nicht frei im Unterleib einer Frau "schwebt". Das Gewebe ist im Bereich der unteren Bauchhöhle (Bauchfell, Bindegewebe) sowie der Zervix (Gebärmutterhals) mit dem oberen Vaginalbereich verwachsen.
Das Herauslosen des Uterus' führt dazu, dass der obere Vaginalbereich verschlossen werden muss. Das darf man sich vereinfacht so vorstellen, wie das Vernähen einer offenen Hülle. (Sonst wäre der Bauchraum durch die Vagina völlig offen.) Aufgrund der Infektionsrisiken sollte unbedingt über die Dauer von mehreren Wochen sowohl auf Bäder wie auch Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Konkret empfiehlt sich hierbei ein Zeitraum von mindestens 5 Wochen.
Die "natürliche Sekretion" erfolgt überwiegend durch spezielle Drüsen in der Scheide. Das bleibt im Regelfall unverändert.
Der operativ geschlossene Vaginalbereich ist Narbengewebe. Narbengewebe ist weniger elastisch. Bei der Penetration hängt es nun auch davon ab, welcher "Gewebetyp" die Frau ist, welche Tiefe ihre Vagina hat und dementsprechend das Pendant gebaut ist. In Hinblick des "Gewebetyps" kann das sehr unterschiedlich sein. Manche empfinden beim Berühren (Kopulation) ein stimulierendes Kribbeln, manche eben nur stechenden Schmerz.
Bis auf einzelne Fälle (überwiegend bei jüngeren Frauen), berichten mir überwiegend operierte Frauen, dass ihre psychische Einstellung zum Sex viel freier geworden ist. Das Risiko einer Schwangerschaft ist weg, Verhütungsmittel dienen bei häufig wechselnden Sexualpartnern dann rein dem präventiven Schutz vor Erkrankungen (z. B. AIDS, Hepatitis...).
Zur Kernfrage: diese lässt sich ohne weiteres nicht eindeutig beantworten. Das Risiko dafür, dass ihr Sex schlechter werden wird, ist gegeben - aber m. E. deutlich geringer als die Chance, dass es so bleibt bzw. besser wird.
m49, OA