Irgendwo verstehe ich etwas nicht. Jedenfalls ist es bei mir so: wenn ich etwas schenke, dann schenke ich wirklich gerne! Es ist eine Gabe von mir an den anderen aus tiefstem Herzen und geschenkt ist geschenkt. Ich käme nicht auf die Idee, Geschenke zurückzufordern.
Andererseits wurde mein Ex ziemlich bissig, als ich mich von ihm trennte. Ich weiß, daß er den mir vor Jahren geschenkten Silberschmuck gerne zurückgehabt hätte. Aber ich weiß auch, daß er nicht teuer war. Nachdem er eh allgemein und auch finanziell sehr geizig war (hatte es immer darauf angelegt, daß ich Finanzielles übernehme), ließ ich ihn bewußt die Erkenntnis durchlaufen, das geschenkt eben geschenkt ist - auch wenn ich den Schmuck seither nie mehr anrührte oder auch nur ansah. Das war meine kleine Form von Genugtuung, (die es aber für mich nicht wirklich war.)
Eine Kette und ein Buch zurückzufordern klingt für mich absurd. Ich glaube, ich hätte gelacht, weil ich tatsächlich nicht auf die Idee gekommen wäre, er könnte das ernst meinen. Das kommt bei mir absolut knispelig an.
Anders würde es sich verhalten, wenn ich im Verhältnis zur Beziehungsdauer ein extrem teures Geschenk erhalten hätte, das er wieder zu Geld machen könnte. Ich will doch aus einer Beziehung im Nachhinen nicht Profit schlagen oder jemandem unverhältnismäßig hohe Unkosten verursachen. Das hat für mich auch etwas mit Anstand zu tun. Und außerdem: mir ist ein günstigeres aber emotional wertvolles Geschenk lieber als ein teures Geschenk ohne emotionalen Wert.
Mary - the real