Meine Meinung über körperliche Gewalt bei der Erziehung deckt sich mit vielen anderen hier: Es gehört nicht in die Erziehung hinein und ist ein Zeichen von Schwäche.
Die Verfechter, die meinen, in extremen Fällen sei das schonmal angebracht und eine Ohrfeige hinterlasse einen "größeren Lerneffekt", zeigen damit, dass sie sich in den extremen Fällen eben nicht anders zu helfen wissen und dann hilflos reagieren. Welchen Lernerfolg soll denn eine Ohrfeige bringen? Und wenn der Lernerfolg so groß ist, warum darf er in der schulischen Erziehung nicht auch eingesetzt werden? Schließlich hat auch die Schule einen Erziehungsauftrag. Nur weil es nicht die eigenen Kinder des Lehrers sind, frei nach dem Motto: Mit meinem eigenen Kind darf ich das schließlich?? Mein Kind gehört mir??
Was sind denn extreme Fälle für euch? Ich denke, die normalen Eltern-Kind-Konflikte, die natürlich in der Pubertät ansteigen und die Kinder verbal auch mal ausrutschen lässt, kann man immer anders lösen. Klar, es ist schwierig und anstrengend und eine Ohrfeige ist viel einfacher verpasst. Aber Kinder zu erziehen ist anstrengend, bei dem einen Kind mehr, bei dem anderen weniger. Ich will niemanden verurteilen, dem einmal die Hand ausrutscht und der dann merkt, dass das nicht ok war. Aber wer schlagen als Mittel der Erziehung sieht, will es sich so einfach wie möglich machen unter dem Deckmäntelchen des Lernerfolgs und dem "Mir hat es schließlich auch nichts geschadet".
Was auch immer extreme Fälle für euch sind: Wer es soweit kommen lässt, hat als Eltern vorher schon was falsch gemacht. Und die Kinder für die Fehler ihrer Eltern büßen lassen, indem sie geschlagen werden, ist unfair.
Das Verhalten der Kinder ist der Spiegel der Erziehung ihrer Eltern.
Und so einen Schwachsinn, dass ein paar Schläge eventuell Menschen vor dem Zuchthaus bewahrt hätten, habe ich noch nie gehört. Wie bist du denn drauf, Apollo?
Für die Erziehung der Kinder kannst du doch den Staat nicht verantwortlich machen! Die Verantwortung tragen ganz allein die Eltern. Und wer nicht in der Lage ist, seine Kinder alleine zu erziehen, sollte keine bekommen! Leider bekommen gerade solche Eltern mehrere Kinder und beschweren sich dann hinterher. Die Hilfe, die sie dann bekommen, nehmen sie auch nicht immer an. Bevor der Staat eingreift, muss eine Menge vorher passiert sein.
Dass man rechtzeitig Grenzen setzen muss, damit gebe ich dir Recht. Aber es kommt immer darauf an, wie man diese Grenze durchsetzt. Jedenfalls niemals mit Gewalt. Konsequenz ist das Zauberwort, und zwar schon im Kleinkindalter, dazu gehört jedoch auch ein respektvoller und liebevoller Umgang auf beiden Seiten.
Und es geht auch nicht nur um die Rechte der Eltern. Wer Rechte hat, hat auch Pflichten. Und leider nehmen viele Eltern diese Pflichten nicht wahr, fordern aber gleichzeitig ihre Rechte lautstark ein.
Wenn ein Mensch im Zuchthaus landet, haben einzig und allein die Eltern versagt, niemand sonst.