Stell dir doch mal den umgekehrte Fall vor.
[...] Aber sie macht das für ihn trotzdem.
Das ist auch daneben. Ich versteh gerade Dein Fragezeichen nicht.
Sie sind verheiratet, also werden sie sich länger als ein Jahr kennen.
Hat er ihr jemals gesagt, wie er Geschenke sieht und dass sie sich ihre für ihn klemmen kann? Und selbst wenn es schon sagte: Er wird wissen, dass sie es schätzt, was geschenkt zu bekommen. Schenkt ihr aber nichts. Warum? Ignoranz, Absicht, sonstige Gründe?
Falls er bislang nicht sagte, dass er selbst keine Geschenke will: War es stummer Protest, weil er ihr schon lange mal sagen wollte, dass er auch selbst keine Geschenke will? Dann finde ich die Kommunikation dieses Wunsches ziemlich ungeschickt.
Schon die ganz Kleinen werden wahrscheinlich im Kindergarten gezwungen, irgendwas Häßliches ( oh, richtig, was Süßes ) für ihre jeweilige Mutter zum Muttertag zu töpfern und hören dann auch sicher, dass die Mama weinen wird, wenn der Kleine nix hat.
Die Kinder WOLLEN der Mutter ne Freude machen, ich bin sicher, sie haben auch das Bedürfnis, es durch was Selbstgemachtes auszudrücken. Ich denke, das ist dem Menschen eigen, dass er was erzeugen will, das Anerkennung erfährt. Zumindest dem Kind. Das Bedürfnis kann auch frustriert werden. Mancher erkennt später, dass er alles schon hat und Geschenke eh was sind, das ihn belastet, und daher kommen Absprachen, aber beim Ehepartner würde ich keine x-beliebigen belastenden Stehrumchen als Geschenk erwarten.
Man weiß es doch: Ein Kind freut sich über Geschenke. Es kann aber noch nichts kaufen, also bleibt nur Selbstmachen.
Wenn die Mutter das dann ansieht wie etwas, das diese und jene Qualität haben müsste, wenn sie es kaufen sollte, fänd ich das schräg. Ich hab auch von Kindern ein gebasteltes Armband, bemalte Steine, gemalte Bilder. Das Armband war ein Freundschaftsarmband aus Wollfäden. Das ist eine Herzensgeste. Die anderen Dinge waren auch Gesten, mir eine Freude machen zu wollen. Ich sehe die Arbeit darin, die Gedanken, die Freude am Tun und dass der andere mir ne Freude machen will.
Aber darf man das denn nicht wenigstens mal hinterfragen ?
Klar. Aber wenn einer plötzlich entscheidet, dass er seiner Ehefrau dieses Jahr einfach mal nichts schenkt, finde ich das seltsam.
Sie droht sogar mit Scheidung, wenn sie eine Sache, bei der sie offenkundig maximal weit auseinander liegen, nicht komplett nach ihrer Vorstellung machen.
Mein Ding wäre das absolut nicht, jemanden zu zwingen, mir was zu schenken. Aber er hat an ihrem Geburtstag ihr seine Vorstellung aufgedrückt. Warum?
Selbst wenn er keine Geschenke will, muss er bei einer Frau, die wert drauf legt, trotzdem welche machen, sonst ginge es ja komplett nach SEINER Vorstellung.