• #1

Gibt es die große Liebe nur einmal im Leben ?

Das war Thema einer Diskussion im Freundeskreis.
Einige sagten, was nach der großen Liebe kam, war mit weniger Gefühl und Leidenschaft.
Andere meinten, es gibt es öfter.
Ich meine,ich weiß erst hinterher, ob es die große Liebe war. Bis jetzt war es das für mich nicht.Ich bin mitte 50 und war zwei mal verheiratet.
In der Datingphase sagten Männer, daß nach ihrer großen Liebe nichts Vergleichbares mehr kam.
Dann wird es eine offene Beziehung, Freundschaft plus oder Minglebeziehung.

Was meint Ihr ? Sind Frau oder Mann heutzutage nicht mehr bereit dazu ?

Cpricornia
 
  • #2
So ein Blödsinn! Ich bin froß, meine großen Lieben wieder los zu sein. Und jeder Partner danach war viel viel besser. Leider ist es nunmal so, dass Männer sehr abhängig und stolz sind und leider auch sehr bequem in der Liebesfindung. Männer benötigen auch mehr lebenslange Kontakte zum Selbsterhalt. Für Frauen sind solche lebenslangen Kontakte sehr schlecht, weil sie dann bedürftig bleiben.

Es kann natürlich sein, dass Männer später aufwachen und mit 50 merken, dass sie ihre 20-Jährige Freundin von vor 30 Jahren hätten besser pflegen sollen, denn die darauffolgenden Frauen werden weder einfacher noch hübscher und wenn sich Frau erstmal aus ihrer naive Rolle herausgearbeitet hat, ist sie auch nicht mehr so nett und bedürftig, wie vielleicht mit 25.

Was Männer denken hat mit dir als Frau ja sowieso nichts zu tun. Ich hoffe für dich, du findest wieder eine große Liebe, denn davon gibt es genug, wenn man sich erstmal aus Beschränkungen frei macht und lieben kann.
Männer können halt schlecht lieben, einige wissen auch gar nicht wirklich, was Liebe ist und stellen sich an.

PS: Lass dich nicht beeinflussen! Du hast nichts mit den Männern zu tun. Frauenliebe funktioniert anders als Männerliebe.
 
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  • #3
Ich kann das nicht bestätigen. Ich hatte meine erste große Liebe, die immer einen hohen Stellenwert einnehmen wird. Und jetzt habe ich eine andere große Liebe, die anders ist, aber genauso intensiv (und vor allem glücklich). Und ich weiß noch, wie mein alter Mitbewohner immer gesagt hat, die große Liebe gibt es nur einmal (seine erste Freundin, mit der er 12 Jahre zusammen war), er muss sich eben damit abfinden, dass es bei der Freundin danach nicht mehr so sein kann. Als das auseinanderging, lernte er seine jetzige Frau kennen und kam freudestrahlend zu mir: Du, es geht doch, der Wahnsinn! Ich liebe so genauso stark!!
Für manche ist das sicher nicht so, sei es kein Glück in der Liebe, oder aber manche hängen auch so fest an der Vergangenheit, dass sie gar nicht Gefühle im gleichen Ausmaß noch einmal zulassen können in der Gegenwart.
Oft ist mit große Liebe ja auch die erste große Liebe gemeint, d.h. die erste wirklich ernsthafte Beziehung. Damals stürzte man sich viel kompromissloser hinein, glaubte daran, das hält ewig, gab alles und hatte noch keine Sorgen oder Ängste aufgrund von erlittenen Verletzungen. Das ist schon anders als später im Leben, wenn man da etwas abgeklärter rangeht, denke ich. Aber für mich und meine Gefühle hat es dennoch keinen Unterschied gemacht, außer, dass ich jetzt mehr schätzen kann, was ich damals vielleicht für gegeben genommen habe. Ich habe aber auch in mir keine Schutzmauer hochgezogen.

w, 36
 
  • #4
Einige sagten, was nach der großen Liebe kam, war mit weniger Gefühl und Leidenschaft.
Die erste jungfräuliche Liebe, ist sicherlich mit diesen ersten Liebesgefühlen nicht zu wiederholen, das sieht man diesen Menschen auch schon von Weitem an, danach verflacht so einiges, da meist eine sehr große menschliche Enttäuschung zu verkraften ist, die Mauern um das Herz baut, um nicht mehr so verletzt zu werden!
Es gibt Menschen, die sich unzählig mal verlieben können, ich bezweifle, ob es wirklich Liebe ist und oft sind das sehr oberflächliche Menschen, die sich das auch gut einreden können, meist mit kaputtem Herzen und aufgefressener Seele, da gibt es viele Verhaltensmuster!
Ich meine,ich weiß erst hinterher, ob es die große Liebe war. Bis jetzt war es das für mich nicht.Ich bin mitte 50 und war zwei mal verheiratet.
Auch das ist so möglich! Alles ist möglich!
In der Datingphase sagten Männer, daß nach ihrer großen Liebe nichts Vergleichbares mehr kam.
Alles gibt es, bringt dich aber nicht weiter!
Dann wird es eine offene Beziehung, Freundschaft plus oder Minglebeziehung.
Meist ist das so, viele solche Menschen haben Angst, sich wieder näher einzulassen!
Was meint Ihr ? Sind Frau oder Mann heutzutage nicht mehr bereit dazu ?
Davon bin ich überzeugt, da dies für einen Großteil zutrifft, jedoch wird diese Realität nur selten zugegeben, lieber springt man wieder für eine bestimmte Zeit in die nächste Beziehung, da sehr viele nicht mit sich alleine sein können!
 
  • #5
Nein man kann es so nicht sagen. Es gibt unterschiedliche Lieben, ganz unterschiedliche. Am besten fühlte sich meine letzte Liebesgeschichte an und eigentlich würde ich gerne genau das nochmal so erleben, nur mit einem nicht kranken Mann. Aber wahrscheinlich wird - falls es das in meinen späten Lebensjahren noch geben wird, ich werde 45 - die nächste Liebe nochmal komplett anders. Ich kann rückblickend sagen, dass mir ehemalige Jugendlieben recht nichtssagend vorkommen im Vergleich zum Jetzt. Aber natürlich hat das nix mit F+ oder Affären zu tun, das hat ja nichts mit grosser Liebe zu tun. Ich spreche von einer Art Seelenbeziehung. Das Gute ist, dass man davon nicht nur eine im Leben haben kann.
 
  • #6
Hallo Capricornia und alle die sich diese Frage stellen ohne Antworten zu finden.. aus Frauensicht habe ich mich
vor nicht allzulanger Zeit auch mal mit dieser Fragestellung beschäftigt, bis ich in mir selbst auf Antworten und Impulse stieß..
Ich denke nicht dass eine große Liebe oder "die wahre Liebe" an ein bestimmtes Alter gekoppelt ist. Ich denke das hängt einzig und allein am Empfinden welches man mit diesem Menschen dann teilt und wie man alles erlebt.

Das Problem warum einiges abflacht und einen weniger intensiv oder aufregend vorkommt, liegt meiner Meinung nach an den schlechten Erfahrungen und Verletzungen die wir machen und erleben. Das verschließt auch wenn es uns nicht so bewusst ist, nach und nach unsere Herzen..
Es gibt ja auch Personen, die in jedem x-beliebigen Menschen ihre große Liebe wittern und sogar für einen Moment so fühlen. Aber häufig ist durch die Unterschiede der Menschen die wir erleben und das was nach den Hochphasen übrig bleibt, die bestehende Energie einer Verbindung. Man ist ja mit zunehmenden Alter auch von vielen anderen Geschehen eingenommen, es zieht einen Energie ab die man in diesen Bereich für das große Glück investieren könnte...Das alles trägt dazu bei. Meine Meinung ist daher, große Liebe sehr oft reine Kopfsache bei vielen. Ich denke dass es durch unser Verschließen dazu kommt und dass das, das Ausbleiben weiterer solcher Verbindungen verursacht und fast schon unmöglich macht. ..und man sollte nicht vergessen, das tut so gut wie jeder! Ich denke darin liegt der Großteil der Ursache. Denn es ist ja auch so, dass der erste Kuss für viele etwas besonderes ist. Aber sind Küsse mit den Menschen den wir evtl. heiraten deswegen bedeutungslos und nicht so besonders? Wohl kaum. Dinge tragen häufig die Bedeutung, die wir ihnen selbst beimessen und viele sagen sich "so jemanden oder sowas, finde ich niiie wieder". Damit legen sie die Basis auf der sich alles entwickelt schon zur Hälfte fest.

Wie seht ihr das?
 
  • #7
Ich habe erhebliche Zweifel, dass es die eine große Liebe im Leben gibt. Manche Menschen finden mehrmals im Leben eine große Liebe, andere nie. Ich glaube, das, was man gemeinhin als "große Liebe" bezeichnet, ist ein Mensch, bei dem es so gut passt, dass eine gute Beziehung möglich ist, ohne dass man dafür schmerzhafte Opfer bringen muss. Und so jemand ist, je nach Persönlichkeitsstruktur, mehr oder weniger leicht zu finden.

In der Datingphase sagten Männer, daß nach ihrer großen Liebe nichts Vergleichbares mehr kam.
Dann wird es eine offene Beziehung, Freundschaft plus oder Minglebeziehung.

Die wollen einfach nur damit sagen, dass sie keine Lust haben, sich wirklich verbindlich einzulassen, entweder auf dich nicht oder ganz allgemein nicht. Die haben nur nicht den A*** in der Hose, das auch zuzugeben, deswegen verstecken sie sich hinter der romantischen Idee einer idealisierten verlorenen "großen Liebe", über die sie nicht hinwegkommen. Kommt halt bei den meisten Leuten besser an als "Ich möchte mich (momentan) nicht festlegen, aber auf Spaß und Sex möchte ich trotzdem nicht ganz verzichen. Das ist mein Angebot. Wie wär's?" Das will halt keiner hören - total unromantisch.

Bei Frauen ist die Strategie sogar besonders oft erfolgreich, weil viele Frauen dann glauben, sie könnten diese arme verletzte Seele heilen und dem Mann den Glauben an die Liebe wiedergeben. Funktioniert wunderbar in typischen "Frauenromanen", aber im wahren Leben eher nicht. Nimm sowas einfach als Angebot, ein wenig Spaß zu haben. Es ist nichts Verwerfliches daran, das anzunehmen, wenn dir danach ist, aber mehr wird da vermutlich nicht draus.
 
  • #8
Einige sagten, was nach der großen Liebe kam, war mit weniger Gefühl und Leidenschaft.
Also für mich ist großes Gefühl und große Leidenschaft nicht das gleiche wie große Liebe. Das eine ist Hormonrausch, das andere eben - Liebe.
Sind Frau oder Mann heutzutage nicht mehr bereit dazu?
Was meinst Du konkret damit?
ErwinM, 50
 
  • #9
Die einzig wahre grosse Liebe ist eine literarische Erfindung seit der Romantik welche dann sehr gekonnt und lukrativ von Hollywood übernommen wurde.

Die meisten Menschen sind mit solchen Filmen aufgewachsen und dieser Diskurs beeinflusst sie bis heute, beiderlei Geschlechts.

Die Realität war immer viel prosaischer - man paarte sich mit dem gerade Passenden, um im Alter nicht alleine sein zu müssen.

Heutzutage sind die Menschen (im Westen) besser versorgt, haben dafür enorme individuelle Ansprüche, die der Paarung im Wege stehen.

Meiner Meinung nach ist das was so im Volksmund "die grosse Liebe" genannt wird eben dieser Hollywood-Kitsch.

Eine wirklich tiefe Seelenbeziehung gehen die Wenigsten ein, weil das mit sehr hoher Sensibilität und Reife verbunden ist, welche nicht jeder nunmal hat.
 
  • #10
Eine wirklich tiefe Seelenbeziehung gehen die Wenigsten ein, weil das mit sehr hoher Sensibilität und Reife verbunden ist, welche nicht jeder nunmal hat.
Genau, das verstehe ich als echte, wahre Liebe. So etwas bedeutet für mich Tiefe: Wundervolle Minuten, in denen es keine Worte braucht, um große Empfindungen auszudrücken. Die Gewissheit, dass man füreinander bestimmt ist. Und die Überzeugung, dass mit dem Liebsten an der Seite alles gut wird, ganz gleich, was zukünftig passieren mag, alles in beidseitiger Balance. Leider verwechseln so einige Menschen Liebe mit Sex, sie haben resigniert, was die wahre Liebe betrifft, glauben dann nicht mehr daran!
 
  • #11
Einige sagten, was nach der großen Liebe kam, war mit weniger Gefühl und Leidenschaft.
Ja die erste grosse Jugendliebe war sicherlich intensiv. Man hat sich zu 100% auf den anderen eingelassen und auch an "die eine" grosse Liebe geglaubt, bis dann die erste Enttäuschung kam. Viele Erfahrungen waren neu, was dann später eben nicht mehr so neu ist. Was deine Freunde nicht berücksichtigen ist, dass Lieben, die weniger Leidenschaftlich sind auch oft entspannter und erfüllender sind. Man hat einen anderen Blick auf die Liebe. Einen erfahreneren und gelasseneren Blick. Man hat gelernt auch Distanz zuzulassen. Man muss nicht lieben bis zur Selbstaufgabe. Ich sehe darin Vorteile.

LG
 
  • #12
Ob man es nun die 'grosse Liebe' nennt, oder die #Liebe meines Lebens', ist nur Wortakrobatik. Ich denke, dass es von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Bei mir könnte die diskutierte Bezeichnung auf zwei ehemalige Beziehungen zureffen, eine während miner Promotionszeit,m die andere kurz danach. Die zuerst erwähnte Partnerin und ich passten partout nicht zusammen. Bei mir waren es grosse Gefühle und eine sich einstellende Liebe. Doch im Laufe der sich anbahnenden Beziehung merkten wir, dass wir nicht zusammen passten, so gingen wir den für beide sehr schmerzhaften Schritt der Trennung. Im zweiten Fall musste ich nach dem Beziehungsaus sehr hart innerlich kämpfen, um loslassen zu können. Das hat über ein Jahr gedauert, so dass ich in der Loslass-Zeit nicht in der Lage war, eine Beziehung aufzubauen. Sogar jetzt, nach einer gescheiterten Ehe, denke ich immer noch ab und zu an jene Zeit.
 
  • #13
Anderen Menschen mag es anders gehen, aber ich bin überzeugt davon, dass es für die Mehrheit der Menschen nicht nur DIE eine große Liebe geben muss. Hängt natürlich davon ab, ob man noch neuen Menschen begegnet, wenn man Schule/Uni/Bildungseinrichtung verlassen hat und in einem relativ festen Umfeld ist. Und es hängt davon ab, ob man Vergangenheit loslassen kann oder idealisiert. Nicht zu idealisieren ist viel leichter, wenn die Beziehung zerbrochen ist, als wenn der Partner stirbt. Im letzten Fall gab es ja keine Phase, in der Nicht-Passendes oder die Probleme einer sehr langen Beziehung festgestellt werden konnten.

Man verändert sich ja möglicherweise im Laufe der Zeit, auch in der "Liebe", wo es viel eher heißen müsste "bei dem, was man attraktiv findet", "mit dem man eine Beziehung eingehen will".
Denn Liebe ist für mich einfach ein Gefühl, das man für einen Menschen empfinden kann. Das ist nicht VERlieben und auch nicht Schöne-Beziehung-Haben mit jemandem. Ich geh mal davon aus, dass aber sowas gemeint ist, am besten alles gleichzeitig: Der Mensch berührt das Herz, er sieht attraktiv für einen selbst aus und er will einen auch, so dass sich eine Beziehung anbahnen kann.

Aus Frauensicht: Als Teenager schwärmt man vielleicht für einen "total süßen Typen", als "Zwanzig+x" projiziert man irgendwas, das man mit Ende 20 selbst in die Hand nimmt, weil man es FÜR SICH will, statt einen Mann zu kriegen, der das tut, und den zu betuddeln, mit 30+x will man irgendwie ankommen und was Festes, mit 40 entdeckt man, dass irgendwas fehlt, und fragt sich, ob es das gibt, man findet was ganz anderes attraktiv, z.B. vielmehr liebevolles und umsorgendes Verhalten, weil man so viele Männer kennenlernte, die sich immer noch wie Jungen verhalten.

Mich macht heute nicht mehr an, was mich vor 20 Jahren anmachte, ich definiere "attraktiv"/"als Beziehungsmann interessant" anders.

Es gibt angeblich auch nicht wenige Frauen, die erst später im Leben eine entspannte Sexualität entdecken. Die dürften schlechten Sex ab einem gewissen Alter nicht mehr mitmachen, und "schlecht" bezieht sich hier nicht nur auf "der Mann kann es nicht, und die Frau sucht aber die Schuld bei sich". Es bezieht sich auch auf die Hingabefähigkeit. In so einem Fall würde ich sagen, dass sehr das Verhalten des Mannes eine Rolle spielen wird, und nicht das Aussehen und "mindestens 10 Zentimeter größer sein", was der Frau früher total wichtig gewesen sein könnte. Findet sie immer noch schön, aber ist unwichtig geworden für Beziehung-Eingehen, Sich-geliebt-Fühlen bzw. Lieben-Können, wenn man mal davon ausgeht, dass sie nur Lieben kann, wenn die Sexualität schön ist, und große Liebe gleichsetzt mit Erfüllende-Beziehung-Haben.
 
  • #14
[PS: Lass dich nicht beeinflussen! Du hast nichts mit den Männern zu tun. Frauenliebe funktioniert anders als Männerliebe.[/QUOTE]

Hi Schneggel,

Du pauschalisierst sehr stark. Ich habe schon des öfteren geschrieben, dass jedes Individuumh einmalig ist und daher, wenn überhaupt die Erfahrungen von jemandem anders nur zu einem sehr geringen Grad auf sich projizieren kann.
Wir leben in einer Zeit der zunehmenden Vereinsamung und, wie in aller Munde ist, der Verrohung, Faschisierung und des Einzugs von Hass und Gewaltbereitschaft vom Rand der Gesellschaft in ihre respektierte Mitte. Daher denke ich, dass jeder Versuch, Männer und Frauen als soooo verschieden darzustellen, ein weiterer, wenn auch ungewollter Schritt in Richtung Vereinsamung ist.
Natürlich gibt es klare Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die auch nötig sind, um in einer Beziehung Ergänzung als Mittel des Zusammenhalts zu leben. Doch jede Verschiedenheit muss basieren auf Gemeinsamkeiten, in Bildung, Charakter, Emotionalität, Interessen et c. Sicher muss ein Paar nicht alle diese Gemeinsamkeiten haben, doch sollte die Verschiedenartigkeit beider nicht zu gross sein.

@alle: Egal ob Mann oder Frau: wir sollten endlich lernen, der Liebe die Zeit für ihre Entwicklung zu geben und nicht aus Ungeduld den Aufbau einer Beziehung abbrechen, nur weil irgendwelche erwarteten Gefühe sich zu als zu langsam wahrgenommen einstellen. Damit, soviel habe ich gelernt, zerstören wir unser Privatleben.
Auch hier hat Hollywood sehr viel Schaden angerichtet. Wir können nicht die Äusserlichkeiten von Schauspielern, die (Polemik) nichts zu tun haben, als darzustellen und 'schön' zu sein, auf reale Menschen, die hart arbeiten übertragen.
 
  • #15
Zunaechst einmal moechte ich Ihnen sagen, dass es mir fuer Sie sehr leid tut, dass Sie noch keine grosse Liebe erlebt haben. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Mit 50 haben Sie noch 30 Jahre vor sich, das sind 10950 Tage, an denen Ihnen eine grosse Liebe begegnen kann.
Vielleicht sollte man aber sagen, dass es fuer einige Menschen tatsaechlich die
e I n e grosse Liebe gibt, die ein ganzes.Leben haelt. Bei meinen Eltern war das so, und bei meiem Bruder ist es auch so. Die meisten Menschen aber erleben mehrere grosse Lieben in ihrem Leben, und jede ist anders als die vorhergegangene.

Eine grosse Liebe zwischen zwei 25-jaehrigen wird hauptsaechlich von Leidenschaft und Ungestuem oder Ungeduld gepraegt sein. Bei zwei 45-jaehrigen ist dann schon viel mehr Vernunft und Erfahrung dabei.Ausserdem ist zumindest einer schon geschieden. Das heisst, dass die neue Liebe vielleicht auch noch mit einer Portion Bitterkeit und Enttaeuschung fertig werden muss. Bei zwei 65-jaehrigen - was heutzutage keieswegs mehr selten ist - sieht die Liebe dann wieder ganz anders aus und muss keineswegs geringer sein oder nur aus Haendchenhalten bestehen. Wenn jemand behauptet, dass die Liebe mit den Jahren immer flauer wird, dann meistens deswegen, weil er sich nicht mehr einbringen und auf grosse Gefuehle einlassen will. Das ist schade.
 
  • #16
Die Frage erübrigt sich.

Einige sagten, was nach der großen Liebe kam, war mit weniger Gefühl und Leidenschaft.
Andere meinten, es gibt es öfter.

Es ist eine Frage des persönlichen Lebensweges und der Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Wer mit 20 die große Liebe heiratet, findet keine weitere, wer bis 50 verzweifelt immer etwas besseres sucht, verpasst sie vielleicht.
 
  • #17
Für den einen gibt es mehrere Lieben, für den anderen nur eine, für manche gar keine und bei dir ist es eben so, dass du es erst hinterher weißt, ob es eine große Liebe war. Was sagt uns das? Menschen sehen die Welt verschieden!

Wie kann man überhaupt so beschränkt denken wollen? Es kann auch durchaus möglich sein, 50 Jahre eine große Liebe gehabt zu haben und dann nochmal 5 Jahre glücklich zu sein mit seiner nächsten großen Liebe, die vielleicht sogar die Krönung für sein Leben ist.

Männer die nur einmal lieben können und das in ihrer frühen Zeit taten und jetzt nicht mehr, die sind ballaballa im Kopf und würde ich aus Prinzip meiden. Warum datet man solche Männer? Warum kennt man solche Männer in seinem Freudneskreis? Damit erreicht man doch gar nix, außer einer beschränkten Sichtweise!

Wenn manche Männer nur einmal groß lieben können, dann rate ich dir, sich an denen keine Scheibe abzuschneiden. Das tut dir als Frau überhaupt nicht gut, außer du willst den Rest des Lebens alleine bleiben. Männer können und werden ihr Alter sowieso alleine mit lockerern Bekanntschaften und lebenslangen Freundschaften verbringen in Zukunft, da braucht es weder Frau noch Liebe. Aber für dich als Frau ist das gar nicht so vorteilhaft.
 
  • #18
Ich denke, die, die meinen, es gäbe nur eine große Liebe im Leben, können mehrere Gründe haben. Kann sein, sie haben sich nicht verändert an Reife, z.B. projizieren immer noch. Kann sein, sie waren schon früh sehr weit in Hinsicht auf Partnerwahltreffsicherheit, und hatten DEN passenden Partner, den sie verloren, weil sie anderweitig unreifes Verhalten zeigten, z.B. über Probleme nicht reden zu können, und stattdessen eigene heimliche Wege zu beschreiten. Oder sie stecken noch in einer Beziehungsverarbeitungsphase fest. Oder sie begegnen einfach keinem Menschen mehr, rein von den Möglichkeiten her, obwohl sie bereit wären für Neues.

Mich würde auch interessieren, wieviel langjährige Paare von sich sagen würden, sie hätten die große Liebe an ihrer Seite, und das ist nicht nur die Gewohnheit oder im Alltag gut miteinander zu funktionieren, wobei das natürlich sehr wichtig ist.

Vielleicht gibt es nicht wenige Menschen, die einfach lieben können, was sich als Dauerhaft ergeben hat in ihrem Leben *)?

Ich kenne Männer von früher, die ziemlich wahllos waren in Hinblick auf die Freundinnen, die sie hatten. Also keine besondere Präferenz beim Aussehen, kein dramatisch tiefes Verliebtsein in eine besondere Frau (glaube ich, weil die mit der jeweiligen Partnerin glücklich zu sein schienen). Heute, über 30 Jahre später haben sie eine langjährige Ehe mit einer normalattraktiven Frau, Kinder, wirken zufrieden, wenn man sie mal in geselliger Runde mit ihren Frauen trifft. Es gibt eine gewisse Rollenverteilung, also "Frau macht Ansagen bzgl. Verhalten und dass man als Paar eine Party verlässt usw..", "Mann verdient viel", beide kümmern sich um die Familie in bestimmter Weise, die vom jeweils anderen nicht kritisiert wird (also wenn die Frau viel mehr für die Kinder macht, ist das in Ordnung für sie, wenn der Mann viel mehr arbeitet, ist es in Ordnung für ihn). Das wird am Alter liegen, wir sind alle um die 50.

Ich weiß nicht, wie zufrieden sie mit dem Mann-Frau-Zusammensein und dem Sexleben sind, aber wenn man sie so sieht, wirkt da kaum einer auch nur ansatzweise so, dass er an Trennung dächte. Ein, zwei Frauen vielleicht sind sich nicht mehr so sicher, wenn man sie reden hört und zwischen den Zeilen der Seufzer liest. Aber bei den Männern weiß ich davon nichts.
Manche sind kuschliger als nötig, wenn sie mich zu Begrüßungen umarmen. Ich hab mich gefragt, ob es daran liegt, dass sie zu Hause viel rumkuscheln und daher zu jedem, den sie mögen, sehr herzig werden, oder ob sie unterkuschelt sind. Ich bin ja nun auch Single, vielleicht ist es sowas wie Mitleid.

*) Also beide sind mainstream in der Rollenverteilung: Früher hieß das mE: Mann muss angemessen verdienen können und sich zu Hause raushalten und unterordnen. Heute denke ich, hat sich diese Rollenspreizung mehr angenähert: Auch die Frau kann beruflich fortkommen, auch der Mann übernimmt, was früher "rein weiblich" war: Kinderbetreuung, Haushalt.
 
  • #19
Die große Liebe ist oft romantisiert, weil danach lange keine andere Frau/Mann kommt wo es klappt eine feste Bindung aufzubauen und der Ex Partner ist auf einmal so ideal.
Komischerweise kommt das so häufig vor, und wenn ich das in meinen Bekanntenkreis höre und die Beziehung vorher miterlebt habe, kann ich nur die Augen drehen. Der Ex ist einfach mal dann so toll, so intime, tolle Momente gab es...
Natürlich gab es die, aber genauso hässlichen, herabwürdigen Streit, Kontrolle und Eifersuchtdramen, heiß und kalt Spiele...die große Liebe ist einfach genauso zu handhaben wie der erste Kuss ...und eigentlich von der Qualität oft wie der erste Sex : Ausbaufähig.
 
  • #20
Ich glaube es gibt mehrere. Alle meine Beziehungen hatten ihre Qualitäten. Jeder dieser Menschen hat mir geholfen, etwas über mich selbst zu lernen. Das ist der Schatz und ich käme daher nie auf den Gedanken, zu vergleichen oder sie in einem Ranking einzuordnen. Das würde dem einzelnen nicht gerecht werden. Die vermeintlich destruktiven klammere ich dabei übrigens nicht aus. Die haben mir Entwicklungstechnisch am meisten genutzt.
 
  • #21
Worum geht es hier eigentlich Liebe, Verliebtheit oder Seelenverwandtschaft? Vielleicht auch große Beziehung?

Die größte Liebe meines Lebens sind meine Kind(er). Diese Liebe ist tatsächlich bedingungslos.

Eine wirklich tiefe Seelenbeziehung gehen die Wenigsten ein, weil das mit sehr hoher Sensibilität und Reife verbunden ist, welche nicht jeder nunmal hat.

Seelenverwandtschaft ist wenn Menschen quasi automatisch in vielen Dingen übereinstimmen, sich gewissermaßen im gleichen Takt befinden aber auch wenn sie besonders tiefe Gefühle empfinden.

Seelenverwandtschaft ist aber nicht auf Partnerschaft inklusive Sex begrenzt. Auch zwischen platonischen Freunden kann es Seelenverwandtschaft gegen. Seelenverwandtschaft ist auch nicht durchgängig positiv.

Es gibt auch, dann extrem emotional tiefen, toxischen Umgang zwischen Seelenverwandten. Aber vielleicht ist das keine Seelenverwandtschaft denn auch Projektion kann tiefste Gefühle und damit die Idee einer Seelenverwandtschaft erzeugen.

Denkbar ist auch, dass die Verwechselung einer besser platonischen Seelenverwandtschaft mit einer Liebesbeziehung aufs Glatteis und damit in eine toxische Beziehung führen kann.

Dementsprechend erinnert sich der eine oder andere vielleicht an eine besonders dramatische Beziehung als seine größte Liebe.

Das oft die erste Liebe in in unserer Erinnerung etwas besonderes ist, wie es der @INSPIRATIONMASTER schreibt ist auch richtig.

Ich habe es einfach. Da ich meine echten Beziehungen an einer Hand abzählen kann entscheide ich mich für meine längste Beziehung als die große Liebe ... oder nicht? Vielleicht ist das ja immer die aktuelle Liebe ... ?
 
  • #22
In der Datingphase sagten Männer, daß nach ihrer großen Liebe nichts Vergleichbares mehr kam.
Dann wird es eine offene Beziehung, Freundschaft plus oder Minglebeziehung.
So ich interpretiere mal. Für dich und die Männer die du gefragst hast, heißt große Liebe wohl : Zusammenziehen, 24 Std. aufeinanderhocken plus ständiges Händchen halten. Das ist keine große Liebe, das ist eine klassische romantische Beziehung. So was geht auch ganz ohne Liebe.
Eine große Liebe kann auch eine Fernbeziehung sein in der man sich nur einmal im Monat sieht.
Deine Männer wollen diese Beziehungsform nicht mehr. Diese Männer verwechseln genau wie du Liebe und die Form der Beziehung.
Männer ü50 können lieben und Liebe leben. Sie haben allerdings keinen Bock mehr auf Beziehung im klassischen Sinne.
Ich ü55 kann dies gut verstehen. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen Verantwortung einfordern und es für Männer da heißt 'tu was sie will'. Weil alles Tuen und Fordern der Frau per Definition partnerschaftlich ist und alles Tuen und Fordern des Mannes als egoistisch gilt.
 
  • #23
Zusammenziehen, 24 Std. aufeinanderhocken plus ständiges Händchen halten. Das ist keine große Liebe, das ist eine klassische romantische Beziehung. So was geht auch ganz ohne Liebe.
Eine große Liebe kann auch eine Fernbeziehung sein in der man sich nur einmal im Monat sieht.
Das sind ja zwei Extreme. Ich denke, wenn man so viel aufeinander sitzt, ist das an der Realität vorbei, und sobald einer von beiden was mit einem anderen machen will (keinen Sex und nicht mal Freundschaft, es reicht ein Hobby, Sport, irgendwas, das er gern macht), gibt es Probleme, weil der andere "zurückbleibt". Aber die FB mit einmal im Monat sehen ... Na gut, kommt drauf an, wie lange, also wenn das zwei Wochen einmal im Monat sind - okay. Aber wenn es ein WE ist oder auch ein verlängertes WE, wage ich zu bezweifeln, dass die zwei sich überhaupt richtig kennen. Sie besuchen einander und zeigen sich von ihrer besten Seite, denn sie wollen die karge Zeit nicht noch belasten mit "ich mag nicht, dass du ...". Vor allem befasst man sich gar nicht mit Alltagsdingen. Und wenn man nicht mitkriegt, dass man sich sehr zurücknimmt, um dem Partner alle Bedürfnisse zu erfüllen, und sich dann EIGENTLICH entspannt und das tut, was man EIGENTLICH gern machen würde, wenn er wieder weg ist, dann wird das niemals eine wirkliche Beziehung. Es ist gut lieben, wenn man den anderen und manche Macken seinerseits nicht dauerhaft "ertragen" muss. Die Lösung LAT kann dem schon vorbeugen, aber nur einmal im Monat sehen, klingt für mich eher nach Romanze und Affäre und dem Traum von Liebe, den man nie in der Realität umsetzen "muss".

Sie haben allerdings keinen Bock mehr auf Beziehung im klassischen Sinne.
Das kann ich auch verstehen. Geht mir als Frau nicht so anders. Allerdings mit einem passenden Mann kann ich mir auch Zusammenleben vorstellen. Erstmal nur vorstellen. Ob sich es nicht doch besser auseinander leben lässt, weil jeder mit dem höheren Alter seine Privatsphäre vergrößert hat und zu schätzen weiß, muss man sehen.
Weil alles Tuen und Fordern der Frau per Definition partnerschaftlich ist und alles Tuen und Fordern des Mannes als egoistisch gilt.
Kommt drauf an.
Ich denke schon: Frauen tun allgemein mehr für die Bindung und die Beziehung. Aber brauchen Männer das, um sich in einer Beziehung so zu fühlen, als seien sie in einer Beziehung? Wenn keine Kinder gewollt werden - was spricht dagegen, seinen Privatinteressen nachzugehen und sich zwei, drei Mal die Woche zu sehen?

Aber: Sobald der Mann Probleme mit der Bez. bekommt, wenn sie mal die Führung in "NICHT-Zeithaben" übernimmt, hat sie allein die Beziehung lebbar gemacht und zusammengehalten, und sie hat tatsächlich mehr für die Beziehung getan als er.
 
  • #24
Dazu habe ich eine völlig platte Antwort, an die ich aber ohne Ironie zutiefst glaube:
"Immer, wenn wir aufhören, an die Große Liebe zu glauben, stirbt irgendwo ein Einhorn. Deshalb sieht man sie nur noch so selten."
 
  • #25
Zu diesem Thema haben sich schon große PhilosopheInnen sowie PsychologInnen Gedanken gemacht, die zu komplex für die paar Zeilen hier.

Wenn Du findest hierzu sicher wissenschaftlich fundierte Überlegungen.

Mir gefällt "Die Kunst zu Lieben" von Fromm gut.

Ich meine, lieben ist eine Fähigkeit, die ein Mensch eben hat oder nicht. Es gibt nicht die eine große Liebe.

Die eigene persönliche Vorstellung von großer Liebe verändert sich im Laufe des Lebens.

Durch im Leben gemachte schmerzhafte Erfahrungen will sich ein Mensch vielleicht nicht mehr verletzbar zeigen. Andererseits wird man auch selbstsicherer, der Endlichkeit bewusster, sodass man vielleicht auch hierzu bereiter wird
 
  • #26
Liebe FS,
ich weiß, so hast du die Frage nicht gemeint, aber es ist vielleicht ein zusätzlicher Aspekt.
Meine größte Liebe im Leben ist die zu mir selbst. Und das ist keine narzisstische Liebe, sondern eine differenzierte. Ich kenne meine Ecken und Kanten, meine Vorzüge, meine Stimmung an schlechten Tagen, meine Gedanken und Ideen. Es ist mir nie langweilig mit mir. Ich bringe neue Impulse in mein Leben, wie es für mich gut ist - ich halte an Altem fest, wie es für mich gut ist. Ich kann mich auf mich verlassen, ich passe auf mich auf, ich bin zuverlässig da für mich.

Meine allergrößte Liebe zu anderen Menschen ist die zu meinen Kindern - auch in der fühle ich mich zu Hause. Die ist immer da, ob wir zusammenwohnen oder - wie jetzt, da sie erwachsen sind - eine „Fernbeziehung“ führen. Da ist keine Angst vor zu viel Nähe oder zu viel Distanz, da ist dieses unsichtbare Band, das uns zusammenhält. Das ist das größte Geschenk in meinem Leben.

Seitdem mir das beides bewusst ist, habe ich viel Ruhe in mir. Wenn sich dazu irgendwann noch einmal eine Liebe - klein oder groß - zu einem Mann gesellen mag, der Liebe ähnlich versteht, erlebt und genießt, dann freue ich mich.

Viele Grüße in die Runde
Hauself
 
  • #27
Die Eingangsfrage ist nicht leicht zu beantworten. Zunächst einmal denkt man an Hollywood und Groschenromane. Aber das wird der Frage nicht gerecht. Wie so oft, könnte man antworten: Es kommt darauf an.

Es gibt Menschen, die sich schnell verlieben. Andere verlieben sich nur sehr langsam und brauchen Zeit. Letztere werden weitaus weniger von "großer Liebe" sprechen als die Erstgenannten.

Dann gibt es Menschen, denen es reicht, einen netten Partner zu haben. Es muss nicht "die große Liebe" sein. Es reicht ihnen, dass der andere ihnen gut tut und/oder ihnen ein komfortables Leben ermöglicht. Sie nehmen "die große Liebe" nicht ernst, weil sie ihnen gar nicht passiert.

Andere haben tatsächlich ihren Seelenverwandten gefunden mit großem Feuerwerk der Gefühle, gegenseitiger Liebe und Vertrauen, großem Glück über einen längeren Zeitraum. Diese Menschen denken vielleicht, dass ihnen das nur einmal passiert, weil es wirklich ein seltenes Phänomen ist.

Wieder andere können aufgrund ihrer frühkindlichen Erfahrungen gar nicht richtig liebe. Andere sind vielleicht ebenfalls aufgrund biografischer Erfahrungen zig mal betrogen und gedemütigt worden von Partnern. Die werden auf deine Frage nach der "großen Liebe" verächtlich die Nase rümpfen und die Existenz einer solchen in Frage stellen.

Man kann über deine Eingangsfrage vortrefflich diskutieren, wird aber niemals einen Konsens finden, weil alles sehr, sehr subjektiv ist, von persönlichen Vorlieben und Erfahrungen geprägt ist und letztlich ganz erheblich auch von der Biografie jedes einzelnen.
 
  • #28
Wenn ich das lese, finde ich es manchmal schmerzlich, es nicht so zu können wie große Philosophen. Die nehmen eine Begrifflichkeit und versuchen deren Wesen zu ergründen.

Große Liebe ist für mich ein tiefes und starkes Gefühl der gegenseitigen Verbundenheit und Angesprochen-werden-könnens. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich und wandeln sich im Laufe des Lebens, haben aber sehr viel mit einem selbst zu tun und das ist eine wichtige Erkenntnis für mich, wenn ich zurückschaue.

Ja und deshalb bin ich überzeugt, dass es mehrere große Lieben geben kann, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt und das hat Gründe.
 
  • #29
Ich wäre auch gerne Philosoph...
Ich kann nur sagen, dass sich die Liebe und was ich darunter verstehe, geändert hat.
Früher war ich wahnsinnig verliebt und wenn sich dieses Gefühl über Jahre hielt, war das für mich Liebe.
Heute soll in mein Leben wenn die warme Welle der Verbundenheit kommen, die sich aufbaut, die passt und dafür weniger aufregend ist.
Ja vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich mitlerweile selbst gerne habe und meine "Standards" grundsätzlich erfülle = ich möchte geliebt werden wie ich liebe.

Kommt oder kommt nicht aber ich möchte es nicht "messen", genausowenig gemessen werden.

Wie Horror sich damit messen zu müssen ob man die grösste Liebe des anderen wird.

Ähnlich wie hier einige Menschen die Liebe zu Kindern in Konkurrenz zur Partnerschaft sehen.
Na wenns danach geht habe ich zwei identisch grösste Lieben meines Lebens, meine Jungs.

Ich finde die Liebe zum Partner heisst, jemand zieht in das freie Zimmer meines Herzens ( ok klingt kitschig aber ist so) und er dekoriert das mit seinem Sein.
Und solange er keine Nägel in die Wand schlägt ist es schön und schöner nicht wichtig.
 
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