• #1

Gibt es eine Grauzone am Anfang einer Beziehung?

Da es sich bei mir (erschreckenderweise) wiederholte, hier meine Frage:
Gibt es eine Art Grauzone am Anfang einer Beziehung, in der die Altlasten von vor der Beziehung noch abgearbeitet werden müssen?
Ist euch das in ähnlicher Weise auch schon passiert?
Wie habt ihr das gewertet?
Habt ihr am Anfang verstärkter mit dem Thema Eifersucht zu kämpfen gehabt?

Damit meine ich solche Dinge wie z.B.:
- die Exfreundin schwebt noch im Status "Beziehungspause" und erfährt durch mich, das wohl doch Schluss ist
- die Ex Partnerin belagert den Ex Freund noch mit wütenden Nachrichten nach dem Motto: ich habe dich erst beziehungsfähig gemacht und nun erntet eine andere die Früchte
- Die Ex F+ ist ständig präsent, weil sie den Status der "besten Freundin" inne hat und sich jederzeit melden kann (einen Ticken zu viel und zu selbstverständlich)
- Die Ex Affäre die aus dem Off wieder ein On machen will
- Der Facebook Kontakt der noch als kleiner Flirt zwischen durch genutzt wird - ohne der Chatpartnerin zu sagen, dass man inzwischen gar kein Single mehr ist usw.

Dies alles ist mir so passiert, alles nicht mit einem Mann, sondern mit unterschiedlichen. Aber mit allen Männern hatte ich letztendlich eine mehrjährige Partnerschaft und bei allen war nach 6 Monaten Beziehung der Status "aufgeräumt und in gesunden Bahnen" eingetreten.
Seltsamerweise haben das meine Freundinnen so noch nie erlebt und nur bei mir scheinen die Herren nicht so richtig aufgeräumt zu haben.
Mich interessiert nun einfach, ob das bei mir Zufall ist, oder ob das ein völlig normaler Prozess ist, den man als Art Grauzone irgendwie überstehen muss.
Der Haken an der Geschichte ist für mich, das ich tatsächlich Schwierigkeiten habe tiefes Vertrauen zu entwickeln. Mein Misstrauen ist durch diese Begebenheiten einfach extrem groß und so schaue ich (viel zu) genau hin und suche regelrecht nach möglichen Altlasten die mein neues Beziehungsglück gefährden könnten.

Vielleicht hilft mir ein kleiner Austausch mit euch, das in einen "gesunden" Kontext zu setzen. Und das "Drama" da raus zu nehmen.
 
  • #2
Als Ursache denke ich, dass du das zulässt und nicht gleich sagst Tschüssikowski. Und dir sowas Joe wieder antust. Du akzeptierst das und deshalb nimmst du das auch. Deine Freundinnen nicht. Ist ganz einfach.
 
  • #3
Seltsamerweise haben das meine Freundinnen so noch nie erlebt und nur bei mir scheinen die Herren nicht so richtig aufgeräumt zu haben.
Es liegt am unterschiedlichen Herangehen. Deine Freundinnen sortieren die unaufgeräumten Männer früh aus (habe ich auch gemacht) und Du gibst ihnen eine Chance.

Mich interessiert nun einfach, ob das bei mir Zufall ist, oder ob das ein völlig normaler Prozess ist, den man als Art Grauzone irgendwie überstehen muss.
Müssen muss man garnichts. Man entscheidet sich für oder gegen etwas. Wenn Du unaufgeräumten Männern auch eine Chance gibst, dann weil Dir eine Beziehung so wichtig ist, dass Du keine Chance verstreichen lassen willst. Also alles eine Frage des eigenen Vorgehens, nichts von Zufall oder "überstehen müssen".

Der Haken an der Geschichte ist für mich, das ich tatsächlich Schwierigkeiten habe tiefes Vertrauen zu entwickeln. Mein Misstrauen ist durch diese Begebenheiten einfach extrem groß und so schaue ich (viel zu) genau hin und suche regelrecht nach möglichen Altlasten die mein neues Beziehungsglück gefährden könnten.
Naja, Du scheinst das Vorgehen ja etliche Male gewählt zu haben und immer war es nur von zeitlich begrenzter Dauer. Sonderlich blockiert hat Dich das beim Eingehen von Partnerschaften bisher offensichtlich nicht.

Ich nehme eher an, die Tatsache, dass Dir so viele Partnerschaften gescheitert sind die von Dir beschriebenen Auswirkungen haben. Jetzt fängst Du an so hinzugucken wie Deine Freundinnen, die immer schon zu solchen Kandidaten "nein" gesagt haben. Du guckst zwar, sagst weiterhin "ja" und fühlst Dich mit dem "ja" unwohl.
Sag "nein" wenn Du "nein" fühlst und es geht Dir besser.
 
  • #4
Als Ursache denke ich, dass du das zulässt und nicht gleich sagst Tschüssikowski. Und dir sowas Joe wieder antust. Du akzeptierst das und deshalb nimmst du das auch. Deine Freundinnen nicht. Ist ganz einfach.
Hm, ich überlege ob es so einfach wirklich ist. Wegwerfen bei Hindernissen ist eben nicht mein Ding. Und all diese Beziehungen habe ich nie bereut. Und "akzeptiert" hab ich das nicht, war schon unangenehm für den jeweiligen Mann, sie haben es aber ausgehalten und letztendlich aufgeräumt.
 
  • #5
Der Haken an der Geschichte ist für mich, das ich tatsächlich Schwierigkeiten habe tiefes Vertrauen zu entwickeln. Mein Misstrauen ist durch diese Begebenheiten einfach extrem groß und so schaue ich (viel zu) genau hin und suche regelrecht nach möglichen Altlasten die mein neues Beziehungsglück gefährden könnten
Ich selbst bin auch schon angeeckt, weil ich ein entspanntes, vertrauensvolles und positives Verhältnis zur Ex habe (fast zu allen). Mit romantischen Gefühlen hat das 0,0 zu tun - Misstrauen wäre komplett fehl am Platz.

Ich sehe es eher so, dass das auch der normale Zustand ist - Vicky hatte sich zB NICHT im Guten von ihrem Fremdgänger getrennt. Deswegen sollte man bestehende freundschaftliche Beziehungen zu Exen aber nicht pauschal schlechtreden (was heißt da schon „aufräumen“?).

Das Feindbild von der bösen Ex, die ihn zurückerobern will… ist das denn in der Realität häufig?
Anders würde ich natürlich Fälle sehen, in denen er sich aktiv um eine Ex bemüht, die zB mit ihm Schluss gemacht hat. Aber das ist ja sowieso in jeder Hinsicht indiskutabel.
 
  • #6
Naja, Du scheinst das Vorgehen ja etliche Male gewählt zu haben und immer war es nur von zeitlich begrenzter Dauer. Sonderlich blockiert hat Dich das beim Eingehen von Partnerschaften bisher offensichtlich nicht.
Nein, es war tatsächlich kein K.O. Kriterium. Ich fühle mich in Partnerschaften sehr wohl und strebe dies auch an, wenn ich einmal Single bin. Das Ding ist, ich was bisher ein "Warmwechsler". Sprich "in einer Beziehung" aus der ich herausgewachsen war direkt in eine neue. (Salopp gesagt, morgens Schluss gemacht und Abends in einer neuen Partnerschaft). Es ist also nicht so, das ich verzweifelt auf der Suche war. Der einzige Unterschied ist inzwischen, das ich Mutter bin und keinen "potentiellen Vater" mehr suche, sondern genau weiß was mir wichtig ist und was ich definitiv nicht mehr will. Dabei bin ich äußerst ehrlich und direkt (zu mir und zu anderen).
 
  • #7
Das Feindbild von der bösen Ex, die ihn zurückerobern will… ist das denn in der Realität häufig?
Definitiv nicht. Keiner dieser Männer hat mir einen Anlass gegeben mir diesbezüglich (begründet) Sorgen zu machen. Und keiner ist jemals zurück zur Ex. Und trotzdem war ich eifersüchtig, aber leider selbstgemacht. Das Gefühl sagte "Go" und der Verstand hat blockiert. Deswegen interessiert mich der Erfahrungsaustausch mit euch. Damit mein Verstand Mal aus der subjektiven Ecke raus kommt und das alles einen objektiven Anstrich bekommt
 
  • #8
Gibt es eine Art Grauzone am Anfang einer Beziehung, in der die Altlasten von vor der Beziehung noch abgearbeitet werden müssen?
Für mich nicht. ich halte mich von Männern fern, die frisch getrennt sind, oder bei denen ich merke, sie haben ihre Themen nicht bearbeitet.
Habt ihr am Anfang verstärkter mit dem Thema Eifersucht zu kämpfen gehabt?
Nein, ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin mir aber zu Schade als Übergangsfrau oder Tröstefix.
erfährt durch mich, das wohl doch Schluss ist.
Ich wäre weg. Keine geklärten Fronten, keine Beziehung mit mir!
- die Ex Partnerin belagert den Ex Freund noch mit wütenden Nachrichten nach dem Motto: ich habe dich erst beziehungsfähig gemacht und nun erntet eine andere die Früchte
Schräg aber ich würde mir angucken, wie er damit umgeht. Er kann nichts für das Verhalten seiner EX.
- Die Ex F+ ist ständig präsent, weil sie den Status der "besten Freundin" inne hat und sich jederzeit melden kann (einen Ticken zu viel und zu selbstverständlich)
Freundschaft ja, aber nicht als omnipräsente EX, die immer und ständig Einfluss nimmt.
- Die Ex Affäre die aus dem Off wieder ein On machen will
Kommt auf das Verhalten des Mannes an. Springt er drauf an bin ich weg.
- Der Facebook Kontakt der noch als kleiner Flirt zwischen durch genutzt wird - ohne der Chatpartnerin zu sagen, dass man inzwischen gar kein Single mehr ist usw.
Ich wäre raus!
Dies alles ist mir so passiert, alles nicht mit einem Mann, sondern mit unterschiedlichen.
Dann gibt es da bei dir ein Thema mit der klaren Kante und dem abgrenzen, würde ich meinen.
Aber mit allen Männern hatte ich letztendlich eine mehrjährige Partnerschaft und bei allen war nach 6 Monaten Beziehung der Status "aufgeräumt und in gesunden Bahnen" eingetreten.
Aber erst nach dem du dafür Sorgen musstest?
oder ob das ein völlig normaler Prozess ist, den man als Art Grauzone irgendwie überstehen muss.
Wenn man generell kein Thema mit frisch getrennten hat, vielleicht.
suche regelrecht nach Altlasten die mein neues Beziehungsglück gefährden könnten.
Das was man krampfhaft zu vermeiden sucht, wird einem immer wieder in die Pipeline gespült. Das Universum fragt, ob du verstanden hast, wo deine Anteile sind. Zu genau kann man nämlich nicht gucken, wenn man sich und seinen "red Flags" treu ist.
 
  • #9
Hm, ich überlege ob es so einfach wirklich ist. Wegwerfen bei Hindernissen ist eben nicht mein Ding. Und all diese Beziehungen habe ich nie bereut. Und "akzeptiert" hab ich das nicht, war schon unangenehm für den jeweiligen Mann, sie haben es aber ausgehalten und letztendlich aufgeräumt.
Aber du bestätigst ja gerade was ich geschrieben habe. Du findest das in Ordnung, es ist deine Art eine Beziehung anzufangen oder das zu akzeptieren, das andere Frauen rennen lässt. Deshalb bekommst du was du siehst und suchst.
 
  • #10
Sprich "in einer Beziehung" aus der ich herausgewachsen war direkt in eine neue. (Salopp gesagt, morgens Schluss gemacht und Abends in einer neuen Partnerschaft).
Das könnte auf zwei Dinge hindeuten, du bist zu beliebig im Bezug auf deine Partner. Hauptsache da ist ein neuer. Vielleicht halten dir deine Beziehungspartner dann eben auch einen Spiegel vor? Wenn du selber kein Thema mit Warmwechseln hast, ziehst du genau das an, erkennst aber nur im anderen, wie schwierig dieses Thema dann eben für den anderen sein kann.
 
  • #11
Du wirkst auf mich unerfahren und unwissend! Frage dich, ob du die Grauzone sein kannst und du deshalb die Männer nach diesem Grauzone - Einstellungsmuster aussuchst? Schaue dich besser nach einer Liebesbeziehung um, bei einer echten Liebesbeziehung gibt es keine Grauzonen, das ist meine reflektierte und lebende Erkenntnis!
 
  • #12
Das könnte auf zwei Dinge hindeuten, du bist zu beliebig im Bezug auf deine Partner. Hauptsache da ist ein neuer. Vielleicht halten dir deine Beziehungspartner dann eben auch einen Spiegel vor? Wenn du selber kein Thema mit Warmwechseln hast, ziehst du genau das an, erkennst aber nur im anderen, wie schwierig dieses Thema dann eben für den anderen sein kann.
Ja genau. Das trifft es wahrscheinlich auf den Punkt. Danke für den Aha Moment.
 
  • #14
Das Ding ist, ich was bisher ein "Warmwechsler". Sprich "in einer Beziehung" aus der ich herausgewachsen war direkt in eine neue. (Salopp gesagt, morgens Schluss gemacht und Abends in einer neuen Partnerschaft). Es ist also nicht so, das ich verzweifelt auf der Suche war.
Ok, wie geht das zusammen?

Du hüpfst von Beziehung zu Beziehung und bist dennoch nicht verzweifelt auf der Suche?

Gut, aber dann ist das vielleicht auch der Ursprung deiner Eifersucht/deines Misstrauens. Du schließt von dir auf andere. Wählst deine Partner sehr beliebig aus, um nicht alleine sein zu müssen. Demnach sind Männer dann auch sehr austauschbar für dich und das unterstellst du indirekt auch ihnen.

By the way; du tust deinem Kind keinen Gefallen damit.
 
  • #15
Das Ding ist, ich was bisher ein "Warmwechsler". Sprich "in einer Beziehung" aus der ich herausgewachsen war direkt in eine neue. (Salopp gesagt, morgens Schluss gemacht und Abends in einer neuen Partnerschaft).
Da ist ja schon die Ursache des Problems. Dir geht es ja gar nicht darum, eine Persönlichkeit zu finden mit der du im Alltag harmonierst (denn das ist nicht so einfach. Das kann mir keiner erzählen dass das immer so schnell geht. Das ist Beliebigkeit!) sondern nur einen Bettwärmer (oder Reifenwechsler) damit du nicht alleine bist. Das muss ja schief gehen. Du suchst nicht nach Partnern auf emotionaler Ebene sondern nur jemanden der die Funktion „Partner“ erfüllt.
Ich revidiere hiermit meine vorherige Antwort. Würde jedem Freund den Rat geben sich mit DIR nicht einzulassen wenn du nicht grundsätzlich mal in Ruhe reflektierst was es überhaupt bedeutet eine Partnerschaft auf emotionaler Ebene zu führen. Niemand kann innerhalb von einem Tag mit dem einen abschließen und was neues beginnen. Pause. Reflexion. In Ruhe nach passenden Persönlichkeiten suchen.
 
  • #16
Du sollst ja nicht wegwerfen, sondern Leute die für eine Beziehung nicht taugen von vornherein aussortieren!
Ja gut "wegwerfen" ist eventuell etwas krass ausgedrückt. Es waren ja schlussendlich Beziehungen die gut waren. (Drei und Sieben Jahre immerhin). Gescheitert an dem berühmten "Kommunikationsproblem" und der "Bequemlichkeit". Also das, was einige über Jahre als Gegeben hinnehmen- aus Angst vor dem Alleinsein. Aber diese Entwicklung kann man schlecht beim "Beziehungsanfang" schon vorhersagen.
 
  • #17
Gut, aber dann ist das vielleicht auch der Ursprung deiner Eifersucht/deines Misstrauens. Du schließt von dir auf andere. Wählst deine Partner sehr beliebig aus, um nicht alleine sein zu müssen. Demnach sind Männer dann auch sehr austauschbar für dich und das unterstellst du indirekt auch ihnen.

By the way; du tust deinem Kind keinen Gefallen damit.
Danke für deine Einschätzung. Ja, ich schließe sehr von mir auf andere. Was ich selber tue, traue ich auch anderen zu. Und ja, da ist schon etwas wahres dran. Die Tiefenprüfung hätten diese beiden Männer nicht bestanden. Damit meine ich, mit dem Wissen von heute, hätte ich diese beiden Männer wahrscheinlich nicht gewählt. Vor 12 Jahren war ich aber einfach 12 Jahre unerfahrener als heute.
 
  • #18
Aber diese Entwicklung kann man schlecht beim "Beziehungsanfang" schon vorhersagen.
Doch. Das geht sogar sehr leicht. Wenn man von Anfang an offen und ehrlich kommuniziert, UND darauf achtet dass der andere das auch tut, dann hat man auch kein Kommunikationsproblem.
Es kann manchmal so einfach sein, man muss nur wollen.
Nur findet man dann eben nicht an jeder Straßenecke einen neuen Partner sondern muss auch mal längere Singlephasen aushalten.
 
  • #19
Würde jedem Freund den Rat geben sich mit DIR nicht einzulassen wenn du nicht grundsätzlich mal in Ruhe reflektierst was es überhaupt bedeutet eine Partnerschaft auf emotionaler Ebene zu führen.
Schade, darauf hatte ich gehofft ;) Ich Frage doch hier in dieser Runde, weil zum reflektieren auch ein wenig die Reflektionsfläche benötigt wird. Warmwechseln ist überhaupt nicht erstrebenswert. Der neue Partner überlagert die Wunden aus der alten Partnerschaft und man kommt nicht an den wahren Grund für das Scheitern der Beziehungen. Aber willkürlich war meine Partnersuche nie.
 
  • #21
Doch. Das geht sogar sehr leicht. Wenn man von Anfang an offen und ehrlich kommuniziert, UND darauf achtet dass der andere das auch tut, dann hat man auch kein Kommunikationsproblem.
Es müssen sich zwei Menschen finden, die auf den unterschiedlichen Ebenen harmonieren. Das macht es schwierig und zugleich sehr kostbar, wenn man dann den einen gefunden hat. Danke dir. So ist das.
 
  • #22
Ja gut "wegwerfen" ist eventuell etwas krass ausgedrückt. Es waren ja schlussendlich Beziehungen die gut waren. (Drei und Sieben Jahre immerhin). Gescheitert an dem berühmten "Kommunikationsproblem" und der "Bequemlichkeit". Also das, was einige über Jahre als Gegeben hinnehmen- aus Angst vor dem Alleinsein. Aber diese Entwicklung kann man schlecht beim "Beziehungsanfang" schon vorhersagen.
Den Konfliktstil eines Mannes kann man nicht von Anbeginn der Beziehung erkennen? Sicher?
Die Tiefenprüfung hätten diese beiden Männer nicht bestanden. Damit meine ich, mit dem Wissen von heute, hätte ich diese beiden Männer wahrscheinlich nicht gewählt.
das klingt wiederum für mich so, als ob du zu hart mit dir ins Gericht gehen würdest.

Denke, es ist nichts Ungewöhnliches, wenn man seine Ex Partner nicht nochmal wählen würde - mit dem Wissen von heute.

Beziehungen sind ja auch dazu da, um Erfahrungen zu sammeln, an denen man wachsen und erkennen kann, wer zu einem langfristig passt.

Es müssen sich zwei Menschen finden, die auf den unterschiedlichen Ebenen harmonieren. Das macht es schwierig und zugleich sehr kostbar, wenn man dann den einen gefunden hat.
In manchen Aspekten müsst ihr euch ähnlich sein und in gewissen solltet ihr euch wiederum unterscheiden, damit die Liebe auch lange am Leben und spannend bleibt.
 
  • #23
Aber diese Entwicklung kann man schlecht beim "Beziehungsanfang" schon vorhersagen.
Doch! Ich glaube das kann man, wenn man ehrlich zu sich selber ist, wenn man seinen Bauchgefühlen entsprechend Raum gibt und wenn man aufhört zu hoffen, der andere wird sich schon ändern, weil er mich liebt.
Vor allem aber wenn man Anfängt bei sich selber zu bleiben, mit sich selber gut und zufrieden lebt und nicht mehr zulässt, dass ein Partner dieses Gefühl schwächt oder schädigt.
 
  • #24
1, 84 m / dunkelhaarig / sportliche Figur ? ... das alles waren diese beiden Herren nicht, aber ich hätte es schön gefunden.
So, ernsthaft: sie haben mich mit ihrer Persönlichkeit fasziniert. Der eine hatte ein wahnsinniges Fernweh und mit ihm habe ich Wochenlange Backpacker Touren durch Asien unternommen, Städtetrips und konnte diese Seite von mir voll ausleben. Mit der Erkenntnis, das er vor seinen eigenen Themen eigentlich wegläuft.
Der andere ist sehr bodenständig, in sich ruhend. Der Kontrast zur Ruhelosigkeit. Beide Männer damit also im Grunde meine Begleiter auf dem Weg zu mir selbst. Sie waren in dem Lebensabschnitt in dem ich zu dieser Zeit war, einfach die richtige Begleitung. (Der bodenständige Familienmensch ist der Vater meines Kindes und ein sehr guter Freund von mir)
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #25
Hm, ich überlege ob es so einfach wirklich ist. Wegwerfen bei Hindernissen ist eben nicht mein Ding. Und all diese Beziehungen habe ich nie bereut. Und "akzeptiert" hab ich das nicht, war schon unangenehm für den jeweiligen Mann, sie haben es aber ausgehalten und letztendlich aufgeräumt.
Wegwerfen, ich glaube darum geht es gar nicht, es setzt früher ein, beim Einlassen oder Nichteinlassen auf Männer, die diesbezüglich noch keinen vernünftigen Abschluss hingelegt haben.

Du lässt Dich auf sie ein, wo andere Frauen sofort dankend ablehnen. Auch für mich kamen immer nur Jungs in Frage, welche ihre Altlasten souverän abgelegt hatten.
Einmal machte ich eine Ausnahme, bei meinem jetzigen Partner. Er trennte sich für mich von seiner Freundin und da gab's das volle Stressprogramm. Sie bedrohte mich, stalkte uns, tauchte bei ihm in der Wohnung auf, wenn ich da war, drohte vor Ort mit Suizid, machte gigantische Szenen.
Das ging an keinem von uns spurlos vorüber, aber es war meine eigene Schuld, ich wusste, dass er in einer Beziehung war und hätte es konsequenterweise direkt als ich es erfuhr abbrechen müssen.
Den Stress täte ich mir heute auch nicht mehr an und das liegt auch in Deiner Hand.

Konkret bedeutet dies, um auf Deine Frage einzugehen:
Diese Grauzonenbereiche gibt es, aber eben nur wenn man sich auf entsprechendes Klientel einlässt.
Du kennst die Muster, jetzt musst Du sie nur noch rechtzeitig erkennen und meiden.
 
  • #26
Das macht es schwierig und zugleich sehr kostbar, wenn man dann den einen gefunden hat. Danke dir. So ist das.
Ja. Niemand hat behauptet dass es einfach ist. Aber Kompromisse eingehen mit Menschen mit denen es nicht passt sind nur kontraproduktiv. Damit blockierst du dich ja auch. Wenn du in einer „Beziehung“ mit jemandem bist, mit dem es nicht passt, hast du keine Möglichkeit jemanden kennenzulernen mit dem es passt.
Höchstens wieder andere Warmwechsler, mit denen kommst du aber aus deinem destruktiven Muster nicht raus.
Leider bleibt kein anderer Rat als anständig bleiben, geduldig sein und ein bisschen auch auf den Zufall hoffen.
 
  • #27
Das Ding ist, ich was bisher ein "Warmwechsler". Sprich "in einer Beziehung" aus der ich herausgewachsen war direkt in eine neue. (Salopp gesagt, morgens Schluss gemacht und Abends in einer neuen Partnerschaft)
Dann kannst Du nicht sonderlich wählerisch sein denn woher sollte immer dann der passende Partner adhoc kommen?
Dein Vorgehen ist: zu nehmen, was sich bietet und versuchen, Dir das zurechtzubasteln.

Und keiner ist jemals zurück zur Ex. Und trotzdem war ich eifersüchtig, aber leider selbstgemacht.
Erstaunlich. Dann würde ich mal hingucken, warum Du keinen positiven Lernerfolg trotz entsprechender guter Erfahrungen hinbekommst.

Ich denke schon, dass es mit den ungeklärten Verhaltnissen zu tun hat (Du nimmst Unsicherheit mangels Alternativen), hättest aber lieber Sicherheit .
Unsicherheit in der Partnerschaft ist kein Positiverlebnis und jedes Negativerlebnis braucht 7 positive Erlebnisse um neutralisiert zu werden.
In die Situation (überwiegend Positiverlebnisse) kannst Du kaum kommen, wenn die Beziehungen immer nur ein paar Jahre halten, länger im Status Unsicherheit bleiben, bis der Mann erzwungenermaßen endlich aufgeräumt hat (Aneinanderkettung von Unsicherheiten für Dich), d.h. Du fütterst mit Deinem Vorgehen die Unsicherheit in Dir und so wird sie größer, immer spürbarer.

Du bist die dominante Frau (Mutti), die diese unaufgeräumten Männer an die Hand nimmt und dafür sorgt, dass sie ihr Leben so in Ordnung bringen wie Mutti sich das vorstellt, ggfs. bis dahin, dasss die ihm abnimmt die vorherige Partnerin zu exen.
Du weißt aber auch, dass sie ohne Deinen Druck nicht aufräumen würden, d.h. nie wirklich zu Dir ja sagen würden ohne Deinen Druck. Das Wissen verunsichert und wer unsicher ist versucht zu kontrollieren.

Gescheitert an dem berühmten "Kommunikationsproblem" und der "Bequemlichkeit".
Woran sonst? Bequemlichkeit ist leicht erkennbar an "auf Partnersuche ohne vorher das Leben aufzuräumen" und dass man nicht miteinander kommunizieren kann stellt man bei Warmwechsel nunmal erst später fest.
So läuft es wenn "Beziehung haben" wichtiger ist als mit wem.

Aber diese Entwicklung kann man schlecht beim "Beziehungsanfang" schon vorhersagen.
Doch kann man. Der Schluß von "räumt seine Altbeziehung nicht auf" zu "ist bequem" ist ein zwingender.ostbar, wenn man dann den einen gefunden hat.

Das ist Dir ja noch nicht gelungen, sondern immer nur auf Zeit mit reichlich Unerfeulichkeiten.
 
  • #28
Darf ich ein kurzes Fazit ziehen: Um den richtigen und passenden Partner zu finden braucht es Zeit, Glück und ein aufgeräumtes Selbst. Und einen Katalog aus No Go's ;)

Zu meiner Ausgangsfrage, denn eigentlich ging es mir ja um eine mögliche Grauzone am Beziehungsanfang. Ich finde es erstaunlich, dass keiner das erlebt hat. Lief bei euch allen das Kennenlernen wie im Film ab? Er hatte seine Vergangenheit soweit geregelt, dass er bereit für eine Partnerschaft war. Sie war sich ohne Zweifel sicher, das er es ist, da sie genau wusste was sie selbst braucht um dauerhaft zufrieden zu sein.

Weil wenn ja, warum gibt es hier so viele Fragen bezüglich Online Dating, Parallel Dating, Ex Freund_innen.
Und ja, ich tue nicht nur so als wäre ich ehrlich und direkt. Ich möchte das wirklich wissen und verstehen.
(Eben weil es mein Thema über Jahre war)
 
  • #29
Diese Grauzonenbereiche gibt es, aber eben nur wenn man sich auf entsprechendes Klientel einlässt.
Du kennst die Muster, jetzt musst Du sie nur noch rechtzeitig erkennen und meiden.
Danke für deine Geschichte. Das ist natürlich eine extreme Belastung und ein unschöner Beziehungsbeginn. Du hättest es abbrechen können, dein Freund hätte es beenden können.
Das meine ich ja.
Ohne Emotionen, in der Theorie ist es absolut klar. Wenn ich das Ende einer Geschichte kenne, kann ich immer sagen "siehste, hätteste am Anfang auch schon sehen können. Musste besser hingucken."
Aber man sieht es nur von Situation zu Situation. Von Moment zu Moment.
All diese Dinge (das unaufgeräumt Altlasten Ding) kamen Scheibchenweise. Und die Art wie die Männer damit umgegangen sind, haben mich zum bleiben bewegt. Die Art wie dein Freund damit umgegangen ist, hat dich dazu bewegt bei ihm zu bleiben.
Ich wünsche euch alles Gute.
 
  • #30
Unsicherheit in der Partnerschaft ist kein Positiverlebnis und jedes Negativerlebnis braucht 7 positive Erlebnisse um neutralisiert zu werden.
Das ist eine gute Erklärung, warum ich gerade am Anfang einer Beziehung misstrauisch und in Alarmbereitschaft bin. Das hat mit dem Dating Partner nichts zu tun. Ich projiziere lediglich meine Negativerfahrungen und warte darauf, dass sie bestätigt werden. Und damit laufe ich Gefahr immer wieder die selben Männer anzulocken. (Ist ja so schön vertraut) Und stoße die von mir, die meinem Muster nicht entsprechen.
 
Top