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  • #1

Gibt es einen weiblichen Doppelstandard?

Es wird immer behauptet, Männer hätten Frauen gegenüber einen üblen Doppelstandard, etwa: die Heilige als Frau und Mutter ihrer Kinder, sonst aber am liebsten die Hure.

Kann es sein, dass Frauen umgekehrt gar nicht so viel anders denken? Dazu aus Elite Daily, nicht ElitePartner: http://elitedaily.com/women/the-difference-between-the-man-you-marry-and-the-men-you-hook-up-with/.

Stimmt das? Ist das repräsentativ für die moderne Frau im 21. Jahrhundert?
 
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  • #2
Um den Doppelstandard der Frauenwelt bestätigen zu können, muss ich mir den Artikel nicht durchlesen. Vorwiegend wollen Frauen den "bösen Jungen", auf den "netten" wird nur zur Familiengründung zurückgegriffen.

Obgleich viele Frauen den Spagat zwischen der "Heiligen" und der "Hure" nicht hinbekommen, scheint mir der Wunsch der Männerwelt vergleichsweise bescheidener. Denn die "Hure" beschränkt sich nur auf eine Dimension, nämlich die sexuelle, und lässt sich durchaus mit der "heiligen" Mutter und Ehefrau in Einklang bringen. Der "böse" und "gute Junge" erstreckt sich dagegen über viele Dimensionen des Charakters, weshalb sich die Eigenschaften nicht in einer Person miteinander verschränken lassen. Entweder man gehört zu der einen Sorte oder aber zu der anderen.

"Gute Jungs" sind gut damit beraten, sich die zukünftige Frau sehr genau anzuschauen. Musste sie erst durch "böse Jungs" eine Läuterung erfahren? Springt sie von Bett zu Bett? Dann entscheidet sie sich einzig und alleine zur Erfüllung ihres perversen Nestbautriebes für den "guten Jungen". In solchen Fällen wird er dann relativ zügig nach der Familiengründung durch einen "bösen" eingetauscht. Oder sie bleibt bei dem "guten" und er bekommt das Kind eines solchen untergeschoben weil er als Familienvater verlässlicher ist.
 
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  • #3
Obgleich viele Frauen den Spagat zwischen der "Heiligen" und der "Hure" nicht hinbekommen, scheint mir der Wunsch der Männerwelt vergleichsweise bescheidener. Denn die "Hure" beschränkt sich nur auf eine Dimension, nämlich die sexuelle, und lässt sich durchaus mit der "heiligen" Mutter und Ehefrau in Einklang bringen. Der "böse" und "gute Junge" erstreckt sich dagegen über viele Dimensionen des Charakters, weshalb sich die Eigenschaften nicht in einer Person miteinander verschränken lassen. Entweder man gehört zu der einen Sorte oder aber zu der anderen.

<Mod.>, natürlich lässt sich das vereinigen. Sexualität beschränkt sich ja nicht nur aufs Bett, bei keinem Geschlecht. Es kann z. B. sein, dass sich Bad Boy und "Hure" ein bisschen gegenseitig ärgern. Deshalb können sie trotzdem an anderer Stelle lieb zueinander sein.

Wer mit solchen angeblichen Widersprüchen nicht klarkommt, ist nichts für mich. Da gibt es auch keine Diskussion.

Aber genügend können es, und es liegt auch an einem selbst, es zu vereinen, und auch mal tolerant zu sein. Aber es gibt diese Männer, und die gefrusteten sollen sich doch an die eigene Nase packen. Was glauben diese denn, wie bei anderen die Beziehungen funktionieren?
 
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  • #4
Gibt's da nicht diesen Spruch: die Frau sollte die brave Frau nach außen hin sein, aber die Hure im Bett? Es ist sicherlich machbar. Ich bin mir sicher, dass man vielen sogenannten braven Frauen nicht zutrauen würde, dass sie im Bett abgehen wie eine Rakete. Andersrum, aber genauso wenig.

Was die Männer angeht: als Teenie stand ich auch eher auf die bad boys . Bin dann ein paar Mal auf die Na se gefallen. Was mir heute eigentlich nur hilft, denn ich schätze den good guy umso mehr. Leider ist mir etwas aufgefallen, dass viele Männer unter good guy verstehen keine eigene Meinung mehr zu haben und immer derselben Meinung sind wie die Frauen. Das finde ich nicht gut, aber sowas verstehe ich auch nicht unter good guy. Nur weil er mal einer anderen Meinung ist wie ich, heißt das doch noch lange nicht, dass ich diesen Mann nicht heiraten könnte/möchte/wollen würde.
 
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  • #5
Doppelstandard trifft glücklicherweise nicht auf alle Menschen zu. Viele deutsche Frauen suchen sich in sehr jungen Jahren (da sind deutsche Frauen weltweit Spitzenklasse) bereits "bad boys", vulgo brutale Unterdrücker, und üben Partnerschaft unter solchen ungesunden Bedingungen. In spät(er)en Jahren erweisen sich diese angelernten Verhaltensmuster als kaum mehr ablegbar, sie werden zu "bad girls", die beziehungsunfähig sind, betrügen, hintergehen, lügen und nie gelernt haben, was Liebe ist.

Besonders verletzt und aggressiv reagieren diese Damen mit Doppelstandard (also solche, die jeden Sex mitnehmen, aber Treue einfordern), wenn man sie wegen ihres Vorlebens und Verhaltens aus guten und nachvollziehbaren Gründen nicht mehr als Partnerin akzeptiert.

M
 
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  • #6
@FS: Also das was du unter Doppelstandards verstehst, nämlich ein Mensch soll einmal diese Eigenschaft erfüllen und in einer anderen Situation diese, ist nicht die Definition von Doppelstandard.

Doppelstandard bezogen auf Mann und Frau bedeutet, dass bei Männern etwas als gesellschaftlich akzeptiert gilt, was bei Frauen nicht der Fall ist (oder umgekehrt). ZB ist es gesellschaftlich eher akzeptiert, dass Männer viele verschiedene Frauen haben, während Frauen mit vielen Affären schon als Schlampen gelten.

Deine Fragestellung lautet demnach: Gibt es etwas, das bei Frauen ok, bei Männern aber verpönt ist?

Und die Antwort: Ja natürlich. Zum Beispiel wird es eher akzeptiert, wenn Frauen Gefühle zeigen und weinen. Bei Männern gilt es als Schwäche. Das ist ein Doppelstandard.
 
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  • #7
Es reicht doch auf beiden Seiten um die Tricks zu wissen und nach Möglichkeit nicht darauf hereinzufallen und sie selbst nicht anzuwenden, doch manche reiten halt gerne gegen Windmühlen oder werden zynisch.

M50
 
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  • #8
Ja, gibt es. Im Laufe des Alters wird eine gute Sexualität immer wichtiger für Frauen. Warum? Weil Frauen meist ihr Leben lang als junge Frau schlechten Sex hatten.

Ich kenne auch keine anständige Frau, die sich nicht minimum einmal in ihrem Leben auf einen ONS mit einem attraktiven Bad Boy hatte. Das gehört dazu, aber darüber wird keine Frau je mit ihrem Partner sprechen, welche unterschiedlichen Männertypen sie schon im Bett hatte, eben weil die gesellschaftlich nicht anerkannt ist, darüber zu prahlen, wie Männer es tun.

Bei mir denken die Leute (besonders Männer) auch, ich wär ein braves, frigides Frauchen, dass seit Jahren keinen Mann mehr im Bett hätte, weil ich mich öffentlich sehr dezent gebe und nie über mein Liebesleben spreche und mich auch nicht öffentlich angrabschen lassen und auch andere Männer nicht vor anderen Augen angrabsche oder abknutsche. Dabei habe ich es privat im Geheimen schon ordentlich krachen lassen. Aber das ist mein kleines Geheimnis, das mein zukünftiger Mann niemals erfahren wird.

Ich habe meherer biedere, moppelige Freundinnen, die hatten schon sehr versaute Männer im Bett, einfach nur, weil sie es brauchten. Ihre neuen adretten Partner wissen aber nichts davon. Ist doch auch klar. Die Empörung wäre groß, wenn raus käme, eine Frau wie sie, würde sich mit einem oberflächlichen Macker abgeben.
 
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  • #9
Das Problem ist in der Regel aber nicht, dass Frauen den Spagat zwischen Heiliger und Hure nicht hinbekommen, sondern dass eine Ehemann seine Frau zwar evtl. gerne wie eine Heilige behandeln will, nicht aber wie eine Hure.
Der Ehemann führt doch oft seine Ehefrau auch nicht mehr schick aus, würde das bei einer Geliebten aber machen, der Ehemann setzt sich an den gedeckten Tisch und lässt sich bedienen, bei der Geliebten, die die Hure spielen darf oder eben die heiße Verführerin würde er sogar selber kochen.

Wie erforscht wurde, ist die weibliche Sexualität wesentlich komplexer als die des Mannes und eine Frau verliert in der Regel nach 3 Jahren das Interesse an ihrem Ehemann, sexuell gesehen das ist statistisch erwiesen und erforscht ganz entgegen der landläufigen Meinung, dass Frauen monogam seien und für die das Modell der Ehe das richtige sei.

Eine Frau will Sicherheit und Geborgenheit, ein Nest für ihre Familie, aber sie will auch gerne Geliebte oder von mir aus auch Hure sein. Eine Frau bezieht ihre Lust aus dem Gefühl heraus begehrt zu werden. Es gibt aber wenige Männer, die ihre eigene Ehefrau wirklich nach Jahren noch heiß begehren - schon alleine, weil sie selber nichts für die Beziehung tun.

Mir ist Sex je älter ich werde umso wichtiger. Obwohl es mir auch schon mit 25 wichtig war, aber auch damals wollte mein Freund nur 2x die Woche Sex, ich am liebsten täglich. Mein Ehemann später hatte gar kein Interesse mehr am Sex und ich dachte, es sei ja auch völlig überbewertet, weil wir uns gut verstanden.
Mein Mann und auch mein Freund davor haben mich wie eine Heilige behandelt - ja! Da hätte ich mich aber in der Rolle der Hure nur lächerlich gemacht.
Wenn ich da in scharfer Wäsche die Tür geöffnet hätte, hätte ich wahrscheinlich ein "Ist Dir so nicht zu kalt?" entgegnet bekommen.
Mein Lover dagegen freut sich ungemein an toller Unterwäsche wie ein kleines Kind vorm Weihnachtsbaum, ich werde manchmal richtig kreativ und er freut sich.
Du kannst aber nicht Heilige und Hure gleichzeitig sein, wenn dein Mann in Dir nur die Heilige sieht.
 
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  • #10
Die einzige Doppelmoral, die ich sehe, ist die, dass Frauen offiziell so tun, als ob sie nicht so leicht ins Bett zu kriegen wären und Sex und Gefühle zusammengehörten und dann nach ein paar Tagen oder Wochen Schluss machen und mit sich im reinen sind, weil sie es ja richtig versucht hätten.
Wohingegen Männern unterstellt wird, sie wären nur auf Sex aus und würden die Frauen ausnutzen.

Praktisch gleiches Verhalten, nur die Motivation ist aus Frauensicht quasi eine bessere.

m
 
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  • #11
#4

Wenn um die Gegenüberstellung "bad boy" und "nice guy" geht, dann sei zu beachten (alles Durchschnitt und es gibt natürlich Ausnahmen): Je jünger eine Frau den ersten Sex hat, desto ungefestigter ist ihre Persönlichkeit, desto manipulierbarer ist sie ("loverboys"). "Bad boys" wirken sehr attraktiv auf diese jungen Mädchen und prägen nachhaltig. Man kann Werte und Entwicklung von Frauen sehr gut vergleichen, wenn man Gesellschaften heranzieht, in denen Frauen erst wesentlich später Sex haben: sie suchen keine oberflächlichen Blender sondern den "nice guy"/Gentleman, einen wirklichen Partner.

Weibliche Doppelstandards habe ich außerhalb der westlichen Gesellschaft noch nirgendwo erlebt.

M
 
  • #12
Also ich finde ja die Mischung aus bad guy und nice guy am schönsten und am interessantesten. So einen habe ich zum Glück auch gefunden. w52
 
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  • #13
Wissen Sie, was mein (durch eigene Erfahrung untermauerter) Eindruck ist: manche (Achtung: keineswegs alle) Frauen kommen nicht gut damit zurecht, dass Männer gewisse Verhaltensmuster so gar nicht goutieren wollen. Na und?

Wenn Sie verstanden werden wollen, müssen Sie sich klarer ausdrücken. Es geht hier nicht darum, ob Männer Verhaltensmuster der Frau goutieren wollen. Sondern darum, dass manche Männer die Kombination von Verhaltensmustern nicht selbst hinbekommen, oder aber noch nicht einmal bei einer Frau die Kombination in ihrem Kopf hinbekommen. Dies hat eine Schreiberin vortrefflich mit den Worten beschrieben:

Das Problem ist in der Regel aber nicht, dass Frauen den Spagat zwischen Heiliger und Hure nicht hinbekommen, sondern dass eine Ehemann seine Frau zwar evtl. gerne wie eine Heilige behandeln will, nicht aber wie eine Hure.

Ganz furchtbar ist, dass manche Männer sich dann noch einbilden, die Behandlung wie eine Heilige sei für die meisten Frauen wünschenswert. "Meine Frau liebe ich, mit meiner Affäre habe ich nur Spaß." Welch ein Kompliment für die Ehefrau!

Ich kann mir nichts schrecklicheres vorstellen, als die "Heilige" für einen Mann zu sein. Dann doch lieber die Hure. Am liebsten natürlich seine ganz persönliche, geachtete, liebe Hure. Genauso wie ich einen Mann als meinen sensiblen und intelligenten Playboy sehen kann.

Männer haben das Problem, Dinge zu kombinieren, nicht Frauen.

Und natürlich kann man auch Bad Boy und Nice Guy kombinieren.
 
  • #14
Natürlich, wir leben in einer verlogenen Welt der Doppelmoral, in der Männer gesellschaftlich anerkannt in entsprechende Häuser gehen, um ihrer Lust zu frönen; hingegen Frauen es nicht geduldet ist, sich zu ihrer Sexualtität, die, wie ich mittlerweile weiß, nicht nur der männlichen in nichts nachsteht als auch diese um Längen übertrifft, zu bekennen. Das kann man unfair finden; frau hat, so denke ich dennoch gelernt sich damit zu arrangieren. Wer mal eine Frauenkohorte bei den Chippendales, alternativ auch sonst wo,z.B. beim Karneval, idealerweise leicht angeschickert, gesehen hat, weiß, dass er als Mann seiner Sexualität nicht mehr sicher sein kann. Alkoholkorrigiert fällt es den Frauen, gleich welcher Konfession und Beziehungsstatus sie verortet ist, ungleich leichter, sich auszuleben. Zu recht! Mein Schatz verkörpert in der Beziehung gleichwohl Heilige als auch Hure, und das ist toll! Shades of Grey hat uns Männern doch gezeigt, welche Fantasien in so mancher als bieder getarnten Frau schlummern; ich habe in Buchhandlungen immer nur Frauen gesehen, die zielgerichtet auf dieses Buch zugesteuert sind und es auch gekauft haben. Weshalb soll eine Frau nicht auch das Nasty Girl sein können, dass seiner Libido Satisfaktion verschafft? Frauen gehen heutzutage in einen Sexclub, zu einer Party oder treffen sich mit Männern. Für einen Mann selbstverständlich. Frauen toben sich teilweise ungehemmt aus, dennoch finden es einige befremdlich. Hey, fast ist es selbstverständlich, dass Frauen Spielzeug zu Hause haben. Und es ihrem Partner zeigen. Es wäre toll, wenn es endlich gesellschaftsfähig werden würde. Ich bin braun, und es ist für mich manchmal belustigend, manchmal unheimlich, welche verdorbenen Fantasien mir Frauen äussern, auf welche Ideen Frauen kommen, über mich Erkundungen einzuholen. Gelebte Ressentiments.
 
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  • #15
Natürlich, wir leben in einer verlogenen Welt der Doppelmoral, in der Männer gesellschaftlich anerkannt in entsprechende Häuser gehen, um ihrer Lust zu frönen; hingegen Frauen es nicht geduldet ist, sich zu ihrer Sexualtität, die, wie ich mittlerweile weiß, nicht nur der männlichen in nichts nachsteht als auch diese um Längen übertrifft, zu bekennen. Das kann man unfair finden; frau hat, so denke ich dennoch gelernt sich damit zu arrangieren.

Ganz ehrlich: abgesehen von manchem, was man im Netz so liest: Mir fällt es als Frau ausgesprochen leicht, mich zu meiner Sexualität zu bekennen. Außerdem geht auch nicht jeder Mann in Lusthäuser. Ich kenne Männer, die da nicht in Stimmung kämen. Da steckt kein moralisches Urteil meinerseits hinter, aber es gibt nunmal sone und solche.

Nervig ist höchstens privat, dass manche Männer allzu verschiedene Dinge nicht auf die Kette kriegen und dazu neigen, alles in Schubladen einzusortieren. Aber ich sage mal, diese Trennung verläuft auf einem subtileren Niveau als dass der Mann im Bordell seine Lust auslebt, und zuhause den heiligen spielt. Das sind schon sehr extreme Fälle.
 
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