Hallo,
zu #39:
aber genau das erkenne ich an und suche an Charaktereigenschaften. Ein Mann (wie gesagt, gerne deutsch oder auch nicht-das ist mir egal), der familienorientiert ist und will, dass es seiner Partnerin/evtl. auch gemeinsamen Kindern gut geht-genau das ist ab einem bestimmten Alter bei den deutschen Männern kaum zu finden. Ich bin 38, einige gut situierte Männer hatten Interesse an mir (nicht von EP, hier bin ich nicht angemeldet), aber alle diese Männer haben in der Regel schon eine erste Ehe mit einer deutschen Frau hinter sich, sind ab 40-45+ geschieden, zahlen oft Unterhalt und sagen mir, dass sie gar nicht wieder heiraten möchten und wieder eine Familie gründen möchten-mit einer neuen Frau. Klar, eine Beziehung geben sie an zu suchen, aber eben diese Verbindlichkeit-in guten und in schlechten Zeiten zueinander zu stehen etc.-das ist schwer zu finden.
Es sind so viele (finanzielle) Ängste aus deren Erfahrungen aus erster Ehe entstanden-und das sind Erfahrungen mit meistens/ausschließlich deutschen Frauen.
Arbeits- und familienorientiert bin ich selber auch-es ist aber für mich selbstverständlich im privaten Bereich leidenschaftlich und charmant sein zu wollen (weil ich selber Freude daran habe).
Ernsthaft das Berufs- und Familienleben zu nehmen sollte nicht ausschließen, privat mit dem Partner (ich bin für absolute Treue) eine leidenschaftliche Mann-Frau-Beziehung zu haben.
Das sind für mich keine Entweder-Oder-Eigenschaften der Persönlichkeit sondern Und-Eigenschaften.
Und was Deutsch als Fremdsprache anbelangt, finde ich persönlich immer sehr nett und ok, wenn z.B.: ein iranischer Arzt hier ein guter Chirurg ist und ab und an paar Grammatikfehler macht, wenn der erfolgreiche marokkanische Programmierer Deutsch mit französischem Akzent spricht und nicht immer das Verb an zweiter Stelle setzt, wenn der spanische Geschäftsmann hier sein spanisches "s" nicht wegbekommen kann und sein Satzbau
den romansichen Sprachen ähnelt. Die Amis, die immer sofort rauszuhören sind, auch wenn sie hier über 20 Jahre leben. In Brazilien habe ich eine brazilianische Germanistin erlebt, die eben ein sehr gutes Deutsch, aber kein deutsches Deutsch sprach.
Und die slawischen Völker, die man auch immer am Satzbau und Aussprache erkennt.
Ich unterhalte mich sprachlich so gerne mit einem italienischen Geschäftsmann (er bleibt immer mit seiner italienischen Ehefrau) zusammen, der hier schon über 25 Jahre ist, ein sehr gutes Deutsch mit kleinen Grammatikfehlern und einer schönen Melodie spricht-und jeder versteht ihn.
All diese Menschen würden hier von manchen Deutschen als "mangelhaft" in ihren Sprachkenntnissen beurteilt. Und all diese Menschen haben viel gelernt, um so Deutsch als FS zu können-dem gebührt Respekt!
Alle hier, die mein Deutsch so furchtbar "mangelhaft" empfinden, mögen in sich hineingehen und versuchen, ob sie meinen Beitrag einfach mal spontan in einer für sie Fremdsprache auch verfassen können. Und wenn Ihr in Amerika, Rußland, Frankreich und überall wo schon Jahre lebt-spricht ihr die Landessprache so wie die Einheimischen? Und sollt ihr überhaupt der typische "Franzose", "Russe" oder "Spanier" sprachlich werden? Unnatürlich!
Wir können Eure Sprache sehr gut (zumindest viele von uns), auch die Feinheiten verstehen wir hervorragend-so können wir Euch sofort sprachlich begreifen und überall in Deutschland zurechtkommen.
Mit meinem "mangelhaften" Deutsch gab es nichts, was ich hier nicht verstehen und ausdrucken konnte. Klar, sehe ich hier in den Beiträgen - wie oft auch sonst im Lande, dass auch viele Muttersprachler die Groß-und Kleinschreibung, die Kommasetzung, die neue Rechtschreibung etc. nicht richtig beherrschen, die Grammatik ist ja bei Euch angeboren. Das hindert Euch auch nicht dran, Euch zu verstehen. Wir merken auch Eure Schreibfehler, sind aber sehr gnädig.
Ich denke, es soll nicht das Ziel sein, Deutsch wie ein Deutscher zu sprechen und schreiben-wenn man keiner ist.
Es soll das Ziel sein, Deutsch als Ausländer, der sein Abitur noch im Ausland gemacht hat, so gut wie möglich zu beherrschen, aber wohl Toleranz und Akzeptanz zu haben, dass eine Fremdsprache niemals die Muttersprache ist-auch die Sprachzentren einer Mutter-und einer Fremdsprache befinden sich in unterschiedlich funktionierenden Gehirnarealen.
Ich finde auch die Sprachkenntnisse der Skandinavierin hervorragend-nur traurig, dass sie mit ihrem perfekten Deutsch und ich mit meinem mangelhaften Deutsch ähnliche frustrierende Erfahrungen mit dem Wesen "Mann" machen musste.
Die ganze Diskussion hier hat mich zu der Entscheidung gebracht, nie wieder das mit einem deutschen Mann anzusprechen-über meine Erfahrungen werde ich nun diplomatisch schweigen.
Wenn mir etwas an Denk- und Handlungsweisen nicht passt oder mich nicht befriedigt, die Möglichkeit, den Kontakt zu einem Mann zwar höflich jedoch bewusst ohne eine offene Erklärung (die sowieso vielleicht gar nicht nachvollzogen werden kann), zu beenden, steht mir ja immer offen.
Schließlich hat er wahrlich nichts zu verlieren-eine der mehreren Osteuropäerinnen, mit mangelhaftem Deutsch, die für die Dienstreise lustig ist aber im Alltag peinlich.
Das Gefühl für Humor hat uns Ausländern niemals gefehlt!
[Mod.= Signaturen sind nicht gestattet !!
Wir haben diesen Beitrag - trotz ganz erheblicher Überlänge - ausnahmsweise veröffentlicht. Halten Sie sich zukünftig an die Längenvorgabe (siehe Verhaltensregeln), schon aus Fairness allen anderen Usern gegenüber!]