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  • #1

Gibt es platonische Freundschaften zwischen Mann und Frau?

Ich (42) habe schon desöfteren Bekanntschaften mit Männern gemacht, wo schnell feststand, dass von beiden Seiten kein partnerschaftliches Interesse da war.
Ich hätte mir mit manchen Männern wirklich eine gute Freundschaft vorstellen können, also auf rein kumpelhafter oder eben platonischer Ebene, wenn sie auch Single waren.
So erging es mir mit zwei Kollegen, einen Mann von einer Fortbildung und einem, den ich über eine Freundin kennengelernt habe.
Habe mir vorgestellt, dass man sich über Gott und die Welt austauscht, zusammen essen geht, ins Kino geht, etc.
Leider war es immer so, dass sich die betreffenden Männer sofort zurückzogen, wenn sie merkten, dass keine sexuelle Komponente ins Spiel kommen würde. Egal ob in einer Beziehung oder nur in einer Affäre.
Ehrlich gesagt habe ich mich dadurch manchmal zum Sexobjekt degradiert gefühlt.
Gibt es keine freundschaftliche Verbindung zwischen Mann und Frau, wenn Sex ausgeklammert wird?
Schätzen Männer Frauen nicht für Gespräche, evtl. gemeinsame Unternehmungen, etc.?
 
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  • #2
Natürlich gibt es eine platonische Liebe zwischen Mann und Frau, jedoch glaube ich hat die Natur hier einen zeitlichen Riegel vorgeschoben.
Es ist vielmehr wahrscheinlich, dass der Mann eine Begierde entwickelt, wenn er keine andere Frau mehr kennt (z.B. auf einer einsamen Insel) oder wenn die Frau übermäßig mit ihren Reizen spielt (z.B. nasser Bikini). Wenn überhaupt keine schwache Anziehungskraft besteht oder die Frau erklärt, der Mann ist so gar nicht ihr Fall, dann ist er schnell wieder weg und sucht sich einen Kumpel. m
 
  • #3
Liebe FS,
ich kann bei Weitem nicht für alle meiner Gattung sprechen, nur finde ich diese ganze „zwischenmenschliche Beziehung“ total überbewertet. (Jetzt hagelt es bestimm gleich von allen Seiten!)


Wenn sich Gemeinsamkeiten finden, die über das „animalische“ hinausgehen ist es doch gut. Ob das natürlich eine Beziehung ist, wie sie sich der ein oder andere vorstellt, ist schwer vorher auszumachen. Denn im Grunde würdest Du dann (wahrscheinlich) die zweite Geige spielen müssen! Wolltest Du das? Also ohne ein Minimum an intimer Beziehung wird es wohl nicht gehen. Und wenn das eigentliche Themengebiet einer Beziehung Deiner Vorstellung vorhanden ist, so denke ich kannst Du gut damit leben.



Denn bedenke:
In einer Beziehung muss man geben können, gegenseitig.


Wenn Dich aber diese Sache in irgendeiner Form anwidert (kann ja auch sein), so braucht Du einen sehr einfühlsamen Partner, der mit Dir diese Schwelle nimmt.


Also, Kopf hoch. Auch wir Männer (zumindest manche) schätzen ein nettes (eventuell sogar intellektuell) Gespräch sehr wohl, in dem unsere Zellen aktiviert werden.


Grüße,
m, 44
 
  • #4
Doch, auch wir Männer schätzen gute Freundschaften.

Ich weiss jetzt nicht wie Du rüberkommst, ich halte eine platonische Freundschaft zwischen Mann und Frau nur für funktionsfähig wenn BEIDE keine Sexuelle Anziehung empfinden.
Wenn ein Kerl an Dir Interessiert ist und Du nicht ist es reiner Selbstschutz sich zurückzuziehen. Kerle die dennoch bleiben obwohl Sie gerne mehr hätten rechnen sich immer noch was aus und nehmen jede Geste der Vertrautheit und sei es nur eine Umarmung als Chance wahr.

Die Folgerung daraus ist. Diese Jungs waren wahrscheinlich doch an Dir interessiert. Sie werden natürlich einen Teufel tun das zuzugeben wenn Du die Ansage machst dass es nicht ist...

"Harry und Sally" lagen nicht so ganz falsch.
 
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  • #5
Ich (w39) habe früher auch immer gedacht, dass es zwischen Mann und Frau platonische Freundschaften geben kann, bin aber leider eines Besseren belehrt worden. Meist ist es ja so, dass wenn ein Mann auf eine Frau zugeht oder umgekehrt, sich der andere automatisch denkt, da ist mehr Interesse da als nur eine Freundschaft. Und dann wird es auch schon kompliziert...

Bei mir ist es immer so gelaufen, dass entweder der Mann mit der Zeit mehr wollte oder ich. Dann wurde es schwierig. Einer fühlte sich vom anderen "verarscht", und nach solchen Diskussionen ist es dann auch mit der Freundschaft vorbei.

Für mich gilt: Freundschaft nur mit schwulen Männern.
 
  • #6
Ich habe viele freundschaftlichen Kontakte zu Männern ohne sexuelle Anziehung. Wobei auch dabei oft geflirtet wird mit dem Wissen, dass im Grunde nichts laufen wird. Aber scheinbar bist du vom Typ her nicht einer der Frauen mit denen Männer einfach nur befreundet sein wollen. Das liegt aber, dass kann ich dir versichern, nicht daran, dass Männer das im Grunde gar nicht wollen
 
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  • #7
Nein.
Höchstens eine gute Bekanntschaft.
 
  • #8
Ich habe platonische Freundschaften zu Frauen, eine seit über 25 Jahren. Kein Problem. Und, damit keine Haarspaltereine aufkommen: Ich bin ein Mann, und hetero, der Vollständigkeit halber.
 
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  • #9
- Ich denke es gibt sie, aber sie sind nicht jedermanns und jederfraus Sache. Nicht jeder kann damit umgehen, dass sich eine platonische Beziehung hie und da auf dünnem Eis bewegt. Nicht selten sind sie erfolgsversprechend, wenn unterschiedliche sexuelle Präferenzen (heterosexuell-homosexuell) vorliegen.
 
  • #10
Ja, es gibt sie!

Wer sich allerdings an Vorurteile hält, wird so etwas Wunderbares nie erleben.

Natürlich ist es kaum machbar, wenn eine(r) der Betreffenden mehr als freundschaftliche Gefühle hat. Für den/die ist das dann eine unzumutbare Quälerei und wäre auch keine echte Freundschaft.

Und, nein - platonische Freunde sehen selten wie Quasimodo aus. Es besteht eben einfach keine sexuelleAnziehungskraft.

Ich habe drei solcher Freunde (seit 35 J, 29 J und 22 J). Diese Freundschaften sind aus einem ursprünglichen gleichen Bekanntenkreis erwachsen und hatten nie eine andere Ebene.

Scherzhaft nenne ich sie gelegentlich 'meine Brüder, die ich nie hatte'. Unsere Familien/Freundeskreise verstehen sich auch sehr gut. Wir alle haben und hatten in diesen langen Jahren eigene Partner, Kinder und teilw. heute Enkel.

Gelegentlich nehmen wir uns aber (3/4 Mal im Jahr) Zeit, um auch mal einen Nachmittag/Abend etwas zu Zweit zu unternehmen oder auch mal ein Konzert etc., an denen die Partner kein besonderes Interesse haben.

Das kann natürlich nur gut gehen, wenn Offenheit herrscht und in den Familien auch keine falschen Unterstellungen gemacht werden. Wir alle sind inzwischen auf eine besondere Art auch irgendwie gemeinsam 'älter' geworden und nun Rentner.

Vielleicht machen wir eines Tages noch unsere eigene Rentner-WG auf - mit unseren Partnern... Scherze haben wir schon öfter darüber gemacht...
 
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  • #11
Doch, natürlich gibt es die! Habe auch mehrere davon!

NUR: Wenn ein Mann von einer Frau mehr möchte und sie ihm dann sagt, dass sie nicht will, "aber lass uns einfach gute Freunde sein", DANN ist es absolut normal, dass sich der Mann zurückzieht und nichts mehr wissen will. Denn es ist für einen Mann etwas vom Frustrierendsten und Erniedrigendsten, wenn er in die Ecke "guter Freund" gestellt wird.
 
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  • #12
Ich sehe das ja vollkommen anders.
Gibt es denn nach 4 Jahren Partnerschaft etwas anderes als platonische Freundschaft?
 
  • #13
@11
Na, ich hoffe doch sehr. Bei einigen Paaren aus meinem sozialen Umfeld würd ich sogar drauf wetten.
 
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  • #14
Es gibt Freundschaften zwischen Männern und Frauen.
Ich (w) habe drei sehr gute Freunde, mit denen ich mich über alles unterhalten kann. Ich kenne sie seit 8, 10 bzw. 18 Jahren und bin mir sicher, dass keiner der drei heimlich in mich verliebt ist.

Liebe FS, auch wenn ich glaube, dass ich mit manchem Online-Kontakt noch befreundet sein könnte, nachdem bei einem oder mehreren Treffen klar wurde, dass es zu mehr nicht reicht, habe ich mich immer dagegen entschieden, denn ich habe schon zu wenig Zeit für meine "alten" Freundschaften und sehe keinen Grund, auf diesem Wege "neue" Freundschaften zu knüpfen. Vielleicht geht es den Männern, die du getroffen hast, ähnlich?
 
  • #15
Natürlich gibt es platonische Freundschaften zwischen Mann und Frau -- aber eben selten.

Beide müssen schon gegenseitig so gar nicht ins Beuteschema passen, sonst kommt nach kurz oder lang doch immer eine sexuelle oder partnerschaftliche Komponente rein.

Vertrauen, Nähe, Geborgenheit und sich gegenseitig sehr gut kennen sind eben genau Punkte, die eine Partnerschaft ausmachen und auch bei guten Freunden auftreten können -- genau das macht für den Menschen die Unterscheidung so schwer. Bei verschiedenen Geschlechtern triggern diese Werte automatisch das Program "potentieller Partner". Wenn es schon so gut passt, warum dann nicht für mehr?

Also da müssen schon grundlegende Dinge nicht passen, damit eine Freundschaft nur Freunschaft bleibt.
 
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  • #16
Ich glaube wirklich, der Unterschied hier zwischen Männern und Frauen ist, dass ein Mann nie aktiv, von sich aus, eine "Nur-Freundschaft" mit einer Frau beginnen würde. Eine Frau hingegen durchaus mit einem Mann. Wenn es zu platonischen Freundschaften zwischen Mann und Frau kommt, dann wurde sie eigentlich immer von der Frau initiiert.

Männer, die in einer glücklichen, entspannten Beziehung leben, sind noch am ehesten zu platonischen Freundschaften mit anderen Frauen bereit. So habe ich auch langjährige Freunde, die glücklich verheiratet oder liiert sind, aber ein interessantes Gespräch mit mir durchaus genießen und schätzen. Sie würden aber dafür keine großen Anstrengungen auf sich nehmen. Wenn es sich ergibt, ergibt es sich halt, falls nicht, haben sie auch kein Problem.

Singlemänner lassen sich allenfalls manchmal auf eine platonische Freundschaft ein, wenn das Attraktivitätsgefälle sehr extrem ist (er viel unattraktiver als ich), so dass er es genießt, "wenigstens" freundschaftlichen Kontakt mit mir pflegen zu dürfen.

Singlemänner, mit denen es theoretisch passen könnte, sind immer sofort weg, wenn ich klarstelle, dass für mich nur Freundschaft in Frage käme.

Aber ehrlich: Dass ein Mann mich aktiv als platonische Freundin gewinnen möchte, weil er mich so schätzt oder mag, habe ich noch nie erlebt!
Umgekehrt, habe ich das schon mehrmals vergeblich versucht!

w42
 
  • #17
Aber ehrlich: Dass ein Mann mich aktiv als platonische Freundin gewinnen möchte, weil er mich so schätzt oder mag, habe ich noch nie erlebt!
Umgekehrt, habe ich das schon mehrmals vergeblich versucht!

Nun ja, so kann das auch nicht funktionieren. Freunde 'gewinnt' man nicht, indem man sie aktiv sucht und/oder mit dieser Intension kennenlernt. Freundschaften ergeben sich und wachsen dann langsam, selten von heute auf morgen.

Man lernt sich irgendwie, irgedwo kennen und je länger man sich kennt, je näher kommt man sich auf dieser Ebene. Es ist auch nicht einfach,es zu erklären. Eines Tages weiß man es einfach, und dann gehören wirkliche Freunde einfach zum eigenen Leben dazu.

Es funktioniert genau so wie bei gleichgeschlechtlichen Freunden, es ist einfach bedeutungslos, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Es zählt nur alles Andere, was diesen Menschen ausmacht.

Der Weg ist der gleiche wie bei einer Partnerschaft, aber es ist einfach keine erotische Komponente vorhanden - und das ist absolut unabhängig von der (subjektiven) Attraktivität der Personen. Die hat damit gar nichts zu tun.
 
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  • #18
Na Angeline, hier nochmal w42, wie eine Freundschaft entsteht, das weiß ich auch - bin ja nicht mehr 5 Jahre oder so!
Aber falls du es noch nie beobachtet haben solltest: Selbstverständlich muss man sich um eine Freundschaft auch aktiv bemühen! Vor allem auch, wenn die Phase der frischen Begeisterung für den neuen Menschen abgeklungen ist. Selbstverständlich müssen Freundschaften "gepflegt" werden. Selbstverständlich muss mal der eine, mal der andere aktiv werden und Kontakt aufnehmen usw. Selbstverständlich muss gerade auch am Anfang jemand den ersten Schritt gehen, damit aus einer unverbindlichen Sympathie auch mehr wird. Es müssen vorsichtig die Grenzen des anderen gefunden werden, bzw. wieviel "Freundschaft" der andere will. Manchmal bemüht sich einer mehr um den anderen. Klar, ist das ein längerer Prozess.
Aber auch Freundschaften entstehen, und vor allem halten, nicht "einfach so" - das ist genau wie mit Beziehungen!

Und hier habe ich eben die Erfahrung gemacht, dass Männer da kein Engagement reinstecken, wenn klar ist, die ist als Partnerin für mich nicht zu haben. Männer brauchen scheinbar keine weiblichen Freundinnen, jedenfalls nicht besonders nötig!

w42
 
  • #19
Und hier habe ich eben die Erfahrung gemacht, dass Männer da kein Engagement reinstecken, wenn klar ist, die ist als Partnerin für mich nicht zu haben. Männer brauchen scheinbar keine weiblichen Freundinnen, jedenfalls nicht besonders nötig!

Und genau hier unterscheiden sich eben unsere Erfahrungen. Kann ja sein, dass es bei dir so war. Genau das ist ja auch einer der Gründe, warum ich immer gegen Pauschalierungen bin. Man kann diese Dinge einfach nicht so als gegeben äußern. So verschieden die Menschen sind, so verschieden sind auch die Wege, wie sie sich finden, Kontakt haben, Freunde werden oder sich wieder aus den Augen verlieren.

Egal bei was, es gibt nun einmal nicht DIE MÄNNER oder DIE FRAUEN.
 
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