G

Gast

Gast
  • #1

Gibt es wirklich weibliche/männliche Eigenschaften?

Letztens habe ich im Zeitmagazin gelesen, dass es keine wirklichen männlichen und weiblichen Eigenschaften gibt. Die Seele ist androgyn und besteht gleichermaßen aus männlichen und weiblichen Anteilen.

Für mich rein logisch und erklärt mir auch so einiges :)
Leider lese ich hier im Forum bzw. entdecke in Gesprächen mit männlichen Freunden, dass diese auf die "typischen weiblichen Eigenschaften" wie Güte, Herzenswärme, Aufopferung usw fokussieren und gerne solch eine Partnerin hätten.

Ich (w) bin 28 und komme mit dieser genormten Haube einfach nicht zurecht. Ich bin leider nicht aufopfernd sondern mir selbst am wichtigsten. Weil ich sehr rational bin, habe ich nun mal nicht dieses auf ewig strahlende Herz, das alles duldet. Dennoch bin ich sehr sensibel und empathisch. Und tut mir leid, dass ich das sage, aber ich flippe nicht aus wenn ich ein Baby oder Kleinkind sehe (als Frau, der gaaaaaanz große Tabubruch!), Kinder sind halt da und es ist NICHT meine Lebenserfüllung eines zu bekommen.

Tja...was soll man denn tun, wenn man nicht in die (eigentlich nicht existente) Norm von Weiblichkeit passt? Werde ich jetzt für immer alleine bleiben? Gibt es da draußen irgendwelche Männer, die in Bezug auf männlich/weiblich Attribute ähnlich denken?

Wäre schön ein paar Antworten und Anregungen zu bekommen :)
 
G

Gast

Gast
  • #2
Nein, die Eigenschaften sind in den allermeisten Fällen nicht angeboren, sondern Ergebnis von Sozialisation - meine Meinung.

Aber: Güte und Herzenswärme sind Dinge, die ich bei allen Menschen erwarte, nicht nur bei Frauen. Aufopferungsbereitschaft... nee, das muss nicht grundsätzlich sein - das ganze Leben ist ein Geben und Nehmen. Muss schon ausgewogen sein. Wie gesagt, bei beiden Geschlechtern.

Und zum Schluss: Kopf abstellen. Einfach leben. Das wird schon.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Gar nichts tun, einfach so sein, wie Du bist. Deine Eigenschaften wären für mich total ok, mit Irrationalität kann ich wenig anfangen, auch bei einer Frau nicht. Also wirst Du sicher einem Mann begenen, der zu Dir paßt.

Was die weiblichen/männlichen Eigenschaften betrifft: Das sind Tendenzen, mit anderen Worten, Statistik. Es gibt in jede Richtung viele, viele Ausnahmen und die buntesten Mischungen an Eigenschaften. Jeder Mensch ist ganz etwas besonderes! Alles Liebe, m44.
 
G

Gast

Gast
  • #4
Es gibt meiner Meinung nach ähnlich viele Männer wie Frauen, die sich beispielsweise aus Kindern nichts machen. Warum sollte ein Mann, der so ist, eine zu ihm passende Frau ablehnen? Denkst du da nicht selbst ein wenig zu klischeehaft?
 
G

Gast

Gast
  • #5
Liebe FS

du bist völlig okay und im Normbereich. Du kämpfst nur gerade einen
Kampf gegen Windmühlen. Gesellschaftliche Konventionen und Rollenbilder
erneuern sich und spriessen wie Pilze nach dem Regen. In den siebziger Jahren war androgyn
in der Kultur der letzte Schrei. Schöne Männer, die Männer und Frauen ansprachen, waren Stars.
Frauen waren ziemlich
frech, es gab alle Schattierungen. Heute verdauen wir den demographischen Wandel des Sozialstaates und dalles dreht sich um die gefährdete Kleinfamilie. Die Großfamilie hast das 20. Jahrhundert nicht überlebt.
Natürlich musst du keine Kinder in die Welt setzen wenn du gar nicht magst. Staatshaushalt sanierst du damit ohnehin nicht, denn bis dein Kind volkswirtschaftlich einträglich wird, vergehen im Schnitt 25 Jahre. Ich würde den Wert deines weiteren Lebens nicht dran festmachen ob du Kinder hast oder keine, aber mehr Gelassenheit für dich selbst entwickeln, bitte.
 
  • #6
Hallo
Du weisst schon dass sich das widerspricht
Letztens habe ich im Zeitmagazin gelesen, dass es keine wirklichen männlichen und weiblichen Eigenschaften gibt. Die Seele ist androgyn und besteht gleichermaßen aus männlichen und weiblichen Anteilen.
Wenn es keine weiblichen oder männlichen Eigenschaften gibt kann die Seele auch nicht aus beiden bestehen...
Soviel zu einem solchen Artikel.

Generell gibt es vorwiegend weibliche wie männliche Eigenschaften. Es ist zudem erwiesen dass die Hirne verschieden verschaltet sind, also ist zwangsläufig das denken etwas unterschiedlich. Auch haben wir nunmal Hormone die uns Busen und schniedel wachsen lassen die auch Einfluss auf das Verhalten haben.

Und dann gibts noch die Verteilungswahrscheinlichkeit, Du bist offenbar am Rande dieser verteilung zu verorten. Selbstredend gibts dafür auch Liebhaber- nur eben nicht mehr ganz so viele wie in der Mitte dieser verteilung wo die Masse ist.

Du musst also einen suchen der ebenfalls Kinder nicht will (und das hat mit dem Geschlecht nur bedingt zu tun, schliesslich gehts um die Arterhaltung), der mit Deiner rationellen und Ich-bezogenen Art klarkommt.

Im übrigen haben auch die meisten Damen den Anspruch einen Kerl mit Güte und Herzenswärme zu bekommen. All das hat mit "typsch weiblich" nur wenig zu tun. Übrigens ist Herzenswärme ein Teil von Empathie,
Ich bin leider nicht aufopfernd sondern mir selbst am wichtigsten
und dieses NICHT!
 
  • #7
also ja gibt es und nein sie sind nicht anerzogen.. dazu gab's schon unzählige versuche ein Kind "neutral" zu erziehen und es fiel ohne Einwirkung von aussen in "Rollenklischees" zurück. ABER das heisst nicht das deren Ausprägung bei allen gleich sein muss. es gibt auch weibliche Männer und Männliche Frauen.. das ist zwar nicht die regel aber sie sind existent. Was aber trotzdem nichts an der Tatsache ändert das Männer z.B. eher bereit sind Konflikte körperlich zu lösen während Frauen das lieber nicht tun.. das hat weniger was mit Sozialisierung zu tun als mit dem "angeborenen Schutzverhalten zur Reproduktionsfähigkeit der Art".. grade im 21 Jhd, sollte sich der Mensch bewusst sein das er nicht nur aus Ratio besteht, sondern ebenso ein instinktgesteuertes Tier in sich beherbergt, auch wenn das grade nicht "en Vogue" ist..
 
G

Gast

Gast
  • #8
das Männer z.B. eher bereit sind Konflikte körperlich zu lösen während Frauen das lieber nicht tun.. das hat weniger was mit Sozialisierung zu tun als mit dem "angeborenen Schutzverhalten zur Reproduktionsfähigkeit der Art"

Da ist was dran. Eine Population kann ihre Stärke weitgehend beibehalten, so lange nur den Frauen nichts passiert. Ein paar wenige überlebende Männer genügen vollkommen. Umgekehrt unmöglich. Deshalb sind es die Männer, die hinausgehen und für die Familie ihr Leben opfern. Oder auf dem sinkenden Schiff die Rettungsboote den Frauen und Kindern überlassen.
 
  • #9
Die Eigenschaften sind androgyn - die Menschen stecken sie in Geschlechter-"Schubladen".
Aber wer lässt sich schon vom "Schubladen"-Denken Anderer vorschreiben ?

Ich habe versch. Eigenschaften, die ich geschlechtsneutral als gut beurteile, und daher behalte oder gar praktiziere.
Trotzdem ecke ich tlw. an, weil sie für einen Mann als untypisch oder gar unmännlich gehalten werden. Das Problem sind aber nicht die Eigenschaften, sondern das "Schubladen"-Denken der Anderen.

Mag sein, das z.B. meine Vorliebe für Kinder für einen Mann ungewöhnlich groß ist. Na und ?
Es ist nichts Schlechtes, wenn man Kinder mag - auch als Mann. (Aber seriös und legal)
Und manche Männer z.B. Erzieher, Tagesvater oder Geburtshelfer werden.

Es ist besser, zur eigenen Persönlichkeit zu stehen, anstatt sich dem Schubladen-Denken Anderer anzupassen. Macht Einen viel zufriedener.
Auch wenn dadurch die Partnersuche schwieriger sein könnte. Besser den Passenden finden, als sich mit Unpassendem herum ärgern. Jedem das Seine - mir das Meine.
 
G

Gast

Gast
  • #10
Letztens habe ich im Zeitmagazin gelesen, dass es keine wirklichen männlichen und weiblichen Eigenschaften gibt. Die Seele ist androgyn und besteht gleichermaßen aus männlichen und weiblichen Anteilen.

Wenn das so wäre, dann wäre es ja auch völlig egal, welches Geschlecht man hat. Aber wer kann sich schon vorstellen, am nächsten Tag im anderen Geschlecht aufzuwachen und immer noch die gleiche Person zu sein?
 
G

Gast

Gast
  • #11
Ja, ich denke auch, dass diese Eigenschaften kulturell bedingt und anerzogen sind.

Ein Beispiel: Ich habe mal eine Untersuchung gelesen, wonach Frauen sich Wege anhand von Geländemarken merken und Männer sich dagegen eine Karte im Kopf machen. Das habe ich damals für mich so bestätigen können. Mittlerweile studiere ich seit ein paar Semestern Mathematik und habe mir die entsprechende Denkweise angewöhnt. Und jetzt mache ich mir auch kleine Karten im Kopf. :)

Ich bin einfach früher nicht so mit den abstrakten Denkweisen in Kontakt gekommen. Das ist ein Feld, das Jungs überlassen wird (zB durch technisches Spielzeug).

w
 
G

Gast

Gast
  • #12
Meiner Meinung und Erfahrung nach nein. Ich halte die meisten "Eigenschaften", die dann ja auch in bestimmte "Verhaltensweisen" und "Befähigungen" münden, auch für anerzogen bzw. kulturell bedingt. Bei mir liegt es daran, dass ich zu viele Männer und Frauen kenne, die über Eigenschaften verfügen, die üblicherweise grundsätzlich dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden.
Ich bin der Ansicht, dass wir Menschen auch einfach nicht so "eindimensional" sind und es u.a. mit dem Bildungshintergrund zusammenhängt, ob jemand "typisch" Mann oder "typisch" Frau ist oder, die Glücklicheren von uns, sich in einem Umfeld bewegt bzw. aufgewachsen ist, in dem er/sie seine/ihre gesamte Persönlichkeit zeigen darf.

w/51
 
G

Gast

Gast
  • #13
das beide Geschlechter weibliche und männliche Anteile in uns haben ist natürlich richtig..

Aber die Unterscheidung zwischen uns macht aus "Wie Hoch DER ANTEIL" des eigenen und des anderen geschlechts in uns ist...und damit verbunden enstehen auch die Eigeneschaften in uns die wir entwickeln..Sozialisierung und Erziehung haben den kleineren Anteil daran..

Als Praktisches Beispiel also... Ein sehr maskulin ausgeprägter Mann der sehr wenig weibliche Anteile in sich trägt ( ich nehme an jeder weiss was weibliche und männliche wesenszüge sind?

Tiefe Stimme, starker körperbau, kurzes Haar, dominant usw...trifft auch das andere extrem sehr Weiblich, helle stimme, feinfühlig, zart beseidet, warmherzig , sehr verschmust und und und....

In so einer Beziehung wird es viel Leidenschaft und ganz viele ansichten und unterschiede geben..aber diese als Gesamtpaket können sich widerum wunderbar ergänzen..

Was die Eigenschaften nun betrifft..

Nehmen wir jetzt mal z.B die Eigenschaft "Gefühle zulassen und zeigen können.."

Beide können es zwar ..aber sie wird eine Meisterin darin sein..er eher ein lehrling..

Insofern unterscheiden sich die Eigenschaften dann doch..

m47
 
G

Gast

Gast
  • #14
... aber ich flippe nicht aus wenn ich ein Baby oder Kleinkind sehe (als Frau, der gaaaaaanz große Tabubruch!), Kinder sind halt da und es ist NICHT meine Lebenserfüllung eines zu bekommen.

Oh, wie ich das nachvollziehen kann! Ich werde dieses Jahr 30 und mir geht es ebenfalls wie Dir!
Dies versuchte ich auch meinen Eltern beizubringen, aber sie meinten nur, dass wäre eine Phase, spätestens in fünf Jahren sehen sie ihre Enkel durchs Leben krabbeln...Ich sehe das aber vollkommen anders. Auch sonst bin ich eher rational, zwar sensibel, aber ich mache vieles mit mir alleine aus. Handwerkliche Begabung und einen "männlichen" beruf tun ihr übriges. Ich bin allerdings weit davon entfernt ein "Mannsweib" zu sein!

Ich denke schon, dass es gewisse Attribute gibt, die typisch männlich/weiblich sind.
Ich habe das Glück einen Partner gefunden zu haben, bei dem es genau andersherum ist. Er hat sehr viele weibliche Seiten. Von daher passen wir super zusammen und ergänzen uns dahingehend gut.
 
G

Gast

Gast
  • #15
Ich, w,single,ohne Kinder, bin mit mehreren Brüdern aufgewachsen. Ich bin so wie Du es beschreibst, auch eher rational und flippe bei Babys auch nicht aus. Ich habe schon oft gedacht, die Kindheit hat mich "männlich geprägt", dennoch kommen immer wieder typisch weibliche Attribute zum Vorschein. Ich habe das Gefühl immer irgendwie zu kämpfen.
Als Alleinstehende muss man hart, konsequent sein, um Schaden von sich abzuwenden. Ich löse meine Probleme überwiegend alleine. Auf der anderen Seite bin ich aber sehr sensibel und lasse kaum oder schwer jemanden an mich ran. Das liegt allerdings wohl daran, dass ich mich lieber auf bekanntem, für mich sicheren Boden, bewege.

Du musst sicherlich nicht für immer alleine bleiben und in eine Norm solltest du dich auch nicht pressen lassen. Jeder sollte so leben wie er will, solange er damit niemanden schadet. Und ganz plötzlich können sich für dich irgendwelche tollen Gelegeheiten ergeben. Viel Glück!
 
G

Gast

Gast
  • #16
Ich bin auch der Meinung, dass viel "geschlechtstypische Eigenschaften" anerzogen sind. Weil sie von der Gesellschaft so erwartet werden.
Ich arbeite in einer typischen Männerdomäne, denke und verhalte mich männlicher als die Durchschnittsfrau. Bauchentscheidungen und unstrukturierte Verhaltensweisen bringen mich zur Weißglut. Als Ingenieurin bin ich strukturiertes und durchdachtes Arbeiten gewohnt und natürlich überträgt sich das auch auf mein Privatleben.
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke habe ich immer viel mit Jungs gespielt. War im Sport eine knallharte Einzelkämpferin und habe mir Jungs als Gegner gesucht bzw. ihre Leistung als Maßstab gesetzt. Ich war ein körperbetontes Kind, d.h. ich bin gerannt, geklettert, habe mit Stöckern gekämpft und wollte viel lieber mit dem Vater Motorrad fahren als mit Puppen spielen.
Heute komme ich mir ganz oft sehr unweiblich vor und merke, dass kaum ein Mann mit Frauen wie mir klar kommt. Niemand möchte eine Frau die mit den Kumpels mit Flaschenbier anstößt und selbst Ihre Winterreifen wechseln oder den PC programmieren kann.

Viele Eigenschaften, die bei Männern geschätzt werden, sind an Frauen verpönt. So gelten Frauen, die Ihre Meinung vertreten oft als Zicken - Bei Männern wird es als Willensstärke bewundernd anerkannt.
 
G

Gast

Gast
  • #17
Heute komme ich mir ganz oft sehr unweiblich vor und merke, dass kaum ein Mann mit Frauen wie mir klar kommt. Niemand möchte eine Frau die mit den Kumpels mit Flaschenbier anstößt und selbst Ihre Winterreifen wechseln oder den PC programmieren kann.

Blödsinn. Es gibt sehr wohl Männer, die Frauen wie Dich haben wollen. Du mußt Dir u.U. nur das nicht typisch männliche Gegenstück suchen. Insbesondere müssen Frauen wie Du in der Regel selbst aktiv werden, da die Herrren, die eine Frau wie Dich als Partnerin haben wollen, sich oft nicht trauen, weil Du sie evtl. total einschüchterst.

Ich bin übrigens auch eher nicht typisch männlich und denke auch, daß viele angeblich typisch männliche/weibliche Verhaltensweisen oft eher anerzogen sind bzw. durch frühe kindliche Prägung entstehen.
 
G

Gast

Gast
  • #18
Das Thema der weiblichen Eigenschaften bei Männern kenne ich sehr gut. Dadurch, dass ich nur von meiner Mutter erzogen wurde, fehlte mir jegliches, männliches Vorbild, was sich auch stark in meinem Charakter niedergeschlagen hat:

Emotionale Nähe, viele Gespräche und Sicherheit in einer Beziehung sind mir total wichtig, viel Unabhängigkeit und Freiraum brauche ich nicht, Nähe dagegen schon. Ich möchte eine Frau, die sehr weich ist, mit der ich über Gefühle reden kann und die Rücksicht auf mich nimmt. Ohne Romantik und Nähe, gibts auch wenig von mir.

In der Realität habe ich mir so einen weiblichen Freundeskreis aufgebaut, aber stoße bei Daten oft auf Unfreude:
Frauen (meine Erfahrungen bisher) wollen meistens den Alpha-Bullen, der immer der Starke und Souveräne ist und nehmen dafür auch gerne in Kauf, dass man mit ihm über keine emotionalen Themen reden kann und er dafür nicht so kompliziert denkt.

Darüber beschwere ich mich nicht, denn man passt halt nicht zusammen, aber trotzdem ist es irgendwie deprimierend, weil man nicht aus seiner Haut kann. Mittlerweile will ich das auch nicht mehr, sondern sage mir, dass ich einfach so lange weitersuche, bis eine Frau mal mich als Mann mit femininen Zügen zu schätzen weiß.
 
  • #19
@FS/und #15

Ach ja, die Sache mit den Puppen und dem Fischer-Baukasten. Wisst Ihr was- meine zwei (Junge und Mädchen) hatten dasselbe Spielzeug, sind auf dieselben Bäume geklettert, haben den gleichen Fussball über den Acker getreten (Sind also nach landläufiger Meinung Jungsmässig aufgewachsen) und haben dennoch Ihrem Geschlecht entsprechende Eigenschaften.

Mädels, das alles ist einfach nur eine schöne Begründung dafür dass Ihr nicht sooo gut bei den Jungs ankommt. Der grund dürfte woanders liegen.

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke habe ich immer viel mit Jungs gespielt. War im Sport eine knallharte Einzelkämpferin und habe mir Jungs als Gegner gesucht bzw. ihre Leistung als Maßstab gesetzt. Ich war ein körperbetontes Kind, d.h. ich bin gerannt, geklettert, habe mit Stöckern gekämpft und wollte viel lieber mit dem Vater Motorrad fahren als mit Puppen spielen.

Yo, haben sowohl meine Tochter als auch meine Liebste auch getan. Beide sind dennoch mit weiblicher Empathie und auch weiblichen Führungsstilen unterwegs und sind damit erfolgreicher als wenn Sie männliches Verhalten kopieren würden.

Niemand möchte eine Frau die mit den Kumpels mit Flaschenbier anstößt und selbst Ihre Winterreifen wechseln oder den PC programmieren kann.
Na da täuscht Ihr Euch gewaltig. Da kenn ich einige die das tun und dennoch reichlich Verehrer haben.
Viele Eigenschaften, die bei Männern geschätzt werden, sind an Frauen verpönt. So gelten Frauen, die Ihre Meinung vertreten oft als Zicken - Bei Männern wird es als Willensstärke bewundernd anerkannt.
Noch so eine Schutzbehauptung. Klar, machen benutzen das Wort Zicke (gibts übrigens auch bei Männern) auch um eine andere Meinung zu diffamieren. Aber die meisten sehen Zicken als das an was Sie sind- Menschen die schlechte Laune an Menschen ablassen die nix dafür können, Menschen die launsich ständig Ihre Meinung ÄNDERN nur um die Umebung zu tyrannisieren-- DAS sind Zicken. Nicht welche die eine wohlbegründete Meinung haben und diese vertreten. "Weil ich das so will" ist KEINE Wohlbegründete Meinung.
 
G

Gast

Gast
  • #20
Ach ja, die Sache mit den Puppen und dem Fischer-Baukasten. Wisst Ihr was- meine zwei (Junge und Mädchen) hatten dasselbe Spielzeug, sind auf dieselben Bäume geklettert, haben den gleichen Fussball über den Acker getreten (Sind also nach landläufiger Meinung Jungsmässig aufgewachsen) und haben dennoch Ihrem Geschlecht entsprechende Eigenschaften.

Ja, das kann man häufiger beobachten. Dennoch halte ich diese Entwicklung nicht für einen Beleg gegen die Theorie des anerzogenen Verhaltens. Schließlich orientieren sich Kinder in ihrer Entwicklung maßgeblich an den Rollenvorbildern, die ihre Umwelt bietet. Hier nehmen sie sich hauptsächlich ein Vorbild an dem Wechselspiel zwischen Mutter und Vater.

Wenn Papa ein riesen Fußballfan ist und Mama gefallen am Kochen findet, dann ist es durchaus möglich, dass sich Sohn und Tocher trotz gemeinsamen Spielzeugs in verschiedene Richtungen entwickeln (unbewusst natürlich). Weil die Eltern es eben vorgelebt haben.

also ja gibt es und nein sie sind nicht anerzogen.. dazu gab's schon unzählige versuche ein Kind "neutral" zu erziehen und es fiel ohne Einwirkung von aussen in "Rollenklischees" zurück.

Ich kenne die Experimente nicht, würde diesen aber äußerst skeptisch gegenüberstehen. Um ein Kind "neutral" erziehen zu können, müsste man es doch (sofern ich keinen Denkfehler mache) komplett von der Außenwelt isolieren, sodass es keinerlei Rollenvorbilder nachleben kann.

Meiner bescheidenen Meinung nach entfalten sich männliche und weibliche Züge durch ein Zusammenspiel von Erziehung und biologischer Disposition.
 
G

Gast

Gast
  • #21
...Für mich rein logisch und erklärt mir auch so einiges :)
Leider lese ich hier im Forum bzw. entdecke in Gesprächen mit männlichen Freunden, dass diese auf die "typischen weiblichen Eigenschaften" wie Güte, Herzenswärme, Aufopferung usw fokussieren und gerne solch eine Partnerin hätten.

Ich (w) bin 28 und komme mit dieser genormten Haube einfach nicht zurecht. Ich bin leider nicht aufopfernd sondern mir selbst am wichtigsten. Weil ich sehr rational bin, habe ich nun mal nicht dieses auf ewig strahlende Herz, das alles duldet. Dennoch bin ich sehr sensibel und empathisch. Und tut mir leid, dass ich das sage, aber ich flippe nicht aus wenn ich ein Baby oder Kleinkind sehe (als Frau, der gaaaaaanz große Tabubruch!), Kinder sind halt da und es ist NICHT meine Lebenserfüllung eines zu bekommen.

Hi FS,

1. Eigenschaften wie Güte und Herzenswärme sind NICHT typisch weiblich, das dachte ich früher auch aber wenn ich genau hinsehe kenne ich in meinem Bekanntenkreis mehr Männer mit diesen Eigenschaften als Frauen, es ist daher simpel ein menschlicher Charakterzug.

2. Dass du dir selbst am wichtigsten bist und dies auch erkennst und ehrlich zugibst finde ich ehrlichgesagt großartig, meist sind aber genau diese Menschen die die am meisten für Andere tun, es kommt ihnen halt einfach nicht als Aufopferung vor....Andere erzählen jedem wie Warmherzig und gütig sie sind aber es bleibt bei den Erzählungen und es wird nicht gehandelt. Außerdem kann nur jemand der sich selbst mag und für sich selbst einsteht auch für andere Menschen stark sein.

3. Dass du nicht gleich durchdrehst wenn du ein kleinkind siehst sehe ich auch sehr positiv, es gibt nichts schlimmeres als das kreischein einer "Wäregern" Mutter, das ist einfach nur oberflächlich weil das kind halt knuddlig aussieht.

Ich beobachte andere Menschen ganz genau und bis jetzt hätte ich nur 1 geschlechtertypisches Verhalten festgestellt: Männer neigen sehr viel stärker zum "Verbrechen" als Frauen, aber das liegt vermutlich daran, dass der Mann in der Regel die Versorgerrolle übernehmen MUSS und evtl Verbrechen der letzte Ausweg ist, wohingegen eine Frau vorher ihre Freiheit etwas einschränkt und sich in die Versorgten-Rolle begibt.

Also im großen und ganzen finde ich deinen von dir beschriebenen Charakter durchaus interessant und ich sehe nicht wieso das nicht weiblich sein sollte? Du bist halt weiblich + rational und das ist sehr selten....und sehr super.
M28
 
  • #22
Liebe FS, natürlich gibt es Sozialisation. Das würde ich nie bestreiten, aber ich behaupte sogar, die aktuellen Generationen wurde "gleichmacherisch" sozialisiert also nicht sich zu unterscheiden über ihre eigene Natur hinaus, sondern umgekehrt, sich nicht zu unterscheigen gegen ihre Natur.

Mir geht es auf jeden Fall so. Und aber schon deutlich vor dem Ende der Ehe, wurde klar, dass das falsch ist und dass ich damit sehr viel falsch gemacht habe. Man nimmt an, der andere müsse genauso sein, wie man selbst, obwohl er anders ist. Es ist so als würde man von einem Hund erwarten, dass er sprechen kann und ihm übel nehmen, wenn er es trotzdem nicht tut, aber das ist Unsinn und beschädigt die Beziehung völlig ohne wahren Grund. Hingegen muss man anerkennen, wenn es tatsächliche Unterschiede gibt. Wo die Unterschiede und Grenzen sind, ist zwischen Mann und Frau aber sehr schwierig genau festzulegen, es gibt durchaus ein großes Spektrum. Aber wenn man in die Tierwelt gibt, ist es teilweise noch viel eindeutiger, dass es auch dort deutliche Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren gibt.

Aber, wenn es keine wirklichen männlichen Eigenschaften gäbe, warum interessierst Du Dich nicht genauso für Frauen, wie für Männer? Und welche Eigenschaften von Männern interessieren Dich? Soll er groß sein? (Warum eigentlich?) Soll er stark sein? (Warum eigentlich?) Dominant? Souverän? Selbstbewusst? Aggressiv? Und warum eigentlich interessierst Du Dich für Männer überhaupt? Warum bleibst Du nicht einfach alleine oder eben gemeinsam mit einer Frau, z.B. Deiner besten Freundin?

Sind Frauen nicht groß genug? Es gibt auch große Frauen. Sind Frauen nicht stark genug? Es gibt auch starke Frauen. Dominanz? Oh, ich kenne da jemanden. Souverän? Da, kenne ich auch eine. Die einzelnen Eigenschaften findet man schon bei beiden Geschlechtern, aber die Summe eben wohl kaum und das ist eben nicht nur das physische Geschlecht und der Rest Sozialisation. Unsinn, es gibt auch Unterschiede in den Hormonen, im Gehirn, im Denken, im Verhalten eben. Alkohol enthemmt bekanntlich, Hormone beeinflussen auch das Verhalten (wissen Frauen mit ihren natürlichen Schwankungen und auch mit Verhütung wahrscheinlich besser als ich, dass z.B. ihre Libido beeinflusst wird) und die unterschiedlichen Hormone sind permanent deutlich unterschiedlich zwischen Mann und Frau und daher natürlich auch das Verhalten, trotzdem gibt es eben nicht nur geschlechtstypische, sondern auch individuelle Unterschiede und Spezialitäten obendrauf.
 
G

Gast

Gast
  • #23
Meine Frau und ich amüsieren uns immer über die Klischees. Wir wissen, dass wir in manchen Dingen atypisch sind. Ich (m) bin der Shopping-Freak im Haus, hab nen Schuhtick und tanze für mein Leben gern. In anderen Bereichen verhält es sich eher traditionell, mein Schatz ist z.B. einfach die bessere Köchin. Uns wird nachgesagt, dass sie eher rational und ich eher emotional urteile. Ihr Freundeskreis umfasst ziemlich viele Männer, während ich meist eher mit Frauen auf einer Wellenlänge liege. Dabei ist an mir äußerlich ganz sicher nichts Weibliches, und meine Frau ist immer sehr feminin gekleidet und gestylt. Beruflich sind wir beide erfolgreich und verdienen auch fast gleich. Wir fänden auch beide die Vorstellung einer Versorger- bzw. Hausfrauenrolle total schrecklich. Jedenfalls: jeder Mensch ist anders, und diese Stereotypen sind im Endeffekt sowas von schnurzpiepegal. Wichtig in einer Partnerschaft ist, dass man zusammenpasst und sich ergänzt.
 
G

Gast

Gast
  • #24
Schwieriges Thema. Warum wohl lautete das erste Wort meines Sohnes "AUTO", obwohl ich versucht habe, ihn geschlechterneutral zu erziehen?

Bleib so wie du bist; es findet sich ein Mann, der zu dir passt. Das habe ich bei einer Freundin erlebt, die als Bauingenieurin äußerst rational ist. Ihr Mann ist gefühlvoll und weich, irgendwie sind die Beiden füreinander gemacht. Dieser Mann wäre für mich übrigens nie in Frage gekommen.
 
G

Gast

Gast
  • #25
Was maskulin ist schwankt von Kultur und durch den Lauf der Zeiten.
Heute wird die Verweiblichung der westlichen Kultur bejammert.
Es gibt Anti-Bewegungen zur Rettung der letzten Reservate
purer entfesselter Männlichkeit.
Die Kampfbewegung des Hard-Core-Feminismus
hat zarte Aufbrüche in die richtige Richtung oft verhindert.
Die Trägheit der Männer sich umzustellen kommt hinzu.
Mit etwas Überlegung hätten wir uns 200 Jahre
Geschlöechterk(r)ampf ersparen können.
Es gäbe keine Gleichstellungsbeauftragten
weil keiner sie bräuchte. Das wäre doch ein Paradies.
 
G

Gast

Gast
  • #26
Liebe FS,

bleib mal so. Wenn eine Frau sich selbst aufopfert endet sie irgendwann damit dass sie die hasst
für die sie sich selbst aufgeopfert hat.

Auf die Mutterbilder der hier herumirrenden Männer solltest du keinen Pfifferling wert legen
und dich lieber den erwachsenen Charakteren unter deinen Bewerbern zuwenden.

Das Interesse, Frauen dauernd der Venus und Männer dauernd dem Mars zuzuordnen
ist vor allem ökonomischer Natur. Ganze Industrien arbeiten erfolgreich auf dieser
bipolaren Ordnung der Welt. Wenn du Horoskope ernst nimmst wirst auch dies gern glauben, weil es Orientierung zu verschaffen scheint.

In Wirklichkeit leben wir alle dauernd in der Spannung zwischen Charakter, Temperament, Psyche und gesellschaftlichen Rollenbildern. Mit jedem Partner kommt etwas anderes in dir hervor. Das macht die Liebe ja auch so spannend.
 
Top