1. Die zentrale Frage solcher Diskussionen ist ja, was GLÜCK überhaupt ist. Ich behaupte, Glück ist ein spontanes, momentanes Gefühl, d.h. man empfindet Glück in bestimmten Momenten, zu bestimmten Anlässen, aber man ist nicht dauerhaft glücklich. Man kann zufrieden sein, ein erfülltes Leben führen, aber wirkliches Glück empfindet man nur kurzzeitig.
2. Ist man zufriedener und öfter glücklich mit Partner? Ich denke, ganz sicher ja. Der Mensch ist einfach biologisch auf Partnerschaft angelegt. Er braucht Geborgenheit, körperliche Nähe, Berührungen, Umarmungen. Wenn man Glücksmomente nicht teilen kann, sind sie viel weniger wert. Lachen, Freude, Erfolge bringen viel mehr Spaß, wenn man sie jemandem erzählen kann, wenn man sie gemeinsam genießt. Auch Trauer, Trost, Kummer sind geteilt besser zu ertragen. Viele dieser Aspekte setzen aber sehr weitreichendes Vertrauen, Intimität und Geborgenheit voraus, wie sie die meisten Menschen nur mit einem langjährigem Partner oder ihren Eltern empfinden, nicht aber mit Freunden oder Bekannten. Daher behaupte ich, ja, der Mensch ist mit einem Partner auf Dauer sehr viel glücklicher.
3. Dass der Mensch mit Partner insgesamt glücklicher ist, sieht man oft auch bei älteren Menschen, die ihren langjährigen Partner verloren haben. Nicht nur die praktischen Aspekte verursachen dabei Leiden, sondern der Mangel an Geborgenheit, an jemandem, dem man wirklich alles erzählen und ihm grenzenlos vertrauen kann. Plötzlich stehen sie alleine da und finden dafür auch keinen Ersatz mehr.
Ja, ich stimme den in der Titelfrage genannten "konsterniert reagierenden" Männern durchaus zu. Für mich klingt die von Aurelia in der Titelfrage skizzierte Einstellung schon etwas trübsinning. Irgendwie schwingt da etwas mit, das vom Leben enttäuscht, wenn nicht gar verbittert ist. Ein Partner bietet so viel. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück, geteiltes Leid halbes Leid. Das sind Sprichworte, die wirklich zutreffen.