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  • #1

Große Liebe, aber keinen Sex mehr

Seid fast 4 Jahren bin ich mit der liebe meines Lebens zusammen. (nachfolgend "U")

Wir kenne uns schon seid fast 15 Jahren, hatten vor 14 Jahren schonmal ein Tächtelmächtel, aber ich war noch zu Jung, naiv und eifersüchtig, und er war gerade in seinen "Sturm und Drang" Jahren

Beide hatten dann lange Beziehungen und der Kontakt war abgebrochen. Ganz vergessen konnte ich ihn aber nie.

Seine Freundin verlies ihn dann vor 5 Jahren, aber ich war noch in einer Beziehung, welche aber nicht mehr so funktionierte. Wir kamen dann nochmal in Kontakt, und merkten recht schnell, da ist noch was. Er wollte aber nicht gleich von einer Beziehung in die nächste, und ich wollte nicht meine bestehende Beziehung und das drum und dran einfach so aufgeben. Aber ich merkte schnell, ich kann diesen Mann ("U") einfach nicht vergessen.

Wir haben uns dann ein paar Mal getroffen, stundenlang geredet, und bevor ich zu weit gehen konnte, habe ich meine Beziehung dann beendet, ich wollte meinen jahrelangen Freund nicht hintergehen.

Wir kamen nicht gleich zusammen, aber trafen und sehr regelmäßig, hatten wunderbaren Sex, fast täglich, und irgendwann beschlossen wir, unserer Liebe eine richtige Chance zu geben. Mittlerweile wohnen wir zusammen, sind nach wie vor glücklich verliebt, wie am ersten Tag.

Leider ist mein Freund sehr Krank, (war er schon, als wir zusammen kamen) und muß mittlerweile starke Medikamente nehmen (Schmerzmittel, Antidepressiva), welche leider auf die sexuelle Funktionstätigkeit schlagen.

Aus Anfangs fast täglich Sex, wurde dann einmal in der Woche, und dann nur noch sporadisch (wenn er mal die Antidepressiva ausgelassen hatte).

Mir fiel und fällt das verdammt schwer. Es gibt Tage, da will ich unbedingt (wie das halt als so ist) und es geht einfach nicht. Mittlerweile fasst er mich auch nicht mehr an, um mir/uns nicht irgendwie Hoffnungen zu machen, daß es klappen könnte.

Wir reden oft darüber, ich weiß, daß er nichts dafür kann, und gebe ihm absolut keine Schuld. Er hasst sich selber dafür, daß er mir nicht geben kann, was ich brauche, und leidet auch darunter.

Ab und an fummeln wir dann mal, aber die Hoffnung, daß es dabei doch klappen könnte, habe ich jedes Mal.

Er macht sich des öfteren Gedanken, daß ich ihn verlassen könnte, oder mich anderweitig befrieden lassen könnte, aber das will und kann ich nicht. Ich liebe diesem Mann einfach über alles.

Sollten wir vielleicht einen Therapeuten aufsuchen, oder was auch immer, der uns sagen kann, wie man damit klar kommt?

Noch habe ich ja Hoffnung, daß es klappt, wenn er die Antidepessivas weg lässt.
 
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  • #2
Hallo,

Ich befinde mich in einer gleichen Situation.
Mein Liebster ist auch schwer krank. Und das Verhalten der körperlichen Distanz war auch bei uns Thema. Ich erzähle Dir nun, wie ich damit umgehe. Es ist mein Weg, aber evtl. kannst Du Dir ja etwas Hilfe daraus ziehen:

Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass ich ihn nicht immer berühren darf. Manchmal fällt es mir schwer, es tut weh, doch dann sehe ich ihn an und weiß, er ist einfach MEIN Mann. Ich liebe ihn über alles. Unsere Sexualität hat sich zu etwas besonders Schönem entwickelt. Wir gehen sehr offen mit diesem Thema um. Daraus ergeben sich zum Beispiel folgende Situationen: ich habe Lust, er kann mir aber in diesem Moment nicht geben, was ich brauche, da haben wir beide voreinander Masturbiert. Manchmal ergibt sich dann doch der Akt aus solch Situationen, es ist jedesmal wieder besonders schön. Momentan haben wir Ca. 5 x im Monat Sex..
Ich will nichts schön reden, man muss sehr stark sein, ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln, da man öfter abgewiesen wird. Doch es hat nichts mit mir zu tun, es hat mit seinem Umstand zu tun.
Ich wünsche Euch alles Liebe!
 
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  • #3
Du hörst dich absolut nicht nach großer Liebe an, eher nach großem Egoismus.
 
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  • #4
Die Antidepressiva einfach weglassen halte ich für keine gute Idee. Es hat ja wohl einen Grund, warum er sie bekommt.
Sprecht mit seinem Arzt über das Problem, holt euch ggf eine zweite ärztliche Meinung ein. Vielleicht ist er medikamentös falsch eingestellt oder es gibt ein anderes Präparat, bei dem diese Nebenwirkungen nicht auftreten.
 
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  • #5
Wenn er sich selber so dafür hassen würde, täte er ja was dagegen. Einen Therapeuten sollte er eigentlich haben, die Behandlung mit solchen massiven Medikamenten wie Antidepressiva geht normalerweise mit einer Psychotherapie einher. Alles andere muss der Arzt entscheiden. An das Thema kommst du nicht ran. Seine Sache, dies mit einem Arzt zu klären. Wenn man einmal eingestellt ist lässt man die Antidepressiva nicht mal eben weg. Eher befindet man sich in einem Kreislauf das man sie nicht wirklich verträgt, sie sind belastend, die Probleme verschwinden nicht wirklich und man weiß nicht was passiert wenn man sie wieder absetzt. In extremen Fällen ist es aber besser sie zu nehmen. Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit: Du hängst das Thema nicht höher als es ist und gewöhnst dich dran. Ich lese mehrfach das Wort "Hoffnung" raus. So wie die Beziehung zustande kam. ist sie vielleicht auch nicht das was du erst mal glaubst, manchmal hält die Realität langgehegten Träumen nicht stand. Da muss man dann neu ran und sehen was wirklich ist und ob das eigentlich alles so passt wie man geträumt hat. Derartige Aufschläge auf dem harten Boden der Realität spiegeln sich leider sehr gerne im Bett wider. Krankheit ist da ein echtes Totschlagargument, gegen das man nicht ankommt und unter dessen Deckmäntelchen alles schon weiter zementiert wird und sich nichts ändert. w47
 
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  • #6
Also ich hab mir den Krampf jetzt nicht alles durchgelesen. Wie alt bist du, 20? Ich hoffe doch schwer, du bist soweit gebildet, dass du weisst, was Antidepressivas sind! Das ist wichtig, so etwas nicht einfach abzusetzen oder mal wegzulassen, ohne ärztlichen Rat.

Mein Vorschlag wäre, werde erwachsen und verlasse diesen Mann. Damit es euch beiden besser geht. Zweit Lösung wäre, ihm eine offene Beziehung vorzuschlagen, wo du den Sex woanders holen kannst. So etwas nennt sich, erwachsen werden!
 
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  • #7
'...ich habe Lust, er kann mir aber in diesem Moment nicht geben, was ich brauche, da haben wir beide voreinander Masturbiert ...'
Dann kann auch Masturbation nicht klappen, zumindest für 'ihn' nicht.

FS, wie ist denn die Prognose hinsichtlich der Krankheit Deines Partners? Ist abzusehen, dass man die Schmerzmittel mal wieder reduzieren kann?
Antidepressiva sind tatsächlich Lustkiller. Da hat man(n) nicht einmal Lust auf Masturbation.
Die Frage auch hier: ist er richtig eingesellt, gibt es neuere, nebenwirkungsärmere Medikamente?

Was aber klappen kann: ER hält Dich im Arm, und Du streichelst Dich selbst.

Wenn es bei der Kombination von Schmerzmitteln und Antidepressiva für den Rest seines Lebens bleibt, sehe ich auf Dauer wesentlich mehr Probleme, als nur beim Sex!
 
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  • #8
Liebe FS,

ganz oft, wenn ich so etwas lese, denke ich. Das kann doch nicht sein, dass 2 Menschen die sich sehr lieben, bei solchen Problemen keine Lösung finden.

Ich glaube es liegt an der Kommunikation. Willst du Ihn schonen, wenn du ihm verschweigst wie sehr dir seine Zärtlichkeit und sein körperliches Begehren fehlt.
Wie war euer Sex vor seinem Rückzug? Offen und erfüllend? Nimmt er dich noch immer in den Arm? Begehrt er dich noch immer, berührt dich gern, schaut er dich noch an?

Penetration ist doch nicht Alles. Es gibt doch noch andere Möglichkeiten für erfüllenden Sex. Er kann dich zB mit einem Spielzeug befriedigen und trotzdem ganz nah bei dir sein. Kann dich streicheln, küssen und halten während du dich befriedigst und deine Offenheit für sich genießen, ohne das Gefühl zu haben - er versagt oder er muss dich penetrieren. Das kannst du ihm / ihr euch nämlich dadurch geben. Ihr müsst eure Sexualität in dieser Zeit seiner Krankheit eben neu erleben und reden, reden, reden - es nützt doch nix, wenn sich jeder für sich allein so seine Gedanken dazu macht.

Viel Glück dafür.

w/52
 
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  • #9
Nein, ich bin keine 20..... ich bin 32 und er 38.
Und nein, Sex ist auch nicht das Wichtigste in meinem Leben oder in meiner Beziehung...
Und ja, ich liebe ihn, sonst wäre mir nicht wichtig, nach Hilfe zu suchen, und ich hätte ihn schon längst verlassen.
Ja, ich weiß, daß er die AD nicht von jetzt auf gleich absetzen kann, das habe ich ja auch nicht gesagt,vielleicht nur falsch ausgedrückt.
Danke erstmal für diese "reifen" Tips...

Er lässt Körperliche Nähe zu, wir liegen jeden Abend miteinander auf der Couch, mal streichelt er mir den Rücken, mal ich ihm, wir umarmen uns oft, und küssen uns oft.
Masturbieren geht nicht, da er nicht "kann".
Er bekommt zwar eine leichte Erektion, ich kann ihn dann verwöhnen, aber zum miteinander schlafen reicht es nicht, und zum Höhepunkt kommt er auch nicht. Allerdings kann er mich zum Höhepunkt bringen. Und das tut mir irgendwie weh, daß ich kann, und er nicht :-(


Was seine Prognose zur Gesundheit angeht, die ist mehr als schlecht. Er hatte 3 BSV und dazu einen großen Bruch in der Bauchwand, nach einigen OPs nicht mehr operabel, ebenso sind die BSVs nicht operabel. (er war in einer Spezialklinik für Wirbelsäule 50/50 daß er nach der OP im Rollstuhl sitzen würde.)

Hmm... was eine Therapie zu den ADs angeht, das habe ich ihm auch schon mehrmals geraten, Ich halte auch nicht viel von seinem Hausarzt, weil er immer nur stur die Medis weiter verschreibt, und das ist alles. Regelmäßig werden die Blutwerte kontrolliert, und das wars. Mein Freund hat dahingehen kapituliert, was die Gesundheit angeht :-( Leider ist er so überzeugt von seinem Hausarzt, daß er leider nicht mal einen anderen aufsuchen möchte :-(

Unsere Beziehung ist harmonisch, manchmal (selten) gibt es ein klärendes Gewitter (nicht wegen seiner Krankheit), so wie in jeder Beziehung.

Wir können über alles reden, er versteht meinen Standpunkt, ich seinen. Nur manchmal ist das Frauliche Verlangen einfach so hoch, daß es etwas mit mir durchgeht.... und ich denke nicht, daß ich deshalb unreif bin, weil ich mir über sowas Gedanken mache......

FS
 
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  • #10
Meine ex-Frau ist psychisch krank und bei mir war es rückblickend so, dass bei mir Zweifel aufkamen, ob ich für die nächsten Jahre und Jahrzehnte so weiterleben möchte und ich habe auch erstmal in einem Internetforum eine Frage wegen dem Sex gestellt. Vielleicht ist das mit dem Sex in der Beziehung auch so ein Gradmesser, wie gut man harmoniert.

Mir wäre auch lieber gewesen, sie hätte sich etwas Mühe gegeben, die Medikation evtl. zu verändern (vielleicht bei in einem stationären Klinikaufenthalt), vielleicht mal einen anderen Arzt zu Rate zu ziehen, oder irgendetwas. Quasi nach dem Motto "Ich weiß nicht ob es besser wird, wenn es anders wird, aber es muss anders werden, damit es gut wird".

Andererseits kann man einem kranken, geliebten Menschen natürlich auch nicht dauernd Druck machen und man hat ja auch Hoffnung, dass es mit der Zeit besser wird. Es ist eine ziemliche Gradwanderung.

Was ich am schlimmsten fand, war das Einrichten in der Situation und eine Einteilung der knappen Kräfte so, dass nach außen hin heile Wert vorgespielt wurde. Da fand ich die Prioritätensetzung nicht in Ordnung.

Ich bin dann jedenfalls mal zusammen mit ihr zu ihrem Arzt gegangen und habe dem Arzt meine Eindrücke geschildert und der Arzt war überrascht, weil er ein völlig anderes Bild seiner Patientin hatte aus der bisherigen, jahrelangen Behandlung und ich war entsetzt, weil der Arzt mir erklärte, wie seine Sicht des Krankheitszustands ist, dass man nämlich aus medizinischer Sicht froh und dankbar sein müsse, den Status quo zu halten.

Ich fühlte mich irgendwie betrogen und ausgenutzt, weil ich so viele Jahre Geduld, Empathie, Hoffnung und Kraft investiert hatte aber praktisch wie gegen eine Wand aus Krankheit, Medikamenten und Passivität gekämpft hatte.

Auf eine Sache möchte ich noch eingehen:
Er hasst sich selber dafür, daß er mir nicht geben kann, was ich brauche, und leidet auch darunter.

Sagt er das selbst "dass er sich hasst"? Auf den ersten Blick klingt das ja irgendwie nach Einsicht und nimmt einem jeden Wind aus den Segeln, kenne ich auch so. Aber mal objektiv gesehen: so funktioniert doch keine Beziehung.

Ich kann dir nur den Rat geben, zu deinen eigenen Bedürfnissen zu stehen, den Partner auch zu fordern und ihm den Ernst der Lage klarzumachen. Sonst ist die große Liebe nämlich irgendwann keine mehr.

m
 
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  • #11
FS, leider könnt Ihr nicht über alles reden! Und ausgerechnet da, wo am meisten Potenzial auf Verbesserung seiner Situation vorhanden ist: Bei der Arztwahl. Wie kommt er bloß dazu sich auf die Meinung eines Arztes zu verlassen - und das mit 38 Jahren? Anscheinend ist er durch die Medikamente bereits so "gedämpft" dass er nicht mehr initiativ werden kann. Zwinge ihn, einen weiteren Arzt zu konsultieren. Wähle diesen durch sehr sorgfältige Recherche und Empfehlungen aus, auch ein Osteopath kommt in Frage. Mache einen Termin und schleppe den Mann mit, ob er will oder nicht. Womöglich wird er 40 Jahre lang dankbar für den Tipp sein. Und wenn es nicht klappt, ändert sich nichts. Wenn er diesen Deal ausschlägt ist er nicht (mehr) beziehungsfähig. Lass Dich nicht mit runterziehen. Jetzt stell Dich hin und suche den passenden Arzt! Frau, 49
 
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  • #12
Liebe FS


Bei deinen Ausführungen wie sehr Du diesen Mann liebst kann ich nur mit dem Kopf schütteln wenn Dir hier zur Trennung angeraten wird..

Ich bin froh solche Egozentristen nicht in meinem Umfeld zu Haben..

Euer Problem wird wahrscheinlich durch Ratschläge auch nicht besser, aber vielleicht hilft es euch weiter wenn ihr mal über Sex mit dritten oder vierten nachdenkt..

Bei Beziehungen wo einer von beiden Behindert ist , ist das oft ein Thema das anfangs zwar sehr gewöhnungsbedürftig ist" aber sich in wahrer Liebe auch zeigt das man es dem anderen "gönnen" darf seine Lust hin und wieder auszuleben..

Ihr habt da ein sehr offenes Verhältnis zueinander und knnt über "alles" reden.

M47
 
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  • #13
Ja, mir kommt es auch so vor, als hätte er mit sich, und seiner Situation abgeschlossen. Er hat es ja auch schon einige Male erwähnt.
Er sagt wie oft, daß keiner nachempfinden kann, wie es ihm wirklich geht, und welche Schmerzen er Tag für Tag ertragen muß und das glaube ich ihm sogar.
Ich merke ja selber, wenn mir etwas weh tut, daß ich sauer werde, weil ich nicht mehr kann, wie ich will, daß man für einfache Dinge Hilfe braucht etc. Nur bei normalen Schmerzen ist es absehbar, daß es irgendwann wieder aufhört. Seine Schmerzen, Leiden,Einschränkungen bleiben wohl bestehen bis zum Lebensende.... wie schon jemand schrieb, es ist bei ihm nur noch ein Erhalten, und Verlangsamung einer Verschlechterung. (was den körperlichen Zustand angeht. Seelisch...?!

Nur er ist ein sehr sturer Mensch, schonen kann er sich nur, wenns wirklich gar nicht anders geht, ausreden zwecklos.
Und diese Sturheit hat er auch was Ärzte etc angeht.... bzw seine Mutter war ja auch in einer Schmerzklinik, und es war nix usw... und wenns bei anderen nicht klappt, klappts bei ihm auch nicht usw...
Ich hatte mich mal mit einer Arbeitskollegin unterhalten, ihr ging es mal genauso. Sie hatte Schmerzen, nahm Schmerzmittel, und ADs, aber irgendwann kam ihr (oder ihrem Mann, ich weiß es nicht mehr),daß das nicht die dauerhafte Lösung sein KANN, und sie ging in eine Schmerzklinik, und lebt nun zwar nicht beschwerdefrei, aber hat gelernt, nicht nur stur Tabletten einzuschmeißen....

Ob mein Freund das so hin bekommt... ich weiß nicht. ich habe das Gefühl, er geht den Weg des geringsten Widerstandes... :-( und hat halt so eine festgefahrene Meinung.... stur eben.

Aber ich werde ihn nicht aufgeben, so lange ich die Kraft habe, und er mir wichtig ist, werde ich tun, was ich tun kann.

Immerhin habe ich ihn dazu bekommen, einen Termin bei einem Psychologen zu machen.... und da werde ich mal mit hin gehen.... und dem Psychologen schildern, wie ich die Sache sehe.

Wer weiß, wie man selber werden würde, wenn man keine Perspektive auf Gesundheit/Besserung hat?
Als wir damals zusammen kamen, hat er sehr viel getrunken (was ich vorher nicht wusste) das lies aber schnell nach, und heute trinkt er gar nichts mehr.

Ansonsten, bis auf das sexuelle, bin ich wirklich glücklich. Wir haben die gleichen Interessen, können miteinander lachen, fühlen uns super wohl zuhause, haben die gleichen Freunde (die alle über seine Krankheit wissen, und irgendeinen Schein nach außen hin wahren müssen wir auch nicht ;-) )usw.

Jemand fragte, ob ich ihn schonen möchte, und ihm deshalb verschweige, was mir fehlt:
Nein, ich verschweige es ihm nicht, er weiß, wie ich (mal mehr, mal weniger) leide. Egal, ob es um Sex, oder gemeinsame Unternehmungen geht, die er nicht immer mit mir machen kann. Er hat aber kein Problem damit, wenn ich mal alleine weg gehe (zu Freunden, auf Feste, etc)

Sex bei einem anderen zu suchen fällt bei mir absolut weg, weil ich (erfüllenden)Sex nur mit Gefühlen haben kann.
FS
 
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  • #15
Liebe FS
Hausärzte, die AD`s verschreiben....bööööööse! Dein Freund soll sich von einem Spezialisten beraten lassen. Mittlerweile gibt es unzählige neue AD`s mit immer geringeren Nebenwirkungen. Und die Idee mit dem Osteopathen finde ich auch super! Ich würde wirklich alles ausprobieren, was seriös ist, auch Akupunktur z.B., das wäre mir meine Partnerschaft Wert.

W, 42, mit genügend Erfahrung bzgl. ADs und Schmerzbehandlung
 
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  • #16
Liebe FS, wenn ich (W) einen Mann so lieben würde und er mich, wäre für mich auch als sehr sinnliche Frau die Penetration das nebensächlichste überhaupt, denn es ist sowieso sehr selten, dass Männer gute und einfühlsame Liebhaber sind..von der Liebes-und Beziehungsfähigkeit ganz abgesehen.
Sex ist ja nicht nur "das volle Programm", ihr findet sicher euren Weg. Wichtig finde ich nur, dass Du auf keinen Fall nur noch die Krankenschwester bist, bzw. Deinen Partner auch mal forderst (damit meine ich nicht bezüglich einer nicht möglichen Erektion natürlich!), damit er Chancen zu einer Verbesserung wahrnimmt. Sage und zeige ihm weiterhin, dass Du glücklich mit ihm bist.
Liebe ist kostbar...
 
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  • #17
Zu Posting 13

Nein, es geht mir nicht nur um Sex. Aber da hier ist nunmal ein Forum, wo man Fragen diesbezüglich stellen kann, was dann auch naheliegend ist! Sonst haben wir keine "Probleme" in unserer Beziehung.

Ich habe seid fast einem Jahr nicht mehr mit ihm geschlafen. An manchen Tagen sehne ich mich einfach danach, und er, wie er sagt, auch. Unsere Beziehung besteht ja nicht nur aus Sex haben wollen. Vielleicht kam das hier blöd rüber, keine Ahnung?!

Wir bekunden uns regelmäßig, daß wir uns lieben und glücklich miteinander sind, und das wird nich nur so daher gesagt.

In meiner vorherigen Beziehung hatte ich seehr viel Sex, aber ich liebte den Mann nichT so , wie ich meinen jetzige Freund Liebe, und deshalb habe ich mich dann auch getrennt. Ginge es mir nur um Sex, wäre ich mit meinem damaligen Freund besser dran gewesen.... aber dort war ich nicht glücklich...

Morgen früh hat er einen Termin bei seinem Hausarzt, wo er sich eine Überweisung zum Psychologen holt.
Ostheopat werde ich dann auch mal vorschlagen.

Ich habe auch mit meinem Freund über seinen AD Konsum geredet, und daß er ja nicht weiß, ob er sie überhaupt noch braucht, wenn er es nicht mal ausprobiert, wie es ihm nach dem Ausschleichen geht.
Er nimmt sie auch hauptsächlich wegen seinen Schlafstörungen, und der Hausarzt wollte ihm keine Schlaftabletten verschreiben, weil die irgendwann nicht mehr wirken, bzw immer höher und höher dosiert werden müssen. ich persönlich fand das eine unkorrekte handlungsweise, denn ADs sind glaub ich schlimmer, als ab und an mal eine Schlaftablette,oder?

Ich kenne den Hausarzt nicht persönlich, aber anhand seiner Behandlungsmethoden wäre, bzw ist er bei mir unten durch.
Aber vielleicht auch nur, weil ich jemand bin, der so wenig wie möglich, und nur im absolut unumgänglichen Fall, Medikamente einnimmt..... ?!
 
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  • #18
Natürlich geht es Dir um Sex und dafür brauchst Du Dich bestimmt nicht zu rechtfertigen, denn Du liebst Deinen Mann und Sex gehört dazu. Ich weiß nicht, ob seine psychische oder körperliche Erkrankung seine (zeitweise) Impotenz auslösen oder die Medikamente. Glaube eher, dass es auch dann nicht funktionieren würde, wenn er die Medikamente nicht nehmen würde (was ja sowieso nicht geht). Nicht jeder depressive Mann hat sexuelle Funktionsstörungen. Und ein Mann, der nicht kann, wie Du es schreibst, vorher aber nach Deiner Darstellung mit Dir intensive sexuelle Leidenschaft gelebt hat, würde doch selbst am meisten dafür tun wollen, dass die Leidenschaft wiederkommt. Ich könnte Euch eine Sexualtherapie vorschlagen, aber ich bin sehr davon überzeugt, dass er das nicht machen würde. Ehrlich gesagt glaube ich, Ihr habt ein Beziehungsproblem und das ist der Grund, warum er nicht kann. Alleine kann er bestimmt masturbieren. Sonst würde er was ändern und garantiert auch zu einem anderen Arzt gehen. Wichtig ist für Dich, ob Du mit Anfang 30 einen Kinderwunsch hast, dann hast Du eine Entscheidung zu treffen. Mit ihm wird das so kompliziert bleiben und irgendwann der Sex ganz einschlafen, irgendwann wird er sogar Deine Berührungen ablehnen und Du wirst Dich fragen, ob Du überhaupt noch eine begehrenswerte Frau bist. Ich erkenne bei ihm keinen Veränderungswillen, er sehnt sich nicht nach Sex mit Dir und vielleicht ist es ihm daher ganz Recht, dass er momentan nicht kann und immer eine Ausrede hat.
 
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  • #19
Doch, er kann wenn er die Tabletten nicht nimmt (er hat irgendwann vergessen ein Rezept schreiben zu lassen, und der Arzt hatte in dieser Zeit Urlaub, auch hat er sie schon mal wann und dann weg gelassen(3-4 Tage), wenn wir miteinander schlafen wollten (von sich aus!). Aber dadurch wurde er immer nervös (wohl vom Entzug?!) und konnte Nachts nicht mehr schlafen, deshalb lässt er sie nicht mehr weg. Zu der Zeit nahm er auch nur Eine, mittlerweile nimmt er 3.... (ohne Absprache mit dem Arzt)
Ich habe ihm auch schon gesagt, daß das sicher nicht gut ist, und Sinn der Sache, die Organe leiden ja auch, und er tappt ja mehr neben sich, wie alles andere. Deshalb bin ich ja so sauer auf den Arzt, daß er einfach stur weiter verschreibt, ohne mal Nachzufragen, warum die so schnell leer werden.... ich glaube nicht, daß das so okay ist... ?!

Daß er mir was vorspielt, oder mich nicht mehr begehrt, das schließe ich aus. Er ist kein Mensch, der sich für andere verstellt oder was vortäuscht, was nicht ist... nein.

Und mastubieren tut er auch nicht... weil es ihm nichts gibt (und er eh nicht kann). Ich im übrigen auch nicht, ich habe nichts davon. Ich werde nur spitz, wenn mich der Mann, den ich liebe heiß macht, bzw ich an ihn denke. Selbstbefriedigung... gibt mir nichts. Bin da wohl zu viel Kopf und Gefühlsmensch.

Kinderwunsch.... eigentlich nicht. Ich habe einen Sohn, der bei seinem Papa lebt (und von meinem Freund voll und ganz akzeptiert ist, die Beiden verstehen sich wunderbar :) ), und er hat mit dem Thema auch abgeschlossen. Er meinte mal, wenn er mit 30 kein Papa ist, dann lässt er es.

Wobei er das gleiche auch zum Heiraten gesagt hat, aber wir reden oft übers heiraten ;-)

Wenn er mich nicht lieben würde, warum sollte er noch mit mir zusammen sein? Warum sollte er mich täglich in den Arm nehmen, oder küssen, und mir täglich sagen, ich liebe dich?

Ich weiß wie es ist, wenn man mit jemandem zusammen ist, den man nicht (mehr)liebt.... das ist bei uns nicht der Fall....

Und aus Angst, keine Andere zu bekommen, ist er auch nicht mit mir zusammen, er war schon immer ein sehr begehrter Mann ;-)
 
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  • #20
Nicht jeder depressive Mann hat sexuelle Funktionsstörungen.

Das ist richtig. Nur Störungen der Sexualfunktion können bei ihm durch die psychische Erkrankung selbst oder durch die medikamentöse Therapie ausgelöst worden sein.

Die Beachtung medikamenteninduzierter sexueller Funktionsstörungen hat daher auch für die Therapieadhärenz eine hohe Bedeutung.

Zu beachten ist auch, dass stark serotonerg wirkende Antidepressiva häufiger sexuelle Funktionsstörungen hervorrufen als andere Antidepressiva.

Am besten in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt einen Medikamentenwechsel vorbereiten. Du schreibst, daß er "kann", wenn er die Medikamente wegläßt. Ein Zeichen, daß die sexuelle Störung teilweise auch auf der Medikamentengabe basiert.

Alles Gute
 
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  • #21
Es gibt keine große Liebe ohne Sex. Wie soll das laufen? Sitzt man da steril nebeneinander und schaut das Tv-Programm? So etwas hat doch mit Liebe nichts mehr zu tun.
 
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  • #22
vermutlich sind die Antidepressiva z. t. daran Schuld. eine Umstellung auf welche die keine Nebenwirkung auf die Libido haben ist ratsam (z. B. Elontryl)
 
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  • #23
Bist du sicher, dass du große Liebe richtig interpretierst? Für mich ist das eine Bruder-Schwester-Freundschaft. Eine große Liebe kann für mich auch ein Hund oder eine Katze sein oder eine beste Freundin - hat aber alles nichts mit sexueller Beziehung zu tun, die nun mal notwendig ist, um eine Liebesbeziehung zu führen - zumindest in den Augen der Normalbürgerschaft. Ich habe keine Lust auf asexuelle Verhältnisse. Dafür habe ich Kumpels genug.

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  • #24
Ich nehme auch seit einigen Jahren Antidepressiva (citalopram + Lithium) und ich habe keine Nebenwirkungen. Ihr könnt mit dem Arzt besprechen, ob man die Medikamente umstellen kann. Auf keinen Fall einfach absetzen! Das kann zu einem Rückfall führen.
 
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  • #25
FS

Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich kann auch ohne Sex meinen Freund lieben :)

Mal ein kurzes Update.

Wir waren zusammen bei seinem Psychologen. Die ADs, die er nimmt, kann er jederzeit langsam absetzen, ohne große Entzugserscheinungen. Er bekommt sie anstatt Schlaftabletten.
Er nimmt jetzt nur noch 1 tgl zum schlafen.

Seid gut einer Woche nimmt er keine (müsste zum Arzt neues Rezept machen lassen) und gestern haben wir uns gegenseitig verwöhnt. Den Anfang machte er, von sich aus. Ich habe ihn dann oral verwöhnt, und er kam sogar zum Orgasmus. Es liegt also wirklich an den ADs.

Wir schauen jetzt mal, wie er sie größtmöglich reduzieren kann, aber dennoch Nachts gut schlafen kann.
 
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