Das siehst du richtig: 15jährige spielen vielleicht dieses Spiel, aber ganz sicher nicht Erwachsene, die wissen sollten, dass »zocken« oft anders ausgeht, als erwünscht. In der Liebe würde ich schon gar nicht auf diese Idee kommen, denn das ist verletzend und entwürdigend für dein Gegenüber.
In einer Parallelfrage (»Warum kämpft er nicht um mich?«) ist ein ähnliches Verhalten zu beobachten - allerdings ist die Fragestellerin hier 21 Jahre alt ...
Woher kommt denn deine (kindische) Idee, dass ein Mann um die Frau kämpfen sollte? Genügt es nicht, dass er dir sagt (besser noch zeigt), was du ihm bedeutest?
Offenbar tat er das nie: ihr gesagt oder gar gezeigt, wie viel und was sie ihm bedeutet, denn wäre er so, hätte sie keinen Grund sich zu trennen. Mit der Trennung hoffte sie, dass er das erkennt und sich um sie wieder bemüht, sie für sich zu gewinnen, wieder wie wohl am Anfang um sie wirbt.
Insofern ist es kein Spielchen, sondern am Ende nur eine Bestätigung für die FS, dass er tatsächlich ein Ignoranter ist, dem ihre Gefühle und Bedürfnisse komplett gleichgültig waren. Wäre es nicht so, so hätte er seine Freundin von sich aus mit mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung und Wertschätzung beschenkt. Ohne ihre Trennung, die nicht zum erhofften Sinneswandel bei ihm führte.
Immer diese Extreme! Warum sich direkt trennen? Warum sich nicht einfach weniger melden und weniger zusammen machen und wenn der andere dann nachfragt, warum das so ist, einfach sagen, dass einem etwas fehlt in der Beziehung z.B. dies oder jenes. Und wenn der andere nix merkt, dann natürlich Trennung.
Finde ich auch extrem aber Menschen, die kaum Nähe brauchen, spüren auch keinen Mangel und würden sich selbst erst nach Monaten melden, falls überhaupt. Wenn sich die FS nicht meldete, so könnte der Mann das als stillschweigendes Ende der Beziehung interpretieren und das von ihm gedachte (aber nie verifizierte) Ende akzeptiert. Am Ende hätte es geheissen:
„Ich dachte du hast dich stillschweigend getrennt und deshalb dich nicht mehr, wie sonst immer gemeldet. So liess ich es sein und rief dich nicht an.“
Menschen reden fast nie miteinander, sie interpretieren nur immer das Verhalten (zu häufig melden oder gar nicht melden) des anderen, ohne zu fragen: „Was ist los mit dir? Du meldest dich gar nicht mehr seit 8 Wochen“ - als Beispiel. Das wäre mir zu blöd. Es ist auch ein Spielchen:
„du meldest dich nie, so mache ich es jetzt auch nicht mehr, damit du spürst, wie sich das anfühlt.“
Es nützt auch nichts, dem Mann zu sagen: „mir fehlt mehr Nähe, Geborgenheit, Zärtlichkeit“. Er kann - mit oder ohne Trennung - wohl nicht mehr geben, weil er gerade diese Nähe fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser. Es liegt in seiner Persönlichkeit begründet.