Emanzipation hat leider drei Grundausrichtungen: Einerseits das gerechtfertigte Streben nach GLEICHBERECHTIGUNG in gesellschaftlichen und rechtlichen Dingen, andererseits das überaus dumpfe Kämpfen für GLEICHHEIT von zwei Geschlechtern, die offensichtlich ungleich sind, und die damit verbundene Ablehnung von ROLLENVERHALTEN, das biologisch angeboren, notwendig und emotional wünschenswert ist. Dadurch, dass alle drei Aspekte immer wieder vermengt wurden, teils aus Dummheit, teils aus politischer, feministischer Agitation heraus, hat Emanzipation einen viel schlechteren Ruf, als sie eigentlich in Bezug auf die reine Gleichberechtigung verdient hätte.
Als wertkonservative, naturwissenschaftlich geprägte Frau empfinde ich es als schrecklich, dass Emanzipation und Feminismus sich so eng überlappen, wo das eine mit dem anderen doch inhaltlich gar nichts zu tun hat. Es war dumm gegen Rollenverhalten, gegen Höflichkeitsrituale, gegen Mutterschaft, gegen Partnerschaft in Hingabe und Liebe anzukämpfen. Mann und Frau ergeben als zwei diskrete Geschlechter nur dann Sinn, wenn sie sich synergistisch ergänzen, wenn sie also unterschiedliche Fähigkeiten, Begabungen, Vorlieben einbringen und nutzbringend für beide einsetzen, wenn ein Paar zusammen mehr ist als die bloße Summe von Mann und Frau. Genau das ist in guten Partnerschaften auch der Fall -- zwanghafte Gleichheit, die Effeminierung von Männern, die Maskulinisierung von Frauen, all das steht einem natürlichen, gesunden und konstruktiven Miteinander der Geschlechter, echten familiären Partnerschaften, einfach nur im Wege.
Allerdings muss man auch so fair sein zu sagen, dass viele der aktuellen Probleme nicht einzig auf Emanzipation und Feminismus, sondern eben auch auf die zunehmend geforderte Flexibilität und Mobilität im Arbeitsmarkt, die Globalisierung, Technisierung und Qualifizierung zurückzuführen sind. Nichtsdestotrotz hat die Emanzipation einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass es immer mehr zerrüttete Familien, immer weniger Kinder aus intakten Familien gibt und Partnerschaften zunehmend volatiler und unzufriedener werden. Fakt ist aus meiner Sicht, dass man eben nicht alles gleichzeitig haben kann im Leben: Perfekte Partnerschaft, tolles Familienleben, umfangreiche Freizeitgestaltung, erfolgreiche Karriere. Wie immer im Leben muss man Prioritäten setzen, und zwar nach persönlichen Präferenzen und Lebenszielen. Solange politische Agitation den Frauen versucht einzureden, dass alles gleichzeitig schaffbar ist, solange wird eben quasi gar nichts erreicht: Weder stabile Partnerschaft, noch tolles Familienleben und auch keine erfolgreiche Karriere. Nicht alles erreichen zu können, ist kein Problem, sondern naturgegeben. Auf welchem Gebiet kann man schon alles erreichen? "Jack of all trades, master of none"?