Als langjährig berufstätige Frau in gehobener Fachkarriere mit Erfahrung in mehreren Großunternehmen kann ich sagen: die Männer in Führungspositionen sind durchweg verheiratet, die Frauen in Führungspositionen sind durchweg ledig und kinderlos.
Bei Männern wird verheiratet sein und Kinder haben positiv bewertet: trifft Entscheidungen, übernimmt Verantwortung, traut sich zu eine Familie zu ernähren.... Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird als "fraugegeben" vorausgesetzt - gewährleistet durch die Ehefrau, die zuhause bleibt und sich kümmert.
Bei Frauen wird Familie als Hindernis für die Berufsausübung gesehen, weil sie üblicherweise den Großteil der Familienarbeit übernehmen
Wenn Frauen heiraten, in Erziehungszeit gehen und anschließend wieder Teilzeit arbeiten, schließen sie sich jahrelang davon aus, in eine Führungsposition zu kommen, andere ziehen an ihnen vorbei. Die Männer nehmen durchweg alle, aber nur die 2 Monate Alibi-Erziehungszeit, die die berufliche Laufbahn nicht beeinträchtigen, aber gleichzeitig gut sind, für das Image, auch im Privatleben Verantortung zu übernehmen. Dem ist natürlich nicht so. Gibt es Probleme mit den Kindern, kümmern sich die Frauen, d.h. deren Job leidet.
Diese Erfahrungen gelten für "normale" berufstätige Frauen. Natürlich gibt es einige wenige, deren Einkommen oder Erbe sie in eine priviligierte Lage bringt, dass Herscharen von bezahlten Helferlein ihnen die Alltagsmühen abnehmen, ihnen 7x24-Service in allen Bereichen liefern. Die fallen aus diesem Muster natürlich heraus (z.B. Frau von-der-Leyen), so dass sie Familie und Karriere gut vereinbaren können.
Anders als weiter vorn ein Poster schrieb, finden sich in den Medien reichlich Steckbriefe beruflicher erfolgreicher kinderloser Singelfrauen oder kinderloser verheirateter Frauen und nur ganz wenige Berichte über erfolgreiche Frauen mit Familie, die eine ganz normale Karriere aus eigener Kraft geschafft haben.