• #1

Habt ihr euch bei der Partnerwahl an euren Eltern orientiert?

In einem aktuellen Parallelthread meinte @Lavieestbelle:

"Ist das nicht immer so, dass man bei der Partnerwahl sich immer an den Eltern orientiert?"

@ErwinM hat vermutet, entweder das oder genau das Gegenteil, er kenne sich aber nicht genug mit dem Thema aus.

Deswegen mal in den Raum gefragt: Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater oder eurer Mutter? Inwiefern? Sind sich wiederholende Muster erkennbar? Oder habt ihr (bewusst oder unbewusst) sogar das Gegenteil gewählt? Man hört ja immer wieder davon, konntet/könnt ihr das bei euch konkret beobachten und wie findet ihr das?
w27
 
  • #2
Bei mir war es so und ich denke es gibt dazu auch viele Studien und Erwin hat natürlich auch recht. Wenn der Vater/die Mutter einen negativen Eindruck hinterlassen hat, sucht das Kind genau das Gegenteil. Ich denke so ist es immer.
Bei dir war es aber so, dass der Vater nicht anwesend war, aber du hast sicherlich auch ein männliches Vorbild in deinem Leben gehabt. Oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #3
Ich glaube, es müssen gar nicht die Eltern sein, obwohl ich das auch schon mehrfach gehört habe. Vielleicht orientiert man sich einfach an etwas Vertrautem.

Mein Exmann ähnelt mit seiner hyperkritischen Art meiner Großmutter. So aufbrausend wie er war sie zwar nicht, aber nach der Trennung fielen mir schon Gemeinsamkeiten auf.

Mein Vater ist eher ein gutmütiger Mensch, der viele Witze macht und meine Mutter zum Lachen bringt, wenn sie sauer ist. Wenn sie umgekehrt irgendwas verbockt hat, nimmt er es mit Humor. Ich bin eigentlich nie an einen ähnlichen Typ geraten, vielleicht weil ich selber auch ein wenig so bin.
 
  • #4
Wenn der Vater/die Mutter einen negativen Eindruck hinterlassen hat, sucht das Kind genau das Gegenteil. Ich denke so ist es immer.
Eine sehr romantische Vorstellung die leider nicht der Realität entspricht.
Im Gegenteil landen Kinder aus desolaten Elternhäusern oft in missbräuchlichen Beziehungen weil sie es eben nicht anders kennen und den Missbrauch als normal empfinden. Der Mensch sucht das vertraute.
 
  • #5
Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater
Von alllen meinen Partnern hatte nur mein Exmann in seinen Eigenschaften ein paar Ähnlichkeiten mmit meinem Vater. Das war die einzige Beziehung, die so richtig schiefging.

Beide hatten Minderwertigkeitskomplexe und versuchten diese durch Großsprech zu übertünchen.
Beide waren respektlos-abwertend gegen andere, beide ängstlich-aggressiv.
Ich habe die Ähnlichkeit anfangs nicht erkannt, weil mein Exmann nicht gewalttätig war, auch keinen Alkohol trank und sozial etwas verträglicher war als mein Vater.

Oder habt ihr (bewusst oder unbewusst) sogar das Gegenteil gewählt?
Ja, alle anderen Männer in meinem Leben waren exakt das Gegengteil von meinem Vater und die Beziehungen waren auch besser.

Ich finde es gut, dass ich mich vom falschen Mann scheiden ließ und nun wieder einen Mann wählte, der das exakte Gegenteil meines Vaters ist, weil ich nun wieder ein schönes Leben habe.
 
  • #6
Mein 90jähriger Vater hat (bis heute) immer alles für mich getan, mich immer unterstützt und gefördert, mich auch finanziell verwöhnt.
Ein Papa auf den man sich immer verlassen kann.
(Das gebe ich ihm heute zurück, er braucht inzwischen viel Hilfe nach einer sehr schweren Lungenentzündung).

Meine Partner waren eigentlich alle vom gleichen Schema. Sie haben alles für mich getan, mein jetziger Partner ist da extrem. Er verwöhnt mich in allem.
Ich glaube es liegt vor allem an meinem Äußeren - bin halt sehr klein und schlank und blond - wie eine zarte Elfe.

Da ich auch viel krank war in meiner Kindheit und Jugend durch eine Lungenerkrankung (für die ich bis heute Kortison inhalieren muss), wurde ich halt immer auf Händen getragen.

Ich tendiere auch eher zu älteren Männern, da die so was Fürsorgliches haben.

Ich nehme an, das ist schon ein Muster.
 
  • #7
"Ist das nicht immer so, dass man bei der Partnerwahl sich immer an den Eltern orientiert?"
Ich orientierte mich ganz bewusst nach den "S" Werten plus und nach dem Charakter, danach kam der optische Gesamteindruck, was ich jedem Unerfahrenen ans Herz legen möchte! Meine Eltern lebten als Vorbild enen vorbildlichen Charakter, mit wichtigen Grundwerten, Moral, Liebe und aktiver Kommunikation uns Kinder vor!
Deswegen mal in den Raum gefragt: Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater oder eurer Mutter? Inwiefern? Sind sich wiederholende Muster erkennbar? Oder habt ihr (bewusst oder unbewusst) sogar das Gegenteil gewählt? Man hört ja immer wieder davon, konntet/könnt ihr das bei euch konkret beobachten und wie findet ihr das?
Wiederholende Muster waren im Charakter, in den Grundwerten und in der Kommunikationsfähigkeit zu erkennen!
 
  • #8
Deswegen mal in den Raum gefragt: Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater oder eurer Mutter? Inwiefern? Sind sich wiederholende Muster erkennbar?
So gesehen habe ich im Wechsel Mutter und Vater gewählt. Die Mutter sehr vereinnahmend und narzisstisch, der Vater abweisend und kühl.

Vom Typ Mutter habe ich mich stets eingeengt gefühlt, da waren Eifersucht und Kontrolle die Themen, die mich beim Partner gestört haben, dem Typ Vater bin ich immer hinterher gelaufen, und war mehr oder weniger unglücklich verliebt.

Mir ist das Ganze bewusst, nur ist es schwierig es zu durchbrechen, denn die Anziehung kann man sich nicht bewusst aussuchen. Habe ich auch versucht und dabei gar nichts empfunden.

Vom Typ Mutter erhole ich mich seit nun fast einem Jahr. Ich hätte gerne eine Urlaubsbegleitung, gute gelegentliche Treffs aber auf eine nahe Beziehung kann ich derzeit gut verzichten. Ich genieße es, nach der Arbeit heim zu kommen und nur Freiraum zu haben, sich nach niemanden richten müssen.

Auf den Typ Vater will ich mich bewusst nicht mehr einlassen. Ich werde wohl als Single sterben.
 
  • #9
Deswegen mal in den Raum gefragt: Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater oder eurer Mutter?
Ich war quasi mit meiner Mutter verheiratet. Es hat lange
gedauert bis ich das geschnallt habe. Schließlich wollte ich ums verrecken keinen Partner, mit dem ich alte Muster wiederhole ;-)
Mein Ex Mann ist passiv aggressiv mit narzisstischen Tendenzen. Ein Mensch mit einer perfekten, extrem funktionalen Fassade.
Ein Mensch der mir widersprüchliche Botschaften sendete und um dessen Zuneigung ich immer kämpfen musste.
Allerdings. Ich war aber so sehr damit beschäftigt, nicht wie mein Vater sein zu wollen, dass ich die Facetten und Anteile meiner Mutter außer acht gelassen habe.
Oder habt ihr (bewusst oder unbewusst) sogar das Gegenteil gewählt? Man hört ja immer wieder davon, konntet/könnt ihr das bei euch konkret beobachten und wie findet ihr das?
w27
Es war für meine Entwicklung wohl wichtig bis notwendig, sonst hätte ich es mir erspart ;-) Auf der rationalen Ebene wollte ich immer eine glückliche Familie und es besser machen. Es ist mir leider überhaupt nicht gelungen. Vielleicht war es auch Glück, weil ich hoffe, dass ich all das nun wirklich verarbeiten und auf einer tiefen Ebene auflösen konnte.
Wenn der Vater/die Mutter einen negativen Eindruck hinterlassen hat, sucht das Kind genau das Gegenteil. Ich denke so ist es immer.
Nein, dass glaube ich nicht. Denn ich habe eine andere Erfahrung gemacht. Kinder denen eine ungesunde Elternbeziehung vorgelebt wird, haben oft keine "gesunde" Matrix im Bezug auf Liebe und ihrer Bedingungslosigkeit. In dem bestreben es besser zu machen, wählen sie oft einen Gegenentwurf, der nicht zwangsläufig besser/gesünder sondern lediglich anders ist. Oft fehlt die Balance, wenn man versucht es krampfhaft "besser" zu machen.
 
I

Ina68

Gast
  • #10
Von alllen meinen Partnern hatte nur mein Exmann in seinen Eigenschaften ein paar Ähnlichkeiten mmit meinem Vater. Das war die einzige Beziehung, die so richtig schiefging.


Beide hatten Minderwertigkeitskomplexe und versuchten diese durch Großsprech zu übertünchen.
Beide waren respektlos-abwertend gegen andere, beide ängstlich-aggressiv.
Ich habe die Ähnlichkeit anfangs nicht erkannt, weil mein Exmann nicht gewalttätig war, auch keinen Alkohol trank und sozial etwas verträglicher war als mein Vater.


Ja, alle anderen Männer in meinem Leben waren exakt das Gegengteil von meinem Vater und die Beziehungen waren auch besser.


Ich finde es gut, dass ich mich vom falschen Mann scheiden ließ und nun wieder einen Mann wählte, der das exakte Gegenteil meines Vaters ist, weil ich nun wieder ein schönes Leben habe.
Ähhh, ich habe gerade deinen Post gelesen und brauche dadurch wohl keinen eigenen zu schreiben, der einzige Unterschied, ich brauchte zwei Anläufe um aus diesem Schema rauszukommen, danach war auch nie wieder einer so und es lief viel besser.
 
  • #11
Beobachte ich V und meine Mutter zusammen, muss ich manchmal grinsen ..... die beiden ähneln sich sehr.
Nicht nur optisch - beide klein und zierlich mit schwarzem Haar. sondern auch bei so einigen Vorlieben (Orchideen, Gestecke, Tischdekoration, Mode) , der Ordnung im Haus, sogar in punkto Gestik, Mimik und Bewegungen.
Beide mit einer ruhigen Kraft und Stärke. Die sie bei Männern wie meinem Vater und mir auch gut gebrauchen (konnten). Beide sind der menschliche Part - und sind der Schönheit, der Kunst und auch den Gefühlen verbunden. Beide lenken eher durch ein Lächeln - und beide wissen, wann das nix bringt.
Sowohl mein Vater als auch ich und ihr Vater sind eher der Typ funktionierende Maschinen.
 
  • #13
Ich denke, bisher hab ich immer das Gegenteil meines Vaters gewählt. Mein Vater, überhaupt nicht gut im im reden, wortkarg, mit den Händen arbeitend, blond, eher einfacher gestrickt, wenig Geld aber immer fleissig, religiös und unter dem Pantoffel stehend, dadurch streng u. recht intolerant.

Meine Männer aber stets dunkelhaarig, intellektuell, gebildet, gutes Ausdrucksvermögen (mehrfach als Autoren erfolgreich), finanziell erfolgreich, nicht religiös, stets sehr grosszügig zu mir, sehr tolerant und verständnisvoll mir gegenüber in fast allen Lebenslagen. Ich hatte mit Männern immer Glück.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #14
Ich überlege hin und her, kann aber keinerlei Ähnlichkeiten bei meinen Partnern zu einem meiner Elternteile sehen.
Lediglich einen paar ausgewählte Werte stimmen überein, allerdings sind es Werte, welche mir wichtig sind und lediglich aus dem Wertesystem meiner Eltern entliehen.
Es ist nichteinmal so, dass ich meine Partner als Gegenpol zu meinen Eltern sehen würde.

Für mich ist die Vorstellung, dass man sich bei der Partnersuche an den Eltern orientiert, auch etwas schräg, da sie Anziehung eines potentiellen Partners, i.d.R. auch sexuelle Aspekte hat und diese im Verhältnis zu Mutter und Vater, gesunderweise, gar keine Rolle spielen.
 
  • #15
Schwierige Frage. Ich finde keine Parallelen. Die Partner selbst waren sehr unterschiedliche Charaktere. Einer ein verspielter Phlegmatiker, einer mir selbst in meinen Macken zu ähnlich, darüber hinaus ständig auf Achse, also das gegenteilige Extrem vom ersten, einer mit Suchtproblem.

Das einzige, was alle gemein hatten war, dass sie es sich bei gemeinsamer Wohnung sehr schnell sehr bequem gemacht haben und dann eher nicht mehr partnerschaftlich verfügbar waren. Egal, wie lange (tlw. über Jahre) vorherige Phase des getrennten Wohnens dauerte.

Das gab es so im Elternhaus nicht.

Ich denke, was das angeht bin ich für mich die ungünstige Mischung aus beiden Elternteilen. Also Anpacker und Care-Arbeiter bei Harmoniebedürfnis und hohem Loyalitätsbewusstsein mit Wunsch nach aktiver Partnerschaft auch im "Alltag". Teils gern übernommen, teils Gegenteil vom Vorgelebten. Irgendwann kommt dann immer der Punkt, dass der Partner nicht mehr aktiv wird, ich versuche ihn zu animieren/mitzuziehen, ihm Dinge abzunehmen, die ihn stressen, merke, dass sich dennoch nichts ändert und die Reißleine ziehe, wenn die Beziehung für mich nur noch Belastung ist. Das war dann mal ein paar Jahre über 5 Jahren der Fall, im kürzesten nach 3 Jahren.
 
  • #17
Bei mir lautet die Antwort ganz klar Nein.
Nein ich habe mich nicht an meinen Eltern orientiert.
Denn wenn ich mich an etwas orientiere, dann ist das eine bewusste Sache. Ich würde also hingehen und sagen, mein Partner soll so sein wie mein Vater/Mutter.
Da ich so niemals vorgegangen bin, habe ich mich auch nicht an den Eltern orientiert.
Wovon ich mich sogar bewusst abgegrenzt habe, war das typische patriarchalische Familienmodell.

Die Lebenspartner, auf dich ich getroffen bin, sind mir zufällig begegnet. Von daher kann es gar nicht sein, dass ich mich da irgendwo orientiert habe. Bestenfalls spielen unbewusste Einflüsse hinein, weshalb ich mich verliebt hätte.
Rückblickend kann ich jedoch keine Ähnlichkeiten zwischen Partnern und einem Elternteil feststellen.
 
  • #19
Wenn ihr euch eure Partner oder Partnerinnen so anguckt, haben sie Ähnlichkeit mit eurem Vater oder eurer Mutter?
Die Personen nicht, aber die Gefühle, die sie bei mir hervorrufen können, sind bekannt.
Inwiefern? Sind sich wiederholende Muster erkennbar?
Ich finde, es fühlt sich mit jedem einzelnen Menschen, mit dem ich Kontakt hatte, auch verschieden an.

Manche Eigenheiten sind allerdings bekannt und darauf reagiere ich.
Meinen Vater hab ich immer sehr angenehm empfunden, fürsorglich, witzig, intelligent und interessant.
Ich hab mich geliebt gefühlt und tue es heute noch.
Mein Mann ist meinen Vater in einigen Punkten sehr ähnlich.
In anderen überhaupt nicht.
Doch, einen Mann wie meinen Vater suchte ich wohl unbewusst.

Das muss aber auch immer wieder erwähnt werden, gell!
In meinem Kopf ist @Süsse65 eine Frau unter 1,60 mit deutlichem Übergewicht, Stiernacken und wildem Blick. ?
Komisch. Zu fast allen anderen hab ich kein Bild vor Augen.
 
  • #21
Nein, das hast du falsch verstanden.

Aber kleine zierliche Frauen wecken ja eher den Beschützerinstinkt bei Männern als große füllige Frauen.

Ist einfach so.
Nein ist es nicht! Es kommt auf den Charakter des Mannes! Wenn er seine große, füllige Frau liebt, dann wird er sie auch beschützen wollen, wenn sie verletzliche Momente hat. Ich kenne genau so viele zierliche Frauen, die auf Grund ihrer Charakters kaum einen Beschützerinstinkt wecken...
Sorry, @Süsse65 aber nur weil du deine Klischees gerne pflegst, muss das nicht für die Masse gelten.
 
  • #22
Ein Mann, der nur der "Kleinen" hilft, aber nicht der "Großen", hat nicht den Charakter, den ich mir bei einem Mann wünschen würde.
 
G

Gelöschter Nutzer

Gast
  • #26
Na, das ist halt einfach eine Konstante; im Wesentlichen geht es um die Stillzeit.
Ich konnte zwar nicht gestillt werden, doch glaube ich nicht, dass ein Baby erotische Sehnsüchte nach der Mutter entwickelt, wenn es gestillt wird.
Bis zum zweiten Lebensjahr etwa, kann ein Kind sich noch nichtmal als eigenständige, von der Mutter unabhängige Person wahrnehmen.
Auch eine emotionale Konstante im Leben geht nicht automatisch mit sexuellem Begehren einher.
 
  • #27
Na, das ist halt einfach eine Konstante; im Wesentlichen geht es um die Stillzeit.
Meine Kinder hatten einfach Hunger als ich sie stillte, Stillen heißt Nahrung, Nähe, Geborgenheit, den Geruch der Mutter, den urvertrauten Herzschlag, das hat mit Lust 0,0 zu tun, aber mag sein, dass sich manche Männer da nicht abnabeln können von ihren Müttern, Frauen und ihre Mütter, Lustbeziehung, sehr weit hergeholt.
 
  • #28
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