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  • #1

Habt ihr sexuelle Belästigung/ Übergriffe im Kindesalter durch Bekannte/ Verwandte erlebt?

Auf die Frage bin ich durch die gestellte Frage nach "Männliche Erzieher für euch in Ordnung?" gekommen. Mich würde mal interessieren ob es viele Menschen gibt, die sowas erlebt haben. Da hier jeder Anonym antworten kann hoffe ich auf ein paar Antworten - am besten mit einem Vermerk, ob der Teilnehmer M o W ist.
 
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  • #2
Ja, durch einen Bekannten. Habe es niemandem erzählt weil er mich erpresst hat. Habe mit Anfang 20 deshalb eine Therapie gemacht und benötige sehr viel Zeit, bis ich einem Mann richtig vertraue.
Trotzdem bin ich nicht übervorsichtig, sondern realistisch eingestellt.
Jede 2. Frau erlebt in ihrem Leben nicht gewollte sexuelle Übergriffe. Kann sich jeder ausrechnen, dass er mindestens eine Frau kennt, die etwas in dieser Richtung erlebt hat.
Eine große Bitte an dieser Stelle: Wenn eine Frau nicht darüber sprechen möchte, NICHT NACHFRAGEN!!! Manche Männer flüchten wenn sie es wissen da sie überfordert sind (verlangt übrigens auch keiner, dass das verstanden wird und dafür ist und bleibt ein Therapeut zuständig) aber es gibt auch Männer, die sich berufen fühlen, den verständnisvollen Held zu spielen. Das geht schief, da traumatische Erlebnisse NEVER EVER mit "Gewalt" hochgeholt werden sollten. In einem anderen thread schrieb mal ein Mann, er hätte seine Freundin direkt danach gefragt. Und wenn sie sich danach was angetan hätte? Könnte durchaus passieren. Viele Frauen verdrängen diese Erlebnisse bis ins hohe Alter.
w.28
 
  • #3
Nein, ich habe das zum Glück nie erlebt, nicht einmal ansatzweise. Ich hatte bei keinem Nachbarn und keinem Vater einer Freundin irgendwie ein schlechtes Gefühl und wir waren alle vergleichsweise behütet und in intakten Familien zuhause -- heile Welt im allerbesten Sinne.

Allerdings wurde ich auch zu sehr viel Selbständigkeit und Selbstbewusstsein erzogen, war gewarnt und wachsam, war bereit Nein zu sagen und wusste immer meine Eltern 100%ig hinter mir. Ich bin sicher, dass selbstbewusste Mädchen auch seltener Opfer werden als eingeschüchterte, nach Zuneigung dürstende. Schmuseeinheiten muss es zuhause geben, zusammen mit dem sicheren Gefühl, als Mensch vollwertig anerkannt zu sein und seine Meinung sagen zu dürfen.
 
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  • #4
@Frederika, hier nochmal #1: Dein zweiter Absatz trifft nur zum Teil zu, seltener ja, wenn der Übergriff ohne Gewalteinwirkung (Drogen, Entführung, Fesseln) statt findet.
Dazu muss ich sagen, dass mir auch eingetrichtert wurde, nicht mit Fremden zu sprechen usw. Als ich zur Schule ging, war diese Thema noch nicht so groß, dass man so eindringlich aufgeklärt wurde. Heute ist das GOTT SEI DANK anders und bereits in den Schulen wird einem beigebracht, wie man sich verhalten soll.
Auch mit der Meinung war das zu "meinen" Zeiten, auch wenn ich ERST 28 bin, noch nicht so. "Folgen" hieß es da, die Erwachsenen hatten immer Recht und basta. Heute ist es wieder fast "zu" locker, einen Mittelweg würde ich mir wünschen, wenn ich mal Kinder habe.
Ansonsten bin ich mir sicher, dass du das deinen Kindern mal genau so weiter geben wirst, das ist beruhigend.
 
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  • #5
Ich habe es glücklicherweise auch nicht erlebt, kenne aber 2 Fälle im Verwandten und Freundeskreis. Einmal erfolgten vom Erzieher Übergriffe und im anderen Fall vom Vater.
 
  • #6
In meiner Kindheit kam es bei mir selber nie zu irgendwelchen Belästigungen oder Übergriffen. Allerdings war ich als Achtklässlerin mit einer Parallelklasse zusammen ein paar Tage auf "Besinnungstage" weg. Der zuständige katholische Pfarrer und 2 Lehrer betreuten uns. Es wurden viele Spiele, die sich um Vertrauen und Gemeinschaft drehten, gespielt. Unter anderem auch eine Art "Blinde Kuh-Spiel", bei dem einem Teil der Schüler die Augen verbunden wurden, und die anderen leiteten sie durch Worte. Wir waren draußen, und es ging darum, in dem Haufen spazieren zu gehen, ohne sich anzurempeln. Dem Pfarrer passierte es ab und zu, dass er "versehentlich" die obenrum besser ausgestatteten Mädels berührte. Wir fanden es damals lustig, und einige zogen sich extra enge Oberteile an.
Jahre später, da war ich schon Ende zwanzig, wurde der Pfarrer aus der Seelsorge genommen. Es hatten sich noch massivere Vorwürfe angesammelt, und die Kirche mußte reagieren.

In meinem Erwachsenenleben schaut es da schon anders aus. Am Sonntag mußte ich meinem Schwip-Schwager auf die Hand klapsen und zurechtweisen. Passiert auf einem Familiengeburtstag, seine Frau war keine fünf Meter weg. Widerlich.
 
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  • #7
Persönlich habe ich es nicht erlebt. Eine langjährige Schulfreundin hat sich erst mit über 50J. geoutet: der Vater hat nicht nur sie sondern auch die anderen weibl. Geschwister missbraucht! Sie ist krank, ihr Leben verpfuscht.......Krebs, Alkohol, gescheiterte Ehe!
Eine weitere Freundin hat ebenso erst nach Jahrzehnten gewagt, den Missbrauch durch ihren Vater der Familie mitzuteilen! Sie wurde enteerbt, ihre Ehe hat dieses Bekenntnis verkraftet und sie arbeiten beide daran mit Hilfe eines Psychologen.

Da eine heile Welt nicht vor Missbrauch schützt, empfehle ich folgenden Film: "Das Fest",
der Name des Regisseur ist mir entfallen, ich glaube es ist ein Däne. Ein bemerkenswerter Film, der uns die Scheinheiligkeit unserer Gesellschaft drastisch vor Augen führt und das unermessliche Leid der erwachsenen Kinder.
 
  • #8
@#3: Da sind wir uns einig: Seltener (und nicht gar nicht) und dass im Sinne der Titelfrage, also Belästigung und Übergriffe. In meiner Familie hatten Erwachsene nicht immer recht, aber Kinder wussten auch, wann sie folgen mussten und wann sie diskutieren durften. Da gab es sehr klare Grenzen und der Tonfall machte diese Grenzen ganz deutlich. Der folgsame Tonfall wurde aber auch nicht missbraucht und es wurde immer erklärt, warum man sich wie verhält und nicht einfach nur befohlen. Das schaffte gegenseitiges Vertrauen und hat super funktioniert.
 
  • #9
Nein, ich bin auch in sogenannten behüteten Verhältnissen aufgewachsen. Selbst kenne ich das nicht einmal ansatzweise. Aber später, im Teenie-Alter, offenbarte mir meine beste Freundin, daß sich ihr Opa an ihr vergangen hätte. Der Kontakt zum Opa wurde komplett abgebrochen.

Etwas Widerliches, welches mir in den Zwanzigern passierte: Ich war im Urlaub in Rom und besichtigte den Petersdom. Dort wurde gerade die Neujahrsmesse gelesen. Es war unglaublich voll. Mit zunehmendem Widerwillen bemerkte ich, daß hinter mir ein Mann stand, der sein Becken immer ganz nah an meinen Hintern brachte und es dann rhythmisch hin und her bewegte. Mitten im Petersdom! Ich wollte keinen Skandal und habe ihn scharf angeguckt und bin ein paar Zentimeter weggerückt. Er rutschte mir hinterher... Ekelhaft. Er sah aus wie ein biederer italienischer Familienpapa.
 
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  • #10
Ich bin eine Frau, die von dem eigenen Vater in der Kindheit missbraucht wurde.
Ich wünsche solche Erlebnisse niemandem.

Lange Jahre konnte ich niemanden an mich heran lassen.
Erst in meiner letzten Beziehung ist es mir gelungen, meine Weiblichkeit und Sexualität in vollen Zügen zu geniessen.
Bis sich auch die psychischen Wunden voll ausgeheilt haben, wird es wohl noch einige Zeit dauern.

Ich frage mich immer wieder, wie das hätte vermieden werden können?
Oftmals sind die Täter selber massiv psychisch gestört. Ein Kind hat da Null Chancen. Vorallem wenn es von den eigenen Eltern, denen es vertraut, missbraucht wird.
 
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  • #11
Nein, nicht im Kindesalter.
Im Jugendalter durch einen sehr guten Bekannten der Familie.
Sehr intelligenter, manipulativer Mann.

Am Ende glaubte ich selbst schuld zu sein.

Meiner Mutter habe ich es erzählt und sie schwieg es tod, da sie seine berufliche Fachkompetenz brauchte.

Heute weiß ich wo ich stehe. Jeder ist sich selbst der nächste!

w30+
 
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  • #12
wow ich bin echt betroffen! ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele leute zu wort melden! erst mal danke dafür.
ich bin die FS und mir selbst ist sowas im jugendalter passiert. als meine eltern sich trennten habe ich viel zeit in der familie meiner tante verbracht /ich suchte wohl so eine art vaterersatz. einmal waren mein onkel und ich allein. danach hab ich mich sehr von der familie abgewand. ich denke mein cousin hat nie verstanden, warum ich mich dort immer seltener blicken ließ. das schlimme für mich war, dass ich mich von beiden seiten verraten gefühlt habe: meine mutter hat es erst nicht geglaubt (und mir viel es gar nicht leicht mit ihr über dieses heikle thema zu spreche bzw worte für das geschehene zu finden); und eben besagter onkel, welcher eiskalt mein vertrauen missbraucht hat.
in der familie wurde da nie offen drüber gesprochen. ich hatte immer angst am schluss als sündenbock da zu stehen, wenn ich meiner tante davon erzähle (und damit evtl die ehe 'zerstöre'). andererseits befürchtete ich, dass er sich auch an meinen cousinen oder schwestern 'vergreifen' könnte.
es hat mich (u.a.in der pubertät) sehr geprägt: habe meine weibliche seite total verdrängt, weil ich immer angst hatte, das mir so etwas nochmal passieren könnte. ich dachte auch immer ich sei daran schuld gewesen.
in meinem direkten freundeskreis kam es auch zu sexueller belästigung. einmal durch den vater einer freundin; einmal durch den neuen freund der oma.
es macht mich immer wieder sprachlos, dass so oft geschwiegen wird, und es nicht zu einer anzeige kommt. andererseits ist es eben ein großer zwiespalt der entsteht, mit dem ich damals nicht umgehen konnte.
w26
 
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  • #13
Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man so private schlimme Erlebnisse in so einem anonymen Forum so ausführlich preisgibt. Da gibt es sicherlich bessere Stellen, wo man seine Gedanken äußern kann und einem auch noch geholfen wird, das zu verarbeiten.

Damit will ich nicht ausdrücken, dass man über diese Themen nicht ausführlich und offen reden soll, ich halte nur dieses Forum hier dafür nicht geeignet.
 
  • #14
Ich habe es eben im anderen Thread schon gesagt, wiederhole es aber gern an dieser Stelle nochmal.
Ich empfand die Nötigung von Elternseite her an den FKK zu gehen als Missbrauch.
Es entsprach der "Revolution der Sexualiät und anbeblichen Befreiung des Körpers", quasi einer Modeerscheinung der ich mich als Kind zu fügen hatte. Ich wollte es nicht, mir wurde aber kein Recht zugeschrieben. Ich hatte da mitzugehen, wo hätte ich sonst hin sollen?
Missbrauch ist es, wenn ein Kind gegen seinen Willen entblösst, begrapscht, penetriert oder zu sexuellen Handlungen gezwungen wird. Ich wurde gegen meinen Willen entblösst und anderen zum Begaffen angeboten. Das verzeihe ich heute noch nicht und habe, u.a. aus diesem Grund, mit diesem Elternteil für immer gebrochen, mit aller Konsequenz und Härte!
 
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  • #15
@ #12

ich gebe dieses Erlebniss preis weil:

- es anonym ist
- ich leidensgenossen sagen möchte, dass sie nicht allein sind
- es befreiend ist darüber zu sprechen, ob ins detail oder nicht, muss jeder selbst entscheiden
- ich gefragt wurde und für mich entschieden habe zu antworten
- sich zu einem Thema zu äußern unabhängig von einer Therapie zu sehen ist (ich muss nicht beides wollen)
- es zu meinem Leben gehört und ich mich deswegen nicht mehr schäme
- weil andere ruhig eine Vorstellung davon bekommen können, was und wie das abläuft

andere Motivationen möglich, ihr dürft gern ergänzen.
 
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  • #16
@12, hier #1 und #3: Wenn dich dieses Thema nicht interessiert und du es nicht lesen willst, klick doch weiter. Und grad in einem anonymen Forum kann man das besprechen, jaja diese Selbsthilfegruppen, ich will den Leuten, denen ich mein Innerstes preisgebe, nicht gegebenenfalls beim Einkaufen über den Weg rennen. Und die Moderation wird schon wissen, welche Fragen sie freischaltet.
Ich war dankbar, ein paar Zeilen schreiben zu dürfen und bin auch dankbar darüber, dass es "mehr" mit diesen Erlebnissen gibt, da fühlt man sich nicht sooo allein.
Außerdem hat Missbrauch, ob seelisch, sexuell, gewaltsam IMMER eine ERHEBLICHE Auswirkung auf die Partnersuche. Deshalb ist es serwohl angemessen.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie du bei so einem Thema auch noch Angriffe verteilst. Danke Gott auf Knien wenn dir solche Ereignisse fremd sind. Wie gesagt, jede 2. Frau ist betroffen, viele Männer auch. Es ist serwohl angebracht hier darüber zu reden. Eben anonym!!! Unglaublich.
 
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  • #17
m, 43
In meiner Kindheit und Jugend war mir das völlig unbekannt.
Jetzt weiß ich von 4 bekannten Frauen, daß sie so etwas erleben mußten. Zwei sind ein ganz normales Leben gegangen, eine hat es mit psychoterapeutischer Hilfe geschafft und eine ist dermaßen Unterschicht, daß man fast keinen Bezug zum normalen Leben herstellen kann.
 
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  • #18
@12
Keine der selbstbetroffenen Frauen hat hier erzählt, wie die groben Uebergriffe stattgefunden haben.
Sie haben lediglich davon erzählt, von wem sie missbraucht wurden.

Frauen, die heute so offen mit diesem Thema umgehen können, haben dieses auch schon weitgehend verarbeitet.
Sie aktzeptieren es als Teil ihrer Geschichte und stehen dazu.

Es ist natürlich jedem freigestellt, diese Beiträge hier zu lesen.
 
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  • #19
@#12
ich denke es war eine mischung aus verschiedenen gründen. zum einen wie #14 bereits schrieb. zum anderen aus dem grund den #15 nennt: es macht mich eben aus. meine persönlichkeit ist seitdem eine andere. das merke ich auch immer, wenn ich einen neuen mann kennenlerne. wenn er mir zu schnell zu nahe kommt kann ich damit nicht umgehen.
andererseits wollte ich eben auch wissen, ob es wirklich so viele personen sind, die sowas (wie ich) in ihrer kindheit oder jugend erlebt haben, wie es oft gesagt wird. ich kenne eben viele leute, die eine solche erfahrung gemacht haben und noch nicht mit sich im 'reinen' sind.
außerdem ist es mir eben im zusammenhang mit der frage nach dem männlichen betreuer im kindergarten wie schuppen von den augen gefallen und ich wollte wissen, ob es mir alleine so geht.
wie geht ihr mit der sache in der partnerschaft um? habt/ hattet ihr deswegen schon mal probleme oder missverständnisse? wissen es euere partner?
 
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  • #20
Ich habe es auch erlebt. Bei mir war es ein älterer Sohn meiner Tante. Es dauerte ca. 6 Jahre (ich war ca. 5 - 11 Jahre alt). Es endete als er gerheiratet hat.

Ich habe als Kind nie darüber sprechen können. Erst in einer Therapie (aus anderen Gründen), als ich schon über 40 J alt war.

Wirklich los wird man das nie - bis heute nicht. Aber man kann lernen, damit umzugehen, auch, wenn es Jahrzehnte dauert.

w63
 
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  • #21
Ich (Beitrag 1, 3 und 15) bin immer wieder erschrocken. Ob 63 oder Ende 20, es war wohl so ein Tabu damals, dass wir schön die Klappe halten mussten, selbst horrende Summen für Therapie ausgegeben haben und immer blöd dagestanden sind.
@18: Bis vor zwei Jahren habe ich Männer gehasst, habe mich nie hübsch gemacht und meine Weiblichkeit verleugnet. Abgesehen davon hatte ich 100 kg (soviel zum Thema: Disziplinlosigkeit bei Dicken, es liegt - so wie bei Magersüchtigen - meistens ein psychisches Problem dahinter).
Als ich diese Problematik in mein Leben integriert hatte, nahm ich langsam und ganz natürlich 20 kg ab. Jetzt hab ich immer noch zuviel, jedoch eine Ausstrahlung de luxe weil ich so stolz auf mich bin und mich so schnell nichts mehr erschüttert :) Dadurch war ich natürlich für Männer nicht wirklich attraktiv. Außerdem habe ich immer alles für jeden gemacht, mich aufgeopfert Ende nie weil ich dachte, man liebt mich nur wenn ich alles gebe aber nicht um meiner selbst. Probleme und Missverständnisse gab es auch, wenn ein Mann nur annähernd so riecht oder ähnlich spricht bin ich weg. Einmal stand ich wie versteinert vor einem Mann den ich eigentlich wollte, nur weil er die gleichen Sätze gesagt hat. Er kannte sich nicht aus und ich brach ohne Erklärung den Kontakt ab. Wie hätte ich ihm das erklären sollen? Selbst war ich überfordert mit der Situation und wusste nicht, warum ich mich so verhielt. Erst vor kurzem entschuldigte ich mich per E-mail bei ihm.
Bisher habe ich es nur einem Partner erzählt, weil ich damals dachte, er müsse wissen, warum es sein könnte (was bei ihm aber nie passiert ist) dass ich in der Nacht seine Nähe nicht aushalten kann und abhaue. Ansonsten würde ich es nur wieder einem Partner erzählen, wenn ich weiß, dass es eine längere, gemeinsame Zukunft gibt. Wenn ich einem Mann vertraue, dann wirklich. Die "armen" Männer brauchen lange, bis sie sich meiner sicher sein können. Aber nur so, wenn ich vertraue, geht das.
Oh Gott, tut das gut, das mal los zu werden, ehrlich. DANKE!!!
 
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  • #22
Was bedeutet bei dir " Unterschicht" und kein Bezug zum normalen Leben ?
 
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  • #23
@16
Was bedeutet bei dir "dermaßen Unterschicht" und fast keinen bezug zum normalen Leben herstellen können?
 
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  • #24
Ich habe das nie erlebt aber so etwas würde ich ganz sicher sagen und den Typen auffliegen lassen...damit er das bei keinen anderen macht!!!!

Es sollen doch keine anderen leiden, wenn man selber leidet.

Das tut mir sehr leid, dass du so etwas erfahren musstest. Ich bin froh, dass ich immer stark war und NEIN sagen konnte.

Ich finde es aber super, wenn man sich vor so was nicht das Leben kaputt machen lässt. Dem anderen ist das ja egal.....umso mehr den auffliegen lassen, solche Leute gehören eingesperrt und dringende Therapiebehandlung!!!!!!!
w/40
 
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  • #25
Ich war 6 Jahre lang von Beginn bis kurz nach Ende meines Studiums mit einer Kommilitonin zusammen, die in ihrer Kindheit und Jugend mehrfach missbraucht und auch mehrfach (von Ex-Freunden und Bekannten, die sich sexuell etwas von ihr erhofft hatten) schwer misshandelt worden war. Sie litt an zwanghaften Anfällen von Selbstverletzung, Bulimie und Alpträumen.

An diesem grundsätzlichen Problem litt dann auch die ganzen Jahre hindurch unsere Beziehung, und als sie sich endlich dazu durchgerungen hatte, sich einer Therapie zu unterziehen, war ich bereits Teil des Problems geworden. Das heißt nicht, dass ich sie ebenfalls misshandelt hatte - ich war bloß so unklug gewesen, mir zuzutrauen, meine liebevolle Zuwendung könne vielleicht
ihre Wunden heilen. Ich habe, weil sie sich weigerte, eine Therapie einzugehen, immer wieder selbst versucht, mit ihr darüber zu sprechen, was ihr passiert war - meist auch noch ausgerechnet dann, wenn sie sowieso gerade an einem Trauma-Rückfall litt.

Inzwischen assoziierte sie mich mit ihrem Trauma, konnte sich mir seelisch und körperlich nicht mehr öffnen, und unser Intimleben starb ab. Ihr wurde der therapeutische Rat erteilt, sich von mir zu trennen, und obwohl meine Welt zusammenbrach, als sie mir ihre Entscheidung gestand, stimmte ich ihr doch von Herzen zu. Denn lieber gönne ich ihr eine Aussicht auf Heilung, als eben dieser weiterhin im Wege zu stehen.

Ich kann nur alle Frauen da draußen, die so etwas Schreckliches erleben mussten, von Herzen darum bitten - sowohl euch selbst, als auch euren potentiellen zukünftigen Partnern zuliebe solltet ihr unbedingt in Erwägung ziehen, euch eine Therapie zu suchen. Das ist schwierig und zeit- sowie kostenintensiv, aber keine Liebe der Welt wird eure Wunden heilen, wenn ihr sie nicht zuerst von einem Fachmann öffnen und verarzten lasst. Erst muss der Dreck aus den Wunden, sonst heilen sie niemals.

So eine traurige, zum Scheitern verurteilte Liebesbeziehung wie die meine wünsche ich niemandem. Selbst wenn ich daraus als besserer Mensch herausgegangen bin.

An alle Betroffenen, die sich hier zu Wort gemeldet haben: Ihr habt mein tief empfundenes Mitgefühl.
 
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  • #26
#23
dein Kommentar erklärt eines der Hauptprobleme der mißbrauchten Kinder wunderbar!

Wenn du schreibst: "Ich bin froh, daß ich immer stark war und NEIN sagen konnte", dann kommt bei einem als Kind mißbrauchten Menschen an: "Du warst leider nicht stark und hast offensichtlich nicht (deutlich, laut oder was auch immer) NEIN gesagt". - Also warst du irgendwie dafür verantwortlich.

Nicht mißbraucht geworden zu sein ist keine Leistung und es gibt keine gesellschaftliche Sicht in der Mißbrauch nicht vorkommt!
 
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  • #27
Ich weiß gar nicht wie ich anfang. Ich bin heute ein erwachsener Mann von 36 Jahren und und werde fast täglich mit diesem Thema konfrontiert. Ob in den Medien, Zeitung oder "direkt" nebenan. Es ist einfach furchtbar wie Kinder manipulierbar oder auch für ihr leben lang zerstört werden können. Bin wie gesagt 36 Jahre und auch ein gebrochener Mann. Als Kind habe ich täglich Schläge bekommen. Ob mit Gürtel oder mit der Pferdepeitsche. Was gerade zu fassen war. Meine Mutter sperrte mich nachts in ihren Kofferraum und ist mit mir in den Wald gefahren um mich im Waldsee zu ersaufen. Habe sie nach X-Jahren gefragt wie mein Erzeuger eigentlich aussieht. Sie meinte nur :" Guck in den Spiegel und du weißt wie das Schwein ausgesehen hat." Ich bin in meinem Leben mehrmals vergewaltigt oder schwer missbraucht worden. Als Kind von ca. 8 Jahren bin ich gezwungen worden mit meiner Schwester zu schlafen. Mit 10 ins Heim und vom Heimleiter missbraucht. Aus dem Heim entführt und in einer Pension vergewaltigt. In den Heimferien bin ich zu meiner Mutter verfolgt und belästigt sowie begrabbelt worden. Im Hallenbad überfallen und vergewaltigt.
Sowas gibt es nicht ??? Oh doch!!! Mitten unter uns sind sehr viele leidende Kinder. Ich hoffe nur das diese, ich weiß nicht wie man solche Leute nennen soll, gefaßt, verurteilt und nie wieder in der Lage sein werden sich an kleine hilflose Kinder zu vergreifen. Mein Mitgefühl gilt allen Opfern.
 
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  • #28
Meine Mutter ist mit mir ganz ähnlich umgegangen wie die Mutter von #26. Gewalt, Gewalt, Gewalt. Sie sagte mal zu mir, sie habe das Recht alles mit mir zu tun, da sie mich "geschissen" habe. Das Recht nahm sie sich. Wie oft verschwand ihre Hand unter meiner Decke, wenn sie mal gerade nicht gewalttätig aufgelegt war. Ich fühlte mich ohnmächtig.
Als Erwachsener verhalte ich mich mit einer Frau merkwürdig. Das haben mir Frauen gesagt.
Ich versuche das alles abzulegen, aber es ist schwer. Bin jetzt 34 und habe noch eine grosse Baustelle vor mir.
 
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  • #29
ist es auch sexuelle belästigung, wenn man noch 6 jahre oder so ist und man das (weil man es nicht besser weiss) nicht schlimm findet ? und der jenige der einen belästigt noch ein jugendlicher ist ??
Ich habe das ganze fast vergessen. sollte ich trotzdem mit jemandem darüber reden ?

bitte um antwort
 
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  • #30
Ich bin ein Mann, jetzt 40 Jahre und wurde von meiner Mutter Mißbraucht.

Ja soetwas gibt es auch, und ich erwähne das nur weil ich hier Annonym bin, den Mütter tun soetwas ja nicht.

Der einzigste Mensch der es weis ist meine Freundin mit der ich seit 14 Jahren zusammenbin, aber auch bei ihr habe ich den Eindruck das sie mir nicht glaubt.

Als der Spuk beginn, war ich 8 Jahre alt, und es endete damit das ich mich mit 15-16 Körperlich zur Wehr setzte.
 
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