Ich bin etwas hin- und hergerissen. Ich halte einerseits Harmonie für entscheidend, also dass beide Partner gleich viel Interesse oder Desinteresse an Sexualität haben. Solange beide zufrieden sind, ist es klasse, und ich würde niemals einem glücklichen, zufriedenen Ehepaar einreden, dass es aufgrund von wenig Sex eine angeblich nicht so gute Beziehung führe. Das wäre einfach unsinnig. Wer glücklich ist, ist glücklich.
Andererseits denke ich schon, dass Sexualität und Zärtlichkeiten, körperlicher Nähe, Geruch, Kuscheln, Umarmungen essentiell für eine Partnerschaft sind und das Zusammengehörigkeitsgefühl drastisch steigern und einfach dazugehören. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass eine Paarbeziehung auch nurn annähernd so innig und intim und vertraut ist, wenn die beiden nicht regelmäßig sich körperlich nah sind und gemeinsame sexuelle Befriedigung erleben.
In Deinem Fall sieht die Lage doch aber sowieso anders aus: Dir ist die Sexfrequenz zu niedrig, Du vermisst mehr Intimitäten, Du bist eben nicht glücklich und zufrieden. Also ist Deine Beobachtung eindeutig ein Zeichen für eine schlechte Situation der Ehe, denn eigentlich sollten beide zufrieden sein.
"Zuviel um die Ohren" und "keine Kraft für Sex" kann es zwar im Einzelfall mal geben, aber nicht als Dauerzustand. Sex soll Entspannung sein, Intimitäten sollen gut tun. Sex ist keine Arbeit, sondern Spaß. Kuscheln, Küssen, ruhiger Sex kostet auch keine Kraft, die man nach einem Tag nicht mehr hätte.