Lass Dir bloß nicht einreden, dass sei unnormal bzw. abartig. Psychologen können sicherlich helfen, aber ich denke, es ist völlig normal monate- und sogar jahrelang die beendete Beziehung zu betrauern. Ich glaube nicht, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber ich glaube, nach einer Weile kann man besser damit umgehen und ist mit anderen Dingen so beschäftigt, dass man die Wunde ggf. nur am Rande spürt.
Ich selbst habe einem Mann, mit dem ich 10 Monate zusammen war, sechs Jahre hinterhergetrauert. Ich hatte ihn zwischendurch öfter gesehen, dann nach den sechs Jahren ganz bewusst und zum Glück wusste ich dann, dass er doch nicht der vermeitnlich "richtige" für mich war.
Jetzt bin ich wieder in einer ähnlichen Situation, diesmal habe ich mich aber viel besser abgelenkt und auf mich geschaut, habe das gemacht, was mir guttut, habe sehnsuchtsvolle Träume an den Mann, der sich gegen mich entscheiden hat, zugelassen und mich aber stets ermahnt, dass als Luftschloss stehen zu lassen und an die Realität zu denken: Er gehört nicht in mein Leben. Und habe mir viele neue Inhalte gesucht. Zunächst erscheinen sie als Hüllen ("Was soll ein neues Hobby?! Ich vermisse ihn!" etc.), aber im Nachhienein bin ich dankbar, dass ich mich so gut abgelenkt habe, sonst hätte ich u.U. wieder so lange nicht loslassen können. Du "darfst" ihn ja noch lieben - aber er IST nicht in Deinem Leben, konzentriere Dich auf das, was IST, gehe achtsam durch die Welt, schaue einem Eichhörnchen, das einen Baum hianuf jagt, mal ganz lange und intensiv zu, höre Deinen Freunden richtig aufmerksam zu, wenn ihr euch unterhaltet, lies ein Buch, weil die Sprache darin toll ist, nicht, um Dich abzulenken ... usw.
Und lass Dir von niemandem erzählen, wie lange es adäquat it, zu trauern. Dein Art zu trauern, ist die richtige, wenn sie Dir nicht dauerhaft schadet.