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  • #1

Hallo, gibt es jemanden unter euch, der Erfahrungen mit emotionaler

bzw. sexueller Abhängigkeit gemacht hat und wie ist er da wieder rausgekommen? Ich stecke seit Monaten fest, habe schon sehr lange keinen Kontakt mehr zu dieser Person, aber der Liebeskummer baut sich nicht ab, die Präsenz dieser Person ist immer noch sehr stark, genau wie meine Sehnsucht und ich kann nicht loslassen, obwohl ich während dieser Verbindung kreuzunglücklich war. Bin sehr verzweifelt und möchte und muß diesen Zustand endlich überwinden.
 
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  • #2
Du bist auf einem sehr guten Weg, da Selbsterkenntnis & Selbstdiagnose schon mal gut zusammengefaßt klingen ...
Da Du aus eigener Kraft offenbar dennoch nicht weiterkommst würden laienhafte Tipps wie z.B. die Empfehlung, den Kontakt vollständig abzubrechen, Erinnerungstücke aus Deinem Umfeld zu entfernen, Dich abzulenken durch z.B. ein neues Hobby oder eine berufliche Herausforderung, die Umgestaltung Deines Lebensumfeldes etc. pp. nicht wirklich zum Abschluß des Problems führen können - und das ist völlig normal, aus der von Dir beschriebenen Situation kommen die meisten Menschen nicht aus eigener Kraft heraus!

--> Laß' Dir professionell weiterhelfen, Du bist ja bereit Dich zu öffnen bzw. das Problem zu reflektieren, an diesem Ansatz können Psychologen mit Dir weitaus effizienter weiterarbeiten als das Forum.

Viel Glück!
 
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  • #3
Tipp:
du versuchst dich dahin zu erziehen, die Gedanken an die Person nicht mehr zu zu lassen.
Lenke dich ab, gehe weg, entferne alles was dich an die Person erinnert, zelebriere den Verlust nicht, grüble nicht, vor allem entferne die Bilder und die Erinnerung in deinem Kopf. Das gelingt, wenn du dich ein bisschen in Stress versetzt, mehr Arbeit oder mehr den Hobbys nachgehst, dir wenig Ruhe gönnst. Irgendwann nehmen die Erinnerungen ab und du wirst freier auch mal Ruhe geniessen zu können.

Viele Grüsse
 
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excuse-me

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  • #4
Ich bin der Meinung, dass dir da auch kein Psychologe helfen kann..
Ist wie bei einer Erkältung: Ohne Medikamente dauert sie 7 Tage - mit Medikamenten eine Woche.
Meine Erfahrung ist: nur die Zeit, ablenken und Gefühle rauslassen (weinen) hilft und heilt.
Das Geld für den Psychologen kannste dir sparen !!!
 
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  • #5
Auch ich war in der gleichen Situation wie du mit einer ganz schlimmen emotionalen Abhängigkeit, die auch nach der Trennung noch monatelang angehalten hat.
Auch ich war sehr unglücklich, der Mann hat mich monatelang betrogen.

Erst durch meinen 2 wöchigen Sommerurlaub in Griechenland hat sich dieses Thema nun endgültig erledigt und seitdem gehe ich auch wieder sehr viel unter Menschen.
Ich hatte mich ein halbes Jahr vergraben, eine Therapie bekam ich nicht durch.

Somit kann ich dir nur aus meiner Erfahrung sagen: schlussendlich musst du selbst raus, da kann dir niemand helfen. Bei mir waren meine Freunde in der Zeit einfach verstärkt da. War besser als ein Therapeut.

Und versuche, wenn du kannst, wenigstens eine Woche weit weg zu kommen. Wenn du Sonne und Meer liebst, dann mach es. Sonne ist für den Körper sehr wichtig und vertreibt auch depressive Gedanken. Einfach weg, weit weg! Es macht den Kopf frei.

Und wenn du wieder daheim bist, geh raus, nicht mehr vergraben. Und sprich über dein Problem, red es dir einfach vom Herzen.

Liebe Grüße und alles Gute
Nelly
 
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  • #6
Vielen Dank für eure lieben und durchdachten Antworten.
Eines weiß ich mit Sicherheit:
die Zeit heilt eben nicht alle Wunden, da ist schon ein bischen mehr Initiative meinerseits gefragt:)
 
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  • #7
Meine Erfahrung:
Besser wurde es erst, als ich alle Brücken abgebrochen habe.
Ich bin umgezogen, habe alle Möbel der gemeinsamen Zeit verkauft, sogar mein Auto, das er so mochte und mit dem wir oft unterwegs waren. Neue Handy-und Festnetznummer besorgt. Habe mein ganzes Leben neu eingerichtet. Mir einen neuen Freundeskreis gesucht (bewusst; zB geht das ganz gut über Internet). Gemeinsame Plätze für mich zu No-Go erklärt. Ab und an bin ich in den Wald gegangen und habe den angestauten Schmerz herausgeschrien.
Langsam wurde es besser und irgendwann lernte ich einen Mann kennen, der mich den "gewissen" vergessen ließ. ok, manchmal kommt noch was hoch gedanklich, wenn ich jemanden begegne, der "ihm" ähnlich ist. oder ihm bin ich auch schon mal begegnet, völlig unerwartet, an einem weit entfernten Ort.
Aber da habe ich meinen neuen Partner umarmt und mich von ihm festhalten lassen. So geht das vorbei.
Dauert aber seine Zeit.
Bei mir waren es etwa 2 Jahre.
 
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  • #8
@#5: Doch die Zeit heilt alle Wunden. Du wirst Dich irgendwann mit dieser Situation abfinden. Sie nicht vergessen, aber alles was geschehen ist, verzeihen. Ansonsten ist es wirklich krankhafte Abhängigkeit und dann reicht ein Internetforum oder Gespräche mit Freunden oder Familie nicht mehr.
 
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  • #9
Stimme zu: Zeit hilft auf jeden Fall. Therapie kann auch helfen, wenn man den Richtigen findet.
Spontan ist mir aber eine Szene aus dem Film "Keiner liebt mich" eingefallen: Ein guter Freund schnippelt ein Foto vom dem angebeteten der Hauptdarstellerin in einen Suppenteller und sagt zu ihr: Erst wenn du ihn heraus gesch...en hast, bist ihn wirklich los!
Vielleicht hilft es ja!
PS: Ich bin auch gerade mitten drin (bin verlassen worden) und weiß, wie hart das ist! w/40
 
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  • #10
Je nachdem wie lange und intensiv die Beziehung war, sind ein paar Monate noch nicht unbedingt eine lange Zeit, dass kann im Extremfall auch schon mal ein paar Jahre dauern. Die Erfahrung hab zumindest ich schon gemacht. Manchmal denkt man vielleicht schon, man ist drüber weg und sieht ein Licht am Ende des Tunnels und plötzlich steckt man wieder mittendrin.
Gespräche mit Freunden oder notfalls einem Psychologen können aber schon hilfreich sein, auch wenn das schwer fallen sollte.
 
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  • #11
Mir ging es auch so, es hat sehr lange gebraucht, ich bin umgezogen, habe die Firma gewechselt, den Freundeskreis, einfach alles und nun ist es vergessen. Was man nicht haben kann, ist interessant, such Dir wen anderes.. Lenk Dich ab. Vergiss nen Psychologen, es sei denn Du machst das schon Jahre durch.
 
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  • #12
zico,m
Wenn man nicht mit einer anderen großen Erwartung als Sex herangegangen ist,kann man die Zeit in sehr guter Erinnerung behalten und trotzdem Abstand nehmen.Ists mit voller Liebe gekoppelt gewesen,hat man die Entscheidung des Anderen zu respektieren auch wenn es sehr schmerzt ist-da geht es Männlein wie Weiblein gleich-loslassen können ist dann gefragt.
 
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  • #13
Seit der Trennung von meiner Exfreundin, mache ich täglich bis zu drei Stunden Sport. Und ich muss sagen das hilft mir wirklich sehr damit umzugehen. Ich hab einfach für mich erkannt das ich ein Ventil brauche, gleichzeitig ist es eine klasse Ablenkung. Wenn ich dann Abends nach dem Training nach Hause komme, bin ich körperlich so erschöpft das ich nach der Dusche gleich schlafen gehen. Also keine Zeit mehr dazu verwende um an Sie zu denken.

Mir hat das sehr geholfen!
 
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  • #14
@12
Ja, das ist sicherlich eine Möglichkeit, zumindest eine, die körperlich gut tut...nur muß man aufpassen, daß man nicht eine Abhängigkeit durch die Nächste ersetzt und dann irgendwann später in das berühmte Loch fällt. Aber ich stimme Dir zu, Sport ist auch in meinen Augen ein sehr gutes Ventil. Denn diese ewige Gedankenspirale macht nur fertig und führt zu nichts (Gutem)
Ich wünsche Dir, daß Du deine Trennung gut überwindest und wieder in eine schöne Partnerschaft kommst...(falls es überhaupt Dein Wunsch sein sollte:))

LG
Marie
 
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  • #15
Was mir geholfen hat, ist mir die schlechtesten Situationen immer wieder vor Augen zu führen und das Gefühl, das ich hatte, wenn es mir in der Beziehung nicht gut ging immer wieder abzufrufen und damit die "falsche Sehnsucht" zu vertreiben. Aus den Augen, aus dem Sinn und Ablenkung durch Stress oder Sport hat bei mir nicht gewirkt- sondern nur dazu gewirkt, daß ich nur noch die schönen Momente in Erinnerung hatte, die in jeder freien Minute wieder vor meinen Augen auftauchten... Ich fühle mit dir- viel Glück Silbea
 
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  • #16
Noch heute denke ich an einen ganz bestimmten Mann gelegentlich.

Alleinsein lernen und ruhig an den anderen denken...aber das eigene Leben leben.

Männer sind es nicht wert, länger als drei Tage zu leiden , denn die haben so schnell die nächste... .
 
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  • #17
Im Ende hilft dabei wirklich nur die Zeit, sie heilt die Wunden.

Neue Partnerschaften, lockere Beziehungen sind auch ein Versuch,
und können dann helfen, wenn etwas Neues daraus entsteht,
aber als reine Trostpflaster wenig hilfreich und auch für die "Opfer"
dann erniedrigend, wenn Du nicht frei für sie bist.

Klage und weine einfach mal einige Monate/sogar Jahre für Dich hin und
sehe dann, wenn Du wieder gelöst bist darauf, dass Du etwas
vorsichtiger bist bei der Vergabe Deiner Gefühle. Wer verletzbar
ist, muss sich auch schützen.
 
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  • #18
Lenke Dich ab, sage Dir täglich dass er ein Idiot ist und vor allem rede mit Freundinnen. Wenn sie gute Freundinnen sind, hören sie sich Deine Geschichte auch zum 100ten Mal an. Irgendwann wirst Du jemanden treffen der Dich fasziniert und alles ist vorbei. Ich weiß das hilft Dir jetzt nicht aber glaube mir, es bleibt nicht so.
Alles Liebe
Anita
 
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  • #19
Lass Dir bloß nicht einreden, dass sei unnormal bzw. abartig. Psychologen können sicherlich helfen, aber ich denke, es ist völlig normal monate- und sogar jahrelang die beendete Beziehung zu betrauern. Ich glaube nicht, dass die Zeit alle Wunden heilt. Aber ich glaube, nach einer Weile kann man besser damit umgehen und ist mit anderen Dingen so beschäftigt, dass man die Wunde ggf. nur am Rande spürt.
Ich selbst habe einem Mann, mit dem ich 10 Monate zusammen war, sechs Jahre hinterhergetrauert. Ich hatte ihn zwischendurch öfter gesehen, dann nach den sechs Jahren ganz bewusst und zum Glück wusste ich dann, dass er doch nicht der vermeitnlich "richtige" für mich war.
Jetzt bin ich wieder in einer ähnlichen Situation, diesmal habe ich mich aber viel besser abgelenkt und auf mich geschaut, habe das gemacht, was mir guttut, habe sehnsuchtsvolle Träume an den Mann, der sich gegen mich entscheiden hat, zugelassen und mich aber stets ermahnt, dass als Luftschloss stehen zu lassen und an die Realität zu denken: Er gehört nicht in mein Leben. Und habe mir viele neue Inhalte gesucht. Zunächst erscheinen sie als Hüllen ("Was soll ein neues Hobby?! Ich vermisse ihn!" etc.), aber im Nachhienein bin ich dankbar, dass ich mich so gut abgelenkt habe, sonst hätte ich u.U. wieder so lange nicht loslassen können. Du "darfst" ihn ja noch lieben - aber er IST nicht in Deinem Leben, konzentriere Dich auf das, was IST, gehe achtsam durch die Welt, schaue einem Eichhörnchen, das einen Baum hianuf jagt, mal ganz lange und intensiv zu, höre Deinen Freunden richtig aufmerksam zu, wenn ihr euch unterhaltet, lies ein Buch, weil die Sprache darin toll ist, nicht, um Dich abzulenken ... usw.
Und lass Dir von niemandem erzählen, wie lange es adäquat it, zu trauern. Dein Art zu trauern, ist die richtige, wenn sie Dir nicht dauerhaft schadet.
 
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  • #20
Ich glaube dass die Trauer um eine verlorene Liebe genausowichtig ist, wie die Trauer um einen Verstorbenen. Denn es ist auch bei einer Trennung etwas in uns gestorben. Früher wussten das die Menschen noch und ließen diese Trauer auch zu. Sie darf nur nicht zu weit gehen, darf uns nicht gänzlich lähmen.

Ich selbst habe damals viele Gespräche mit einer befreundeten Psycholgin geführt, die mir sehr geholfen haben. Sie riet mir, mir eine gewisse Zeit am Tag diese Trauer zu erlauben, z. B. eine halbe Stunde, in der ich Rotz und Wasser geheult habe, manchmal auch allen Schmerz rausschreien konnte (vielleicht nicht gerade in der Wohung, sondern auf einer Autobahnbrücke oder im Wald). Für den Rest des Tages ging es mir dann meistens sehr viel besser. Und ich habe in der Zeit die heilende Wirkung des Tanzens entdeckt. Dabei konnte ich allen Schmerz und alle Enttäuschungen vergessen. Musik und Tanz wirken heilend auf die Seele.

Die Freude am Tanzen ist mir erhalten geblieben und heute, 4 Jahre nach meiner Trennung, kann ich mich in stillen Stunden an die schönen Momente dieser Beziehung erinnern. Es ist noch immer etwas Wehmut dabei im Spiel. Aber sie tut nicht mehr weh, sondern erzeugt so etwas wie Dankbarkeit für das, was ich AUCH in dieser Beziehung erleben durfte.
 
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  • #21
Probier es doch mal mit Gedankenstop: Sobald du an diese Person denkst, beende diesen Gedanken und lenke Dich ab oder rufe Dir in Erinnerung, wie sehr Du in dieser Beziehung gelitten hast.--Bei "Liebeskummer" neigt man dazu, die betreffende Person als zu postiv zu sehen.--- Baue Dein Selbstbewußtsein auf und Du wirst erkennen, worunter Du am meisten gelitten hast. Dann läßt der Schmerz nach.
 
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  • #22
@18-- Sehr schön erklärt!-- Ich teile auch ganz genau Deine Meinung.--- Man sollte sich selbst der Nächste sein und auf sich achten, anstatt immer über den verlorenen Mann zu grübeln (..und das tut man in dieser Situation sehr).-- Auch wenn es sehr schmerzt, man muß an sich selbst denken und darüber nachdenken wie man sich gezielt ablenken kann.
 
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