Ich stimme #2 weitestgehend zu.
Die anachronistischen Euphemismen mit Krankheit und Schlafen sind gefährlich. Jeder schläft, jeder wird krank, da darf man keine Ängste aufbauen.
Ja, man muss Kindern das Konzept Tod ehrlich und geradlinig erklären, so hart es auch ist. Glücklich, wessen Kind die frühe Jugend ohne Todesnachrichten übersteht und über den Tod erst lernt, wen es alt genug ist. Wenn es aber nun mal soweit kommt, dann muss man einfach erklären, dass das Leben endlich ist, genau wie für Pflanzen, Tiere und so weiter. Der Tod ist eigentlich allgegenwärtig und das muss verstanden werden.
Das Kind muss trauern dürfen. Es muss wissen, dass es die Großmutter nie mehr wieder sehen wird. Es muss diese Gefühle zusammen mit den Eltern, die ja auch meist sehr traurig sind, gemeinsam erleben und dabei auch erkennen, dass das Leben für alle anderen eben weitergeht. Konzentriert Euch nicht auf Himmel, Engel, von oben zuschauen -- das ist alle Mumpitz und nur ein Scheintrost. Fokussiert Euch eher darauf, dass man die Großmutter selbst sein Leben lang in Erinnerung behalten wird, dass sie in den eigenen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen erhalten bleiben wird.