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Apollo

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  • #1

Haltet ihr es für notwendig, einem ca. 7 jährigen Kind zu erklären ...

was es heißt, tot zu sein, wenn er danach fragt, wieso der Großvater/Großmutter gestorben ist? Wenn ja: Wie würdet ihr es angehen? Wieviel Erklärung gehört für euch dazu?
 
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  • #2
Ja, auf jeden Fall. In meinem Fall war es die Tante meines Sohnes die leider verstorben ist. Nachdem er auf der Beerdigung mit war kamen natürlich viele Fragen auf. Ich habe es ihm versucht möglist realitätsnah zu erklären. Sie war krank, der Körper konnte nicht mehr "leben". Aber - auch wenn ich nicht wirklich an Gott glaube - ich hab ihm gesagt, dass sie immer noch irgendwo da oben ist und uns beobachtet. Er hat das immer wieder hinterfragt, v. a. auch wenn die Großeltern oder auch ich ins Gespräch kamen, es hat ihn sicherlich etwas verschreckt, dass ihm nahe stehende Menschen auf einmal nicht mehr hier sind, das kannte er bis dato nicht. Aber nach einiger Zeit hat er das als "normal" akzeptiert, sozusagen verstanden, wie das Leben früher oder später endet.
 
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  • #3
JA!, die FRAGEN beantworten, die das Kind stellt.
Hilfe gibt´s bei www.verwitwet.de, www.rainbows.at - Kinder in stürmischen Zeiten
Die Realität sagen, wie es ist!
NIE der/die Verstorbene ist heimgegangen, ist eingeschlafen -...etc sprechen - da entwickeln Kinder Ängste! Tot ist tot - d.h. der/die ... atmet nicht mehr etc.
Auch die Erklärung mit Krank sein - KANN problematisch werden- so dass die Kinder glauben - wenn ich krank bin sterbe ich oder Mutti oder Vati
- obige Seiten bitte anschauen -
 
  • #4
Ich stimme #2 weitestgehend zu.

Die anachronistischen Euphemismen mit Krankheit und Schlafen sind gefährlich. Jeder schläft, jeder wird krank, da darf man keine Ängste aufbauen.

Ja, man muss Kindern das Konzept Tod ehrlich und geradlinig erklären, so hart es auch ist. Glücklich, wessen Kind die frühe Jugend ohne Todesnachrichten übersteht und über den Tod erst lernt, wen es alt genug ist. Wenn es aber nun mal soweit kommt, dann muss man einfach erklären, dass das Leben endlich ist, genau wie für Pflanzen, Tiere und so weiter. Der Tod ist eigentlich allgegenwärtig und das muss verstanden werden.

Das Kind muss trauern dürfen. Es muss wissen, dass es die Großmutter nie mehr wieder sehen wird. Es muss diese Gefühle zusammen mit den Eltern, die ja auch meist sehr traurig sind, gemeinsam erleben und dabei auch erkennen, dass das Leben für alle anderen eben weitergeht. Konzentriert Euch nicht auf Himmel, Engel, von oben zuschauen -- das ist alle Mumpitz und nur ein Scheintrost. Fokussiert Euch eher darauf, dass man die Großmutter selbst sein Leben lang in Erinnerung behalten wird, dass sie in den eigenen Gedanken, Gefühlen und Erinnerungen erhalten bleiben wird.
 
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  • #5
von meiner freundin der sohn ist 6 jahre alt. letztes jahr starb mein mann plötzlich. er fragte immer nach ihm. anfänglich haben wir mit geschäftsreise und urlaub gearbeitet. dann verstarb der schwiegervater meiner freundin. da haben wir ihrem sohn erklärt, dass der opa im himmel ist und auf uns aufpasst und dass er bei uns in unseren gedanken und in unseren herzen ist. da fragt mich der kleine, ob ich denn auch traurig bin, dass mein mann nicht mehr hier ist und ob er jetzt mit opa im himmel eisenbahn spielen kann. ohne dass wir es ihm sagten hatte er es im gefühl dass mein mann tot ist. jetzt halten wir es so, wenn er eine frage hat beantwortet jeder sofort die frage (unterrichtet jedoch die eltern anschliessend darüber). sie könne noch so klein sein sie bekommen alles mit. als ich ihn fragte woher er wisse, dass mein mann gestorben ist antwortete er mir, du bist in letzter zeit so traurig und hast auf der beerdigung von opa gesagt grüß meinen mann da oben. man darf die kleinen niemals unterschätzen.
 
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  • #6
@4:
bin ganz deiner Meinung. Kinder wissen sehr viel mehr, als ihnen im allgemeinen zugetraut wird. Nicht nur, weil sie sensible Beobachter sind, sondern auch, weil sie (noch) sehr unverstellt und deshalb hochintuitiv sind - - - wenn man sie lässt und sie nicht mit Lügen und Halbwahrheiten verwirrt...

Sei ehrlich mit dem Kind. Wenn du was nicht weißt, sag ihm das. Da fällt kein Zacken aus der Krone. Und nimm diesen kleinen Menschen ernst. Er ist darauf angewiesen!
 
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  • #7
Man muss mit Kindern über den Tod sprechen. Wichtig ist nur, dass man nur die Fragen beantwortet, die die Kinder einem stellen. Mein Sohn, 12 Jahre, hat schon Oma und Opa verloren. Ganz zu schweigen von diversen Haustieren, die aber alle beerdigt wurden. Und das ist auch wichtig. Kinder zu belügen ist etwas ganz Schlimmes. Ich habe aber auch noch eine Buchempfehlung für kleine Kinder und den Umgang mit dem Tod.
Es heißt "Hat Opa einen Anzug an"? und ist von Amelie Fried. Eine kleine Geschichte mit gemalten Bildern. Ich finde es schön.
 
  • #8
Ja, ich halte es für sehr wichtig. Ich habe mit 7 meine beste Freundin, meine absolute Vertraute durch einen Unfall verloren. Mir hat niemand wirklich erklärt "wohin sie ging" - es wurde überhaupt wenig darüber geredet (meine Eltern wußten nicht, wie damit umgehen). Weinen konnte ich nicht. Fast täglich mußte ich an der Stelle vorbeigelaufen, an der sie verunglückte. Es war schrecklich.

Mary - the real
 
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