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  • #1

HartzIV-Empfänger: Schmarotzer oder zur Armut Verdammte?

HartzIV-Empfänger: Schmarotzer oder zur Armut Verdammte?

Ich tippe, die Mehrheit hier tendiert zu Bewertung "Schmarotzer" und würde HartzIV-Empfänger gar nicht erst kennenlernen wollen? Ich komme auf das Thema, weil ich gerade letzte Woche beim Tierarzt knapp 400 Euro für Behandlung und Medikamente gelassen habe = Das ist ziemlich genau der Satz, von dem ein HartzIV-Empfänger einen GANZEN MONAT leben soll, Telefon, Strom, Versicherungen, 50 Euro Ansparrücklage für Kohlschrank, Kleidung etc. INKL:. Bei Anne Will saß SPD-Kanzlerkandidat Steinmeyer dann einem Betroffenen gegenüber... ;-) Mein Impuls: Ein Staat, der Milliarden für "Bankenrettungschirme" locker machen kann, sollte zunächst einmal die HartzIV-Sätze verdoppeln, damit die Betoffenen am Leben - = z.B. auch am Daten! - teilnehmen können!
 
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  • #2
Im Leben nicht, sollten die Hartz IV-Sätze verdoppelt werden. Dann wird es ja noch schlimmer mit den Schmarotzern, die langfristig, ohne sich auch nur ansatzweise um einen Job zu kümmern, nur von unserem Geld leben! Und wenn die zweite oder dritte Generation aus der Gewohnheit heraus bereits von von unserem Geld lebt - na wunderbar!?

Ich bin zwar auch nicht einverstanden, dass Bankenrettungsschirme oder Opelrettungsschirme aufgespannt werden, aber wer Geld haben will, soll arbeiten! Und wer arbeiten will, der findet diese auch und muss dazu vielleicht mal vom hohen Ross heruntersteigen! Nicht jeder verdient Millionen, aber zum Auskommen reicht es, wenn man auch mit dem Geld rechnen kann.
 
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  • #3
@1 Besser, Du gönnst ihnen das bissl Geld zum Leben, da sie sonst auf dumme Gedanken kommen könnten, z.B. Deine tolle Eigentumswohnung zu besetzen, bettelnd vor Deinem Haus zu campieren, Dein Auto zu stehlen und Dir die schöne Urlaubsreise verderben könnten...
Sehr traurig, wie in diesem armen reichen Land Hartz-IV-Empfänger zu einer Randgruppe stigmatisiert werden.
eine Steuerzahlerin
 
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  • #4
@2: Sehe ich nicht so - Arbeitest du gerne mal mind. 40 Std. und mehr und zahlst dann noch gerne für andere, die den ganzen Tag Freizeit haben und herumhängen, anstatt sich um Arbeit und Lohn zu kümmern? Weil sie so mehr haben, als wenn sie Fahrtkosten und ihre kostbare Zeit für die Arbeit investieren? Also ich nicht!

Wer unverschuldet rein kommt, ok, er/sie kann aber auch wieder heraus kommen und arbeiten! Nur das muss man wollen! Und er/sie sollte vielleicht noch den Charakterzug von Scham kennen.

Vielleicht sollten (insbesondere) die Hauptschulen auch eher an Arbeit statt an die Arbeitslosigkeit heranführen. Es gibt bereits Kurse, wie habe ich ein Auskommen mit dem Geld von Hartz IV. Da stimmt doch etwas nicht in unserer Gesellschaft!
 
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  • #5
Wie wärs damit: Jeder Bürger erhält vom Staat ein Gehalt das zum Leben inkl. eines Jahresurlaubs reicht. Wem das nicht reicht, darf natürlich arbeiten gehen und sich so die Wünsche erfüllen die mit dem Staatsgehalt nicht drin sind. Um sowas zu realisieren müsste allerdings die Produktivität (Stichwort: Automatisierung) der Industrie enorm verbessert werden.
 
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  • #6
Nicht jeder Hartz-IV-Empfänger sucht es sich aus, von Hartz-IV zu leben, im Grunde tun es die wenigsten. Und noch immer bekommt nicht jeder, der Arbeit sucht, diese auch - auch wegen der Wirtschaftskrise. Was passiert denn in unserem Land. Wer Geld hat bekommt mehr dazu. Es werden Rettungsschirme für Unternehmen gespannt. Die Unternehmen stellen Ansprüche an den Staat. Aber ein Umdenken findet nicht statt. Die Vorstände und Manager schieben sich ihren Teil ein (auch wenn ihr mich jetzt für diese Aussage erschlagt). Die Frage ist, was kommt unten, bei der durchschnittlichen Bevölkerung an. Menschen werden wie selbstverständlich entlassen, Standorte geschlossen, Kurzarbeit wird angesagt.
Mir kommt es in dieser Zeit erst einmal auf die Einstellung meines Partners zur Arbeit an. Wenn er aufgrund der Wirtschaftslage im Moment keine Arbeit bekommt, so erwarte ich, dass er sich um Arbeit bemüht und auch alles tut, mich zu unterstützen.
Es ist einfach, den Kopf hoch zu tragen und über andere zu richten. Aber jeder sollte bedenken, dass er selbst - hoffentlich und mit viel Glück nur zeitweise - in diese schwierige Lage kommen kann. Es braucht in dieser schwierigen Zeit nicht viel dazu. Und es ist gut, dass es diese Hilfe und Möglichkeit in der Not gibt.
 
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AnnaHH83

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  • #7
Das Problem an HartzIV ist doch, dass es, wie so häufig, immer die Falschen trifft.

Die, die nicht arbeiten wollen, die können wunderbar auf Kosten des Staates leben, die kennen jede Lücke und wissen, wie sie zu ihrem Geld kommen. Da werden Kinder vorgeschoben um Jahrelang, trotz Kindergartengartenplatz und später Schule nicht arbeiten gehen zu können und wenn das nicht mehr zieht, wird ein guter Arzt gesucht, der die Rückenschmerzen diagnostiziert, damit der Beruf nicht ausgeführt werden kann (so im Bekanntenkreis erlebt). Ein anderer Bekannter meiner Mutter, lebt ebenfalls seit Jahren von Hartz IV, bekommt Umschulungsmaßnahmen bezahlt, fährt mind. 1 Mal im Jahr mit dem Wohnmobil in den Urlaub nach Spanien und schafft es nebenbei nicht arbeiten zu müssen... Nur mal am Rande, ich habe seit meiner Schulzeit die letzten 5 Jahre immer gearbeitet und konnte mir nicht immer einen Urlaub im Jahr leisten! Und was ist mit den Menschen die hart Arbeiten, wie ein Beispiel aus der Altenpflege und denen nach Abzug von allem nur ca. 200€ im Monat zum Leben bleiben??

Nein, die Sätze sollten meiner Meinung nach nicht verdoppelt werden, um noch weniger Anreiz zu geben, arbeiten zu gehen. Das Problem liegt doch in der Beurteilung der Einzelfälle, die nicht erfolgt!

Natürlich gibt es die Menschen, die unverschuldet in diese Situation geraten und die nur schwer davon leben können. Die Arbeiten wollen und auf Grund der Qualifikation oder (leider!) des Alters keinen neuen Job bekommen. Diese Leute sollten mehr gefördert und besser unterstützt werden. Nur ist hier die Abgrenzung wohl zu zeitintensiv? Oder zu aufwendig? Zu teuer? Zu schwierig?

Fakt ist wohl, dass jedes System die Probleme der Ungerechtigkeit in sich trägt. Das gab es vor Harzt IV, gibt es jetzt und wird es wohl auch in jedem anderen Sozialsystem leider geben!
 
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  • #8
Ich bin Arbeitsvermittlerin bei der Arge und habe täglich mit Hartz-4-Empfängern zu tun, stehe sozusagen "an der Front" Es ist nicht klasse jeden Tag selber für ein geringes Gehalt aufzustehen, zu sehen, was die Hartz-4-Empfänger alles für`s Nichtstun bekommen und mitzubekommen, daß die Mehrheit gar nicht erst zu den Vorstellungsgesprächen geht, die ich denen besorge. Durch die Wirtschaftslage scheint sich das Publikum nun ein wenig zu ändern, wir haben wahnsinnig viele Neuzugänge, die auch wirklich weiter arbeiten wollen. Aber es gibt auch die, die nie etwas gelernt haben und nicht bereit sind eine Arbeit aufzunehmen, bei der sie nicht wenigstens 1500 € netto!!!! verdienen als ungelernte Kräfte. Wozu auch? Wenn man bedenkt, daß von dem Geld alles selber gezahlt werden muß, bei Hartz 4 alles bezahlt wird..... Der einzige Anreiz für diese Leute wären höhere Gehälter, nicht raufsetzen des Hartz-4-Satzes.
 
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  • #9
diese frage hat mich auch schon, wie den/die fragesteller/in, in einigen situationen beschäftigt.
zum beispiel habe ich ein hobby, in welches ich monatlich alleine schon knapp 600€ investiere. ein anderes kostet nochmals 300€. meinem haustier musste ich einen aufenthalt in einer herzklinik+med., betreuung bezahlen. leider starb das tier trotz der fürsorge und des aufwandes.
damals schlich sich auch kurzzeitig der gedanke ein, dass es mütter gibt, die ihren kindern nicht einmal monatlich die hälfte davon an med. spezialversorgung bieten können.
schmarotzer gibt es, keine frage - das sind die versager und randgruppen der gesellschaft
unverschuldete - diese versuchen alles, um aus dieser situation schnellstmöglichst heraus zu finden
die zur armut verdammten - lassen sich in den in den 2 o.g. gruppen suchen. schmarotzer, weil sie sich entschieden haben auf kosten anderer zu leben. unverschuldete, weil sie sich nach langer suche irgendwann selbst aufgegeben haben, alter, äussere umstände, die ein herausschälen aus diesem desolaten zustand zu einem ausweglosen unterfangen gestalten.
ich muss kein schlechtes gewissen haben, weil ich mir einen an mein finanz.bugdet angepassten lebensstandart leisten kann. im umkehrschluss muss sich niemand minderwertig fühlen, weil er aufgrund seiner lebensumstände soz.leistungen bezieht.
leider habe ich aber die erfahrung machen müssen, dass die anfeindungen und beleidungen von der seite kommen, welche von meinem steuergeld die hände in den schoss legen. "ich kann mir kaum noch das brot leisten und du verschleuderst so viel geld in der luft, wie ich den ganzen monat zum leben haben." derartige äusserungen sind nicht nur unangebracht, sondern impertinent und jenseits der realtität. immerhin habe ich niemanden in diese lage gebracht. in manchen situationen sollte man den mund nur aufmachen, um sich zu bedanken und nicht diejenigen zu beschimpfen, die die soz.leistungen finanzieren.
eine ambivalente meinung, hoffentlich verstanden.
 
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Berliner30

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  • #10
Fragensteller du träumst gerade oder hast keine Ahnung oder du hast zu viele linke Plakate gelesen.
Ich bin der Meinung, das Harz iv viel zu viel ist und die Leute kaum noch lust zum arbeiten haben, da sie selbst mit Mindestlohn nur etwa 200 € mehr raus haben, dafür aber den ganzen Monat arbeiten müssen ... und es gibt viele Jobs am oder unter Mindestlohn. In der Dienstleistungsbranche sind aber keine höheren Löhne drin.

Ich halte die Harz IV empfänger daher für Schmarotzer, sofern sie sich keine Mühe bei der suche nach arbeit geben und solche möchte ich nie kennenlernen bzw. lehne solche Frauen ab.
 
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Berliner30

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  • #11
@4 du träumst auch gerade ... wer soll das finanzieren? Kein Staat der Welt hat so viel Geld und Automaten sind dumme Maschinen, die nur ein kleinen Bruchteil der Arbeit vollbringen können. Viele Tätigkeiten wernden auch weiterhin von Menschen gemacht werden müssen und das ist gut so.
 
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  • #12
Hatz4 Empfänger mit Kindern..haben schlicht und einfach zu wenig zum Leben. Denn was sind 345 Euro ..von denen gehen noch Mietnebenkosten + Telef. ab..Ergo haste etwa 250 Euro..Wer sagt mit 250 Euro menschenwürdig leben zu können..hat keine Ahnung..
 
  • #13
H4-Empfänger gibt es solche und solche, verschuldet und unverschuldet, faul und fleißig, vernünftig und dämlich. Sicherlich gibt es unter H4-Empfängern viele Schmarotzer, die selbst beim besten Arbeitsmarkt noch nicht arbeiten würden und ganz bestimmt gibt es auch viele, die da angesichts der Wirtschaftslage unverschuldet hineingeraten -- letztere tun aber auch alles, um wieder herauszukommen!

Die H4-Sätze werden von der Allgemeinheit aufgebracht und haben eine Höhe, die völlig OK ist und von der man durchaus sparsam leben kann. Immerhin arbeiten wir für die mit. Da muss es nicht um Saus und Braus gehen, sondern um überleben und Chancen auf den Arbeitsmarkt. Ich möchte jedenfalls nicht noch mehr Abgaben bezahlen. Einfach H4 zu verdoppeln würde komplett am Ziel vorbeigehen, denn es muss doch ein Anreiz da sein, um arbeiten zu gehen.

Beispiel: ein Ehepaar mit zwi Kindern über 14 erhält ungefähr Euro 1800,00 H4-Geld, netto wohlgemerkt, einschließlich Wohnungszuschuss!

Einfache Gruppen im klassischen öffentlichen Dienst bekommen etwa 1200,00 bis 1400,00 ausgezahlt und bringen davon auch eine Familie durch. H4 darf daher auf keinen Fall erhöht werden, sonst gäbe es gar keinen Anreiz mehr zu arbeiten. Was sollen Friseusen oder Arbeiter denn sagen?
 
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  • #14
Was die Löhne betrifft läuft einiges falsch: Es kann nicht sein, dass jemand einen ganzen Monat Vollzeit arbeitet und noch zusätzlich Hartz-IV beantragen muss, da vor allem im Diensleistungsgewerbe niedrige Löhne gezahlt werden. Und es kann nicht sein, dass man auf diese Menschen herabsieht. Jeder, der Vollzeit arbeitet, sollte soviel verdienen, dass er keine SUBVENTIONEN VOM STAAT in Anspruch nehmen muss. Ja, diese Menschen gibt es auch und in nicht zu knapper Zahl. Die selbst für wenig Geld arbeiten gehen und froh sind, diese Arbeit zu haben.
Hartz-IV muss knapp gehalten werden, um Menschen zum Arbeiten zu motivieren. Wenn es keinen Unterschied macht, ob man arbeitet oder nicht, und das keinen Unterschied macht - wer soll dann noch arbeiten?
Wenn die Vielverdiener dieser Gesellschaft schauen (was von ihrer Sicht aus verständlich ist), wie sie Geld am Staat vorbeischieben (ohne ein Unrechtbewußtsein zu haben), teilweise sogar (man darf es ja nicht laut sagen) korrupt sind, sich nicht zu knapp die Taschen füllen, wer sollte es dann dem kleinen Mann verdenken, wenn er es soweit es ihm möglich ist, dies auch macht - liegt in der menschlichen Natur.
Nicht jeder hat in diesem Land die gleichen Chancen und Geld regiert alles. Wenn die Menschen nicht lernen, im Gleichgewicht miteinander zu leben, wird alles zerstört werden. Damit meine ich nicht, dass jeder dasselbe verdienen soll. Klar soll jemand mit viel Verantwortung mehr erhalten, aber muss es ins unermessliche gehen? Auch die "kleinen Leute" braucht man und auch diese sollte man leben lassen.
 
  • #15
@#13: "Wenn die Vielverdiener dieser Gesellschaft schauen [...], wie sie Geld am Staat vorbeischieben [...], wer sollte es dann dem kleinen Mann verdenken, wenn er es [...] auch macht - liegt in der menschlichen Natur."

Ich bestreite den Teil über die Vielverdiener nicht, aber du argumentierst nach dem Prinzip: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Da wir ja in einem Partnerschaftsforum hier sind - wie würdest du es finden, wenn dein Partner dir gegenüber so handeln würde?
 
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emptyface

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  • #16
#13 ich stimme dir voll zu
ich habe täglich mit diesen leuten zu tun und frage mich: warum gehe ich für wenig geld arbeiten um einen zu finanzieren, der nicht arbeiten will?
ich mußte mir letztens eine italienerin reinziehen, die irgendwie einen deutschen paß bekam und ihren karibikfischer mitgebracht hat. die haben nun 2 kinder, bekommen hartz 4, dem fischer ist alles egal, ich soll dem einen deutschkurs von unseren steuergeldern finanzieren - das will seine frau so -, zu dem er nie gehen wird und sehe, daß die beiden mit den schönsten kinderwagen rumfahren, die sie von hartz 4 bekommen haben.
jeder arbeiter muß sich seine sachen selber verdienen und kann sich das in dem maße nicht leisten.
wollt ihr ehrlich für solche dinge selber arbeiten und auf alles verzichten damit diesen leuten das ermöglicht wird?
 
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  • #17
Der Staat solls bezahlen? Leute, wer ist der Staat? Wir alle!!! Und wir, der Staat,sind Pleite! Ich finde auch Steuergeld für Pleitefirmen die seit 10 Jahren nix auf die Reihe bekommen (Opel/Arcandor) völlig daneben. Ist halt gerade Wahlkampf, Holzmann lässt grüssen!

Die Sätze sind genau richtig, Hartz4 soll nichts weiter sichern als das Wohnen und Essen. Und dafür reichts, wer mehr will soll arbeiten.

No.12: eben, dazu kommt noch Wohngeld etc. So dass gerade mit Kindern oftmals mehr übrigbleibt als bei manchem Facharbeiter
No.13: erstens hat hier jeder dieselben Startchancen, er muss sie nur nutzen und den Willen dazu haben. Es ist einfacher mit Papis Geld zu studieren, ohne gehts aber auch und das sind in aller Regel die später erfolgreicheren.
zweitens ist ein Teilsubventionierter unqualifizierter Arbeitsplatz in Deutschland für uns besser als derselbe in China, oder?

Weiterdenken, nicht soviel jammern sondern anpacken!
PS. Waren die Poster gestern wählen? Nur mal so gefragt
 
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  • #18
@16, ja ich, #1 war wählen. Und ich stimme dir zu, mit Wohngeld etc. kommt teilweise mehr zusammen, als wir in manchen Jobs erarbeiten können. Das ist ungerecht. Warum haben die "Schmarotzer" oft mehr Kinder, als wir Steuerzahler jemals haben werden? Weil wir uns die Kinder selbst finanzieren müssen...

Und aus Erfahrung weiß ich, dass es möglich ist, wenn man rechnen kann, von 1.500 EUR netto verdienter Kohle eigenes Haus, Kind, 2 Autos und normalen Lebensunterhalt zu finanzieren! Große Sprünge sind da nicht drin. Zu gleicher Zeit hat eine alleinerziehende Mutter in meinem Umfeld mit 3 Kindern von 3 verschiedenen Männer (die keinen Unterhalt zahlten) über 2.000 EUR Stütze bekommen, + mal hier für die Waschmaschine, + mal da für Kleidung... Wo ist da die Gerechtigkeit? Sie hat in ihrem Leben noch nie gearbeitet..., ich arbeite seit 25 Jahren, trotz Kind!

Schlimm ist nur, dass die Kinder der "Schm.." nie auf die Idee kommen werden, mal zum Steuerzahler zu werden, denn das andere ist doch soooo einfach und bequem...
 
  • #19
Eine Beobachtung, die mir zu denken gegeben hat:
Die Tochter einer Freundin arbeitet Vollzeit im sozialen Bereich für 1300€ netto im Monat. (Nach abgeschlossenem Studium!!) Als sie schwanger wurde, unterstützen sie alle liebevoll: Aktuell nicht benötigter Kinderwagen, Bettchen, Babykleidung der größeren Kinder, usw. wurden hervor gekramt und an sie weiter gegeben. Sie hätte sich das alles auf einmal gar nicht leisten können! Sie hofft, dass ihre Waschmaschine nicht den Geist aufgibt, denn sonst müsste sie ihr Konto überziehen.
Fast zur gleichen Zeit erfuhr ich von einer ehemaligen Schulfreundin meiner Tochter, die ungewollt ein Baby bekommen hatte. Der Vater des Kindes kümmerte sich nicht und mit ihren eigenen Eltern wollte sie nicht mehr zusammen leben. Also wurde sie vom Sozialamt unterstützt: Eine Wohnung samt Inhalt, Waschmaschine, Kinderwagen, komplette Babyausstattung.
Was mich sehr nachdenklich gemacht hat, war ihr Kommentar, nachdem sie den Kinderwagen nach Gebrauch verkauft hatte, um ihr Budget etwas aufzustocken: "Beim nächsten Baby bekomme ich ja einen neuen!" Angst, dass die Waschmaschine kaputt geht, muss sie auch nicht haben. Sie hat Anspruch auf eine neue...
 
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  • #20
Hi Angela, genau das ist es! Sie müssen keinerlei Verantwortung für ihr Tun und Sein übernehmen. Und wir Steuerzahler?! Ungerecht - andere Worte will ich garnicht dafür nennen, sonst wird mir schlecht...
 
  • #21
@#18: Sehr gut, Angela, genau da liegt der Hund begraben. Das System verpäppelt jene, die sich an seiner Finanzierung am wenigstens beteiligen und nimmt jene hart ran, die einfach Leistung bringen. Dass das vielen nicht mehr gefällt, ist klar.
 
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  • #22
Eine Idee von mir: laßt doch alle arbeitsfähigen H4-Leute die Grünanlagen sauber halten, Unkraut jäten, Omas und Schulkinder über die Straße helfen, Koffer tragen und ähnliche kommunale Aufgaben erledigen. Arbeit gibt es genug! (natürlich vorausgesetzt, die kommunalen ANGESTELLTEN Gärtner haben Bestandsschutz)
Wenn die Gesellschaft Menschen alimentiert, ist es nur billig, daß diese der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.

Constanze
 
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  • #23
hier in österreich läuft das schon alles ein bisschen anders. ich schreibe es aus meinem persönlich erlebtem. arbeitslosenbezug ein halbes jahr. das war nicht viel weniger als mein nettogehalt, weil ich auch noch ein kind zu versorgen hatte. hätte ich selber gekündigt, wäre ich für ein monat gesperrt worden. hätte ich mich nicht um arbeit bemüht, wäre ich nicht zu vorgstellungsgesprächen gegangen, wieder sperre der bezüge. nach dem halben jahr arbeitslosenbezug gibt es die notstandshilfe, die deutlich unter dem arbeitslosenbezug liegt. anrechung für ein kind im gemeinsamen haushalt: 29 cent pro tag. die frage, wie man so über die runden kommen sollte konnte mir die dame vom amt nicht beantworten, bzw. nur unbefriedigend. sie meinte dass halt andere schwarz arbeiten oder sich einen mann suchen.
nun, die ideen der dame wollte ich wieder nicht aufgreifen, habe mich um schulungen bemüht und habe heute ein auskommen mit meinem einkommen. ich glaube, dass durch diese regelung die schmarotzer in grenzen gehalten werden. es gibt niemanden der mir alles bezahlt, so wie in deutschland. sicher, einige finden immer schlupflöcher im system, aber wer will schon so leben.
 
  • #24
@#22: Gut gemeinte Idee, Constanze. Sowas Ähnliches wird auch schon gemacht. Firmen, die schwer vermittelbare Arbeitskräfte wie H4-Leute einstellen, bekommen eine bestimmte Zeit lang einen Teil des Arbeitslohns von der Staatskasse finanziert. Danach müssen die Firmen dann 100% der Entlohnung übernehmen.

Die Realität sieht aber so aus, dass viele dieser Arbeitskräfte kurz vor Ablauf der ersten Phase entlassen werden (meistens mit der Begründung, der Kandidat sei ungeeignet). IMHO ein reiner Mitnahmeeffekt. Ich kann da den Frust von manch enttäuschtem H4-Empfänger durchaus nachvollziehen. Eine Rechtfertigung, sich auf Staatskosten auszuruhen, ist es natürlich dennoch nicht.
 
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  • #25
Hallo ThomasHH, nun Firmen müssen ja nicht zwangsläufig die Leute einstellen (siehe Mitnahmeeffekt), sondern es braucht lediglich einen kommunalen "Organisator" z.B. über das Grünflächenamt, die örtliche Grundschule, das Altersheim etc. Diese Leute wissen, wo es klemmt und Arbeitsmaterialien haben sie sicher auch. Es muß ja auch nicht zwingend Vollzeit sein: wenn jeder H4-Mensch jeden Tag 4-6 Stunden für die Gemeinschaft arbeitet, hilft das auch beim sortieren, wer arbeitswillig ist und wer nicht. Andernfalls sofort Stütze streichen.

Constanze
 
  • #26
@#24: Die Kommunen haben ja chronisch kein Geld. Und die Tätigkeiten, die du in #22 vorgeschlagen hast, sind zwar wichtig und notwendig aber nicht wertschöpfend und ließen sich daher nur über Steuererhöhungen finanzieren. Momentan machen das 1-Euro-Jobber, was natürlich auf Dauer sehr unbefriedigend ist.

Ein besserer Weg ist IMHO, die H4-Empfänger zu mehr Eigenverantwortung zu bewegen und sich praktisch selbstständig zu machen. Wir haben zum Beispiel jede Menge alte Menschen in diesem Land und die Pflegedienste decken bei ihren Leistungen überhaupt nicht die menschliche Seite der Altenpflege ab. Hier wäre ein Ansatzpunkt für die H4-Empfänger. Da gibt's auch mehr zu verdienen, denn so arm sind die Rentner gar nicht.

Grundsätzlich machen sich die H4-Empfänger (und im Übrigen auch andere) zu wenige Gedanken darüber, wie sie sich an der Lösung der Probleme in diesem Land sinnvoll beteiligen können und wie man das in ein Geschäftsmodell umsetzen könnte.
 
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  • #27
Ich möchte einmal alle, die sich hier so ablehnend über Hartz IV-Empfänger auslassen, bitten, sich klarzumachen, dass niemand sich das aussucht. Wenn immer mehr Arbeitsplätze durch Automation oder Verlagerung abgebaut werden, und die noch vorhandenen Arbeitsplätze mit Jungen und Kinderlosen besetzt werden, dann ist die Folge doch ganz kar: Arbeitslosigkeit bei Unterqualifizierten, Erziehenden, Älteren.

Und dann ist man-frau ganz schnell bei Hartz IV. Da wirken doch gerade die gutsituierten Eliten tatkräftig daraufhin, die ja hier vertreten sind: Unternehmensberater oder Manager, die Menschen einfach wegrationalisieren um der eigenen Karriere willen, Shareholder, die nie genug Rendite haben, Wissenschaftler, die zum Teil aberwitzige Ziele verfolgen, die nichts mehr mit den wirklichen Bedürfnissen der Menschen zu tun haben, aber viel mit der eigenen Position.

Arbeitslosigkeit kann man nicht so einfach als selbstgewollt abtun. Hartz IV ist, so wie es heute praktiziert wird, nur eine Notlösung, aber es fehlt die Perspektive. Und die soll sich in der Wirtschaftskrise nun der Hartz IV-Empfänger basteln ? Nein.

Es sind die o.g. gefordert, die die Arbeitslosigkeit - durch Stellenabbau,
durch Renditegier, durch Erfindung von Robotern - verursacht haben. Und in deren Wirkungsmacht es auch liegt, dies zu ändern: den Verantwortungseliten.

Um auf das Thema Partnersuche zu verlinken: Ich glaube kaum, dass
eine Hartz-IV-Empfängerin Lust hat auf einen Partner, der seine Verantwortung nicht kennt.
 
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  • #28
@#16: Wohnen und Essen! Ist das Deiner Meinung nach ein Leben in Würde? Noch dazu in unserer Gesellschaft, wo man für fast alles Geld braucht? Ein Staat besteht aus Bürgern und sollte auch soziale Teilhabe sichern. Stell Dir vor: auch Empfänger von Leistungen nach dem SGB II oder XII feiern z.B. Weihnachten und wollen ihre Lieben beschenken.
@all: Einfach mal zum darüber Nachdenken: letztes Jahr gab es eine Kindergelderhöhung von 10€ pro Kind. Und wem wurde das promt wieder abgezogen,w eil es ja "Einkommen" ist? Genau. In der Realität sieht das so aus, dass es bei Familien mit hohem Einkommen doch allenfalls auf dem Kontoauszug bemerkt wird, bei Hartz-IV-Empfängern dagegen schmerzlich vermisst. Was ist daran fair?
Und zur Partnersuche: Ich arbeite, bin Alleinerziehend und bekomme eine kleine Unterstützung durch das Hartz-IV-Gesetz. Da ich für jedes Date einen Babysitter bezahlen muss und die dortigen Ausgaben muss ich mir langsam überlegen, ob ich mich gesund ernähre oder date.
 
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  • #29
@27
ja Du hast recht, [Zitat]"...Ein Staat besteht aus Bürgern und sollte auch soziale Teilhabe sichern. Stell Dir vor: auch Empfänger von Leistungen nach dem SGB II oder XII feiern z.B. Weihnachten und wollen ihre Lieben beschenken...."

Aber:
H4 soll nur temporäre Überlebenshilfe sein und das ist auch gut so.
Auch Bezieher kleiner Löhne wollen Weihnachten feiern, etc.. Denen hilft auch niemand und die sind mindestens 40h die Woche arbeiten(!).
Zeig mir ein Land auf der Welt wo es so viel Geld fürs Nichtstun gibt.

@26
Sorry aber die Argumentation, dass Arbeitsplätze durch Roboter, Jüngere und Kinderlose ersetzt werden halte ich für nostalgisch.
Ich sehe die Problematik eher im Bereich der Qualifikation. Ich arbeite in einem Consulting-Büro für Umwelt- und Managementberatung. 50h Woche ist normal, 60h keine Seltenheit (Überstunden sind natürlich im Gehalt incl.). Wir suchen händeringend Leute, aber der Markt gibt nichts her. Ähnliches höre ich immer wieder von Kunden.

Jetzt frage ich mich warum ich (zwei Facharbeiter, Abi auf der Abendschule, während des Studiums ständig "nebenbei" gearbeitet) jemandem ein angenehmes Leben incl. Flat-Screen (Klischees sind was Wunderbares) finanzieren soll. Es steht jedem frei sich weiter zu bilden. Es gibt unzählige Möglichkeiten. Mir ist vollkommen klar, dass das schwerer ist als sich hinzustellen und zu jammern.

Mein Wunsch: H4 soweit absenken, dass es fürs Handy nicht mehr reicht, 500% Steuern auf Alkohol und Tabakwaren, im Gegenzug die Krankenkassenbeiträge drastisch senken.
Auf diese Art und Weise den Anreiz zur Arbeitsaufnahme steigern und zur ungebremsten Einreise senken.

Ach so, bevor ich hier in die "Besserverdienerecke" gesteckt werde, mir bleibt nach Scheidung und den damit einhergehenden Unterhaltszahlungen nicht viel mehr als der Selbstbehalt.
 
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  • #30
voarb @11: Geld ist relativ. Wir (ich mit 2 Kindern im Teeniealter) hatten lange Zeit 200 Euro im Monat zum Leben, das war eng, aber machbar! Deshalb kann ich das Gejammer, Hartz-IV ist zu wenig, nicht mehr hören! Denn ich bin damals 10 bis 12 Stunden täglich arbeiten gegangen und hatte auch nicht mehr zur Verfügung.
Stattdessen durfte ich von H4-Empfängern mir anhören: "Dafür würde ich doch morgens nicht aufstehen." Einfach toll!

H 4 erhöhen finde ich deshalb den absolut falschen Weg!
Mit mehreren Kindern bekommt man gestaffelt zudem höheres Kindergeld.

Um aber zur Grundfrage zurückzukehren:

Natürlich würde ich auch einen H4-Empfänger kennenlernen wollen,wenn er mir per Profil/ Mail sympathisch ist! Denn es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum man auf H4 angewiesen ist.

Man kann nicht pauschalisieren, ob Schmarotzer oder nicht, ich kenne Beispiele für beides.
Leider werden nur immer die negativen Beispiele bekannter.

w / 42 / gut verdienend und mittlerweile schuldenfrei
 
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