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  • #31
MadMax

hinzukommt noch, dass gerade bei den niedriglohnempfängern gern h4 kassiert wird und nebenbei arbeitet man schwarz.
mehr können diese leute nie verdienen!

ein facharbeiter mit 2 kindern möchte ein drittes kind. kann es sich aber nicht leisten, weil dann eine größere wohnung benötigt würde. diese kann er nicht finanzieren.

dieses problem hat kein h4-empfänger. bekommt er ein weiteres kind, so hat er einen rechtsanspruch auf entsprechend großen wohnraum"
ein facharbeiter hat diesen rechtsanspruch nicht...
 
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  • #32
Jeder hat das Recht, unter einer Brücke zu schlafen.
Im Gegensatz zu allen anderen "Berufen" ist es wohl wirklich für jeden möglich, Hartz 4 Empfänger zu werdem, wenn man es nur will. Dafür muss man gar nichts tun, und nichts zu tun ist sogar förderlich. Jeder hier kann seine Arbeit aufgeben, alles Geld verprassen und dann Hartz4 beantragen. Ich nehme an, dass das niemand hier möchte, ich auch nicht. Dafür gibt es gute und ehrenwerte Gründe. Aber wenn man sich diese Gründe klar macht, sollte man sich eben auch klar machen, man selber die derzeitige eigene Situation offensichtlich doch gegenüber Hartz4-Bezug bevorzugt. Denn das könnte man ja jederzeit haben, wenn man wollte.
Auch ich bin froh, meine Arbeit zu haben, eine Arbeit, die mir nicht nur Geld gibt, sondern auch andere wichtige Dinge. Ich produziere sinnvolle Dinge, meine Tätigkeit und meine Persönlichkeit wird in meiner Arbeitsstätte geschätzt und ich habe ein prima Betriebsklima. Ich liege niemandem auf der Tasche. Das sind Dinge, die in einer Umwelt, die Menschen zum großen Teil nach ihrer beruflichen Tätigkeit einschätzt, sehr wichtig sind.
Und ich kenne auch das Gefühl, schlechter behandelt zu werden, weil ich gearbeitet habe als andere, die nicht gearbeitet haben. Ich habe vor Jahren eine vom Arbeitsamt bezahlte Fortbildung gemacht. Ich hatte als einziger Teilnehmer vorher gearbeitet und bekam deswegen Unterhaltszahlungen in Höhe des Arbeitslosengeldes. Die übrigen Teilnehmer hatten vorher nie gearbeitet und bekamen ein Unterhaltsgeld, das sich an den Bedürfnissen orientierte. Da mein Gehalt in meiner vorherigen Stelle recht gering gewesen war, fiel auch mein Unterhaltsgeld gering und damit geringer aus als das derjenigen, die noch nie gearbeitet hatten.
Jetzt bin ich in der Lage, auch dank der Fortbildung, meinen Beitrag zum Sozialsystem zu leisten. Und darüber bin ich froh. Im Übrigen wäre ein Staat, der sich nicht um seine ärmsten Bürger kümmert, egal, ob sie mit oder ohne eigenes Verschulden arm geworden und geblieben sind, nicht mein Staat. Ich denke, in einem sozialen Staat zu leben, kann auch ein Grund sein, stolz zu sein.
Zurück zur Frage: Ich würde auch eine Hartz4-Empfängerin kennenlernen wollen. Es kommt halt darauf an, welche Persönlichkeit die Frau ist.

Vulpes
 
A

anoki

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  • #33
Ob der Hass auf die Schwachen ein typisch deutsches Phänomen ist?

Ich halte die aktuellen Hartz-4-Sätze für zu niedrig, aber wirklich schlimm werden sie durch den Kontrollwahn und die Gängelung des Bürgers. Daß es Leute gibt, die auch mit Arbeit nicht mehr haben, ist doch kein Argument dagegen, daß zu wenig eben zu wenig ist. Natürlich gibt es Missbrauch. Aber was ist schon ein H4ler mehr oder weniger, im Vergleich zu Bankstern, die die Zukunft unseres Landes durchbringen?

Zur Frage: auch Hartz-4-Empfängerinnen können gute, liebenswerte Menschen sein und sind somit potenzielle Partnerinnen. Schließlich kann es jeden treffen...

Reiche Arschlöcher unterscheiden sich von armen Arschlöchern nur marginal. Wirklich schlimm ist die ängstliche Mittelschicht aus Radfahrern, die nach oben buckeln und nach unten treten, und lieber 1 Million Menschen im Dreck leben sehen als 1000 Schmarotzer durchzufüttern.
 
G

Gast

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  • #34
@32
Selbst über andere schimpfen und dabei munter Klischees bedienen, das nenne ich mal einen objektiven Beitrag.

Hartz IV ist definitiv noch zu hoch, da kein oder nur wenig Anreiz da ist, sich wirklich intensiv um Arbeit zu kümmern. So lange ein trockenes Dach über dem Kopf zur Verfügung gestellt wird und die nötigen Bedürfnisse des täglichen Lebens erfüllt werden können (Essen, Waschen, nötigster Ersatz verschlissener Kleidung und ggf. noch Kostenübernahme bei Bewerbungen und/oder Weiterqualifikationen), ist nicht wirklich weiteres Geld nötig.

Wenn ich sehe, was Hartz IV-Empfängern aber teilweise wirklich zur Verfügung gestellt wird, dann frage ich mich wirklich manchmal, was das soll. Aus meiner Sicht fehlt für Hartz IV-Empfänger viel zu sehr der Anreiz, sich intensiver darum zu kümmern, aus dieser Situation herauszukommen.

Sicher, Hartz IV trotz Job zu benötigen (mit Betonung auf Not) ist eine unmögliche Sache und diesen Menschen gelten meine Worte auch nicht. Wer allerdings zu Hause sitzt und den Hintern nicht hochkriegt oder nicht hochkriegen will, für den ist Hartz IV definitiv noch viel zu viel. Von daher ist es, insgesamt gesehen, leider sehr wohl nötig, hier zu kontrollieren, da der Mißbrauch viel zu häufig ist (und dabei geht es ja nicht nur um den einzelnen Betrag, sondern auch die Sonderansprüche).

>>Aber was ist schon ein H4ler mehr oder weniger, im Vergleich zu Bankstern, die die Zukunft unseres Landes durchbringen? <<
Genau das ist doch das Problem: ein Unrecht mit einem anderen zu legitimieren. Ist nichts anderes, als festzustellen, daß der Nachbar ein Serienverbrecher ist und man dadurch das Recht hätte, auch mal jemanden um sein Eigentum zu bringen.
Fakt ist: jeder (!), der unrechtmäßig staatliche Unterstützung bekommt, betrügt letztlich uns alle.

>>Reiche Arschlöcher unterscheiden sich von armen Arschlöchern nur marginal. Wirklich schlimm ist die ängstliche Mittelschicht aus Radfahrern, die nach oben buckeln und nach unten treten, und lieber 1 Million Menschen im Dreck leben sehen als 1000 Schmarotzer durchzufüttern.<<
Nein. Wirklich im Dreck leben muß man auch mit Hartz IV nicht und wenn doch, ist das eine Frage der (Lebens-/Arbeits-)Einstellung bzw. der dann unangebrachten Ansprüche. Somit ist es sehr wohl verständlich, daß sich viele Bürger der von Dir gescholtenen Mittelschicht daran stören, wie nicht wenige Hartz IV-Empfänger ohne Gegenleistung ihrerseits gepäppelt und getätschelt werden.
 
V

volker

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  • #35
Ich arbeite in einem Land, in dem jeder über 25 Jahre Anspruch auf ein Mindesteinkommen hat (ca. 1100,- € pro Monat) - dafür muß man nicht arbeiten!

Allerdings bekommt man in diesem Land auch einen Mindestlohn von ca. 1600,- € ungelernt und noch 20% mehr mit einer Ausbildung. Und das sind die absoluten "Untergrenzen".

Die Sozialversicherungen sind viel "billiger" (Arbeitnehemeranteil KV z.B. <3%, RV 8% und Arbeitslosenversicherung zahlt man garnicht - denn wie im Wahlkampf ja klar gemacht wurde: Arbeitslosigkeit hat die Ursache in schlechter Politik - wieso muss sich ein Arbeitnehmer also gegen schlechte Politik versichern?)

Steuern zahlt ein Lediger so ab 2000,- € brutto, Kindergeld ist deutlich höher als in Deutschland und steigt auch mit dem Alter der Kinder und ........ kurzum: ein Sozialstaat mit "kollektivem Reichtum".

Dafür haben die aber auch ein paar schlaue Gesetze gemacht! In der gesetzlichen Krankenversicherung sind z.B.sind alle - nicht nur arme und Kranke, in der RV auch und Arbeit wird gesetzlich "mindestentlohnt" - da kommt keiner dran vorbei.

In Deutschland ist sowas ja ein "rotes Tuch"! (in betreffendem Land regiert übrigens eines CSU nahe Partei!)

Und seltsamerweise liegt die Zahl von Arbeitslosen (incl. der Schmarotzer denen die 1100,- Euro im Monat reichen) bei gerade mal 5%, weil eben Krise ist im Moment - sonst niedriger! Denn es lohnt sich echt dort zu arbeiten! Auch für den der arbeitet! fg

Manchmal staune ich, wie einfach so bestimmte Dinge doch zu regeln sind, wenn keine Lobbyisten irgendwelche Dinge bis aufs Messer verteidigen, die einfach nicht mehr angebracht wären.

Das Deutsche Sozial(versicherungs)system ist der Versuch mit einem teuren Akkuschrauber einen Nagel in die Wand zu schlagen.

Ein Hammer wäre erstens billiger und zweitens effektiver, allerdings würde der dabei auch nicht kaputt gehen ... und bei uns verdienen sich die "Zulieferer" für Akkuschrauberteile eine goldene Nase denn logischerweise geht das Ding ständig kaputt und es muß repariert, reformiert, gestützt und bezuschußt werden.

Und diese "Zulieferer" - wie z.B, private Krankenkassen, Lebensversicherungen für die zusätzliche Altersvorsorge, Banken für die Kreditvergabe damit der kleine Arbeitnehmer auch wenigsten mal einzwei Träume verwirklichen kann, Steuerberater die den wirklich Reichen helfen sich aus der Finanzierung des Staates draussen zu halten und ....

Das sind die eigentlichen "Schmarotzer" dieses Systems .... die wenigen "Faulen", die es unter den Hartz IV lern gibt, das sind nur die Tauben die sich von den herabfallenden Krumen ernähren...

Aber da wir ja eine große Radfahrer-Nation sind treten wir lieber nach unten wie anoki so schön schreibt.

Doch wir haben ja auch eine christliche Tradition und sogar eine Kanzlerin die sich christlich schimpft. Also schließe ich mal ausnahmsweise mit einem Zitat aus der Bergpredigt:

"Betrachtet die Vögel des Himmels! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und Euer himmlischer Vater ernährt sie doch!"
 
A

anoki

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  • #36
Ich finde, es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis, in dem Sinne, daß der Staat für Sozialleistungen, die gerade einmal das Existenzminimum decken, eine irgendwie geartete Gegenleistung erwarten könnte.
(Bei der Einführung von Hartz 4 hat man die Regelsätze für das Existenzminimum mW pauschaliert und dann noch einmal gekürzt...)

"Die Würde des Menschen ist unantastbar." - und zu einer würdevollen Existenz gehört die Deckung der Grundbedürfnisse und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben (auf einem Mindestniveau). Ganz gleich, ob der betreffende etwas "leistet" oder nicht. Die Menschenrechte gelten nicht nur für Leute, die produktiv tätig sind, sie gelten auch für Kinder, Rentner, Arbeitslose, Geisteskranke, Kriminelle, ...

Anderswo (um mal wieder den Bezug zu EP herzustellen) wurde geschrieben, wer arbeitslos oder Hartz-4 Empfänger ist, solle hier lieber nicht nach einem Partner suchen, sondern sich um Arbeit bemühen. Als ob sich das gegenseitig ausschließen würde. Und als ob man Menschen, die staatliche Hilfe bekommen, die Hoffnung auf Liebe verbieten müßte, damit sie sich mehr anstrengen. Was noch? Kein Sex für Sozialhilfeempfänger, weil sie mit ihrer Schwäche der Gesundheit des Volkskörpers schaden?
 
  • #37
@#35: Liebe Anoki, das was Du schreibst ist zwar richtig, aber Du meinst damit wahscheinlich ganz anderes als ich. Natürlich gebietet es die Würde, dass jeder ausreichend versorgt ist und auch am gesellschaftlichen Leben teilnimmt. Aber eine solche Teilnahme erfordert kein Geld! Man muss nicht auf Kosten der Allgemeinheit Klingentöne downloaden, teure Kinobesuche bezahlt bekommen oder Premiere abonnieren. Man kann sich genauso gut ehrenamtlich (und damit kostenlos und der Gesellschaft etwas zurückgebend!) engagieren. Ganz egal ob Rotes Kreuz oder Sportverein, ob Gastherr beim Tanzen (falls man das zufällig kann, werden immer gesucht), bei der Tafel oder Nachbarschaftshilfe oder sonstigen sozialen Einrichtungen: Eine Beteilung am gesellschaftlichen Leben erfordert Engagement, nicht Geldausgaben! Man muss keine Zeitungen und Bücher kaufen, das steht alles in Öffentlichen Bücherhallen tagesaktuell zur Verfügung und wird traurigerweise unterdurchschnittlich oft genutzt.

Ein H4-Empfänger, der nicht innerlich völlig abgestumpft ist, ist normalerweise in einer miesen Lage, denn das kann einen normalen Menschen gar nicht recht sein: Langeweile, Ausgehaltenwerden, keine Erfüllung. Alle "guten H4ler" werden leiden unter der Situation, sich mit Kräften bemühen, wieder einen Arbeitsplatz zu finden und gar nicht mit sich zufrieden sein. In genau so einer Lage sucht man keinen Partner, wäre zumindest mein Rat. Wer aber als H4ler sich so wohl fühlt, dass er Zeit und Frust auf die Partnersuche verschwenden kann, der sollte sich mal lieber an die eigene Nase fassen und seine Prioritäten richtig setzen.
 
E

excuse-me

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  • #38
Was sind Grundbedürfnisse? - "Ich möchte mir mal wieder neue Unterwäsche kaufen." (Mann, 45, Hartz4-Empfänger, arbeitssuchend)
Menschenwürdig?
 
G

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  • #39
Sehr interessante Diskussion!

Nach meinen Erfahrungen mit der Arge glaube ich, das Hauptproblem liegt darin, dass man nicht als individueller Mensch gesehen wird, sondern in irgendein Schema passen muss und dann auch nur eine Lösung nach Schema F aufgedrückt bekommt. Dass überhaupt kein Raum für eine Einzelfallbetrachtung vorhanden ist - oder die Arge-Mitarbeiter dafür einfach zu faul, oder zu inkompetent, oder zu frustiert sind (Entschuldigung an alle Betroffenen, meine Erfahrung ist sicher nicht allgemeingültig!).

Ich habe neben Kind und Job ein Zweitstudium. Als dann der Job weg war, wurde mein H4-Antrag wegen des Zweitstudiums abgelehnt. Die Lösung der Arge wäre gewesen, dass ich mein Studium kurz vor Ende schmeiße... mit der Aussicht, die nächsten 15 Jahre dann auf 400€-Basis zu jobben und nebenbei Geld vom Staat zu kassieren??? Statt mir über eine kurze Durststrecke zu helfen, damit ich mich weiter qualifizieren, einen anständigen Job finden und fleißig Steuern zahlen kann?

Eine Bekannte mit abgeschlossenem Studium hat in der Zeit vor Jobantritt H4 bekommen und musste dafür an einer Maßnahme vom Arbeitsamt teilnehmen, bei der sie zusammen mit Hauptschulabbrechern eine Powerpoint-Präsentation über ihren Traumberuf erstellen sollte. Sie war nach einer halben Stunde fertig, die Maßnahme ging aber über mehrere Stunden an mehreren Tagen... sie hat halt Bewerbungen geschrieben in der Zeit...

Wo ist da der Sinn??? Bevor man die Sätze nach oben oder unten korrigiert, sollten meiner Meinung nach Möglichkeiten für die Arge-Mitarbeiter geschaffen werden, sich mit den Einzelfällen auseinander zu setzen. Das gleiche gilt denke ich auch für die Partnerschaft: bevor man jemanden pauschal als Schmarotzer aburteilt, sollte man sich den Einzelfall anschauen. Danach kann man den anderen immer noch für einen Schmarotzer halten.
 
E

excuse-me

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  • #40
zu meinem Beitrag # 37: Meine Frage an den Mann war: "Wenn du wieder einen Job hättest, das erste Mal wieder ein "richtiges" Gehalt auf deinem Konto - welchen Wunsch würdest du dir erfüllen?"
Keinen Luxus - neue Unterwäsche! -
Und wer hier so wettert, solche Menschen als "Schmarotzer" bezeichnet - seid froh, seinen Gesichtsausdruck bei seiner Antwort auf meine Frage nicht gesehen zu haben!
 
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Gast

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  • #41
MadMax
@#38
in deinem geschilderten fall hast du völlig recht.
das ist eine der varianten, in denen harz4 unbedingt nachgebessert werden muss.
ähnlich wie der fall, dass jemand nach einem jahrzehntelangem arbeitsleben in harz4 fällt und genauso behandelt wird, wie ein jugendlicher, der schon in der dritten generation von diesen alimenten lebt.

das sinnigste wäre eben, den missbrauch nach unten zu drücken und das frei werdende geld für individuallösungen einzusetzen.
klingt einfach, ist aber in der umsetzung sauschwer!
 
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  • #42
Man sollte in der bestehenden Gesellschaftsordnung nach den Ursachen forschen, warum es Menschen nicht schaffen können/ dürfen / sollen, ein halbwegs normales Leben zu führen, sondern auf Almosen angewiesen sind anstatt den Einzelnen zu diskriminieren.
Der Gipfel ist ja noch, dass diese Menschen als "Hartz-IV-Empfänger" stigmatisiert werden und sich indirekt mit dem Namen eines Managers aus dem VW-Korruptionssumpf bezeichnen lassen müssen.
Frau, 41
 
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  • #43
@volker
In welchen Land arbeitest du?

Zur Diskussion: Die Arge geht von einen Missbrauch von 1,5% der Fälle aus. Daher ist die ganze Diskussion hier eine Scheindebatte.
 
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anoki

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  • #44
@Frederika (#36)

Guter Gedanke, Teilnahme auch als aktive Betätigung zu sehen und nicht nur als Befriedigung von Konsumbedürfnissen.

Ich würde aber trotzdem dafür plädieren, Empfänger von Sozialleistungen nicht in ihrem Privat- und Liebesleben zu diskriminieren. Die Phase der Bedürftigkeit kann ja (unverschuldet) Jahre dauern, und warum soll ein 54jähriger nicht bei EP sein dürfen, der in seinem Beruf keine Chance mehr auf Anstellung hat und nach 8 Stunden Arbeitssuche oder ABM am Abend trotz aller Perspektivlosigkeit noch nach einer Partnerin sucht?

(Wobei ich den Streß, den Arbeitslosigkeit verursacht, nicht klein reden möchte - das ist natürlich eine besondere Belastung, die bei manchem die Lust und Kraft zur Partnersuche drastisch einschränken kann. Ich möchte nur zu bedenken geben, daß das keine Sache ist, bei der die Gesellschaft anderen dreinreden sollte. Wer ewig auf die richtigen Lebensverhältnisse wartet, um sich zu verlieben, bleibt am Ende auf der Strecke. Und ist dann womöglich arbeitslos _und_ ungeliebt. Und das ist in der Tat die Arschkarte.)

m/36, gut verdienend.
 
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