• #1

Hat eine solche Fernbeziehung eine reale Chance?

Hi, ich brauch wohl mal ein andere Meinung - denn im Moment lauf ich im Kreis. Seit annähernd 3 ein halb Jahren lebe ich in einer, hier gefundenen, Fern-Wochenend-Beziehung - 130 km und 2einhalb Stunden von meinem Wohnort entfernt. Anfänglich war geplant, dass meine Freundin sich eine Arbeitsstelle im näheren Bereich meines Wohnortes sucht - da ich aus beruflichen Gründen den Wohnort nicht wechseln kann und sie mit ihrer Arbeitsstelle eh seit Anfang der Beziehung hadert und unzufrieden ist. Nun hat sich aber leider in den letzten Jahren gezeigt, dass der Umzug Richtung Großstadt einfach auch aufgrund ihres Alters ( sie ist 51 und ich 53 ) wohl nicht machbar sein wird, da eine Stelle in der Nähe der City trotzt intensiverer Bewerbungen nicht zu bekommen ist. Zwischenzeitlich laufen aber auch die Wochenenden nun nicht mehr so rund - einerseits durch sicherlich die Erkenntnis, dass hier wohl auf absehbare Zeit keine Verbesserung der Perspektive gegeben ist - anderseits aber auch natürlich, da wir uns durch die hohe Arbeitsbelastung ihrerseits an den Wochenenden oft nur noch von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag sehen. Feiertage lebt jeder meist alleine, und selbst die Treffen sind nur noch durch absolute Erschöpfung meiner Freundin geprägt. Nun merk ich allerdings, dass es mir immer schwerer fällt, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben. Seit einiger Zeit schlaf ich nur noch schlecht und merke, wie es mir immer schwerer fällt, die Fahrten Woche für Woche auf mich zu nehmen. Bis oft Freitag nicht zu wissen, wie das Wochenende läuft, Samstagmittag dann in den Zug .. um Sonntagmittag schnell wieder im Zug zu verschwinden wird einfach zur Qual - und auch die Zeit ist mehr als kurz, was aber wieder oft an den beruflichen Anforderungen im Job der Freundin zu suchen ist. Erotisch läuft seit Monaten nichts mehr - und auch eine gewisse Nähe ist an unseren Treffen meist nicht möglich, da - wenn wir schon mal die Zeit für uns finden - Ihre Tochter mit 25 Jahren wie eine Klette an uns hängt und jegliche Vertrautheit unterbindet. Und so entwickelt sich immer mehr eine gewisse Entfremdung, die wiederrum Nähe blockiert. Irgendwie ist es verrückt - denn ich hab mein Freundin wirklich lieb - aber diese mangelnde Zukunft und Nähe macht mir Angst und hemmt mich in meinem Wesen. Wir verschieben nur noch Entscheidungen, planen nichts mehr ... und obwohl meine Freundin auch unter der Situation leidet und keine greifbaren Lösungen - wie ich eben auch nicht - hat, hängt sie sich noch an die Beziehung und hofft irgendwann auf Besserung. Nun meine Frage an Euch ... hat eine Beziehung in Eueren Augen unter solchen Voraussetzungen Sinn .... oder wie habt Ihr Fernbeziehungen gelebt, bzw. wie hat Euere Fernbeziehung überlebt?
 
  • #2
Hmmm, schonmal in Erwägung gezogen zusammen in die Mitte zu ziehen? Macht für jeden eineinviertel Stunden Fahrweg was bei genügend Liebe zu machen wäre.

Unsere FB hat deshalb funktioniert weil wir beide Ergebnisoffen eine Stellen am Wohnort des anderen gesucht hatten. Da im Allgemeinen (ausser als Agronom) die Stellen um Umkreis der Städte häufiger sind wars Sie die Erfolg hatte.

Hau rein!
 
  • #3
@1 Kalle ... danke Dir für die Antwort. Diese Lösung haben wir für uns verworfen. Klar wäre das zu machen, allerdings will meine Freundin diesen Pendelstress (weite Strecken Autofahrt ist nicht ihr Ding und die nächste Möglichkeit mit brauchbarer Zugverbindung wäre von ihre Seite zu weit weg). Aufgrund ihrer oft langen Arbeitszeiten würde es wohl auch erst bei solchen Strecke in einem 14 bis 15 Stunden Tag enden - was auch keine tägliche Zeit für Beziehung mehr bedeuten würde. Leider ist mir dabei auch Beruflich ein Riegel vorgeschoben, da ich verpflichtet bin, innerhalb einer Stunde bei Bedarf am Einsatzort zu erscheinen, was natürlich die zu findende Örtlichkeit nicht zu weit außerhalb zulässt. Wobei man sicherlich zu dem Zeitaufwand die in dem Fall sicherlich nicht unerhebliche finanzielle Belastung nicht außer acht lassen darf. Die momentanen Überlegungen gehen mehr dahin, die Beziehung - bis sie zerbricht - in dieser Art aufrecht zu halten, eine Stelle für meine Freundin zu finden - oder doch den Traum aufgeben zu müssen.

Und daher würd ich gern reinhauen .... wenn ich wüsste, wie ;-)
 
G

Gast

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  • #4
Lieber muc-pet,

ich (w 36) kann dir leider nicht mit eigenen Erfahrungen dienen. Ich möchte dir aber gerne meine Gedanken zu deiner Situation aufschreiben, weil mich deine Geschichte sehr anrührt und mir deine Art zu schreiben gefällt.
Warum kannst du nicht schon Freitag nach deiner Arbeit zu ihr fahren? Hast du keinen Schlüssel zu ihrer Wohnung? Selbst wenn sie dann arbeiten müsste, könntest du schon einmal da sein und es dir in ihrer Wohnung gemütlich machen. Vielleicht könntet ihr da wenigstens gemeinsam einschlafen oder du schläfst schon, wenn sie kommt. Ich weiß nicht, wie ihre Arbeitszeiten sind.
Am Morgen könntet ihr gemeinsam Frühstücken. Du könntest dich danach noch mal hinlegen, falls sie früh weg muss. Vormittags wirst du dich ja allein beschäftigen können. Du könntest auch für sie einkaufen, um ihr etwas abzunehmen. Mittags oder wann sie zurückkommt, könntest du für sie gekocht haben, ihr esst gemeinsam, könntet euch danach ein bisschen gemeinsam hinlegen, damit sie sich ein wenig ausruhen kann. Durch das alles würde euer Zeitfenster größer. Auch wenn sie nicht da wäre, wärst du trotzdem bei ihr. Verstehst du, was ich meine?
Und sprich mit deiner Freundin über euer Sexualleben. Sag ihr, was dir fehlt. Sag ihr, dass du so gerne Sex mit IHR hast, dass du SIE unheimlich begehrst. Versuch alles, um wieder Schwung in die Sache zu bringen: Umarm sie zwischendurch am Tag, mach ihr Komplimente, gib ihr das Gefühl, schön zu sein, hauch ihr unanständige Sachen ins Ohr, ...
Und zieh zu, dass der Tochter Grenzen aufgesetzt werden. Mit 25!!! Spinnt die? Das geht gar nicht.

Viel Erfolg!
 
  • #5
Hallo muc-pet

tut mir echt leid für Euch.

Ich hätte da dennoch ein paar Anmerkungen:
Aufgrund ihrer oft langen Arbeitszeiten würde es wohl auch erst bei solchen Strecke in einem 14 bis 15 Stunden Tag enden
Das heisst ohne Fahrzeiten 12-Stunden tage? Sorry- das ermöglicht so oder so kein Leben unter der Woche ausserhalb des Jobs. Ich finde das ist KEIN Job dieser Welt Wert. Wir sind beide in Führungspositionen aber haben den Job so gut im Griff dass mehr als durchschnittlich 45-50 Wochenstunden nicht anfallen. Und natürlich AG´s die wissen dass sowas irgendwann in den Burnout führt.

Also Echt, völlig unabhängig von Eurer Liebessituation ist das kein AG der es Wert ist für Ihn zu arbeiten, da sollte doch wirklich was besseres gefunden werden können.

Dann bleibt noch Dein Job- klingt jetzt auch nicht so dass Du diesen nicht wechseln könntest. Nach dem Eingangspost dachte ich ja noch dass Du Selbstständig bist mit Kundschaft am Ort- aber als Angestellter?

Leute- der Beruf ist wichtig, keine Frage. Aber da gibt's fast immer mindestens gleichwertige Alternativen. 12h-Tage- ich fass es echt nicht was manche sich gefallen lassen.

und dann noch das was ich im ersten Post übersehen hatte
wenn wir schon mal die Zeit für uns finden - Ihre Tochter mit 25 Jahren wie eine Klette an uns hängt und jegliche Vertrautheit unterbindet
Das würde ich mir sehr deutlich verbitten- die junge Frau ist Erwachsen und hat gefälligst das Privatleben Ihrer Mutter zu akzeptieren! Ohne wenn und aber. Ist eh nicht gesund wennn man in diesem Alter nix bessres zu tun hat als an seiner Mutter zu kletten.

FB`s brauchen ein klares Bekenntnis zum Partner und eine gewisse Veränderungsbereitschaft.
 
G

Gast

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  • #6
Lieber FS,




Deine Zeilen strahlen eine sehr liebevolle und respektvolle Art aus, mit der Du über Eure Beziehung und deren Schwierigkeiten berichtest.
Eine Fernbeziehung auf Dauer ist eine große Belastung, das ist ganz klar. Ich würde Dir empfehlen, führe genau mit dieser liebevollen Art ein ernstes Gespräch mit ihr. Erzähl ihr ganz offen von Deinen Gedanken, Ängsten und auch Begehrlichkeiten, sag ihr, was Dir fehlt und frag sie, wie sie es empfindet …
Oft ist es so, dass die Gespräche bei aufkommenden Schwierigkeiten kürzer und weniger werden … man fängt an, sich die Antworten schon selbst zu geben und die Kommunikation ist nicht mehr im Fluss … Ängste werden mehr, Spannungen werden aufgebaut, die dann auch zu körperlichen Erscheinungen führen und irgendwann wird die Notbremse der Trennung gezogen … Und das ist dann jammerschade … weil – es nicht so einfach ist, einen Menschen zu finden, zu dem man wirklich vom Herzen her „Ja“ sagt und weil es doch die menschlichen Beziehungen sind, die uns glücklich machen im Leben, und halt nicht die finanziell erfolgreichsten … ! Natürlich weiß ich auch, dass der Lebensunterhalt verdient sein will und ich kenne in keinster Weise Eure genaue Situation. Vielleicht ist es aber in einem Gespräch heraus zu finden und sich einfach bewusst zu machen, wo die Prioritäten für jeden Einzelnen von Euch liegen. Manchmal hilft auch nach einem offenen Gespräch ein Wochenende auszusetzen mit dem Zusammensein, um einfach festzustellen, was genau da alles fehlt … Liebe, Respekt, Wertschätzung, Anlehnung, Erotik, Zärtlichkeit, ein Lachen … es kann so vieles Sein … und es kann schön sein, dieses wieder neu zu Entdecken, weil ihr durch die Strapazen des Alltags vielleicht ein bissel den Blick für´s Schöne vergessen habt …
Ich kann die Situation ein kleines bissel nachempfinden… Ich habe mich vor einigen Wochen hier in einen Mann verliebt, der 370 km entfernt lebt … diese Entfernung spielt auch bei uns eine große Rolle, bei uns beiden hängen selbständige Existenzen daran und Zeit ist ein sehr wertvolles Gut. Trotzdem ist für mich die Entscheidung ganz klar. Eine Beziehung auf Dauer möchte ich nicht als Fernbeziehung führen. Wenn sich eine gefestige Beziehung entwickelt, werde ich auch unter der Voraussicht eines Neuanfangs, weniger finanzieller Möglichkeiten in jedem Fall in eine Liebe und langfristige Partnerschaft investieren, weil ich es von Herzen möchte und weil dies für mich/uns erste Priorität hat. Dazu muss man sicher natürlich recht sicher sein und es erfordert viel Zusammenhalt, Vertrauen und Liebe.

Egal wie – ich wünsche Dir von Herzen viel Glück!

W 45
 
G

Gast

Gast
  • #7
kann #3 voll unterstützen. Ihr solltet mal ein "Meeting" machen, wo jeder berichtet, was ihm an der der Situation nicht gefällt (kann man auch aufschreiben) und in einem zweiten Schritt, wie es geändert werden soll

Und da sollte das Thema mit der Tochter auch klar auf den Tisch. Die hat in Eurer Beziehung nichts zu suchen, sorry, wenn das jetzt hart klingt. Aber mit 25 soll sie sich selbst einen Freund suche und ein eigenes Leben aufbauen.

Ansonsten versucht doch, die WE auch mal woanders zu übernachten.
Es gibt schon günstige Hotels, Pensionen, ... Ihr müsst die wenige Zeit, die Ihr habt, für Euch voll nutzen.

Dann sollte Deine Partnerin mal schauen, ob sie den Berufstress (und da damit verbundene Geld) wirklich braucht. Manchmal ist eine funktionierende Partnerschaft wichtiger !
 
G

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Gast
  • #8
lebe auch in einer " Fernbeziehung " ...130 km entfernt. Das sind aber 1 Std und 10 min mit dem Auto. Wie kann man da 2,5 Stunden brauchen? Müsst Ihr dreimal mit dem Zug umsteigen ??
 
G

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Gast
  • #9
Lieber FS,

ich schreibs mal ganz klar. Deine Freundin hat wenig gute Basics, um überhaupt eine gesunde Beziehung aufzubauen. Sie arbeitet viel, ihre Tochter macht noch mit 25 Jahren Stress (liest sich nach mangelnder Abnablung), wo soll da Platz für einen Mann sein, geschweige den eine Fernbeziehung halbwegs laufen?

Warum seid ihr überhaupt eine Beziehung eingegangen? Überlegt man nicht vorher, schaltet den Verstand vorher ein, ob der Andere überhaupt ausreichend Zeit und Möglichkeiten hat?

Da hilft nur eins: Reden, Klartext sprechen und notfalls die Beziehung beenden. Eine Frau/ein Mann soll eine Bereicherung sein und nicht das Leben einem noch schwerer machen, oder? Das Leben ist zu kurz, um zu warten, zu hoffen usw., wenn der Verstand einem sagt, dass es auf die Dauer nichts werden kann. Auch wenn das Herz weh tut, aber machnmal sollte man auf den Kopf hören.

Ich persönlich bin lieber Single, als mir so eine anstrengende Fernbeziehung anzutun.

w 50
 
G

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Gast
  • #10
Für 130 km braucht man normalerweise keine 2,5 h.

Deine Partnerin sollte zunächst mal drangehen, ihre Arbeitssituation etwas zu 'entschärfen'. Dann hat sie auch Kraft und Zeit für mehr Beziehung!
Vieles, was jetzt so problematisch erscheint, wird sich mit mehr Zeit und wenn sie nicht so ausgepowert ist, wahrscheinlich verbessern.

Die Frage ist allerdings: wenn sie dann etwas weniger Einkommen hat, könntest auch DU damit auskommen (denn es gibt ja Männer, die dann schon aus Angst zittern, sie könnten evtl. ihrer Partner hier und da helfen müssen)?

In meinem Bekanntenkreis gab es eine ähnliche Konstellation: der Mann hat seiner Partnerin einen Heiratsantrag gemacht, sie geheiratet, sie hat am alten Wohnort aufgehört zu arbeiten, ist zu ihm gezogen und hat dort in aller Ruhe einen 30 Stunden Job gesucht und nach einiger Zeit auch gefunden.
So einfach kann es sein!
 
G

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Gast
  • #11
Dein Problem als Schwierigkeit sehe ich m,55 eher bei ihr als bei dir. Du bist mehr verliebt als sie, ihr ist es eher egal, denn sie hat einen AG, der nicht passt und eineTochter, die auch nicht passt und Punkt, ich bezweifle, dass sie es so möchte, wie du es möchtest, da kannst du drehen und tun wie du willst. Ich würde ihr die Pistole vor die Brust setzen mit entweder oder, sehr vermutlich wird sie nichts ändern wollen.
 
G

Gast

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  • #12
Mich wundert es, warum der FS, also der Mann immer die Fahrt zu Ihr auf sich nimmt. Und dann ist da auch noch die Tochter.
Was ist mit der Tochter los? Ist sie behindert? Dann wäre es natürlich ein besonderer Fall.

Aber ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Tochter nur "noch im Hotel Mama" lebt. So liegt es an der Frau - vieleicht verhütet sie wirkliche Nähe durch die Gegenwart der Tochter?

Falls die Tochter nur aus Bequemlichkeit nch zuhause lebt, sollte sie bald ausziehen. Dadurch ändert sich schon viel.

Also.
Seit Ihr schon mal längere Zeit zu zweit im Urlaub gewesen?
Besucht Dich die Freundin auch mal bei Dir?
Kann die Frau überhaupt mit so einer Nähe umgerhen?

Dann:
Warum arbeitet die Frau so viel? Wie hier schon geschrieben wurde, ist das heute nicht mehr normal. Manche Leute benutzen auch die Arbeit, um Nähe zu vermeiden.
Oder muß die Frau für sich und die große Tochter den Unterhalt verdienen? Mit 25 Jahren kann von der Tochter erwartet werden, dass sie für sich selber sorgt. Es gibt ja Bafög, Jobs und man kann auch günstig in einer WG wohnen.

Ich würde folgendermaßen vorgehen.
- gemeinsamer Urlaub für ca. 2 Wochen am Stück so schnell wie möglich. (Falls die Tochter behindert ist, müßte sie in der Zeit so gut versorgt sein, dass die Mutter entspannt im Urlaub sein kann.)
- Im Urlaub Nähe zwischen Euch beiden testen
- dann erst entscheiden, wie es weiter gehen soll. Evtl. kann auch eine Therapie helfen.

Auch Fernbeziehungen können gut funktioneren. Freunde von mir leben 450 km auseinander, besuchen sich abwechselnd für lange (!) Wochenenden und verbringen die Urlaube miteinander.

Oder die ganz umwälzende Veränderung, wie schon beschrieben: Heiraten. Umzug. Kompletter Neuanfang.

Oder eben Trennung. Das kann auch eine Wohltat sein, denn so wie jetzt geht es ja nicht weiter.

Das Leben ist kurz. Pack es an! Viel Glück
 
  • #13
Danke allen für Ihre Antworten.

Eigentlich hatte ich schon eine größere Antwort hier nett verpackt - mit Bezug auf die einzelnen Zeilen, da doch vieles des hier geschriebenen den Nerv trifft und sicher das eine oder andere auch für mich mal durch eine neue Brille gesehen werden muss. Leider wurden meine Worte durch die Tiefen des Internets verlegt, und so müsst ich versuchen, alles nochmal zur Mail zu bringen -was aber natürlich beim zweiten Anlauf nur ein Abklatsch sein könnte.

Nur weniges trotzdem zur Ergänzung: Gemeinsamer Urlaub war natürlich in dieser Zeit mehrfach (allerdings zum Teil - wer denkt an schlechtes - auch mit der (nicht behinderten - nur studierenden) Tochter. Denn wer kann schon als Mann einen vermeintliche Keil zwischen Mutter und Tochter treiben ;-) - wenn Töchterchen eh nur am Wochenende im Hotel Mama einkehrt. Um eines klar zu stellen - ich mag die Tochter wirklich - aber die ständige Anwesenheit ist eben doch sehr belastend.

Aber trotzdem nochmal vielen Dank für die offenen - und oft natürlich auch augenöffnenden Worte ..
 
G

Gast

Gast
  • #14
Lieber FS,

ein Aspekt ist vielleicht noch nicht berücksichtigt worden: dem Alter nach könnte Deine Freundin jetzt in den Wechseljahren sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie anstrengend es in der Zeit ist, das bisher normale Leben weiter zu führen.

In dieser Zeit habe ich mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt: weniger gearbeitet, Lebensstandart runter geschraubt, statt dessen begonnen zu meditieren und Tango Argentino zu tanzen, daraus ergaben sich neue Bekanntschaften.

Vielleicht versucht Drine Freundin trotz Wechseljahren das alte Leben so weiter zu leben - das würde erklären, dass sie so erschöpft ist. Vielleicht braucht sie für das gleiche Pensum mehr Zeit und hat deshalb für Dich keine Zeit und Kraft mehr übrig.

Ich denke, Ihr solltet in Ruhe miteinander reden und gemeinsam heraus finden, was los ist.

Wechseljahre sind auch eine Chance auf Wechsel!

Deine Zeilen klingen so symphatisch und nett und ich fühle, dass Du Deine Freundin wirklich lieb hast. Ihr werdet einen Weg finden.

w,57
 
G

Gast

Gast
  • #15
Oh ja, ich kenne das mehrfach mit Fernbeziehungen. Ich habe immer ganz genau gewusst, wann ich das letzte Mal gefahren bin, weil es mich unerschöpfliche Energie gekostet hat. Hinzu kam dann auch immer die fehlende Körperlichkeiten wegen anderen Störfaktoren (z.B. Kinder). Ich hatte so keine Lust mehr und die Beziehungen meist noch am selben Tag beendet, weil ich eher noch fertiger nach Hause kam, als nach der Arbeit.Für dich ist das Treffen mit deiner Freundin so momentan keine Entspannung, sondern eher noch zusätzlicher Stress neben der Arbeit. Das kann es ja nicht sein. Und das kann nicht ewig gut gehen. Dass du so etwas schon seit 3 Jahre mitmachst, ist ein Wunder. Ich hätte längst aufgegeben.

Ich habe irgendwo auch das Gefühl, das du sie mehr liebst, als sie dich. Sonst würdest du das alles nicht auf dich nehmen und sie würde dir sonst irgendwie entgegen kommen. Die meisten sind nach 3 Jahren schon längst irgendwie zusammengezogen. Und dass sie an ihrer 25 jährigen Tochter so sehr hängt, während du bei ihr bist, zeigt auch, dass du eher die 2. Geige neben ihr bist und sie dich weniger liebt.

So wie du sie beschreibst, scheint es mir, als ist deine Freundin eine Frau, die nichts aufgeben will (weder Wohnung, noch Job, noch Tochter) und von dir erwartet, dass du immer zu ihr springst. Ich meine, ihr seid in einem reifen Alter, wo man nicht mehr ewig fackeln sollte, sondern endlich mal einen handfesten Plan beschließen sollte.
 
G

Gast

Gast
  • #16
Ich habe so eine Fernbeziehung 3 Jahre lang gemacht, dann bin ich zu ihm gezogen. Im Nachhinein gesehen nicht gerade eine meiner besten Entscheidungen. Da waren Kinder die natürlich vor Ort auch mehr als genervt haben und der Job war nicht so toll. Also alles in allem muss man sich gut überlegen was man bereit ist aufzugeben.

Bei euch krankt es nicht nur an der Entfernung, es sind tiefergehende Probleme. Zum einen die Tochter die klettet, dann der zeitaufwändige Job deiner Freundin. Und jetzt kommt noch dazu dass der Spaß an den Treffen auf der Strecke bleibt. Wenn nach 3 Jahren keine greifbare Lösung gefunden werden kann läuft sich so eine Beziehung meistens tot. Und ich bitte dich achte auf deine körperlichen Beschwerden, sie zeigen dir auch was, nämlich dass dich die Situation zusehend stresst. Das Warten auf eine Besserung kommt nicht vom Nichtstun, entweder findet ihr eine gemeinsame Lösung oder ihr müsst euch leider trennen.

w46
 
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