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  • #1

Hat er ein Alkoholproblem? Wie soll ich damit umgehen?

Als ich meinen Freund kennen lernte vor 6 1/2 Jahren hat er nicht geraucht und nur in Maßen getrunken. Anfangs hat er nur mal eine geraucht, wenn er richtig doll betrunken war. Aus einmal im Monat besaufen, wurde jedes Wochenende trinken und dementsprechend rauchen. Dann fing es an, dass er nach jedem Training (2x pro Woche) und Spiel (1x pro Woche) Bier getrunken und geraucht hat zusätzlich zu den Wochenenden. Inzwischen raucht er fast täglich, wenn wir irgendwie unterwegs sind, er Stress hatte und wenn er mit seinen Kumpels abhängt ca 1-2 Schachteln (!!!) am Abend. Sagt aber er ist Nichtraucher, was mich "sauer" macht, weil er sich vor unseren Familien als der hinstellt, der nicht raucht/trinkt und wehe ich deute etwas an oder sage was.
Das mit dem Trinken macht mir allerdings am meisten Sorgen. Wie gesagt, ist es über die Jahre immer mehr geworden. Von 1x/Monat, zu 1x an jedem Wochenende und inzwischen 2x am Wochenende + in der Woche. Die Wochenenden nutzt er dazu sich besinnungslos zu betrinken und kündigt das vorher an "Heute gebe ich mir richtig die Kante.", "Heute trinke ich bis ich mich übergebe" Das Schlimme ist, seit ca. einem 1/2 Jahr hat er es jedes Mal geschafft sich zu übergeben. Wenn er dann von den Abenden erzählt, klingt er irgendwie total stolz. Mal davon abgesehen, dass er nicht mehr weiß was er tut oder nach Hause kommt, hat er auch schon im Schnee gelegen, weil er nicht mehr hoch kam und Glück hatte, dass sein Kumpel ihn gefunden hat. Er hat sich auch schon verletzt, seine Sachen sind immer dreckig, meistens verliert er irgendwas (Pullover, Schal usw) und führt sich auf wie der letzte Mensch, z.B. hat er vor meinen Augen auf dem Schoß meiner Freundin gesessen und fast einen Striptease hingelegt (hat seinen Hintern und Vorderseite in ihr Gesicht gehalten!) Das wusste er am nächsten Tag nicht mehr. Er findet das immer total lustig und freut sich.
Dazu kommt, dass er jetzt schon mehrmals einen Joint geraucht hat wenn er voll war und das, obwohl er Drogen verabscheut (sein Bruder ist vor einigen Jahren fast an Drogen gestorben), Und wenn wir eigentlich was machen wollen und dann die Kumpels fragen, ob sie saufen gehen lässt er alles stehen und liegen. Ich war z.B. letztens 14 Tage im Urlaub mit einer Freundin. Den Abend vor der Abreise wollten wir was machen, da haben sich die Kumpels gemeldet und wir haben uns so dermaßen gestritten (er war richtig aggressiv), weil er unbedingt trinken gehen wollte. Auf die Frage warum das unbedingt heute sein muss, wenn er doch 14 Tage Zeit hat, sagte er, dass ihm jetzt danach wäre & das brauche.
Wie gesagt, wissen darf das keiner außer halt die, die dabei sind. Wenn ich ihn darauf anspreche, blockt er ab "Ich bin ein erwachsener Mann (30J.) und lasse mir nichts verbieten und sagen. Ich habe kein Alkproblem" und lacht. Hat er vielleicht wirklich ein Alkoholproblem? Was kann ich dagegen tun? Wie soll ich mich verhalten?
 
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  • #2
Der Mann hat kein Alkoholproblem, denn er trinkt freiwillig. Echte Alkoholiker müssen trinken.

Das einzige Problem in dieser Konstellation bist Du selbst, denn Du läßt Dir seine Exzesse gefallen. Frag’ Dich doch bitteschön mal, ob das noch der Mann ist, in den Du Dich verliebt hast. Nein? Was hält Dich dann noch bei ihm? (m)
 
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  • #3
Liebe FS,

dein Freund hat etwas verpasst im Leben! Diese "ich-besauf-mich-jedes-Wochenende"-Phase haben viele Menschen in jungen Jahren, normal schon unter dem 25 Lebensjahr. Und normal hört das irgendwann auch wieder auf. Ich hatte selbst man so eine rebellischen Phase 3-4 Jahre lang und jeder, der mir da was sagen wollte, den habe ich ihn früher oder später in den Wind geschickt.

Klar ist schon mal, du kannst ihm gar nichts befehligen! Versuche es gar nicht erst, denn es endet in einer Trotzreaktion und er macht es dann erst recht und verstärkt und schlimmstenfalls machst du dich als Freundin so derart unbeliebt, dass er gar nichts mehr mit dir zu tun haben will.

Mach doch mal einen seiner guten Kumpels darauf aufmerksam und sage diesem, dass er mit deinem Freund sprechen soll und zur Seite nehmen soll! Einem Menschen, dem er vertraut und der ihm die Augen öffnet. Der soll ihm mal per Holzhammermethode darauf aufmerksam machen, dass er in letzter Zeit ziemlich viel trinkt und man es ihm auch schon ansieht und dass das so nicht mehr weiter geht. Der beste Freund oder Kumpel hat meist einen besseren Draht in solchen Angelegenheiten, als die eigene Partnerin, "die es ja nur gut meint". Mit einer mütterliche Vorsorge wirst du ihn eher vertreiben.

w
 
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  • #4
..mal so als Ferndiagnose:
ja - dein Freund ist Alkoholiker
nein - du wirst ihn nicht ändern können
nein - er wird nicht aufhören, wenn der Leidensdruck nicht gross genug ist
ja - beende diese Beziehung so schnell wie möglich, bevor es dich kaputt macht

....war mehrere Jahre mit einem Alkoholiker zusammen - nur er kann sich ändern - aber du nicht ihn!
 
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  • #5
Gehen. Kommentarlos.
Wenn Du ihn sehr liebst, beobachten und warten, was passiert.

Kann ich Dir sagen:
Er wird weiter rauchen, trinken und noch mehr kiffen.
Er ist krank. ( Abhängigkeit in der Familie..)

Und du irgendwann coabhängig, wenn Du es darauf ankommen lässt.
Du bist nicht sein Therapeut und wirst ihn nicht retten.
Wenn nicht er es will oder sieht.

Selbst wenn es nur problematischer Konsum wäre -
Dir missfällt es massiv.
Und Du möchtest die Beziehung so nicht weiterführen.

Also, rette Dich und Dein Leben.

Alles Gute w36
 
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  • #6
O mann!! Das könnte ich geschrieben haben! Mein Mann hat sich genauso gottlos aufgeführt wie deiner! Ich weiß was das heißt und wie man leidet! Wenn wir nicht unsere Kinder hätten, ich wäre nicht mehr bei ihm denn für so etwas bin ich mir zu schade!! Einzig der Gedanke dass die Kinder dann einen Vater haben der durch scheidung noch weiter abstürzt hat mich aufrecht gehalten dass ich diese ganzen entwürdigenden Jahre durchgehalten habe! Allerdings habe ich verlangt dass wir in paartherapie gehen und er dann in einzeltherapie wegen der Sucht!! Denn solche Männer Haben ein Riesen suchtproblem vor allem
Immer auf der Suche nach dem kick!
Heute trinkt er ein bis zwei Gläser Wein mit mir (Woche)drogen und die Freunde die das so schick und angesagt fanden sind gänzlich aus seinem Leben verschwunden aber ich beobachte ihn genau! Vertrauen zu 100% ist nicht mehr möglich! Leider denn
So lebe ich auch gewissermaßen auf lauen Gefühlen! Ich hatte zehn Jahre meine liebe Not mit dem Herrn und würde ihm keinen einzigen Fehltritt mehr verzeihen!
Also wenn du noch jung und ohne Kinder bist dann Rate ich dir nichts wie weg!!! Andere Mütter Haben auch schöne söhne! Tu dir diesen Kampf nicht an!!

Lg
 
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  • #7
Er hat ein riesengroßes Suchtproblem, du schreibst ja, dass er sich nicht nur bis zur Bewusstlosigkeit besäuft, sondern neben Tabak auch mit Drogen begonnen hat. Und dass er bestreitet, ein Problem zu haben, passt ja hundertprozentig ins Bild.
Einen Süchtigen bringst du nicht von seiner Sucht weg, wenn er es nicht selbst will. Und dazu geht es ihm nicht ausreichend schlecht, manche gelangen leider nie dazu.
Ich kann dir nur raten, dich an eine entsprechende Beratungsstelle zu wenden, eventuell zunächst einmal mit dem Hausarzt reden. Da aber Süchtige auch ihr Umfeld wie ein Vampir aussaugen, überlege dir jetzt schon ein Trennungsszenario, versuche zumindest dich abzusichern (wem gehört die Wohnung, Zugriff aufs Konto, etc).
Ich wünsche dir alles Gute und vor allem emotionale Stärke!
 
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  • #8
Da aber Süchtige auch ihr Umfeld wie ein Vampir aussaugen...

Nicht zwangsläufig! Es sind doch die Frauen, die meist hoffnungslos bei ihren Männern bleiben. Ihr Freund wäre mit Sicherheit froh, sie wäre weg, damit er saufen und rauchen kann, wie es ihm passt. Er ist doch schon dermaßen von ihr genervt und will nur noch seine Ruhe vor ihr.

Trenn dich! Dann belästigt ihr euch nicht gegenseitig!
 
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  • #9
Liebe FS,

eindeutig Ja. Dein Freund hat ein Alkoholproblem, wenn er sagt, dass er den Alkohol "jetzt braucht". Da schlagen für mich die Alarmglocken. Hol Dir Hilfe von Beratungsstellen oder anderen Anlaufpunkten, sprich mit Deinen Freunden und Deiner Familie auch darüber, um Dich selbst zu entlasten. Was Deinen Freund angeht, es ist traurig, aber wahr: er muss selbst zur Erkenntnis kommen, dass er sich schadet und Hilfe braucht.

Ich wünsche Dir viel Kraft !

w (32)
 
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  • #10
Liebe FS;

ja, der Mann ist süchtig, nicht nur, dass er sein Verhalten nicht kontrollieren kann, er redet es sich auch noch schön, indem er es lustig findet, vorsätzlich zum saufen geht usw.

Du kannst ihm gar nicht helfen. Sieh nicht zu, wie er sein Leben ruiniert, sprich mit der Familie Klartext, egal, was er sagt - mach Dich nicht zur Co-Abhängigen, die ihn deckt - suche Dir hilfe, bei den AA oder in einer Beratungsstelle: Hilfe für Dich, damit Du weg kommst. Lass Dir nicht auch Dein Leben ruinieren. Ein Mann, der vorsätzlich wöchentlich zum Komasaufen geht, hat nicht nur ein riesen Problem, er ist ein riesen Problem. Stelle ihm ein Ultimatum - wird nichts nutzen - bereite alles gut für eine Trennung vor und dann gehe und sieh Dich nicht um...

Dir viel Kraft, lass Dir helfen.

w
 
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  • #11
Hallo FS

Ich würde mich an deiner Stelle an eine der unzähligen Telefonummern von Selbsthilfegruppen und Therapeuten wenden..

Fremde Hobbypyschologen die ihr eigenes Ego (mit Ihren tollen Ratschlägen und Glaskugelnblicken) aufpäppeln helfen euch weniger.

m47
 
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  • #12
Ich hab genau das mit meinem Ex mitgemacht. Was letzendlich zur Trennung führte. Der Alkohol war ihm wichtiger als die Beziehung, teilweise sogar wichtiger als die Arbeit.Ich habe mich vor Ihm geekelt. Stinkend lag er im Bett neben mir. Mehrmals hat er sich übergeben. Hat sich selbst verletzt weil er gestürzt ist. Hat Frauen übelst angegraben.
Hat selbst mich in der Öffentlichkeit angegrabscht und mir das Oberteil soweit runter gezogen das er meine Brüste sehen konnte!
Wenn ich ihn dann weggestoßen hatte war er sauer und meinte nur das ja noch nicht mal seine Freundin ihn haben will, da kann er auch zu anderen Frauen, die wollen ihn auch nicht!
Sex hat er sich auch versucht zu holen wenn er so volltrunken war, aber da ging natürlich nichts mehr. Und ich hab ihn dann immer wieder weggestoßen von mir.

Solchen Menschen kann man nur verlassen. Man leidet. Und wird selbst zum seelischen Wrack! Und lass Dir von niemanden einreden das wär normal, Du sollst dich nicht so anstellen! Normal ist das nicht.
 
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  • #13
Eine Ferndiagnose kann wohl niemand stellen, aber was Du so schreibst, tönt nach einer Flucht in die Sucht. Ich war 7 Jahre mit so einem Mann zusammen. Irgendwann ist er fremd gegangen und das i-Tüpfelchen war die Spielsucht, die am Schluss noch dazu kam. Im Nachhinein betrachtet war er einfach noch nicht bereit für eine Beziehung, ich war seine allererste Freundin und als noch mein "Burn-Out" dazukam, war er schlichtweg überfordert. Glücklicherweise hat er sich nach meinem Weggang schnell erholt, hat sich selber in jedem Casino in der Nähe sperren lassen, eine anspruchsvolle Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen und ist mittlerweile ein gestandener Familienvater mit zwei süssen Töchtern.
Es hat einfach nicht gepasst zwischen uns, vielleicht ist es bei Euch genauso?

w, 44
 
  • #14
Also ganz klar: Ob er medizinisch gesehen süchtig ist kann nur ein Arzt mit Gewissheit klären.

Dennoch, der ganze Post schreit: Sucht-Sucht-Sucht

Auch Bei DIR

Du bist offenbar süchtig nach Ihm oder seiner Aufmerksamkeit. Wieso sonst lässt Du Dich derart behandeln? Wieso sonst bleibst Du bei Ihm?

Wenn Du nicht selbst in eine Co-Abhängigkeit oder schlimmer selbst in die Sucht rutschen willst solltest DU aus reinem Selbstschutz gehen.

Und zwar besser Heute als Morgen.

Du wirst Ihn nicht heilen können, Du wirst Ihn auch nicht zu einem Doc bringen. Und Du wirst keinen klugen Menschen aus Ihm machen. Sorry, ein Kerl der gerne kotzt? Ein Typ dessen Bruder an der Sucht verreckt ist und NIX lernt? Einer der 2 Schachteln am Tag raucht und sich als Nichtraucher hinstellt? Jeder Suff vernichtet Hirnzellen- anscheinend ist das eh ein rares Gut bei Ihm.

Manche Frauen werd ich nie verstehen.
 
  • #15
Ich denke, den ganzen Psychologen Kram brauchst du nicht. Keine Suchtberatung und so. Denn du kannst im Prinzip bloß eines machen. Überlass ihn seinen Saufexzessen und tu dich anderweitig um! Logisch ist er genervt, wenn du dich beschwerst. Dies zeigt jedoch nichts anderes als eine immernoch ausgeprägte Infantilität. Baucht man sowas?
 
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  • #16
Klar hat der Probleme, gleich mehrere. Offenbar ist er gleich für verschiedene Süchte anfällig. Soweit ich das aus der Entfernung kenne, hat der Süchtige nach eigenen Angaben nie das Suchtproblem und immer ist alles sofort und ohne Schwierigkeiten zu beenden...

Mit rund 30 Jahren sollte die jugendliche Probierphase längst beendet sein, und es klingt kaum nach seltenen Exzessen, die vielleicht mal passieren könnten... Kurz: wenn er als Hobby das "zuknallen" hat, dann hat er ein massives Problem. Die Sucht ist vermutlich nur der Teil, der sichtbar wird.

Es wird wenig Aussicht auf Erfolg haben, wenn du helfen willst, er wird bestenfalls aggressiv, mehr nicht. Wäre auch kein guter Gedanke, ein Partner ist eine Stütze, aber bei weitem kein Profi.
 
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  • #17
[mod] Trinken bis zum spucken macht man üblicherweise wohl tatsächlich eher mit 18-20, deswegen allein ist man aber noch kein Alkoholiker. Alkoholiker ist man wohl eher dann, wenn man Exzessiv trinkt, aber eben nicht mehr spucken muss, sondern man trotz Exzess nahezu normal rüberkommt. Wenn sein freier Entschluss ist, sich mit Freunden zu betrinken, ist das doch etwas anderes, als wenn er überall in der Wohnung Schnaps verstecken würde und heimlich tränke und während der Arbeit. Und unter der Woche ein Feierabendbier ist doch auch in Ordnung. Du schreibst, er ist erst seit kurzem so; ich denke er wird da ganz normal herauswachsen, wie alle anderen eben auch mit Abitur, Zivildienst, Bundeswehr, Erstsemester ihre wilde Zeit haben und dann 3-5 Jahre später auch nicht in der Gosse gelandet sind. Zugegebenermaßen ist er ein bisschen spät dran und ungeschickterweise hat er anscheinend seine Exzessphase in die Zeit der Karriere/Familienplanung gelegt, aber, well, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ein Problem hat er nicht. Das ist aber vielleicht gar nicht die Frage, sondern vielmehr ob du Lust hast, das so mitzumachen. Wie ich schonmal nichtfreigeschalten bemerkt habe, wär ich vom Rauchen mehr abgeturnt, und ausreichend abgeturnt, dass ich deswegen weg wäre.
m
 
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