Liebe Fragestellerin, lieber Fragesteller,
ich habe insofern Erfahrung mit einem Ehevertrag, dass ich aufgrund meiner Selbstständigkeit (Familienunternehmen mit ca. 40 Angestellten) zur Sicherheit der Firma und auch der darin enthaltenen Sachwerte vor der Eheschließung beim Notar einen Ehevertrag geschlossen habe. Meine Frau und ich haben damals in völligem Einvernehmen festgelegt, dass im Falle einer Trennung die Firma "außen vor" bleibt. Der übrige Teil, der von uns gemeinsam erarbeiteten Vermögenswerte wurde davon nicht berührt.
Nach der Scheidung haben wir uns beide strikt daran gehalten, nur unser gemeinsam während der Ehe erworbenes Haus wurde anteilsmäßig aufgeteilt und ich habe meine Frau damals ausgezahlt und das Haus behalten.
Manche Leute behaupten, dass das Schließen eines Ehevertrages schon von vornherein ein großes Misstrauen in den jeweiligen Ehepartner einschließt... Kann ich eigentlich nicht so sehen, denn wenn man sich die Rosenkriege nach vielen Trennungen so ansieht, dann denke ich, dass wenigstens die Existenz der Firma durch die Trennung nicht gefährdet war. Warum sollen MitarbeiterInnen einer Firma wegen privaten Schlammschlachten des Gesellschafters / Geschäftsführers ihren Arbeitsplatz verlieren, weil die Firma zwischen den beiden streitenden Ehepartnern aufgeteilt werden muss, was meistens finanziell nicht zu stemmen ist.
Wie gesagt, bei uns hat das gut geklappt - wir sind aber auch nicht im richtigen Streit auseinandergegangen und meine Frau verlangt auch keinen Unterhalt von mir, weil sie selbst voll berufstätig ist, aber das weiß man ja alles vorher nicht...
Vielleicht bin ich ja eine Einzelfall, aber ich kann heute nur sagen: Gut, dass ich einen Ehevertrag abgeschlossen habe. Sicherlich haben andere Teilnehmer dieses Forums da eine andere Meinung und fallen jetzt verbal über mich her, aber so sehe ich die Sache.
m, 56