• #1

Hat (schnelles, anfängliches) Verlieben und haben Partnerschaften etwas mit Bedürftigkeit zu tun?

Einerseits: Es treffen zwei autonome, selbstbewusste Menschen aufeinander, die gut allein auskommen können, keine psychischen, emotionalen Altlasten aufzuarbeiten haben. Anderseits: Die "therapeutische" Beziehung, das "therapeutische" Verlieben: Verletzungen, Mangelerscheinungen, emotionale Leere, Ängste (vor dem Alleinsein z.B.) sollen ausgeglichen werden.
 
G

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  • #2
Ich finde es immer wieder schön, sich zu verlieben, aber noch besser ist es, wenn man merkt, da sind wirklich Emotionen. Jeder Mensch hat seine Bedürfnisse und möchte geliebt werden, dass hat aber nichts mit Bedürftigkeit zutun
 
E

excuse-me

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  • #3
Ich denke, Verlieben passiert - einfach so. Erst danach treten eventuell "Altlasten" auf. Das können Verlustängste genauso sein wie die Angst vor Verletzungen, die man vielleicht in vorherigen Beziehungen erfahren hat.
Es ist immer auch eine Sehnsucht und Bedürftigkeit nach dem Anderen vorhanden - sonst könnte man ja allein bleiben.
 
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  • #4
wo ist das problem? wenn man sich mag, kriegt man das zusammen hin. vor allem durch 150prozentige ehrlichkeit, treue, geduld, gesprächsbereitschaft, nähe zulassen, sich öffnen, und zur not auch mal entschuldigung sagen können, wenn man mist gebaut hat. man muss die beziehung wollen.
 
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  • #5
Ich glaube, das anfängliche schnelle Verlieben hat mit Bedürftigkeit zu tun. Wer mich und mein berufliches Selbstbewusstsein kennt, würde nie vermuten, dass ich privat eher allein und nicht glücklich bin. Mir fehlt eine zweite Hälfte, an die ich mich kuscheln und mit der ich planen kann. Aber zur Liebe gehören immer zwei - und erst recht auf dieser Plattform. Wenn die Liebe einseitig ist, bereitet sie Kummer und Pein. Hübscher wird man da nicht davon, wenn man dasitzt und grübelt, welchen Fehler man begangen haben könnte, dass die Liebe nicht erwidert wird. Nur an Arbeit und beruflichem Stress kann es kaum liegen - es ist wohl mehr Desinteresse und vielleicht sogar Liebes-Unfähigkeit. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen, ich suche weiter.
 
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  • #6
Es scheint mir wirklich so einfach. Wir haben ein zwingendes Bedürfnis nach Nahrung. Wenn es nicht erfüllt wird, spüren wir das Gefühl von Hunger. Dieses Gefühl hat die Evolution garantiert nicht ohne Grund in unseren Körper und wohl auch in den aller anderen Tiere "eingebaut". Als Säugling konnten wir das Gefühl wahrscheinlich nicht einmal deuten. Vor der Geburt gab es das wahrscheinlich noch nicht. Danach spürten wir nur einen "Schmerz" (von dem wir später lernten, dass er "Hunger" heißt). Wir schrien als Säugling vor Schmerzen und unsere Mutter wusste es zu deuten. Irgendwann lernten wir, wenn dieses Gefühl auftaucht, beseitigt man es durch Nahrungsaufnahme. Ursache (Bedürfnis), Symptom (Gefühl), Therapie (Nahrung zu sich nehmen/Bedürfnis erfüllen).

Es gibt doch einen Grund dafür, dass nahezu alle nach Partnern streben: biologisch fest einprogrammierte Bedürfnisse! Insofern gibt es offenbar immer eine Bedürftigkeit. Und wenn das "richtige" Exemplar des anderen Geschlechts auftaucht, dann spüren wir plötzlich dieses Gefühl "verliebt zu sein", hinter dem tatsächlich das Bedürfnis liegt. Und wir können es stillen durch ...? ;-)

Aber über dies hinaus gibt es vielleicht in bestimmten Situationen wirklich ein zusätzliches "therapeutisches" Bedürfnis auf der einen oder gar beiden Seiten.

Ich habe mich nie nach langer Zeit, sondern immer sehr schnell "verliebt", unabhängig von den sonstigen Umständen und glaube deswegen, dass das Verliebtheitsgefühl in der Regel unabhängig von den sonstigen Umständen auftritt, egal ob man gut "autonom" funktioniert oder "bedürftig" ist. Es kann sogar während/in einer Beziehung passieren, in der man sich keinesfalls als unzufrieden bezeichnen würde.

Dachte nach einer langen Beziehung bis vor einer Weile, dass ich nie wieder so starke Emotionen verspüren würde wie früher (ähnlich der kindlichen Vorfreude zu Weihnachten), aber weit gefehlt, eher im Gegenteil! Kann meine Emotionen heutzutage (dank gewaltfreier Kommunikation) mit dem Verstand viiiiel besser verstehen (vor allem wie sie zusammenhängen mit meinen verschiedenen Bedürfnissen) und wahrnehmen, damit umgehen, sie erfüllen und verarbeiten. Es ist ungemein wertvoll, wenn man diese Dinge bei sich selbst auf die bewusste Ebene heben kann.
 
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  • #7
Also ich finde es sehr abschreckend, wenn jemand direkt von Anfang an zu viel Nähe will und keine eigenen Interessen mehr hat - das erscheint mir wirklich sehr bedürftig in einer negativen Art und Weise und schreckt mich total ab.

Nähe wächst meiner Meinung nach und hat auch viel mit loslassen können zu tun.

Irgendwie lerne ich aber oft Männer kennen, die sofort total klammern - oder es ist das totale Gegenteil, daß Männer sich gar nicht auf Nähe einlassen können... Gibt es denn nix dazwischen???

w, 34
 
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