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  • #1

Hat Trennung eure Perönlichkeit verändert?

Ich habe in diesem Jahr eine harte Trennung von meiner Ex-Freundin (warmer Wechsel) hinter mir.
Auch wenn ich mitlerweile einigermaßen über die Sache hinweg bin (habe auch Fehler in der Beziehung gemacht) habe ich mich doch irgendwie stark verändert.

War vorher ein sehr lebenslustiger und humorvoller junger Mann, der voll im Leben stand, zuversichtlich in die Zukunft geblickt hat und fast immer gute Laune und viel gelacht hat. Habe meine positiven Charaktereigenschaften (Humor, Offenheit zu Anderen) zwar nicht verloren aber ich erwische mich heute oft dabei wie ich sehr oft unzufrieden, traurig, schlecht gelaunt und teilweise desillusioniert bin. So war ich vorher nur ganz selten drauf!

Habt ihr ähnliche Erfahrungen nach Trennungen gemacht?
 
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  • #2
Ist bei mir ähnlich...
Meine Ex hat mich vor mehreren Jahren auch ''warm'' verlassen.
Das hat mich sehr geprägt, ich erwarte von einer nun Frau nix mehr, das Vertrauen ist gänzlich abhanden gekommen.
Frei dem Motto ''Tue keinem was Gutes, und dir widerfährt nichts Schlechtes''.
Ja,ja ich weiß....sind ja nicht alle Frauen so.
Und die aus diesem Forum schon gleich gar nicht. ;-)
 
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  • #3
Kann ich teilweise bestätigen. Eine solche Trennung reißt Wunden ins Selbstwertgefühl.

Ich würde es nach meiner Erfahrung nur anders interpretieren und eher sagen, ein solcher Verlust an Urvertrauen, denn nichts anderes ist eine Trennung ja, hebt bei entsprechender Prädisposition die "negativen" Sichtweisen in den Vordergrund. Ein aus tiefster Seele WIRKLICH lebensbejahender, positiver Mensch tut sich vielleicht leichter, seine Position wieder zu finden und durch seine positive Sichtweise sich selber wieder nach vorne zu treiben. Eine ohnehin latent oder offen eher pessimistisch eingestellte oder unsichere Persönlichkeit tut sich hier schwerer, dann werden diese Eigenschaften vielleicht noch deutlicher gewichtet. Weil der Verarbeitungsmechanismus anders ist.

Ist mein Eindruck, auch, wenn ich mich selber beobachte. Es gibt viele Menschen, die aus einer extremen Enttäuschung schnell erstarkt hervorgehen, ohne wirklich sich als Person infrage gestellt zu haben. Die ruhen eher in sich. Andere hadern ewig, hinterfragen, suchen nach Gründen, blockieren sich selber, ohne wirklich aus dem Teufelskreis raus zu kommen.
 
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  • #4
Die Frau, die mein Leben verändert hat, hielt mich für untreu, obwohl ich es nicht war. Ganz im Gegenteil, strikte Treue war seit jeher ein fester Teil meiner Persönlichkeit. Und ist es noch immer.

Ich habe aus dem Vorfall gelernt, daß es nicht genügt, treu zu sein. Auch nicht, sich treu zu nennen. Sondern ich achte über die bloße Treue hinaus jetzt sehr streng darauf, aktiv offen zu sein, d.h. nicht zu warten, bis ich auf einen (falschen) Verdacht angesprochen werde: manche Frauen tun das nicht, sondern halten ihre Interpretation für real und ziehen Konsequenzen. Das passiert mir nie nie mehr, so bald eine Frau einen irgendwie betretenen, gekränkten, verletzten Eindruck macht und den Grund nicht herausrückt, drohe ich ihr notfalls Prügel an, aber ich lasse es nie nie nie wieder dabei bewenden, daß sie sich schon wieder einkriegen oder von sich auch das Gespräch suchen wird.
 
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  • #5
Also mein Mann hat mich jahrelang betrogen und ich bin gegangen, als unser 2. Kind 8 Monate alt war, weil er wieder eine am Start hatte.
Aber so ist nunmal das Leben und das passiert Hunderten von Menschen täglich: Manche verlieben sich, manche trennen sich im Guten, manche haben einen Rosenkrieg, andere werden belogen und betrogen, bei manchen wird aus einer liebe nie etwas Festes.
Jeder hat seine eigene Geschichte, aber nur, weil der Eine oder die Eine einen enttäuscht hat, trifft das nicht auf den Rest potentieller Partner zu, denke ich.
Natürlich hat mich das Ganze sensibilisiert. Wenn ich einen Mann kennenlerne, der sich nach einer anderen umdreht, obwohl er mit mir unterwegs ist, dann hake ich den in Gedanken ab. Bin also auch geprägt.
Aber dass ich keine Lust mehr hätte auf eine ernsthafte Beziehung? - Nein!
dass ich öfter unzufrieden bin? - Ganz klar JA! Habe mir mein Leben definitiv anders vorgestellt, erfolgreich, toller Beruf, meine 2 hübsche gesunde Kinder, das perfekte Haus,...und dann alleinerziehend! Das hatte bei mir bis dahin immer den Beigeschmack von asozial bis HartzIV.
Es gibt Tage, an denen bin ich frustriert, auch 1 Jahr nach der Trennung, aber es wird besser.
Seit einer kleinen 2monatigen Affäre gehts mir besser und ich weiß, dass ich mich neu verlieben kann.
Nach solchen Tiefschlägen weiß man eine evtl neue Beziehung sogar mehr zu schätzen. Und mein Exmann war so ein Egozentriker und Egoist, dass ich glaube, dass es jeder Mann besser machen wird als er. Da denke ich ganz positiv.

w, 39
 
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  • #6
#2 an #3: Genau das ist aber der Knackpunkt, so verständlich es ist, dass man aus solchen Erfahrungen versucht zu lernen. Du hast unter 1000en "normal" denkenden Menschen die eine erwischt, die anders denkt als du in deiner persönlichen Wahrnehmung vermutet hättest. Die dir offenbar nicht die Chance gegeben hat, dich zu erklären, sondern ihr Kopfkino für eine Lebensentscheidung hergenommen hat. Jetzt versucht du, alle potenziellen neuen Partnerinnen durch die für mich nach dem, was ich weiß, eher nicht normgerechte Brille zu betrachten, aus Angst, es passiert dir wieder. Vielleicht passiert es dir jetzt statt dessen, wenn du eine eher sachliche Frau kennen lernst, die zu gewichten weiß, dass sie sich erdrückt fühlt, wenn du insistierst, nur, weil sie mal ein schiefes Gesicht ziehst. Auch wieder nicht ok, oder?

Was ich sagen will: Wahrscheinlich mußt du gar nicht präventiv zukünftig so handeln. Sondern du mußt einfach das Glück haben, einen Menschen kennen zu lernen, der den selben Blickwinkel hat wie du. So, wie du es jetzt machst, filterst du alles über diese Ex-Brille. Und blockierst dich vielleicht damit.

Genau das versuche ich mir immer wieder zu verinnerlichen: ich muß mich nicht auf jemanden auf Krampf einstellen und verbiegen. Ich bin, wie ich bin. Und wenn der andere das anders sieht (Kompromisse meine ich damit jetzt nicht), dann stimmt die Basis nicht. Aber ich kann es verarbeiten, weil es mich als Mensch nicht ankratzt.

Ist eine Lebensaufgabe, ich weiß.
 
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  • #7
Es tut mir gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.

Vor der Trennung war ich eine glückliche, optimistische, lebensfrohe und humorvolle Frau.
Jetzt bin ich eine in mich gekehrte, eine seltsameTraurigkeit in mir tragende, eher ernste Person.

Ich wurde belogen und betrogen von jenem Mann, der immer vorgab, dass ich die Frau bin, mit der er sich ein gemeinsames Leben wünscht.
Es gab für mich keinen Grund, daran zu zweifeln. Er war sehr überzeugend darin. Dass er mehrgleisig unterwegs war, zog mir den Boden unter den Füßen weg. Ich habe ihn wirklich geliebt. Der Trennungsschmerz und der Verlust des Grundvertrauens haben mich sehr verändert. Wenn irgendjemand daherblödelt, nervt mich das. Früher hätte ich mitgemacht.

Mein Verstand sagt mir, dass es an mir liegt, dieses "Jammertal" zu verlassen. Aber mein Herz zieht da nicht mit. Und schauspielern möchte ich nicht. Von diesen Menschen gibt es eh schon genug. Ich war schon immer authentisch und habe mich nie verstellt.
 
  • #8
Lieber FS,
Du verwechselst da was: Bei Dir ist einfach noch die Trauer angesagt- das bleibt nicht ewig als hat erstmal Deine Persönlichkeit nicht verändert.

Aber: Natürlich verändern uns einschneidende Erlebnisse dieser Art. Vor allem aber auch verändert uns die Art und Weise wie wir mit so etwas umgehen.

Ich hab nach der ersten Verarbeitung meiner Wunden Inventur gemacht, die Ursachen versucht herauszubekommen und danach gezielt an mir selbst gearbeitet diese Ursachen zu beheben. Natürlich hat das meine Persönlichkeit verändert- aber wie ich denke positiv. Ich weiss sehr viel mehr was ich will und brauche, mache mein Lebensglück nicht an anderen fest sondern weiss dass ich dafür in erster Linie selbst verantwortlich bin. Ich lasse mich nicht mehr verbiegen und weiss wer ich bin und was mir wirklich wichtig ist.

Hinfallen ist keine Schande- aber liegenbleiben!
 
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  • #9
Ich als Frau hatte nach meiner Scheidung einfach nur null Bock auf Mann. Das ging 1,5 Jahre so. Verändert habe ich mich nicht. Ich habe nur etwas mehr über mich und meine Bedürfnisse nachgedacht. Am Scheitern meiner Ehe waren schliesslich wir beide Schuld.
Später habe ich ich nur das getan, was meinen Bedürfnissen genützt hat....hatte dann auch mal einen warmen Wechsel, weil mir genau das gut getan hat.
Verstehst du was ich meine..ich tu nur noch das was MIR gut tut.
Wenn ich "down" bin, dann habe ich vielleicht noch etwas Liebeskummer, aber der geht vorbei. Die Phase wo man sich auf etwas "Neues" einlassen kann, die Skepsis, alles Negative plötzlich weg ist, die kommt so sicher wie das Amen in der Kirche.
Der Tag kommt, wo du auch wieder als "Strahlepöter" durch die Gegend läufst!
Tu also was, was dir gut tut!!!!
 
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  • #10
Hier noch einmal der FS:

@7:

Laufe ja auch schon wieder so ein bischen als "Strahlemann" und hatt auch wieder einige Dates bzw. verspüre auch immer mehr Lust wieder ne Beziehung zu führen und zu flirten.

Habe das Grund-Vertrauen in die Frauen Gott sei Dank nicht verloren.

Nur die Trennung hat halt deutliche Spuren hinterlassen. Aber nicht nur Negative!
Habe meine Ex halt echt geliebt. Das tut schon noch weh!
 
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  • #11
Vor der Trennung war ich eine glückliche, optimistische, lebensfrohe und humorvolle Frau. Jetzt bin ich eine in mich gekehrte [..] Ich wurde belogen und betrogen von jenem Mann, der immer vorgab, dass ich die Frau bin...

Du bist nicht zufällig die Frau, die #3 schildert? Der ist nämlich auch nicht mehr der glückliche, optimistische, lebensfrohe und humorvolle Mann, der er vor diesem unerwarteten Bruch war.
 
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  • #12
Es ist normal, dass wenn man jemanden sehr geliebt hat, es weh tut und man für eine auch durchaus lange Weile nicht mehr so viel Antrieb hat wie früher. Habe auch eine Trennung hinter mir, nur waren es ganz andere Umstände. Aber geschmerzt hat es sehr! War auch ziemlich lange in einem nicht so positiven Zustand. Es gab auch verdammt viel Unausgesprochenes, was es mir schwerer machte. Aber irgendwann habe ich angefangen mich um mich selbst zu kümmern und hab viel mit mir allein unternommen. Es war eine Erfahrung, die ich nie mehr missen möchte. Früher dachte ich, ich mache mein Glück von anderen Menschen abhängig. Heute bin ich glücklich mit mir selbst. Also, das wird schon wieder.
 
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  • #13
@ 10: nein, ich bin nicht die Frau aus #3. Ich unterstelle einem Mann nicht so einfach Untreue, da müssen schon Fakten vorhanden sein. In meinem Fall kam die Geliebte meines Partners auf mich zu und informierte mich. Daraufhin hat er alles zugegeben, und sein Lügengebäude stürzte ein. Insofern erlebte ich einen doppelten Schmerz: den Verlust jenes Mannes, den ich liebte und die Erkenntnis, zu blind vertraut zu haben.

Im Moment will ich mich auf keinen Mann einlassen. Erst wenn ich mein Gleichgewicht wieder gefunden habe, ziehe ich dies in Erwägung.
 
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  • #14
Ja, es veränderte mich selbst.

Nein, nicht in diese negative Richtung, abgesehen von der zwischenzeitlichen Trauer.

Ich bin nun ein noch Tollerer! :)

Weil ich wirklich viele, viele Dinge plötzlich verstanden habe. Habe Fehler an mir korrigiert. Bin gelassener und habe ein größeres Spektrum. Kann andere besser verstehen und mich auch.
 
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  • #15
An #12:

wie hat diese Frau, also die heimliche Geliebte das denn gemacht, Dich informiert....?

Kanntest Du sie vorher schon, oder hast Du einen Brief erhalten?

Freue mich über Deine Antwort.
 
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  • #16
Geht mir wie 13, auch wenn ich meiner Ex doch noch nachtrauere.

Die Trennung hat mich definitiv zum Positiven geändert. Auch ich sehe inzwischen vieles klarer, bin gelassener und arbeite an meinem Teil der zum Scheitern der Beziehung geführt hat. Des Weiteren ist der Stellenwert von Beziehungsarbeit und unterschiedlicher Kommunikation zwischen Mann und Frau stärker in den Fokus gerückt.

Im Grunde habe ich einfach viel verstanden und möchte nicht noch einmal über die selben Fehler stolpern bzw. sie begehen.

Wie heißt es doch "Nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist". Also nicht den Kopf hängen lassen, alles wird Gut :)!
 
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  • #17
Es ist eine Chance Dich weiter zu entwickeln-
zu Dir zu finden,
wer bin ich ? was will ich? wo sind meine Grenzen?
Die Trauer über den Verlust des Partners macht Sinn-
in dem Moment komme ich mir selbst sehr nah, so ging es mir dieses Jahr.-
Und ich erkannte dabei, nicht nur der Verlust der aktuellen Beziehung schmerzt,
der Verlust früherer Beziehungen auch....ich konnte wohl früher nicht trauern.
Da ich nach meiner Scheidung vor 6 Jahren eine Therapie machte, wurde mir das auch von der
Therapeutin gesagt.
Da wäre aber noch sehr viel Traurigkeit, über Dinge, die noch früher waren, als die Scheidung.
Damals konnte ich es nicht-6 Jahre später schon-
es war nicht Zufall, dass ich einen so schwierigen Mensch gewählt habe, es hatte ganz viel mit mir zu tun, mit meiner Schattenseite, und meiner Kindheit.Schon dort musste ich mich um Liebe bemühen, und sie wurde dann gegeben, wenn ich so war, wie die Eltern es wünschten-
nie einfach weil ich da bin, sie sich freuen über ihr Kind.
Ich wurde nicht schlecht behandelt, aber ich fühlte mich oft nicht geliebt.
Ein Partner, der lügt, andere neben mir haben will, und auf Nachfrage versucht das heimlich weiter zu tun, ist für mich sehr kindlich , nicht reif.Aber wenn ich ihn geliebt habe , nützt mir diese Erkenntnis erst mal nix-denn meine Gefühle für ihn waren ja da.Und müssen dann verarbeitet, betrauert werden.
w51
 
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  • #18
Macht mich sehr traurig...sehe, dass Männer doch lieben können nur, ich wurde noch nie geliebt, ich höre nur immer, was für eine tolle Frau und welch toller Mensch ich bin, aber geliebt werden andere.

Deshalb versuch ich es nicht mehr
 
  • #19
Ich war für eine paar Monate mit einer Frau zusammen, die eine narzisstische Persönlichkeitsstörung aufweist.

Das prägt mich insofern auch jetzt, also zwei Jahre nach der Trennung, als ich andere Personen danach scanne, ob diese narzisstische Verhaltensweisen haben. Zum Beispiel weist unser Ex-Minister zu Guttenberg einige dieser Verhaltensweisen auf. Vor meiner Beziehung hätte mich das gar nicht so sehr gestört - heute finde ich derartige Verhaltensweisen unerträglich.
 
  • #20
Macht mich sehr traurig...sehe, dass Männer doch lieben können nur, ich wurde noch nie geliebt, ich höre nur immer, was für eine tolle Frau und welch toller Mensch ich bin, aber geliebt werden andere.

Deshalb versuch ich es nicht mehr

Noch nie? Wirklich absolut nie? Wie alt bist Du?

Ich habe eine sehr liebe Freundin, bei der es noch nie gepasst hat- das hat aber auch manifeste Gründe, die in ihrer Familiengeschichte liegen. Sie verdrängt das, sehr, sehr gründlich und "erfolgreich".

Hast Du schon einmal mit jemandem über Dein Problem geredet? Dir helfen lassen? Das ist möglich, nur Mut!
 
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  • #21
Ich habe das Gleiche (warmer Wechsel der Ex) hinter mir. Es liegt über ein Jahr zurück. Meine Persönlichkeit hat es nicht verändert. Aber meine Einstellung zu anderen Menschen und das Vertrauen zu Frauen. Ich habe gelernt, nur wer ein Schwein ist und an sich denkt, kommt in dieser Gesellschaft weiter. Der Typ wusste das eine Familie da ist. Er wusste, dass sie verheiratet ist. Er wusste, was er zerstört. Dies hat ihn einen Sch*** interessiert. Er hat in meiner Abwesenheit meine Ex solange manipuliert und belogen bis sie die Beziehung beendete. Inzwischen ist auch meiner Ex klar, er hat sie manipuliert und belogen. Alle Beteiligten sind nicht wirklich glücklich. Ich habe meine Frau auf Händen getragen und ihr jeden Wunsch erfüllt. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, noch einmal jemand so tief zu vertrauen. Das Vertrauen zu ihr ist auch kaputt. Wie die Familie auch....
 
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  • #22
Nach 6 Jahre Zusammenleben wurde ich von meinem Ex-Freund "warm" verlassen.

Er war mein erster Freund den ich über alles geliebt habe, habe seinen Sohn großgezogen, ihm geholfen bei dem Aufbau seiner neuen Firma, Haushalt alleine geschmießen,vollzeit gearbeitet (nicht bei ihm), nebenberuflich studiert, ihm an Wochenenden und in meinem Urlaub in seiner Firma ausgeholfen (Sonntags um 5 Uhr aufstehen war normal), ich habe ihm mein Herz geschenkt.... Und dann verließ er mich wegen einer neuen Mitarbeiterin.

Nun bin ich seit 3 Jahren alleine, ohne Affären und ONS, ich kann keinem Mann mehr vertrauen. In meinen Augen sind alle Männer Betrüger, Lügner, Fremdgänger. Natürlich weiß ich, dass es so nicht stimmt, aber ich habe in den 3 Jahren kein Mann kennen gelernt, mit dem ich mir meine Zukunft vorstellen könnte.

Die Trennung hat mich zu einem neuen Mensch gemacht. Ich habe herausgefunden, was MIR alleine Spaß macht, ich bin fröhlicher geworden, ich habe gelernt auch mal NEIN zu sagen, alleine zu entscheiden was ich will. Die Trennung hat mich zum Positiven geändert und ich bin zufrieden mit meinem momentanen Leben.
 
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  • #23
JA! Am meisten hat mich die Scheidung nach 18 Jahren Ehe verändert. Ich bin selbstsicher, unabhängig, lebensfroh, zufrieden und dankbar geworden. Dankbar dafür es geschafft zu haben, den Mut gehabt zu haben nochmals ganz von vorne zu beginnen. Dankbar dafür nicht gescheitert zu sein.
Wenn heute eine Beziehung scheitert, meistens sind sie ja nicht allzu lang, haut mich das nicht mehr um. Ich reflektiere, sinniere, trauere, aber damit ist`s auch gut. Niemals würde ich einem Mann hinterher jammern der meinen Wert nicht zu schätzen wußte. Ich bin mit mir im Reinen, zufrieden mit meinem Leben, ich bin gesund und fast ohne Sorgen.
Wenn ich die letzten 15 Jahre überblicke erfüllt mich tiefe Demut darüber, ein freier Mensch geworden zu sein, mit eigenen Gedanken, Gefühlen, Visionen und Zielen. Der Mann der mir Respekt und Achtung versagt, ist für mich nicht mehr akzeptabel und wird von mir gnadenlos abgehakt. Diese Freiheit zu wählen, ist für mich zu einem unschätzbaren Gut geworden.
Lieber FS, du befindest dich in einer Trauerphase, akzeptiere sie, durchlebe sie, durchleide sie und du wirst gestärkt sie überwinden.
 
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  • #24
Nein, früher dachte ich schon, heute sage ich, dass die Trennungen mich nicht geändert haben, sondern das Leben insgesamt.

Je älter ich werde, desto bewusster wird mir, dass Beziehung und Liebe einfach und fließend verlaufen, sofern es passt. Und nur danach trachte ich. BeziehungsARBEIT ist falsch. Geduld, Verständnis sind richtig. Aber das alles kommt mit der Liebe von selbst. Von daher, entweder es läuft oder eben nicht. Ich suche nicht krampfhaft. Und ich höre mir erst recht nicht negative Kritik an über Dinge, die mich charaktersisieren, nach denen ich mich fühle und mich daher genau so und nicht anders gebe, nur um mich passender für jemanden zu machen. Ich muß niemanden haben, nur weil es gesellschaftlich gesehen einen höheren Stellenwert hat. Ich bin wie ich bin und ich gehöre niemandem und lass mir meine Lebensfreude von niemandem zerstören. Auch ich besitze eine Schönheit, die entdeckt werden darf.

Mich ermüdet und verändert das Leben, mich ermüdet die immer weitertickende Zeit. Aber nie ein Ende. Ein Ende könnte vielleicht sogar befreiend sein. Es ist der ewige Kreislauf, der einem manchmal die Kehle zuschnürt und depressiv nach einem Sinn suchen lässt.

Eine richtige Trennung ist immer eine Ausnahmesituation, in der man zu sich kommt, sich am Nächsten ist für eine gewisse Zeit. Daraus kann man viel Positives machen. Nutzt diese Zeit und vergrabt euch nicht im Elend. In dieser Zeit kommen meist Dinge hoch, besonders über einen selbst, die man gekonnt verdrängt im täglichen Leben. Diese Energie solltet ihr nutzen, der beste Antrieb an sich selbst zu arbeiten. Das bekommt ihr in der Form nicht jeden Tag.
 
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  • #25
Nachdem meine EX schon längere Zeit fremd ging,während ich am Aufbau unseres gemeinsamen zu Hauses war,kam es zu ihrem warmen Wechsel und unserer Trennung/Scheidung.Auch eine relativ starke Person wie mich,beutelt es und das Vertrauen ist hinüber.Man hinterfragt sich woran es lag,worin die eigenen Fehler lagen und wie man sich der Zukunft und den neuen Dingen zu stellen vermag.Hab mir unabhängig von der Liebe und dem anderen Geschlecht,Ziele zum eigenen verwirklichen gestellt und hab damit die entäuschende situative Vergangenheit kompensieren können.Hab meinen Marktwert getestet,hab mehrfach gedatet,hab Freunde+Familie in einigen Ländern besucht(also viel verreist),damals angefange Ziele vollendet und mein Leben,Lachen,Lebensfreude wieder gefunden.
Natürlich hat mich(wie jeden anderen auch)die Vergangenheit geprägt,habe mir Prioritäten gesetzt und 100% Geben und Vertrauen sowie eine Ehe wird man bei mir nicht mehr erwarten können.Mag sein das einige hier sagen ich hätte es nicht aufgearbeitet,sollen sie so Denken,aber heute erwarte ich ein Gleichgewicht von Geben und Nehmen um selbst nicht zum ewigen Verlierer durch gescheiterte Beziehungen zu werden.
Ja so eine Trennung verändert einen gewaltig,habe manchmal den Eindruck viele Frauen suchen den beruflich erfolgreichen,gebildeteten,gut verdienenden,sexuell leistungsfähigen,formbaren und gönnerhaften Beziehungstrottel!
An Frauenbekanntschaften mangelt es mir nicht,ich gehe Beziehungen ein und kann auch selbst eine Trennung aussprechen bzw vollziehen.
Ein bißchen Schwein sein,..ja es stimmt mit dem Erfolg,vorher war alles anders!
Liebe sollte als eine Konstante und nicht mit einer stetigen Wachstumskurve erwartet werden,dies erhöht ME die Langlebigkeit von Beziehungen.

m49
 
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  • #26
Eine richtige Trennung ist immer eine Ausnahmesituation, in der man zu sich kommt, sich am Nächsten ist für eine gewisse Zeit. Daraus kann man viel Positives machen. Nutzt diese Zeit und vergrabt euch nicht im Elend. In dieser Zeit kommen meist Dinge hoch, besonders über einen selbst, die man gekonnt verdrängt im täglichen Leben. Diese Energie solltet ihr nutzen, der beste Antrieb an sich selbst zu arbeiten. Das bekommt ihr in der Form nicht jeden Tag.

Dein Beitrag ist von wunderbarer Weisheit!
Endlich einer, der nicht jammert, sondern das Lernpotential des Lebens als Geschenk annimmt.
Bis man dahin gelangt, muss man gewiss durch ein paar Jammertäler gehen. Und da muss man ganz durch, kann nicht am Wegesrand sitzen bleiben in der Auffassung, dass man niemals woanders hingelangen würde. Weiß man es, bevor man nicht weitergegangen ist?
 
  • #27
BeziehungsARBEIT ist falsch. Geduld, Verständnis sind richtig. Aber das alles kommt mit der Liebe von selbst. Von daher, entweder es läuft oder eben nicht. Ich suche nicht krampfhaft. Und ich höre mir erst recht nicht negative Kritik an über Dinge, die mich charaktersisieren, nach denen ich mich fühle und mich daher genau so und nicht anders gebe, nur um mich passender für jemanden zu machen. Ich muß niemanden haben, nur weil ...

Deine Konsequenz aus Deinen vergangenen Beziehungen kann ich nicht nachvollziehen. Eine Beziehung führen zu wollen, ohne an sich arbeiten (i.S.v. Weiterentwicklung) zu wollen, ohne Kritik zuzulassen, halte ich für aussichtslos. Dein Credo: "Entweder es läuft oder eben nicht" greift zu kurz, weil dann ja keine Seite irgendeine Motivation hätte, sich zu bewegen und Dinge vielleicht angemessener zu machen als bisher. Das ist Stillstand der Partner und letztlich der vorprogrammierte Tod der Beziehung. Beziehung heißt auch Kommunikation. Und Kommunikation ist ja nicht nicht nur eine sinnlose Aneinanderreihung von Worten, sondern beinhaltet auch Botschaften, was mir wichtig ist und was nicht. Ein Partner ist ein idealer Spiegel. Das Feedback von vornherein auszuschließen ("Und ich höre mir erst recht nicht negativen Kritik über Dinge ....") versperrt einem schlicht und ergreifend wertvolle Informationen zur eigenen Weiterentwicklung, aber ist letztlich auch respektlos gegenüben den Botschaften des Partners.


Mich ermüdet und verändert das Leben, mich ermüdet die immer weitertickende Zeit. Aber nie ein Ende. Ein Ende könnte vielleicht sogar befreiend sein. Es ist der ewige Kreislauf, der einem manchmal die Kehle zuschnürt und depressiv nach einem Sinn suchen lässt.

Ich finde, das klingt in der Tat etwas depressiv, melancholisch und eher resigniert und bildet einen merkwürdigen Kontrast zu dem in der Tat durchaus positivem Ende Deines Beitrages, der nach Weiterentwicklung und Hoffnung klingt:

Eine richtige Trennung ist immer eine Ausnahmesituation, in der man zu sich kommt, sich am Nächsten ist für eine gewisse Zeit. Daraus kann man viel Positives machen. Nutzt diese Zeit und vergrabt euch nicht im Elend. In dieser Zeit kommen meist Dinge hoch, besonders über einen selbst, die man gekonnt verdrängt im täglichen Leben. Diese Energie solltet ihr nutzen, der beste Antrieb an sich selbst zu arbeiten. Das bekommt ihr in der Form nicht jeden Tag.
 
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  • #28
@FS

Habe noch nie einer Ex nachgetrauert - war aber auch noch nie unendlich verliebt, obwohl 2x verheiratet.

Verändert haben mich die trennungen nur insoweit, daß ich heute noch weniger Kompromisse eingehe wie damals - nämlich gar keine.
Ganz nach Bon Jovi "we weren't born to follow" gilt für mich "I wasn't born to follow".

Nach dieser Devise geht's mir am besten und über Trennungen denke ich einfach gar nicht nach - ob Frauen, mit den ich Schluß gemacht habe, darunter leiden, ist mir völlig egal.
Klingt egoistisch, ist aber Teil meines Selbstschutzes - und den gebe ich nicht mehr auf.

m,50
 
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  • #29
Lieber Fs

deine Stimmungstiefs kenne ich.
Ich musste erleben, dass ich ausgetauscht wurde, von heut auf morgen.
Ich musste außerdem im Nachhinein erfahren, dass mein Freund mir nur vorgegaukelt hat, er wolle mit mir eine feste Beziehung haben. Er sprach sehr früh von gemeinsamen Urlauben, von seiner Familie (die ich nie kennenlernte) und von unserer Zukunft als Paar. Er plante schon meinen Umzug, und dann fiel plötzlich alles auseinander wie mürber Lehm. Eine Erklärung erhielt ich nie. Bin noch nie so "in die Wüste geschickt" worden und hatte auch noch nie zuvor einen "Täuscher".

Für mich eine neue, schmerzvolle, niederschmetternde Erfahrung. Vor unserem Kennenlernen war ich gesundheitlich und psychisch stabil, heiter, optimistisch, gelassen und beruflich erfolgreich. Die Zeit der "Beziehung" war 5 Monate. Der eigentliche Umschwung in die Trauerphase kam nach seiner Trennung von mir. Er hat sich nie wieder gemeldet, auch untypisch. Mein Charakter ist derselbe, ich würge an dem Schmerz, obwohl mein Verstand die Unmöglichkeit schnell erfasste. Ich glaube, ich trauere über die vertane Lebenschance, neue Facetten an mir zu entdecken, Teil eines Paars zu sein, viel mehr als um diesen speziellen Menschen.
Damit wird die Trauer existentiell und das macht es so bodenlos.
 
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  • #30
.Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Trennung alles in Deinem Leben ändern kann.
Die Leichtigkeit, das Vertrauen und die Lebensfreude können zerstört werden.

@28
es kommt mir so vor als ob wir denselben Mann kennengelernt haben. Genauso wie Du es beschreibst ist es mir vor nicht ganz zwei Jahren ergangen. Ich habe genau dasselbe erlebt.
 
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