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  • #1

Hauptsache irgendeine Beziehung, um irgendwie gesellschaftsfähig zu sein?

Ich erlebe es als Single gerade heute am Feiertag wieder: Alle haben sich in ihre Familien verkrochen. Ich habe es immer geschätzt, sich in wacher, bunter Runde z.B. zum Brunchen zu treffen. Das geht seit Jahren nicht mehr! Jobs und Familien lassen eigentlich nur noch Lücken für gelegentliche Telefonate, am besten von der Arbeit aus. Mir reicht das nicht! Muss ich mich irgendwie liieren, damit ich überhaupt gesellschaftsfähig bin und evtl. mal spontan an einem lauen Abend mit Jemandem (nicht Irgendjemanden) Eis essen oder grillen möchte?
 
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  • #2
Hallo,
ich habe mich das auch eine zeitlang gefragt und habe jetzt zufällig in der Zeitung gelesen, dass es in der Nähe einen Single-Stammtisch gibt. Dieser ist nicht da um eine Partnervermittlung zu forcieren, auch wenn das dann vielleicht schon mal ein Nebeneffekt war, sondern damit man als Single auch mal gemeinsam mit jemandem was unternehmen kann. Heute waren die z. B. Wandern mit Ausklang auf einem Maifest. Die machen echt einmal im Monat eine Wanderung oder Fahrradtour, einmal haben sie ganz gewöhnlichen Stammtisch, wo man sich austauscht und einmal ist ein Tanzabend. Das ist eine schöne Art um neue Leute kennen zu lernen und auch Freundschaften zu knüpfen. Manchmal unternimmt man mit diesen Leuten dann auch ausser der Reihe mal etwas. Schau doch mal, ob es bei euch auch so was gibt. Das ist übrigens ein "offener Stammtisch" wo keine Teilnahmeverpflichtung besteht.
 
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  • #3
Gibt es in deiner Umgebung keine anderen Singles außer dir? Wenn du in einer Großstadt wohnst, hilft www-new-in-town.de für spontane Aktionen.
w,39
 
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  • #4
@2

Gibt wohl welche. Gab auch schon mal vereinzelt Kontakte. Genau so lange, bis die liiert waren. ;-)

Genau darauf habe ich natürlich nicht so die Lust, den "unterhaltsamen Parkplatz" zu spielen.


Und das Gros sitzt tatsächlich eher jammernd vor der Glotze und hofft, es möge doch endlich der erlösende Mensch erscheinen. Ich habe es aufgegeben, die zum Joggen, Walken, zu Kultur etc. überreden zu wollen. Müsste ich wohl Sofaträger mitbringen. ;-)

Einen Freizeitclub für Alleinstehende gab es im Ort! Waren meist 50+, der Kreis wurde dann aufgelöst, als der Gründer sich erneut liierte. Erfahrung war aber auch, dass die meisten Teilnehmer vorrangig dann doch auf der Suche nach einem Partner war, was den Verlauf des Clubs auch krampfig machte und letztlich zur Auflösung führte.

Im Prinzip: Ob Klein-, mittelgroße oder Großstadt - ich habe eigentlich immer die Erfahrung gemacht, dass es vorrangig um Paarung ging bzw. geht.

Mir persönlich wäre ein lebendiges Umfeld viel lieber und wichtiger als eine Partnerschaft, die alles gleichzeitig liefern soll. Vermutlich stehe ich mit dieser Haltung allerdings ziemlich alleine da? :-O
 
  • #5
Liebe Fragesteller! Ich glaube nicht, dass Paare soviel mehr Brunch-Sessions erleben. Sicherlich gibt es unter Paaren bevorzugt Paar-Paar-Kontakte, weil kaum einer weiß, was er mit dem dritten oder fünften Rad am Wagen machen soll. Das ist doch ganz natürlich, wenn auch für Singles schade.
 
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  • #6
@4

Absolut!

Die Paare, die ich kenne, haben ebenfalls kaum oder wenn, dann allenfalls sehr oberflächliche Außenkontakte. Ich wüsste keine Pärchenkonstellation, wo ich mich aufgrund dieser Enge wohler fühlen würde als allein. Wenn schon sprachlos, dann lieber noch alleine! ;-)

Schade finde ich, dass Brunch-Sessions o.ä. möglich waren - und dann (vermutlich aufgrund von voranschreitender Etablierung und Familiengründungen) irgendwann komplett einschliefen - und eben nicht mit veränderter Besetzung anderwo weitergingen.

Für mich ein absoluter Verlust an Lebensqualität - ob nun mit oder ohne Partner.

Ich sehe nicht, WO sich die Notwendigkeit für eine solche "Verödung" herleiten lässt?
 
  • #7
@#5: Ja, da machen wir dann dieselben Beobachtungen! Ja, es ist schade, dass sich alle immer mehr vereinzeln.

Gewiß ist diese Form der "Verödung" (Dein Ausdruck) nicht notwendig. Sie ergibt sich einfach aus der zunehmenden Individualisierung der Freizeit, der zunehmenden beruflichen Belastung, der gestiegenen beruflichen Mobilität mit ihren negativen Folgen der Zerstörung sozialer Strukturen. Sehr schade, aber letztlich einfach nur natürlich Konsequenz des Lebenswandels.
 
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  • #8
@6

Wobei dieser Lenbenswandel ja nur bedingt "übergestülpt" wurde, nicht vom Himmel gefallen ist.

Oft hatten und haben Menschen die Wahl:

Job A und Umfeld bewahren. Oder mit B mehr Einkommen, dafür aber längere Anfahrt. Sie wählen also, die Vorteile im Auge, Möglichkeiten und damit verbundene Nebenwirkungen selbst.

Und:

Ich nehme wahr, dass die Verödung selbst INNERHALB eines Umkreises von, sagen wir 20 km stattfindet! Wege von 2 km scheinen zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden. ;-)

Und dass, wenn ich meine Abendrunde laufe, ich viele Fernsehgeräte flimmern sehe.

So what. Ist wohl so? Ich kann es nicht ändern. Ich laufe dann mal wieder los. ;-)
 
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  • #9
War das denn jemals anders? Dass man "mit der Gewalt" liiert sein muss, um was zu gelten, das ist doch schon ab dem Alter 16 so.
 
  • #10
@#7: Nun, gesellschaftliche Entwicklungen sind von dem einzelnen nicht frei wählbar. Akademiker müssen nach Studienabschluss fast alle in einer anderen Stadt arbeiten und auch Stellenwechsel erfordern fast immer räumliche Mobilität -- oder ganz erheblich Einschränkungen in Bezug auf Auswahl.

Zudem, und das ist entscheidend, kann man ja nur seine eigene Wahl beeinflussen und nicht die des sozialen Umfelds. Was nützt es einem Akademiker, in seiner Heimatstadt zu bleiben, wenn alle Freunde und Kommilitonen umziehen?
 
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  • #11
Also ich habe einige gute Freundinnen, die zwar liiert sind (teilweise sogar mit Kind), in meiner Single-Zeit aber trotzdem viel mit mir unternommen haben, mal mit mal ohne den Partner, sogar gemeinsame Mädels-Urlaube. Auch ich habe, obwohl ich seit kurzem einen Partner habe, noch Zeit für meine Single-Freundinnen. Ich denke, das macht den Wert einer echten Freundschaft aus.
Und mein Freund hat auch Interesse daran, meine Freundinnen kennen zu lernen, schließlich gehören sie schon länger zu meinem Leben.

Ausserdem finde ich es für die Partnerschaft auch wichtig, dass jeder auch mal Zeit für sich verbringt und nicht ständig aufeinander hockt. Wir sind ja schließlich keine Tennies mehr, jeder hat ein Leben mit eigenem Umfeld und Erfahrungen.

w/44
 
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  • #12
Wenn du dich liierst, bist du gesellschaftsfähig und geschätzt, aber nicht mehr spontan.Spontan sein darf man in der heutigen Gesellschaft auch nicht , weil es denn wieder heißt ,das man sich überall "rumtreibt" oder alles will was andere auch gerade machen,ist noch ein bitterer nach Geschmack aus meiner Ehe. Ich müßte Motorradführerschein
machen, um gesellschaftsfähig zu sein, ist mir so gesagt worden.
w38,mit 2 kindern
 
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